Beiträge von Silko

    Als er nun hörte was die eine Germanin zu ihm sagte, musste er doch schmunzeln. Offenbar hatten viele Frauen dieses Volkes viel Feuer in den Adern. der Spruch hätte ebensogut von Eila stammen können.


    Nun kam auch Landos verlobte und forderte ihn auf seine Hose abzulegen. Offenbar schien er langsam zur dorfweiten Attraktion zu werden. Gut, er hatte damit kein Problem, denn prüde war er noch nie gewesen und außerdem war sowieso nur ein Sklave, also zog er seine Hose aus und zeigte Landos zukünftiger Frau-wie war nochmal ihr name gewesen?- die tiefe Schnittwunde an seinem Oberschenkel. Gleich war deutlich zu sehen, dass auch er rotes Blut hatte.


    "Wie du siehst ist mein Blut rot und auch alles andere sollte euren Männern ähneln." Er grinste noch einmal breit und ließ sich dann der doch etwas schmerzhaften Behandlung unterziehen. Aber er war guter Dinge, denn die Behandlung mit Pferdepisse und selbst die Magie der Hexe schienen seinem Heilfleisch nicht geschadet zu haben. Trotzdem würde er nie wieder ohne Fleischmaden auf eine solche Mission gehen. Zumindest ging es seinem Auge wieder gut und so wahren die Schmerzen nur halb so schlimm.

    Wie immer in den letzten Tagen saß Silko vorsichtig von seinem Pferd ab ohne dabei seinen verwundeten Oberschenkel zu belasten. Er hatte es geschafft: Sie alle waren wieder zu Hause angekommen. Mehr oder weniger heil, aber zumindest alle an einem Stück-das war das Wichtigste! Zu Hause...ja genau so fühlte es sich an, als er wieder vor dem Tor der Casa Duccia stand. Sie war wirklich zu seinem Zuhause geworden und nun sollte er bald freigelassen werden. Genau in diesem Moment wurde ihm das bewusst. Denn auch das hatte er geschafft: Er würde jetzt seine Freiheit erhalten. Und was jetzt? Würde er jetzt die Casa verlassen müssen? Oder würde er das von sich aus wollen? Er wusste nicht...noch nicht. Aber zuerst freute er sich stumm die Anderen wieder zu sehen und er lächelte sanft als Albin und Sontje ankamen.


    Der Tod von Dagny traf ihn nicht besonders. Er hatte die junge Germanin nur sehr selten zu Gesicht bekommen, und ihr Tod hatte sich schon lange abgezeichnet, ja war sogar überfällig gewesen. Aber es wäre sicher nicht das Ende gewesen, denn unschuldige Kinder, und da sie unverheiratet gewesen war setzte er das einmal voraus, waren beim Seelenwiegen fast sicher auf der richtigen Seite, so dass ihre Seele sicher wieder auf die Erde zurückkehren würde.

    Nun waren sie also im Dorf von Landos Verlobter. Mal schauen ob diese Germanen ebensolche Barbaren waren, wie die Sklavenhädler mit denen sie gekämpft hatten. Doch sie wurden eigentlich recht freundlich empfangen, auch wenn ihm immer wieder ängstliche und abschätzige Blicke zugeworfen wurden.


    Dann sollten lando und er behandelt werden. Nach einigen augenblicken kamen auch noch ein paar andere germanen, darunter auch zwei junge Frauen. Die eine schien landos Verlobte zu sein. Die andere dagegen erschrak dagegen bei Silkos Anblick. Offebar hatte sie Befürchtungen er wolle die zukünftige Frau seines Herrn haben.
    Der hünenhafte Nubier lächelte die junge Germanin darauf freundlich an und klärte sie auf: "Ich begehre deine Freundin keineswegs. Und egal für was du mich auch hältst: Ich komme aus dem Süden und bin ebenso ein Mensch wie du" sprach er mit seiner dunklen Stimme in der Sprache der Barbaren. In seinen Gedanken fand er es allerdings sehr lustig, denn in Nubien wären 90% der Leute hier nicht als Menschen durchgegangen. "Meinst du ich kann meine Hose ausziehen und meinen verletzten Oberschenkel behandeln lassen, ohne von dir mit einem Besen erschlagen zu werden? Wenn nicht, lass ich sie lieber an, nicht dass du dich noch mehr erschreckst" fragte er die Gremanin mit einem toternsten Gesicht. Natürlich wusste er, dass sie von seiner Hautfarbe beeindruckt war, desswegen war er ja auch zu Beginn der Reise gekalkt worden, aber nach dem Kampf mit Birger hatte sich keiner mehr getraut ihm das noch einmal anzutun.

