"Wer spielt da meinen Scriba mit, den Hüter von Falcos Ruhe?
"Herein!", rief ich.
"Wer spielt da meinen Scriba mit, den Hüter von Falcos Ruhe?
"Herein!", rief ich.
Spät hatte mich der Bote erreicht und sofort war ich auf die Nachricht hin losgeeilt.
Die Beratung war schon im Gange, stellte ich fest, als ich eintraf.
"Salve!", grüßte ich die Anwesenden und sagte zum Kaiser, "Mein Augustus, die Einladung erreichte mich soeben erst und ich eilte sofort hierher."
Dann suchte ich mir einen freien Platz und ließ mir von einem der Anwesenden im Flüsterton über das bisher Besprochene berichten. Zusätzlich schnappte ich mir die Mitschrift eines Scriba und las nach, so das ich bald im Bilde war.
Guter Bericht, dachte ich, nachdem ich ihn gelesen hatte. Strabos Worten zufolge würde ich bald weitere Informationen zu dieser Angelegenheit erhalten.
"Du hast völlig recht, Fausta. Ich bin mir sicher, dass sich bei der Versammlung der Societas Veneris einige weitere Teilnehmerinnen für diese interessante und wichtige Aufgabe finden werden."
Dann dachte ich einen Moment nach.
"Über welche offenen Fragen sollten wir jetzt vielleicht noch sprechen, Fausta?"
"Ich weiß, dass Sinonas Tod keine Strafe der Götter darstellt.", antwortete ich traurig.
"Wofür auch? Sie liebte Rom, verehrte die Götter unserer Vorfahren und diente ihnen mit ihrer ganzen Kraft. Ihren Verlobten Aventurinus liebte sie von ganzem Herzen und war ihm eine liebevolle und treuergebene Partnerin, wie jeder Mann sie sich nur wünschen kann. Immer handelte Sinona entsprechend ihren Überzeugungen und stand zu diesen."
In solchen Momenten, wenn die Rede in einem Gespräch auf Sinona kam, spürte ich den Schmerz und die Trauer besonders tief.
"Du kannst nur recht damit haben, Fausta, dass die Götter ihre liebsten Diener aus Liebe zu sich holen. Eine andere Erklärung für ihren frühen Tod gibt es nicht."
Bevor Fausta und ich jetzt in Trübsal zu versinken drohten, gab ich dem Gespräch eine Wende.
"Die erforderlichen Aushänge für die Anwerbung von Mitgliedern für diese Expedition nach Cyprus würdest du erstellen, Fausta?"
Langsam aber sicher gingen mir die Zwischenrufe einzelner Senatoren, denen es offensichtlich an dem nötigen Respekt vor dem Kaiser mangelte, welcher sich im Gespräch mit einem Senator befand, gründlich auf den Geist.
Ich war versucht, Quarto zu antworten, dass es Sache jeden Vereines selbst sei, die Zugangsregulatorien für seine Mitglieder selbst festzulegen und das ihn dies einen feuchten Kehrricht anginge.
Aus Achtung gegenüber dem Kaiser, auf dessen Antwort ich weiter wartete, tat ich dies jedoch nicht und schaute weiter den Imperator fragend an.
"Mein Augustus, gewährst du der Vereinsführung der pars fidelis nach unserer ersten Vollversammlung die Gunst einer Audienz?"
Aller guten Dinge sind Drei, dachte ich.
ZitatOriginal von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
"Die Gründung von Vereinen wird mir nicht zugetragen. Es sind derer einfach zuviele. Von der Existenz von Kultvereinen hingegen erfahre ich über kurz oder lang durch das Collegium Pontificium."
"Verständlich, mein Augustus. Zum Zeitpunkt der Planung und Registrierung des Vereins war mir von diesem selber noch nichts bekannt. Ich weiß aber, dass von vornherein die Absicht bestand, dich nach der ersten Vollversammlung des Vereins über diesen und die geplanten Vorhaben zu informieren, weil erst dann alle dich interessierenden Fragen vollständig beantwortet werden können. Ich bitte dich und die anderen Senatoren darum, die Dinge die vielleicht zu Irritationen über Ziele und Absichten dieses neuen Vereins führten, mit den naturgemäß bei derlei Projekten auftretenden Anlaufschwierigkeiten zu entschuldigen. Ich hoffe, diese Irritationen mit meinen Worten und Erklärungen soweit ausgeräumt zu haben, wie mir dies zum jetzigen Zeitpunkt und mit meinem Kenntnisstand als Vereinsmitglied möglich ist."
