Der Bote war in der Stadt angekommen. Alles schien in bester Ordnung. Die Stadtwache ließen ihn passieren, er nahm sich ein Zimmer in der Taberna und machte sich gleich auf zur Curia. Aber in dem Gebäude wollte ihn niemand einlassen. Beziehungsweise sie war fest verschlossen, allerdings konnte er Stimmen und Kerzenschein vernehmen.
Er begab sich zum Tempelbezirk, um den Sacerdos zu fragen was in der Verwaltung vor sich ging, aber dieser zuckte nur mit den Schultern, und war der Meinung, dass alles in bester Ordnung sei. Auf genauere Fragen konnte oder wollte der Mann dem Boten keine genaueren Angaben machen. Danach begab er sich zurück in die Taberna, und dort erzählte man ihm, dass der Duumvir Gaius Sempronius Blaesus vor wenigen Wochen verstorben wäre. Er war sich nicht sicher ob die Verwaltung der Regia davon wusste, also ging er davon aus, dass sie es wusste, und ein neuer Duumvir ernannt werden würde. Allerdings erzählte man ihm dann, dass sich die Stadtverwaltung seitdem in ihrem Gebäude verschanzt, und man seit Wochen nichtsmehr von ihnen gesehen hätte.
Ein weiterer Mann erzählte dem Boten, dass seitdem allerdings neue Abgaben erhoben wurde, um Projekte zu finanzieren von denen niemand wusste. Zum Beispiel sollte ein Abwasserkanal gelegt werden in einer Gegend in der die Häuser auf hartem Stein standen. Oder ein Brunnen wo man keinen brauchte. Das alles war dem Boten zu obskur, und er wartete Stundenlang darauf dass jemand die Curie verließ. Als sich dann endlich jemand zeigte, es war ein Scriba, befragte er ihn sofort. Es schien so, als wollte er vor dem Boten weglaufen. Es verging einige Zeit, bis der Bote den Scriba dazu bekam, ihm zu verraten was vor sich ging.
Er bekam aus ihm heraus, dass nach dem Tode des Duumvirs keine Anstalten unternommen wurden, die Verwaltung dem Gesetz nach wieder instand zu setzen. Und dass der Duumvir Marcus Otacilius Crassus die Stadt mittlerweile im Alleingang führte, und wohl die Menschen, die Einfluss genug hätten um ihm zu widersprechen, mit Geldgeschenken aus der Stadtkasse zum Schweigen brachte. Mehr bekam der Bote aus ihm nicht heraus, denn eine Meute von Stadtleuten unterbrach jenes Gespräch, und wollte den Boten wohl lynchen. Er konnte sich gerade noch so befreien und aus der Stadt fliehen