    Silko schob seine Schüssel zu Witjon hinüber. Sicher würde er nichts von dieser Hexe essen, was an diesem so seltsamen Ort zubereitet wurde. Er würde sich lieber später an einen Kanten hartes Brot halten, den er noch als Proviant hatte. Natürlich roch die Suppe verführerisch, aber das war ja klar, und dem gab er sicher nicht nach. Wenn sie vergiftet sein sollte, würde er noch da sein, um seine Begleiter zu retten.


    Am Liebsten hätte er sich zu Leif gesellt, aber er wollte an Landos Seite sein, vertrauter er doch weder der Alten, noch dem Strauchdieb. Also saß er einfach da, und schaute den anderen beim Essen zu. Sein Magen begann zu knurren, und der Nubier hätte am liebsten laut über ihn geschimpft, doch er hielt sich zurück. Es gehörte mit zu seinen Aufgaben nicht im Mittelpunkt zu stehen.


    So blieb er still und lauschte den Gesprächen.

    Silko spürte sofort das Knistern zwischen den Männern. natürlich war er sofort an der Seites seines Herrn, so schnell er es eben mit seinem verwundeten Bein konnte. Er würde nicht zulassen, dass dieser Strauchdieb in seiner Wut seinen verletzten Herrn anging und ihn vielleicht sogar tötete.


    Der Nubier hatte seine Hand schon an einem Säbel und schaute Lando aufmerksam ein. Ein Zeichen von ihm und er würde Alrik zu dessen Göttern schicken.


    "Komm nur, dich schaff ich auch noch. Du nimmst mir meine Freiheit nicht" brummte er in der Sprache seiner Heimat, die hier sowieso niemand außer ihm sprach.

    Die Unterschiede die dieser Mann hier darstellte ließen Silko beinahe laut auflachen-auch wenn er sich zurückhalten konnte. Auf der einen Seite zeigte er für seine Legitimierung ein Kette mit Tierzähnen, wie es barbarischer kaum ging. Und auf der anderen Seite redete er fast als sei er auf einer Rednerschule gewesen, wie es sie in Rom, Alexandria oder Meroe gab.


    Trotzdem klang die Geschichte in seinen Ohren sehr weit hergeholt und er wartete jeden Moment darauf, dass er den Befehl behielt diesen Betrüger in Stücke zu hacken. Ein weiterer Toter auf seinem Weg in die Freiheit, würde sein Gewissen nicht sonderlich belasten. Selbst wenn er der Sohn dieses anderen Barbaren gewesen war, stellte Lando doch etwas ganz anderes dar als dieser hohlwangige Milchbub da vor ihm. Bei den Göttern, sie sollten ihn sofort hier töten, dann wären Silkos Freiheit und Landos Machtanspruch weiterhin gesichert... Worauf wartete sein Herr denn nur?

    Der Nubier fügte sich den Befehlen seines Herrn und ließ sich widerwillig von der germanischen Hexe behandeln. Sie sah nicht allzu gefährlich aus, aber auf diesen Trick fiel Silko nicht hinein. So vermied er Blickkontakt mit der alten Frau, denn jeder wusste welche Macht bei solchen Frauen in bösen Blicken. Und ihr seinen namen zu nennen kam ihm schon gar nicht in gedanken, bargen Namen doch eine große Macht und die wollte man nicht in Händen einer Hexe wissen.
    Seine Antwort auf ihre Frage war ein einfaches "Weit." Mehr wollte er auch gar nicht sagen und er hoffte sie würde es auf seine mangelnden Sprachkenntnisse schieben. Schlimm genug, dass sie ihn berührt hatte. Wahrscheinlich würde ihm nun das Bein abfallen1 Aber noch war es ja nicht seines, sondern Landos Bein, wenn man die Besitzverhältnisse streng auslegte.