ZitatOriginal von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
"Nun gut, beantworte die Frage des Praefectus Praetorio."
"Sehr wohl, mein Imperator.", antwortete ich gelassen, hatte ich doch derartiges schon erwartet, und wendete mich an Hungi, um dessen Frage zu beantworten.
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Ich hätte noch eine Frage, Senator Falco. Mich würde interessieren, wie ihr die historische Tradition einer Gens definiert. Jede Gens hat doch eine gewisse Tradition, oder verstehe ich da etwas falsch?
"Natürlich hat jede Gens eine historische Tradition, doch sind nicht die Taten der Mitglieder jeder Gens historisch überliefert und manche Gens trat auch erst in jüngerer Vergangenheit in das Rampenlicht der Geschichte. Im Sinne des Regulatoriums der Pars fidelis verstehen wir darunter Gentes die schon seit Jahrhunderten hohe Staatsämter bekleideten."
Mindestens ein Consul zu republikanischer Zeit
Der Ansicht, Hungis Frage vollständig beantwortet zu haben, wandte ich mich dann wieder dem Imperator zu und harrte weiter geduldig dessen Antwort auf meinen bereits zweimal vorgebrachten Vorschlag einer Audienz beim Kaiser für die Vereinsführung der Pars fidelis, nach unserer konstituierenden Versammlung.
ZitatOriginal von Titus Helvetius Geminus
Sim-Off: 1. Lustig, wie Geminus dem IMP das Wort abgeschnitten hat, bevor dieser auf Falcos an den Kaiser gerichteten Vortrag antworten konnte.
Daniel, bei Dir kommt immer noch ab und zu durch, dass Du den IMP lange allein gespielt hast.
Sorry, sind Altlasten.
Schon klar. Ich mußte nur ziemlich schmunzeln.
ZitatOriginal von Titus Helvetius Geminus
"Senatores, meine Fragen sind damit zunächst geklärt. Ich verstehe Senator Falcos Gedankengänge und mir scheint sein Verein, oder der dessen Advocatus er hier notgedrungen war, sehr ehrenhafte Grundsätze zu vertreten. Schauen wir einfach wie er sich entwickelt."
Ich nickte zu Geminus Worten. Es tut immer gut von jemandem verstanden zu werden und seinen Vorschlag hielt ich für sinnvoll.
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Ich hätte noch eine Frage, Senator Falco. Mich würde interessieren, wie ihr die historische Tradition einer Gens definiert. Jede Gens hat doch eine gewisse Tradition, oder verstehe ich da etwas falsch?
Da ich mich gerade im Gespräch mit dem Imperator befand und auf dessen Antwort auf meine Frage wartete, nickte ich Hungi freundlich zu und gab ihm mit einer beruhigenden Handbewegung zu verstehen, dass ich seine Frage sofort nach meinem Gespräch mit dem Kaiser beantworten würde, und widmete dann sofort meine ungeteilte Aufmerksamkeit wieder dem Kaiser.
Ich spiele Falco so, dass sich dieser, wenn er sich gerade in einer ausführlichen Diskussion mit dem IMP befindet - was er ja tut - in dieser Zeit nicht auf Zwischenfragen anderer Senatoren reagiert, außer der IMP fordert ihn ausdrücklich dazu auf. Der Princeps ist zwar Primus inter pares, aber eben doch Primus, und so behandelt ihn Falco. Ich möchte das nur klarstellen, damit das nicht falsch verstanden wird und jemand denkt, ich möchte ihm nicht antworten.
Hungi, du bekommst Deine Antwort also... Später halt...
edit:// Rechtschreib
ZitatAlles anzeigenOriginal von Lucius Flavius Furianus
Sim-Off: Das verbiete ich mir!
