Das war ja was aus diesem fernen Landen! Nubien. Ägypten. Seltsame Menschen, dachte er sich da ihm dieses Wissen ganz neu war und er in seinen Erinnerungen nichts Vergleichbares fand. Eila nun bot ihm an mit ihr in das Haus zu gehen und natürlich war es verlockend für den Jungen. Gustav ob seinem Hunger, der von Trockenobst und Nüssen nicht gestillt war, ließ sich das nicht ein zweites Mal sagen und stimmte Eila mit einem Lächeln zu. "Das wäre sehr nett." Er lächelte Eila nun an und war bereit sofort zu gehen. Ob der zunehmenden Kälte hier draußen schlang der Junge seine Arme um seinen Oberleib um sich etwas zu wärmen.
Beiträge von Gustav
-
-
Für Gustav waren die Worte des Mannes sehr verlockend; die Aussicht auf Obdach das Schutz vor dem Wetter bot, ein warmes Bett so das er keine Nacht mehr frieren musste, dazu 3 Mahlzeiten täglich, also keinen Hunger mehr leiden zu müssen, und dazu konnte er sich noch das ein oder andere Handwerk abgucken! Der 14 jährige Germane war begeistert und entsprechend erstand ein Lächeln auf seinen Lippen.
"Das ist sehr großzügig von dir. Gerne will ich tun was ich kann und von den anderen lernen.", stimmte Gustav dem Angebot zu. "Ist es weit von hier?", fragte er dann nach dem Weg zu seinem neuen Zuhause freundlich den Römer. Angst war zwar auch in ihm, vor dem Neuen, Unbekannten, aber seine jugendliche Neugierde und die Aussichten die ihm geboten wurden, bewirkten in ihm sofortige Aufbruchstimmung.
-
Gustav wusste nichts weiter zu antworten, hatte er doch in Mogontiacum niemanden an den er sich wenden konnte, also erklärte er knapp auf die Frage des Mannes: "Nein. Ich bin hier fremd, kenne niemanden, weiß nicht an wen ich mich wenden sollte.", immer noch hungrig nahm er nun, nach dem Brot und Fleisch verzehrt waren, einen Schluck aus dem Becher und verzehrte den Apfel ganz, während er etwas betrübt ob seiner Lage den Römer ansah. Keine Furcht war in seinen Augen, doch war er neugierig, ob dieser Mann ihm einen Ausweg aus seiner misslichen Lage anbieten konnte.
-
Groß wurden Gustav Augen, als sie dem Manne folgten wie er Essen aus einem Fach holte. Ein breites Grinsen erstand auf seinen Lippen und es war ganz gewiss die Vorfreude endlich dieses quälende Hungergefühl aus seinem Magen zu verdrängen. Gustav nahm auf einer Sitzmöglichkeit platz und griff begierig nach einen der Äpfel die auf der Obstschale lagen, biss herzhaft ein großes Stück heraus und legte ihn zum späteren Verzehr auf den Tisch vor sich. Als nächstes nahm er ein Stück Brot und von dem Trockenfleisch und verzehrte beides recht hastig abwechselnd. Ab und zu spülte er mit dem Wasser aus dem Becher nach. Seine Essmanieren waren alles andere als Römisch, doch entschuldbar, sah man sich den abgemagerten Knaben genauer an.
Während Gustav aß, stellte der Duumvir ihm eine Reihe von Fragen. Was erwartete der Mann als Antwort von jemand der an Körperkraft noch nicht in der Lage war sich einige Sesterzen zu verdienen? Und auf die Kinderarbeit die er in so manchen Betrieben sah, hatte er absolut keine Lust. Dann kam der andere Mann - der Schreiber - hinzu und brachte Kunde von den Wachen. Nach dem der Scriba und der Duumvir sich ausgetauscht hatten ging der Scriba wieder.
„Ich weiß nicht.“, erklärte Gustav nun also und schluckte einen weiteren Bissen des Trockenfleisches herunter. „Ich kann keine schweren Arbeiten verrichten, bin nicht sehr gebildet aber ich kann lernen.“, er zuckte mit den Schultern, denn wahrhaftig konnte er nicht Schreiben und nur bruchstückhaft Latein lesen, und auch wusste er nicht viel über die Welt, bezog sich sein Wissen doch auf die Erzählungen seiner gemordeten Großeltern, seiner Mutter und seinem Vater. Und das war eben eher das "Lokalwissen" eines germanischen Stammes.