    Den weiteren Entwicklungen lauschte er stumm. Lando würde doch wohl nicht den Lügen dieser Hexe glauben, die ihm dieses Milchgesicht vorsetzte! Wenn das so einfach gehen würde, wäre Silko längst Pharao oder etwas ähnliches. Aber immerhin war das jetzt eine gute Möglichkeit doch nicht die Freiheit zu erlangen. Ein neues Oberhaupt bedeutete meistens neue Regeln...

    Ich glaub schon, dass das verhindern kann, dass solche Gedanken aufkommen. Schon für die Zukunft zu arbeiten ist schon eine große Motivation. Außerdem ist es wie gesagt historisch korrekter und es könnte den Markt in der WiSim ein wenig ankurbeln, weil Sklaven ja nur konsumieren können weil sie keine eigenen Betriebe haben.
    und so viele Sklaven gibt es ja auch nicht, dass das ein großes Hindernis sein kann, würd ich mal so salopp sagen.

    Sie schienen der Hexe immer näher zu kommen, denn er Nebel würde immer dichter und dichter. Fahle Klauen schienen nach ihm zu greifen und lösten sich dann doch immer wieder auf. Und auch die Geräusche schienen gedämpft und irgendwie dumpf. Die vögel schienen in der nähe der Hexe nicht singen zu wollen und es schien Meter um Meter schlimmer zu werden. Eine Gänsehaut breitete sich auf dem Rücken des Nubiers aus. Sicher waren sie hier nicht mehr im Land der Germanen, sondern auf einem Weg der direkt ins Reich der Toten führte. Der Nubier wollte am Liebsten sein Pferd zügeln und wieder raus aus diesem Todesgürtel reiten und fliehen. Aber er war noch nicht frei und eine Flucht hatte ihn wohl das Gleichgewicht beim Ma'at ebenso gekostet wie seine Freiheit, also ritt er stumm betend weiter, die Holzstatuette seiner Göttin jedezeit fest in seinen Pranken.


    Doch plötzlich standen sie auf einer Lichtung mit grünem saftigen Gras und die Vögel die vorher nicht gesungen hatten, schienen hier nun ihre schönsten Lieder darzubieten. "Hexe, deine Illusion wird mich nicht blenden" brummte er in der Sprache seiner Väter, denn er war der festen Überzeugung noch immer im Nebel zu sein, wo die Seherin ihre Sinne verwirrte, während seine Handknochel schin weiß wurde, weil er sich so an seinen "Schutzanker" klammerte.

    Silko nahm den Pferdeurin entgegen, stellte ihn aber gleich neben sich, alls er Landos Worte vernahm. Schon einmal hatte ähnliche Worte gehört und dann war er nur wenige Monate später bei den Ducciern gelandet. Stumm nickte er Lando zu, denn er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Seine Gefühle waren eine Mischung aus Hoffnung, Ungläubigkeit, Pessimismus und Angst.
    Der Pessimismus war eben jener vergangenheit mit seinem früheren herrn geschuldet und die Angst kam nun dazu, weil er plötzlich etwas zu verlieren hatte. Sie mussten noch zu dieser Germanenhexe und er war verwundet. Nun wo die Freiheit so nah war, wollte er einfach nicht sterben. Er wollte frei sein, und er wollte leben!


    Und dazu gehörte auch nicht an seinen Wunden zu krepieren und so vertraute er dem Germanen und behandelte seine Wunde mit dem Pferdeurin. Hätte er doch nur Fleischmaden gehabt und hätte sich nicht mit etwas so unreinem wie Pisse behandeln müssen! Aber nun erschien ihm diese Behandlung nur noch wie ein kleiner Preis. Vielleicht würde er ja dann nach Rom reisen können und nach Amneris suchen...


    Aber er verwarf diesen Gedanken schnell wieder und prostete, mit so etwas wie einem Lächeln auf dem Gesicht, seinen Begleitern zu.

    Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen warum es nicht möglich sein soll die Sklaven in die WiSim einzubinden. Ich fände es toll, wenn ich mein Gehalt als Vigil auch bekommen würde... Ich bin mir zwar sicher, dass ich wenn ich freigelassen werde, nicht ohne Geld dastehen werde aber es wäre wirklich ein großer Anreiz, wenn man nach seiner Sklavenzeit gleich ein wenig Geld hat, ums sich beispielsweise einen Betrieb zu kaufen.


