Beiträge von Lucius Germanicus Matrinius

    Mir war klar, dass wir nun an einem wichtigen Punkt angekommen waren, allerdings hätte ich es sowieso gleich angesprochen, wäre der Comes nicht schneller gewesen.


    Nun, was die Zivilisten angeht, die in der Schlacht mehr oder weniger stark verwickelt waren, gab es zum Glück keine Toten zu beklagen. Da sie sich doch die meiste Zeit zurückgehalten und die Banditen eher Verbal beschimpft und den Vigiles aufmunternt zugerufen haben. Nur einige wenige von ihnen haben sich tatkräfitg beteiligt und von denen die es taten, sind nur ein paar leicht verletzt. Da haben die Vigiles wirklich gute Arbeit geleistet!


    Sagte ich und dachte dabei kurz an Marcus.


    Die Banditen widerrum hat es bei weitem nicht so gut erwischt.


    Sagte ich und konnte dabei ein wenig Stolz in meiner Stimme nicht verbergen.
    Ein Germane war nun mal Stolz, wenn es seine Feinde schlimm erwischt hatte, aber den durfte ich hier nun nicht zeigen. Bleib sachlich!


    Sie haben große Verluste erlitten, allerdings werde ich die genauen Zahlen erst noch erhalten und sofort an dich weiterleiten, wenn du es wünschst. Aber grobgeschätzt würde ich so um die 50 Tote auf Seiten der Verbrecher schätzen. Alles hauptsächlich einfache Schläger, allerdings ist es uns auch gelungen einige Führungspersönlichkeiten gefangen zu nehmen. Sie werden so bald wie möglich verhört werden!


    Sagte ich und rieb mir kurz die Augen.
    Die letzten Ereignisse hatten nun doch schon an meinen Kräften gezehrt und ich würde mich, sobald es mir möglich war, eine Ruhepause einlegen.


    Und nun zu den Vigiles. Ich machte einen langen Atemzug. Leider muss ich dir da mitteilen, dass wir bei ihnen um die 12 Tote zu verzeichnen haben. Wer es ist, kann ich dir noch nicht sagen, sie müssen erst noch von den Angehörigen identifiziert werden. Doch können wir von Glück sprechen, dass es nicht noch mehr Verluste bei ihnen gab. Die Vigiels hat sich geradezu perfekt verhalten im Angesicht des Feindes und da wir noch das Element der Überraschung auf unserer Seite gehabt hatten, mussten wir keine weiteren Verluste verzeichnen.


    Ich machte Pause und lehnte mich, etwas erschöpft, in meinem Stuhl zurück.

    Bring diesen Abschaum erstmal ins Gefängnis, ich werde mich dann später um ihn kümmern. Außerdem wird der Duumvir sicherlich noch dringendere Fragen an ihn haben.


    Sagte ich zu Marcus und schaute kurz die Straße rauf und runter.


    Es scheint sich wieder alles beruhigt zu haben. Zum Glück!


    Sagte ich mit erleichterter Stimme.


    Du hast dich wirklich gut geschlagen Marcus! Ich werde das ganz gewiss nicht vergessen, wenn ich dem Duumvir die Ereignisse schildern werde.


    Sagte ich und grinste Marcus von der Seiter her an.

    Fast...., nur noch ein kleines Stücken.......und der Ganove würde nicht mehr fliehen können!


    Ich rannte wie von Sinnen hinter ihm her und hatte ihn schon fast eingeholt, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine Gestalt warnahm, die aus einer Seitengasse herausgespurtet kam und ebenfalls die Verfolgung aufnahm.


    Es war Marcus!


    Wunderbar! Perfektes Timing.


    Und schließlich erreichte Marcus den Flüchtenden auch als erstes und reißte ihn mit einem Hechtsprung zu Boden.


    Beide flogen in einen nahe liegenden Stand, und ich sah etwas zu Boden gehen.


    Der Knüppel von Marcus!


    Ich nahm ihn schnellen Schrittes auf und sah mich nach den Kämpfenden um.


    Marcus kämpfte mit dem Typen auf Leben und Tod.


    Ich eilte hinzu und verpasste dem Banditen einen harten und gezielten Hieb auf den Hinterkopf, sodass er wieder zu Boden ging und sich nicht mehr rühte.


    Dann drehte ich mich zu Marcus um.


    Dein Timing möchte ich haben. Hier das hast du verloren.


    Sagte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht und reichte ihm seinen Knüppel.

    Sim-Off:

    Hat sich ja alles nun geklärt!:)


    Endlich erblickte ich den fliehenden Mann und rannte ihm hinterher.