1.Du kannst nicht wissen ob ich mich bei meinem Kommandeur abgemeldet habe oder nicht!
2.Antoninus`Abmeldung geschah per PN genau so wie meine!
3.Wie schon erwähnt wurde meine Abmeldung per PN abgesprochen und ich mache es auch offiziell, indem ich mich im Officium meines Praefectus melde und ihn von meinen Plänen unterrichte. Jedoch ergab sich bisher nicht die Gelegenheit dazu, da das Officium immer besetzt war, sprich ein anderer Spieler sich mit dem Praefectus unterhielt.
Wenn du nun meinst mir damit zu unterstellen, dass ich mich nicht abgemeldet habe, so muss ich dich enttäuschen.
Meine Kandidatur war schon geplant und nicht aus einer einfachen Laune heraus.
Wenn du also keine anderen Gründe gegen mich findest und dann zu solchen Bemerkungen greifst, die du gar nicht wissen kannst, so finde ich das ziemlich bemitleidenswert.
Ich kann Furianus Angaben in allen Punkten bestätigen. Furianus hat mich ordnungsgemäß vorher gefragt und ich habe ihm die Genehmigung für seine Kandidatur erteilt. SimON konnten wir es lediglich aus Zeitgründen nicht ausspielen.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Quintus Caecilius Aventurinus
"AUF SINONA!“ wiederholte Aventurinus den von Fausta und Falco ausgebrachten Trinkspruch.
"Sie lebt auf immer und ewig in unseren Herzen“
"SALUTE!"
Wir leerten unsere Becher.
ZitatOriginal von Quintus Caecilius Aventurinus
"Sie wacht jetzt über uns alle. Über alle die sie liebten und über alle die sie liebte.“
Ernst nickte ich und weitere Becher leerten wir.
Erst als die Sonne schon hoch am Firnament stand...
...begaben wir uns zurück nach Rom.
Als Metellus mein Officium verließ, reichte mir mein Scriba zwischenzeitlich eingegegange Berichte herein und schloß dann wieder die Tür.
Ich begann zu lesen, darunter auch diesen Bericht...
ZitatAlles anzeigenOriginal von Decimus Strabo
ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (19.1.2006/103 n.Chr.)
Patrouillenbericht
Mitglieder der Patrouille:
Marcus Anneus Metellus [an diesem Abend Optio]
Lucius Flavius Furianus [an diesem Abend Vigilus]
Decimus Strabo [an diesem Abend Probatus]
Ablauf:
Wie jeden Abend patrouillierten wir, die oben genannten Vigiles, um die Sicherheit des uns zugewiesenen Stadtgebietes zu gewährleisten. Der Tag näherte sich der zwölften Stunde, als wir verdächtige Geräusche vernahmen und der Sache nachgingen. Schließlich machten wir die Quelle der Geräusche aus. Es war eine verängstigte Sklavin, die uns sehr verdächtig vorkam. Vorsichtshalber wurde sie von uns in die Castra gebracht und vor Ort verhört. Dabei ergab sich ein grobes Bild des Kontexts. Am besagten Abend brannte im Villenviertel eine Villa nieder. Außer der Sklavin, ihr Name lautet Sarah, war niemand am Brandort zu sehen gewesen. Sie konnte uns jedoch im Verhör detaillierte Informationen über den Brandhergang und die darin verwickelten Personen geben. Diese ließ uns am Verdacht zweifeln, sie habe etwas damit zu tun.
Deshalb gehen wir von ihrer Unschuld aus, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Ich, Vigilus Decimus Strabo, habe mich mit Erlaubnis meiner dortigen Vorgesetzten, daran gemacht, den Fall zu untersuchen. Zu diesem Zweck werde ich die Sklavin näher verhören und den letzten Abend rekonstruieren. Neue Ermittlungsergebnisse folgen.
Gez.
Decimus Strabo
"Gut. Ich werde sowohl meine militärischen Erfahrungen als auch meine Kenntnisse über das Schutzbedürfnis von Frauen in meine Überlegungen einfliegen lassen."