    Ich meine wenn man überlegt, dass für Sklaven schon Preise von bis zu 15.000 Sesterzen gezahlt werden, und wie schnell die meist wieder weg sind, sollte man sich vielleicht einmal Gedanken machen wie man das Ganze ein wenig schmackhafter für Sklven machen könnte.

    Silko öffnete seine Augen. Sein rechtes Auge leutete unheimlich im Licht des Lagerfeuers, gab nun auch einen kurzen Kommentar dazu ab:
    "Witjon hat sich gut geschlagen und ich habe das gemacht, wofür ich da bin."
    Stolz war nicht aus seiner Stimme zu hören. Es war wirklich nichts anderes gewesen, als die Ausübung seines Dienstes, seiner Arbeit. Lieber hätte er den Germanen nicht getötet. Nicht dass ihm das besonders nachging, dafür hatte er schon zu viele Männer ins Jenseits geschickt, aber da änderte nichts daran, dass sein Gegner nur sterben musste, weil die beiden ersten Kämpfer nicht in der Lage gewsen waren, ihren Kampf zu gewinnen.


    "Aber wir werden wohl bald brandige Wunden haben, wenn sie nicht richtig versorgt werden. Wie weit ist es noch bis zu der...zu unserem Ziel?"


    Wo sie hinwollten, wollte er gar nicht aussprechen, und unwillkürlich fuhr seine Hand in seine Tasche und umgriff die kleine Statuette der Göttin Bastet, von der er sich Schutz gegen die germanische Hexe erhoffte.

    Für Silko was das Reiten eine einzige Qual. Seine Wunde brach immer wieder auf und blutete und seine Prellung an der Hüfte ließen ihn jede Unebenheit des Weges spüren, und das waren einige. Und selbst sein Auge schmerzte noch, war immernoch stark gerötet und er sah unscharf. Entzündet hatte sich seine Beinwunde aber nicht, Phelan verstnd offenbar wirklich was davon eine Wunde zu verbinden, aber eine Entzündung konnte ja noch kommen. Und sie hatten keine Fleischmaden dabei, die man die Wunde geben konnte.


    Er saß in der Nähe des Feuers, mit dem Rücken an eine Birke gelehnt, hatte die Augen geschlossen und lauschte nur was gesprochen wurde, ohne eine Intetntion sich an dem Gespräch zu beteiligen. Aber er freute sich, dass sein herr wioeder zu sich kam, schließlich wäre es ganz und gar nicht gut für Silko gewesen, denn es war ja seine pflicht auf ihn aufzupassen. Kurz fragte er sich, was Lando wohl mit Pferdepisse meinte, entschloss dann aber, dass er wohl das germanische Bier gemeint haben musste. Viel schlimmer konnte Pferdeurin auch nicht schmecken. Sie hätte wirklich Met mitnehmen sollen, damit wäre das Reiten sicher einfacher gewesen.


    Eigentlich wollte er gerne liegen, aber seine Wunden waren an solch unangenehmen Stellen, dass er es vorzog im Sitzen zu schlafen, denn egal wie er sich auch hinlegte, irgendwo würde es Schmerzen verursachen, und so war nunmal schlecht zu schlafen. Aber trotz der Schmerzen fühlte er sich eigentlich gut. Seit dem Kampf hatte er sich keinen kalk mehr aufgetrgen, und hatte es auch nicht mehr vor und er war stolz. Nicht so sehr auf sich, sondern auf Witjon. Der Schreibtischhengst hatte sich erstaunlich gut geschlagen und seinen Aubruch konnte er auch voll verstehen. Er wusste ja wie sehr der Duccier die junge Römerin gemocht hatte und Silko hätte an seiner Stelle nicht anders gehandelt...eher noch extremer. von daher hatte er nicht vor ihm deswegen jemals Vorwürfe zu machen.

    Silko schaute den Priester mit seinem einen, momentan funtionierenden Auge an. Sein rechtes Auge sah immernoch verschwommen. Zudem war es geschwollen und blutunterlaufen. Er nickte den beiden dankbar zu, als sie ihn verbanden, aber nach reden war ihm momentan nicht zumute. Zum einen hatte er starke Schmerzen und er wusste auch nicht was er sagen sollte. So brummte er auch nur bei Leifs Vorschlag den Kalk zu entfernen.Dieses Zeug hatte ihn beinahe das Leben gekostet: Das blieb jetzt auch drauf!