-
Gustav nutzte den Moment und musterte den Raum. Alles war so hell und schön das der Junge zunächst gar nicht bemerkte wie der Römer nun ebenfalls in den Raum trat. Erst als der Mann fragte, ob er Durst oder Hunger hätte, riss sein musternder Blick ab und Gustav schaute zu dem Mann hoch. Hunger? Und wie er Hunger hatte! Ein Magenknurren verriet seinen Appetit. "Ja. Und wie!", sprach er also und war froh darüber wie die Dinge bisher ihren Lauf nahmen.
-
"14 Sommer." , antwortete Gustav und wusste auf die nächste Frage keine gute Antwort, denn wohnen tat er eigentlich nirgendwo. Er war seiner Heimat und Familie beraubt in einer fremden Stadt voller fremder Menschen. Wo sollte er da wohnen? Doch dumm war er nicht und in der Not, im Regen und der Nacht fand sich glücklicherweise bisher fast immer ein Stall oder Viehunterstand, aber es gab auch Tage in denen er im Regen und der nackten Kälte verbringen musste, denn noch war der Winter nicht lange her und das Wetter entsprechend. "Hier und da, wenn ich einen Stall finde.", erklärte er also einfach wahrheitsgemäß seine 'Wohnorte'. Nach dem der Römer freundlicher in seinen Worten wurde und mit Gustav über seine Lage reden wollte, folgte er diesem in sein Officium. Im Gehen drehte sich der junge Germane zu dem Scriba um und zwinkerte diesem zu.
-
Gustavs Gelassenheit verwandelte sich in Anspannung als der Mann so scharf mit ihm redete und drohte. In seinem Gesicht war keine Spur mehr eines Lächelns zu finden, denn sein Anliegen war ernst. "Ich kann kaum Latein, weiß nicht ob ich hier richtig bin. Ich habe meine Familie bei einem Angriff von Römern in Magna verloren und bin auf einem Händlerwagen in die Stadt gekommen. Ich wusste nicht wo ich hin sollte. Und deine Wachen haben mich nicht aufgehalten weil keine an Tür standen. Zufrieden?", misstrauisch beäugte Gustav den Römer.
-
"Da wir beide Germanen sind, ..." Sprach er zum Scriba "...spreche ich lieber in meiner Sprache zu dir, und grüße dich!" Dann trat ein Mann hinzu und Gustav drehte sich zu diesem um. Schien über seine Anwesenheit aufgebracht zu sein. Nun, was konnte er denn dafür wenn die Wachen keine Augen im Kopf hatten? Gustav war das eh egal. Es war nicht seine Sache wer hier rein durfte und wer nicht. "Gehört es nicht zu den guten Sitten das man sich zuerst begrüßt?", fragte Gustav schließlich den Mann von dem er annahm dass es sich dabei um einen Römer handelte der was zu sagen hatte.
-
Gustav hörte dem Scriba zu und lächelte als dieser sagte das auch er Germane sei. Was dann an Erklärungen folgte war interessant anzuhören, in der Beziehung das Gustav in Magna statt "Salve" oder "Vale", deren Bedeutung er wegen seines mangelhaften Lateins überhaupt nicht kannte, mit "Heil" gegrüßt hatte. Nun also fragte Gustav in seiner Neugierde nach der Bedeutung der Wörter. "Was heißt denn Salve und was Vale? In Germanien dort wo ich her komme grüßen wir uns mit Heil."
-
"Wie grüßt man sich denn hier, Römer?" , wollte Gustav zu dem Mann schauend wissen. Er hatte ja keine Ahnung von römischen Sitten und Gebräuchen, geschweige den Grußformeln.
-
"Pharaonen?", fragte er an Eila gewandt, als sie erklärte das es Grabstädten dieser waren. Wie groß sie waren konnte er, der bisher nur Hügelgräber seiner Ahnen gesehen hatten, sich natürlich kaum vorstellen. Silko ergänzte noch etwas, was Gustav auf die Sprünge half. Nach dem Silko und Quintus wegen einer Sache fortliefen, fragte Gustav abermals um sich zu vergewissern dass er richtig lag. "Pharonen... Hm. Sind das sowas wie Könige?"