    Ich hob den Arm, um Marcus zu bedeuten mir zu folgen und verschwand um die Ecke.


    Der Typ rannte wie von Sinnen die Straße in Richtung Stadttor entlang und wollte wohl ohne Umschweife die Stadt verlassen.


    Ich setzte zum Spurt an!

    Dieser verfluchte Scriba hatte gerade seine Hände um meine Kehle geschlossen und versuchte mich zu erwürgen, als eine dritte Person ins Geschehen eingriff und dem Scriba ordentlich eine über den Schädel zog.


    Er rollte zur Seite und schnappte kurz nach Luft, dann erkannte ich meinen Retter.


    Marcus! Du kommst wirklich wie gerufen.


    Sagte ich und kam unter dem Karren hervor.


    Hör zu! Sorge bitte dafür, dass der Typ, dem du gerade eine übergebraten hast, verhaftet wird. Ich habe noch etwas zu erledigen.


    Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, spurtete ich wieder los und suchte im Tumult um mich herum, die unbekannte Person, mit der der Scriba vor kurzem noch aus der Tarverne herauskam.


    Ich vermutete, dass es der Anführer der Banditen sein musste!


    Schließlich beruhigte sich die Lage allmählich wieder.


    Die verbleibenden Banditen gaben entweder auf oder versuchten zu flüchten, allerdings kamen sie nicht weit.


    Auch die Bürger beruhigten sich wieder und fingen an die Vigiles zu bejublen.


    Ich versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.


    Die restlichen Banditen wurden verhaftet, die Verwundeten wurden so gut es ging versorgt und die Toten wurden auf den Karren verladen, um einer Seuche verzubeugen.


    Doch ich schaffte es immer noch nicht, die besagte Person zu finden!

    Sim-Off:

    Bitte um rege Beteiligung!


    Ich erreichte schließlich den Marktplatz, der um diese Zeit Menschenleer war, bis auf einige wenige Händler, die noch an ihren Ständen beschäftig waren und sah gerade noch, wie der Scriba in einem der größeren Gasthäuser verschwand. Davor standen zwei Karren mit Pferden davor gespannt, die von aufgeregten und durcheinander riefenden Männern beladen wurden.


    Offenbar wollte sich der Rest dieser Scheusahle aus dem Staub machen!


    Als ich näher trat und von einem der Männer entdeckt wurde, schrie er aufgeregt den anderen etwas zu, zog sein Messer und rannte auf mich zu.


    In dem Moment kamen die Vigiles und alle Bürger, die noch geblieben waren um zu kämpfen, um die Ecke und betraten den Marktplatz.


    Der muskelbepackte Typ, der eben noch auf mich zu gerannt kam, schien nun endgültig die Fassung bei diesem Anblick zu verlieren und rannte zurück zu seinen Kameraden, die sich ins Gasthaus verkrümelten.


    Schienen sie nun doch aufzugeben?


    Wir näherten uns dem Gasthaus und ich wollte schon die Stimme erheben, als die Tür zur Taverne aufflog.


    Da kamen sie also!


    Das musste ihr Versteck gewesen sein.


    Die Männer die herausgerannt kamen schrien unverständliche Worte und rannten auf uns zu.


    Offenbar wollten sie ihre Vormachtstellung nicht kampflos aufgeben!


    Die Vigiles reagierte schnell und schützte die Bürger vor den heranflogenden Steinen und Messern mit ihren Schilden und ging dann selbst zum Angriff über.


    Während der Optio und seine Männer versuchten, ins innere der Tarverne zu gelangen, wurden sie von den umliegenden Mitbürgern angefeuert und bekamen von einzelnen auch tatkräftige Hilfe!


    Ich selbst schnappte mir ein auf dem Boden liegendes blutverschmiertes Messer und versuchte einen anderen Weg in die Tarverne zu finden.


    Es musste doch noch einen anderen Eingang geben!


    Da sah ich ihn erneut!


    Der Scriba kam mit einem anderen mir völig unbekannten Mann aus der Tarverne gelaufen, flankiert von zwei weitern großgewachsenen Männern.


    Offenbar wollten sie zu den Karren und von hier verschwinden!


    Ich versuchte dem Optio etwas zu zurufen, doch er hörte mich nicht.


    Also versuchte ich mir selbst einen Weg zu den beiden durchzukämpfen.


    Um mich herum war der Kampf noch im vollen Gange.


    Händler schrien und versuchten zu flüchten, Männer versuchten sich blutend in Sicherheit zu bringen, Stände brachen entzwei, ein Vigil wurde von einem der riesigen Leibwächter des mir unbekannten Mannes in die Luft gehoben und gegen die Wand geschleudert.