    Dann half er noch Lando auf Leifs Pferd zu hieven und zog sich unter Schmerzen in seinen eigenen Sattel. Lange würde er so nicht reiten können, denn die Schmerzen an seinem Oberschenkel waren auf dem Pferd kaum auszuhalten und auch seine Hüfte schmerzte beim Reiten beinahe unerträglich und das wo sie sich noch gar nicht richtig in Bewegung gesetzt hatten..


    Einzig Witjon bekam ein Lächeln des Nubiers zu sehen, denn der sah noch schlimmer aus als Silko, auch wenn keine seiner Verwundungen ernst zu sein schien.

    Silko wich immer weiter zurück. Auf seinem rechten Auge sah er nichts mehr und Birger attackierte ihn fortwährend. Das Meiste konnte er abwehren, doch dann zog der Germane einen großen Schnitt über den Oberschenkel des Nubiers. Zuerst spürte er nur den Schlag und konnte noch den weiteren versuchen seines Kontrahenden entgehen. Doch als dieser dann von ihm abließ und sich zurück zog, begann der Schmerz rasch zu wachsen. Silkos Bein knickte kurz weg, doch es gelang dem Hünen die Balance zu halten und sich wieder aufzurichten. Die Zeit schien auf einmal langsamer zu vergehen und Silko sah wie das Blut langsam aus der Wunde quoll. Ein gequältes Stöhnen entschlüpfte seiner Kehle. Der Kampf war so gut wie verloren. Der Germane hatte nur eine leichte Wunde am Arm. Silko hingegen, sah auf einem Auge nichts und hatte die Wunde am Bein, die ihn in seiner Beweglichkeit behinderte. Beinahe meinte er schon das Heulen eines Schakals zu hören. Oder war es doch das Brüllen eines Löwen? Wie auch immer, selbst wenn es nur das Rauschen des Blutes in seinen Ohren war, würde er nicht aufgeben. Er erinerte sich an seinen Kampf mit Arbjon, als sie an einem Punkt aufgehört hatten an dem nur noch dreckige Kniffe zum Erfolg geführt hätten...nun waren eben solche Manöver die einzige Chance die er noch hatte.


    Er wankte auf seinen Gegner zu. Er würde seine Kraft in einen einzigen Schlag legen müssen, das war seine letzte Chance. Er griff sein Schild und das Sax besonders fest. Der Germane sah seine Chance gekommen, dem schwankenden Nubier den garaus zu machen und stürmte nochmal nach vorne. Silko drehte sich zur Seite um dem Hieb auszuweichen und nutze den Schwung um seinerseits zu attackieren, aber nicht mit dem Sax, sondern mit dem Schild. Mit einem Schrei auf den Lippen, legte der Nubier seine ganze Kraft und sein ganzes Gewicht in den Schlag. Völlig überrascht von diesem Angriff gelang es dem Germanen nicht mehr, seinerseits sein Schild dazwischen zu bringen, und so passierte die Paradewaffe das Sax und traf den armen Kerl mitten ins Gesicht. Ein ekelhaftes Knacken und Schmatzen war zu hören, einige Zähne flogen davon und der Barbar fiel um wie ein gefällter Baum. Er blubberte noch einige Sekunden blutigen Schleim aus seinem zerstörten Gesicht, dann zuckte er einige Male heftig und lag dann still.


    Silko stand einfach nur so da, und schaute hinab auf sein Opfer. Es tat ihm Leid, das Leben eines solch guten Kriegers so beendet zu haben, aber in einem Kampf auf leben und Tod gab es leider keinen Schönheitspreis. Der Nubier atmete schwer und humpelte langsam zu seinen Leuten-er hatte den Kampf gewonnen...