-
-
"Wer hat hier das Sagen?", fragte der junge Gustav den Scriba, als er vor ihn trat. Vor ihm stand so ein Römer, so einer, wie es auch die waren, die seine Familie ermordet hatten. Daher hegte er auch nicht viel Respekt für diese Leute, auch wenn sie am längeren Hebel saßen.
-
Ich glaube das gabs da wie heute auch hinter verschlossener Tür, Licinus. Gab für jede sexuelle Richtung etwas, wenn man dafür zahlte. Lustknaben oder -Mädchen gab es ja auch.
-
Gustav fragte sich ob der Mann der ihm die Schale zuvor gereicht hatte seinen Antworten Glauben schenkte? Es sah irgendwie nicht so aus, was Gustav bekümmerte. Der Blick des Mannes war jedenfalls nachdenklich, skeptisch, als ob er den Inhalt seiner Antworten mit seinem Wissen abglich. Nur was wusste ein einfacher Eques schon davon wenn plötzlich einige verkommene Römer meinten ihren Sold durch Plünderungen aufzubessern und dies sogar von höherer Stelle gewollt und gedeckt war, um die Menschen in Magna Germania zu provozieren? Freilich wusste Gustav über die Gründe der Römer sein Zuhause auszulöschen nichts. Er wusste nur dass die Mörder seiner Familie wie Römer aussahen und in Latein sprachen. Deutlich hatte er von einem der Römer ‚Teutoburgium’ für seine Heimat gehört.
Der 14 jährige Junge wechselte seinen Blick und sah erneut zu dem schwarzen Hünen auf und erkannte an dessen Gesichtszügen Begeisterung. Scheinbar wurde der Nubier bisher nicht oft nach seiner Herkunft gefragt, oder es war einfach nur der Stolz auf seine Heimat?
"Ra? Ist das Dein Gott?" , wollte Gustav neugierig von Silko wissen, denn von Ra hatte er verständlicherweise in Magna Germania noch nie etwas gehört. Aber natürlich dachte sich der Junge seinen teil, denn dumm war er nicht. Silko hatte etwas von Wärme erzählt, also schien es naheliegend dass mit Ra die Sonne gemeint war. „Wir verehren die Sonne auch.“ , erklärte er also und jegliche Angst vor dem Nubier war aus ihm gewichen und durch Wissensdurst und Neugierde auf dieses Nubien ersetzt.
Neu für ihn war auch das es solche großen Flüsse jenseits Germaniens gab, wie Silko es vom Nil behauptete. - Das war Gustav völlig neu, denn er verfügte nur über das Bildungswissen eines Germanen das sich so gut wie nur auf den europäischen Kontinent beschränkte und sehr auf Überlieferungen aus Erzählungen bezog. So wusste Gustav nicht mit allem was Silko ihm erzählte etwas anfangen. Von Nubien hatte er noch nie gehört, allerdings auch nicht von Ägypten wo der schwarze Hüne seine Heimat verortete, und so konnte sich Gustav freilich auch kein Bild davon machen wo sich dieses Land denn befand. Abgesehen von seiner jetzigen Lage hatte er seine Heimat in Magna auch noch nie verlassen. Und was bei Loki waren Pyramiden?!?
"Sehen in Nubien alle so aus wie du? Wie kommt man dahin? Und sag, was sind Pyramiden?"
-
Sim-Off: Mit dem Haar meinte ich Silkos Bart
"Es ist eine größere Siedlung und sie liegt weit im Norden von Magna.", erklärte Gustav. Als Quintus fragte wie viele Opfer es gab musste er nicht lange überlegen. "Sie haben alle nieder gemacht und die Vorräte mitgenommen. Ich hatte mich auf einem Wagen versteckt und weiter weiß ich nicht mehr. Muss eingeschlafen sein. So kam ich nach Mogontiacum." Er schaute wieder zu Silko. Vorhin hinter dem Busch, war er von ihm weiter weg gewesen, aber jetzt wo er so nahe bei ihm stand wirkte der schwarze Hüne bedrohlich auf ihn. Er sagte er würde ihm nichts tun und Gustav schaute zu ihm hoch. "Ich habe so jemanden wie dich noch nie gesehen. Du bist so anders als die Menschen von hier? Woher kommst du?", fragte Gustav seine Furcht durch seine obsiegende Neugierde überwindend.