    Schließlich erreichte ich die Karren und wollte mir schon den Scriba vorknöpfen, als mich einer dieser Riesen entdecke und mich mit einer Hand hoch hob.


    Geistesgegenwärtig stach ich mit dem Messer in meiner Hand in den rechten Arm des Banditen, der mich mit einem lauten Schmerzensschrei wieder zu Boden fallen ließ.


    Das machte jedoch noch den zweiten Leibwächter auf mich aufmerksam, der mit seiner Hand ausholte und einen Volltreffer in meiner Magengegend landete.


    Blut hutstend ging ich zu Boden, als plötzlich der Optio aus der kämpfenden Menge hervorbrach und mit seinem Gladius einen der Wächter am Hals traf.
    Der Riese fiel mit banaler Endgültigkeit zu Boden und der zweite warf sich brüllend auf den Optio, die auf dem Boden rollend wieder in der Menge verschwanden.


    Ich wollte gerade wieder aufstehen, als einer mir bekannte Stimme an mein Ohr kam.


    Na, wie fühlt es sich an dem Tod nur um Zentimeter zu entgehen? Aber keine Angst, soviel Glück wirst du bei mir nicht haben!


    Ich hob den Kopf. Der Verräter, dieser Scriba, stand grinsend mit einem Messer in der Hand vor mir.


    Der andere mir unbekannte Mann stand im Hintergrund und beobachtete das Schauspiel.


    Nun beil dich endlich! Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit. Hier wirds allmählich zu ungemütlich für uns.


    Der Scriba drehte den Kopf kurz um zu antworten.


    Ja, ja. Lass mich das hier noch schnell been.......


    Weiter kam er nicht.


    Ich machte einen Hechtsprung nach vorne und riss den Typen mit mir um.


    Das Messer rollte davon.


    Mach schon mal dein Testament!


    Schrie ich ihm entgegen und rollte mit ihm unter den Karren, wo der Kampf weiter ging.

    Der Duumvir zog sich mit seinen Wachen ins Haus zurück.


    Dann konnte es ja losgehen!


    Ich hob meine Arme in die Höhe und ballte meine Hände, dass Zeichen für die Vigiles einzugreifen.


    Dann schrie der Optio etwas, was man in dem nun werdenden Chaos nicht mehr ausmachen konnte und die Vigiles erschien neben mir auf der zerstörten Hauswand.


    Die Angreifer, völlig überrascht von dem Auftauchen der Vigiles, standen wie erstarrt da und waren nun vollständig eingekreist.


    Von vorne die Vigiles und von hinten die aufgebrachte Menge, die sich meine Worte wohl doch zu Herzen genommen hatten und beherzt die Stellung hielten, während die Alten, Frauen und Kinder sich in ihre Häuser zurückzogen und die Türen und Fenster schlossen.


    Ich deutete auf die Verbrecher, die allmählich ihre Lage realisierten und zu flüchten versuchten.


    Schnappt sie euch!


    Und die Hölle brach los.......


    Die Menge stürmte von hinten an die vollkommen überraschten Banditen heran und verhinderten so ihre Flucht, während die Vigiles den Angriff von vorne starteten.


    Binnen von Sekunden wurden die Banditen von der schieren Überzahl ihrer Gegner überrannt!


    Da sah ich ihn!


    Der Scriba mit dem ich vor kurzem noch in meinem Officium gerdet hatte.


    Er versuchte sich aus dem Staub zu machen und in Richtung Marktplatz zu rennen.


    Ich sprang von dem Mauerteil herunter und versuchte durch die Menge die Verfolgung aufzunehmen.


    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie ein Bandit nach dem anderen zu Fall gebracht wurde, wie die Vigiles diese ehrenlosen Hunde verhafteten, wie die Bürger aufgeregt durcheinander schrien und auf die übrig gebliebenen Gegner eindrangen und wie der Optio der Vigiles sich sogar mit zwei auf einmal anlegte.


    Ich sah den vermeitlichen Scriba gerade noch um die Ecke gehen, als die Lage vor dem Sitz des Duumvirs sich wieder beruhigte.
    Auch die letzten dieser Gruppe von Banditen gaben den Kampf auf und wurden verhaftet. Ich deutete dem Optio mit einem Handwink an mir zufolgen und verschwand in Richtung Marktplatz.
    Der Optio, der Großteil seiner Vigiles und die Menschenmasse folgten mir.


    Nur ein kleiner Teil der Vigiles blieb, um die Verhafteten wegzuschaffen und für Ordnung zu sorgen.