Mein Grinsen wurde etwas breiter.
Gleich wieder ernster werdend fuhr ich einen Moment später dann fort.
"Wie ich schon sagte, der Imperator höchstpersönlich ist sehr interessiert an einem erfolgreichen Ausgang des Unternehmens. Befragt vor Entsendung der Expedition die Auguren und opfert dem Herrn der Meere, legt er mir im Senat ans Herz. Warum er das sagte, weißt du ja, Fausta. Dabei bin ich mir sicher, dass Sinona vor ihrer Reise ausgiebig geopfert hat. Mindestens der Venus."
"Gern, mein Imperator, werde ich die von Senator Geminus gestellten Fragen beantworten.", schränkte aber ein, "Insofern es mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt möglich ist. "
Dann wandte ich mich Geminus zu.
"Senator, unser Imperator ist ein Segen für das Reich und für uns alle. Wie ich zudem bereits sagte, halte ich das Prinzipat für die beste aller möglichen Regierungsformen für unser Imperium. Du und ich, Geminus, wir beide sind aber erfahrene Männer und wissen, dass an einer so großartigen Sache wie es unser Imperium darstellt, auf Grund der Komplexität des Ganzen immer etwas zu vervollkommnen gibt. Außerdem gibt es immer Menschen die aus eigensüchtigen Interessen versuchen an der hervorragenden bestehenden Ordnung zu rütteln, versuchen etwas zum Schlechten hin zu verändern. Vervollkommnung des Bestehenden und energisches Entgegentreten gegen allem was dem Gemeinwesen schaden könnte, dies wollen wir Vereinsmitglieder mit unseren Mitteln als engagierte Bürger, die mit heißem Herzen und kühlem Verstand unserem Kaiser und dem Imperium dienen. Wir wollen keine andere Institution ersetzen, aber wir als engagierte Bürger möchten uns für das Gemeinwohl und für unser Imperium einbringen und denken, dass wir durch die Gründung des Vereins gemeinsam einen stärkeren Beitrag leisten können, als es dem Einzelnen möglich wäre." , beantwortete ich einen großen Teil der Fragen des Senators.
"Wenn der Kaiser von der Gründung des Vereins noch nichts gewußt haben sollte, dann befürchte ich, dass die Information darüber irgendwie in der Verwaltung untergegangen ist. Selbstverständlich wurde die Vereinsgründung ordnungsgemäß angemeldet und unser Verein wurde von den zuständigen Stellen registriert."
Eine kurze Pause, dann kam ich zur einzigen noch offenen Frage des Senators zu sprechen.
"Bezüglich deiner letzten Frage, die ja auf konkrete Vorhaben unseres Vereins abzielt, muß ich dich leider darauf hinweisen, dass sich unser Verein noch in der Gründungsphase befindet und die erste Vollversammlung, in welcher wir solche Fragen besprechen werden noch vor uns liegt. Sobald diese stattgefunden hat, dann sind weitergehende Antworten möglich.
Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass sich der Verein gegenwärtig in der Gründungsphase befindet. Das bedeutet, dass noch vieles in Arbeit ist und es nicht auf alle hier gestellten Fragen Antworten oder Antworten in der vielleicht gewünschten Ausführlichkeit geben kann. Unsere konstituierende Sitzung liegt noch vor uns und ich bin zwar Mitglied des Vereins, aber weder der welcher ihn ins Leben rief, noch gewählter Sprecher oder gar Praeses des Vereins."
Mich wieder dem Imperator zuwendend sprach ich weiter.
"Mein Augustus, die Fragen des Senators beantwortete ich, so gut es momentan möglich ist. Gern würde ich dir gemeinsam mit dem noch zu wählenden Praeses und wenn du es wünscht auch weiteren Socii des Vereins nach unserer ersten Vollversammlung das konkrete Programm unseres Vereins im Rahmen einer Audienz bei dir vorstellen und möglichen weiteren Fragen deinerseits Rede und Antwort stehen. Gegen eine Anwesenheit zum Beispiel von Senator Geminus bei dieser Audienz hätte ich keine Einwände.