-
Begierig nahm Gustav die ihm dargebotene Schale in die eine Hand und fuhr mit der anderen wahllos darüber, und begierig aß er was er in seine Hand bekam. Ja, weniger war es nach römischer Art nach einem Happen zu greifen, als vielmehr die quälende Leere seines Magens zu füllen. Obst, Nüsse, alles was sich auf der Schale befand, vertilgte der 14 jährige Junge in seinem Hunger so das nichts mehr übrig blieb. Rasch atmend verfolgte er den Blick des dunkelhaarigen Mannes, der ihn nun hieß wo der Ort des Massakers gewesen sein soll. "Teutoburgium", flüsterte Gustav und guckte die anwesenden Leute furchtsam an. Der mit Abstand größte Mann hier der noch dazu eine fast schwarze Haut hatte, große Lippen und grausiges Haar, jagte ihm - der einen solchen Menschen zum ersten Mal sah - heftige Angst ein. Gustav atmete schnell und ließ die Schale auf den Boden fallen, als sein Blick auf Silko lag. Er schien so mächtig, als könnte er Bäume entwurzeln und Felsen versetzen! Wie zur Salzsäule erstarrt blieb er vor dem fremdkändischen Hünen stehen und schaute zu ihm auf. Er zitterte an Körper vor Angst und instinktiv tasteten seine Hände nach Eila...
-
Gustav schaute zu dem großen Mann mit schwarzem Haar dessen Augen von grauer Farbe waren. Er hieß ihn zu erzählen wann die Brandtschatzung des Gehöfts durch die Römer gewesen war. Eine genaue Antwort konnte er darauf nicht geben, hatte er doch die Tage und Nächte nach der Tragödie nicht alle gezählt, dennoch veruschte er es. Es war eine lange Reise von Teutoburgium bis nach Mogontiacum gewesen, erinnerte er sich. „Ich weiß nicht genau. Ich schätze 80 Sonnenaufgänge. Die Angreifer sahen wie Römer aus und kamen auf Pferden.“, erklärte Gustav und versuchte sich die Tränen aus den Augen zu wischen, aber die Erinnerung an das Massaker tat seinem Herzen weh und für die gerade fortgewischten erstanden bereits neue. Er merkte wie sein Herz schneller klopfte und man konnte ihm ansehen dass er die Wahrheit sagte. Bis zu diesem Moment hatte er sich noch niemanden über das was ihm in Germanien widerfahren ist anvertraut. Gustavs Blick schweifte ziellos umher und blieb wieder an Eila hängen, glitt dann aber zu der Schale mit dem eingelegten Obst und den Nüssen. Wie in Trance hing sein Blick an dem Essen. 2 Tage war es her, seit er das letzte Mal etwas in den Bauch bekommen hatte. Der junge Germane musste sich sehr beherrschen nicht einfach zu zugreifen.
-
Ein Engländer, ein Franzose und ein Deutscher sollen per Fallbeil hingerichtet werden.
Ich zuerst, ruft der Engländer. Ich möchte mit dem Gesicht nach oben hingerichtet werden.
Der Engländer legt sich hin. Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Engländers… ruft …God save the Queen.. das Fallbeil fällt herunter..und bleibt auf halbem Wege hängen. Der Henker weiß sich keinen Rat warum das Beil hängen geblieben ist..doch nach dem geltenden Recht ist der Engländer frei.
Der Franzose kommt dran. Auch er will mit dem Gesicht nach oben hingerichtete werden.
Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Franzosen…ruft…vive la France…das Fallbeil fällt. Bleibt wieder auf halbem Wege hängen. Der Henker weiß sich keinen Rat warum das Fallbeil immer hängen bleibt. Doch nach geltendem Recht…der Franzose ist frei.
Der Deutsche will auch mit dem Gesicht nach oben hingerichtet werden. Ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Deutschen. Der Deutsche ruft….halt,halt….da in der Führungsschiene schaut eine verrostete Schraube raus . Ölen und gängig machen, dann klappt’s. -
'Mist! Erwischt!', dachte er als Eila nachfragte. So oder so war die Antwort für sie klar, also meinte Gustav betrübt: "Äh... ja." Ob er schwieg oder es ihr bestätigte war letztlich egal, dachte er sich. Er schaute Eila direkt in die Augen. "Ich komme aus Magna Germania und... und mein Zuhause gibt es nicht mehr... Es waren Römer..." Gustavs blaue Augen wurden nass bei den Worten und glänzten im Sonnenlicht das durch die Wolken drang. Es war keine 3 Monate her, da war für ihn noch alles in Ordnung gewesen...