Im Übrigen bin ich froh darüber, dass diese Diskussion im Senat heute stattgefunden hat. Liefert sie doch vielfältige Anregungen für unsere erste Versammlung sowie für die Arbeit des Vereins."
1. Lustig, wie Geminus dem IMP das Wort abgeschnitten hat, bevor dieser auf Falcos an den Kaiser gerichteten Vortrag antworten konnte.
Daniel, bei Dir kommt immer noch ab und zu durch, dass Du den IMP lange allein gespielt hast.
2. Es wäre ein RPG-Fehler von mir, wenn ich auf Fragen Antworten geben würde, die ich zum Zeitpunkt des Beginns dieser Diskussion gar nicht hättte geben können.
3. Falco ist weder gewählter Sprecher noch Praeses des Vereins, kann also gar nicht in dessem Namen sprechen. Deshalb ist der Senat, wo der inzwischen gewählte Praeses und andere Mitglieder des Vereins keinen Zutritt hat, imho das falsche Forum darüber zu diskutieren. Wenn sich Falco also bedeckt hält, dann ist das neben den unter 2. erwähnten zeitlichen Zusammenhängen also kein böser Wille, sondern einfach realistisches RPG, dass er sich nicht ohne Vollmacht zum Sprecher des Vereins machen lassen will.
4. Vorschlag zur Güte, damit wir uns nicht alle wiederholen müssen, ihr eure Fragen und ich, dass ich momentan nicht mehr sagen kann:
Ich habe innerhalb der pars fidelis gerade angestoßen, dass wir die von mir erwähnte Versammlung durchführen. Voraussichtlicher Beginn 25. Januar.
Nach Abschluß dieser Versammlung kann das Frage-Antwort-Spiel weitergehen. Aber bitte nicht im Senat, wo die anderen Mitglieder des Vereins von vornherein vom Lesen ausgeschlossen sind. Eine Audienz, an welcher wenigstens der Praeses dabei sein kann, wäre echt die beste Lösung.
@ Livia:
Der Fehler wurde dadurch begünstigt, dass durch das Programm die zunächst benutzte Formulierung vorgeschlagen wurde. Da der Fehler somit nicht allein bei den handelnden Personen lag, zu denen ich zudem nicht zählte, werde ich SimON darauf nicht reagieren.
ZitatOriginal von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
"Das Fest war sehr schön. Nun werde ich dich jedoch deinen anderen Gästen nicht länger vorenthalten."
Der Kaiser stand auf und versicherte sich mit einem Seitenblick, dass die Prätorianer sein Aufbrechen auch bemerkten.
"Es war mir eine Freude.
Vale, Praefectus!"
Ich erhob mich um den Kaiser zu verabschieden.
"Mein Imperator, du hast den Cohortes Vigiliae mit deinem Besuch unseres Festes eine außerordentliche Ehre erwiesen, für die ich dir in meinem eigenen Namen und im Namen all meiner Männer danke."
Ich nahm Haltung an.
"Vale bene, mein Augustus."
Die Einwürfe des Senators Geminus nahm ich mit einem freundlichen Nicken zu diesem zur Kenntnis.
Da ich mich aber gerade im Gespräch mit dem Imperator befand, konnte ich Geminus´ großen Wissensdurst natürlich nicht sofort stillen und wandte mich rasch wieder dem Kaiser zu, dessen Antwort auf meinen Vortrag entgegensehend.
"Überaus ehrenvoll.", bestätigte ich Faustas Einschätzung über den Stellenwert des Vorhabens.
"Wie du sagst, vielleicht melden sich auf den Aushang auch Männer. Diese sollten dann allerdings bezüglich ihrer Eignung geprüft werden. Auf jeden Fall werde ich im Senat den Vorschlag einbringen der Expedition nach Cyprus eine militärische Eskorte zur Verfügung zu stellen."
Mit einem leichten Grinsen fragte ich Fausta, "In der Begleitung wievieler Männer würdest du dich sicher fühlen?"
"Danke für deine Information, Centurio. Dieser Dank ist sowohl dienstlich gemeint, denn als Praefectus muß ich über solche Dinge erfahren, als auch privat wegen meiner Freundschaft zu Messalina. Einen schriftlichen Bericht über das Vorkommnis werde ich vermutlich nicht benötigen. Sollte sich das ändern, gebe ich dir Bescheid."
Metellus war in meiner Achtung durch sein rasches und entschlossenes Handeln sowie durch seine offenen und vertrauensvollen Antworten auf meine Fragen weiter gestiegen. Ich war froh einen solchen Mann in den Reihen der Cohortes Vigiliae zu wissen.
"Weitere Befehle habe ich momentan nicht. Wegtreten!"
ZitatOriginal von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
"Das kann ich dir beantworten, Senator. Der Verein verfolgt augenscheinlich politische Ziele und beruft sich auf Traditionen der Republik.
Sicher, dies mag eher ein Fall für deine Speculatores sein, das ist mir wohl bewusst. Ich suche dennoch lieber das Gespräch mit den Involvierten; Misstrauen und Argwohn in einer ähnlichen Situation trieben Rom schon einmal nahe an den Abgrund."
"Mein Imperator, ich danke dir für diese Gelegenheit. Sei meiner absoluten Treue und Ergebenheit dir gegenüber und dem Imperium in seiner jetzigen Form gewiß." sprach ich mit entschiedener Stimme.
Verstand ich auch seine Maßnahmen betreff Messalinas nicht, so tat dies meiner Loyalität und Treue gegenüber dem Kaiser keinerlei Abbruch. Zweifelte ich doch nicht daran, dass er falsch beraten wurde. Ich glaubte auch weiter an eine Rehabilitierung Messalinas, welche mir nie Anlaß zu Zweifeln an ihrer eigenen Loyalität gegenüber dem Imperator gegeben hatte, schweiften meine Gedanken kurz ab.
"Hätte ich auch nur den allerleisesten Zweifel daran, dass der Verein dem ich selbst angehöre oder eines seiner Mitglieder ausschließlich Ziele verfolgen, welche der Stärkung unseres Imperiums und des Kaisertums dienen, dann wäre ich nicht Mitglied dieses Vereines. Niemals würde ich mich für Dinge hergeben, welche mit meinem Treueschwur dir gegenüber, mein Augustus, nicht vereinbar wären."
Offen schaute ich den Imperator an.
"Die hier in dieser Diskussion zum Beispiel von Senator Meridius vorgebrachten Argumente werde ich unseren Mitgliedern zur Kenntnis geben und wir werden uns in unserer konstituierenden Sitzung darüber beraten, welche Änderungen und Präzisierungen unserer Dokumente sich gegebenenfalls erforderlich machen, um jegliche - unbegründete - Zweifel daran auszuschließen, dass unser Verein ausschließlich für die Stärkung des Imperiums und der bestehenden Regierungsform eintritt."
Die von Meridius vorgebrachten Argumente - auch wenn ich sie nicht teilte - sprachen immerhin von einer tiefgründigen Beschäftigung mit den Dokumenten der Pars fidelis. Die von Quarto und Avarus vorgebrachten Unterstellungen hingegen waren so lächerlich, dass ich nicht gewillt war darauf einzugehen.
"Natürlich beansprucht der Verein keine staatliche Macht und möchte auch nicht den Anschein erwecken. Deshalb werden wir unser Enblem dahingehend verändern, dass es zukünftig kein Rutenbündel mehr enthält. Soviel kann ich bereits versprechen."
Bei den letzten Worten schaute ich freundlich zu Senator Meridius herüber.
Dann wandte ich mich wieder dem Imperator zu.
"Politisch sind unsere Ziele nur insofern, mein Augustus, als sie sich auf die Stärkung des Imperiums und des Kaiserhauses beziehen. Das gesamte Wirken des Vereins wird sich diesem Ziel und dem Gemeinwohl unterordnen. Wenn wir uns in unseren Dokumenten auch auf republikanische Traditionen beziehen, dann hat dies natürlich nichts damit zu tun, dass auch nur einer von uns die Republik wiederherstellen will. Beileibe nicht. Unsere jetzige Herrschaftsform ist die bestmögliche für Rom und ihrem Erhalt und ihrer Stärkung dienen wir. Jedoch ist unser unser heutiges Imperium nicht ohne das Wirken früherer Generationen vorstellbar und diese sind Bestandteil unserer Geschichte, Bestandteil dessen was das Imperium Romanum ist. Genauso wie es die Sitten und Gebräuche unserer Ahnen sind und der Glaube an die Götter, welche bereits durch unsere Vorfahren verehrt wurden. "
Damit beendete ich meine Ausführungen.
"Mein Imperator, sind deine Fragen damit beantwortet? Sobald der Verein seine konsituierende Sitzung und die von mir erwähnten Präzisierungen unserer Dokumente vollzogen hat, würde ich mich freuen wenn du mir und dem dann gewählten Präses des Vereins die Möglichkeit einräumst, dir die vorgenommenen Änderungen vorzustellen und gegebenenfalls weitere Fragen deinerseits zu beantworten. Sollte es sich bei dem gewählten Präses um einen Nichtsenator handeln, welcher ja keinen Zugang zur Curie hätte, dann würde ich dich darum bitten, uns eine Audienz bei dir im Palast für unseren Vortrag zu gewähren."
Zum Zeitpunkt des Beginns dieser Diskussion war noch kein Praeses gewählt.
ZitatOriginal von Secundus Flavius Felix
"Wenn ich mich nicht verhört habe oder anderweitig irre, ging es darum dass besagter Verein seine Mitglieder im Namen des Kaisers ernannte - was er, wenn ich mich wiederum nicht irre, ohne Ermächtigung tat."
Das war ein Fehler, welcher umgehend korrigiert wurde. Da dies durch Editieren geschah und nicht ausgespielt wurde, antworte ich darauf nicht SimON.
"Dieser Wunsch ist verständlich und ich bin mir sicher, dass es für nicht wenige Männer in unserem Imperium eine große Ehre, ja geradezu Freude darstellen würde, den Priesterinnen der Venus und den anderen weiblichern Mitgliedern der Expedition Schutz zu gewähren.", sagte ich lächelnd.
"Allerdings befindet sich Cyprus inmitten unseres Imperiums, so dass die euch drohenden Gefahren nicht allzu groß sein sollten."
Ich überlegte kurz bevor ich weitersprach.
"Aber für den Schutz der Expedition wird gesorgt werden. Denn es ist in unser aller Interesse und ausdrücklicher Wunsch des Kaisers, dass nach dem tragischen Tode Sinonas die nächste Expedition sicher an ihr Ziel gelangen möge und dort ungestört ihre Aufgabe erfüllen kann. Welchen Schutz stellst du dir vor, Fausta? Dachtest du an eine kleine militärische Eskorte? Das wäre vielleicht das Sinnvollste und ich könnte mich dafür einsetzen, dass diese euch bewilligt wird."
"Ich bin sicher, dass Messalina nicht lange im Kerker sitzen wird."
Hoffte ich zumindestens und sprach es aus um Metellus und mir selbst Hoffnung zu machen. Was ich selbst unternehmen würde, daran arbeitete mein Gehirn bereits.
"Du tatest recht daran mir zu berichten. Mit deiner Annahme, dass ich Messalina freundlich gesonnen bin liegst du richtig. Ich bin seit langer Zeit mir ihr befreundet..."
Lange war es her, als ich sie das erste Mal traf. Damals war ich noch Probatus bei der Legio I. Was war doch alles seitdem geschehen.
...und ganz Rom weiß davon. Ich vermute das Gerücht darüber drang auch an deine Ohren."
Ich lächelte leicht, bevor ich wieder ernst werdend fortfuhr.
"Wie für dich sind auch für mich Treue, Verläßlichkeit und Loyalität wichtige Tugenden eines Römers und ganz besonders gegenüber Freunden. Meine Freundschaft zu ihr werde ich nie verleugnen. Und Messalina gab mir niemals Anlaß an ihrer Treue und Loyalität, ja an ihrer Liebe zu Rom und unserem Imperator zu zweifeln."