    Ein stumpfer Schmerz breitete sich an seiner Hüfte aus. Er war nicht so stark, dass er ihn behinderte, aber natürlich störte er und machte den Nubier wütend. Zum Glück hatte er seinen Lederpanzer angehabt, sonst hätte der Schlag ihm sicher den Hüftknochen zerschmettert. Er atmete drei mal tief durch und biss die Zähne zusammen um den Schmerz zu verdrängen, und ging dann zum Gegenangriff über. Seine Hiebe waren jetzt nicht nur hart wie vorher, sondern auch präziser als noch vor einigen Augenblicken. So zwang er nun den Germanen in die Defensive, ebenso wie dieser es eben noch gemacht hatte. Hätte er nur seine zwei Säbel, sicher hätte er ihn schon getroffen. So war er aber so unflexibel und limitiert. Dann kam ihm aber die Idee. Er setzte nach und gab seinem Gegner einen kräftigen Stoß mit dem Schild, was diesen einen Moment aus dem Gleichgewicht brachte. Das kurze Straucheln brachte dem Barbaren eine Wunde am linken Oberarm ein. Sie war nicht tief oder gefährlich, aber sie war garantiert schmerzhaft und sie blutete.


    Silko setzte nicht weiter nach, und zog sich nun ebenfalls wieder etwas zurück. Auch er schwitzte nun stark. Dicke Schweißtropfen kamen aus den Poren seiner Glatze und nahmen einen Teil des Kalks auf, welcher sich in den Poren seiner Haut gesammelt hatte und begann anschließend der Schwerkraft zu folgen. Ein stechender Schmerz schoss Silko plötzlich in sein rechtes Auge, und er stöhnte gequält auf und zog sich, stark blinzelnd, noch ein wenig weiter zurück.

    Das Zeichen war kaum misszuverstehen und Silko grinste grimmig. Wenn er hier heute sein Ende finden würde, dann würde er schon mal nicht gegen einen Idioten verlieren, so viel war sicher. Aber umgekehrt war es dasselbe und wenn sie beide so weitermachten, würden sie wohl noch hier stehen, wenn sie lange und graue Bärte hatten.


    Also beendete Silko dieses leidige Vorgeplänkel und ging mit zwei wuchtigen Schlägen zum Angriff über, die sein Gegner allerdings gekonnt mit seinem Schild parierte. Trotzdem hinterließ der Angriff zwei tiefe Furchen im Holz. Noch ein paar dieser Schläge und das Schild würde brechen und so war nun der Germane im Zugzwang, zumindest ein wenig mehr Initiative zu zeigen. Der Kampf war von reiner Kälte und Präzision geprägt und man merkte, dass die Kontrahenden eigentlich kein Problem miteinander hatten. Außer vielleicht, dass einer von beiden wohl bald vor seinem Schöpfer stehen würde, und der andere ihn dort dann hingeschickt hatte.

    Der Germane hatte offenbar die gleiche Taktik wie Silko gewählt und so umkreisten sie sich stumm und eine ganze Weile geschah einfach gar nichts. Nun dann würde er seinen Gegner wohl ein wenig reizen müssen und so begann er ein paar halbherzige und ungeschickt wirkende Angriffe auf dessen Schild zu starten. Dabei musste er nicht seine Deckung vernachlässigen, die Schläge kosteten kaum Kraft und vielleicht gelang es ihm den Eindruck von Schwäche zu erwecken und den anderen Kämpfer in die Offensive zu locken und ihn dann blitzschnell zu treffen. Das war zwar nicht schön oder spektakulär, aber darum ging es ja nicht, und wer das dachte, hatte keine Ahnung vom Kämpfen. Eine massierte Defensive war bei solchen Kämpfen der Schlüssel zum Sieg und so stellte sich der Nubier auf einen langen und zermürbenden Kampf ein.


    Weiterhin hatte keiner von beiden ein Wort gesagt, ganz im Gegenteil zum vorherigen Kampf. Silko durfte ja auch gar nichts sagen, wollte er nicht als "nicht Germane" entlarft werden.

    Silko ging um den vermeintlichen einbrecher herum und setzte sein Knie auf dessen Rücken. Nicht so fest, dass es wirklich schmerzte, aber fest genug um ihn festzuhalten, sollte er doch plötzlich versuchen aufzuspringen und zu fliehen.


    Dann tastete er sein Opfer ab, ob er einer Waffe gewahr wurde, fand aber nichts. Albin also sollte den Kerl hier hereingelassen haben und das nach der Sache mit Sveija...


    "Was sagst du dazu, Herr?" fragte er Witjon betont höflich. "Ich glaube er lügt."
    Es hatte so ausgesehen, als hätte der kerl die Unterlagen durchwühlt und nicht danach was er gesagt hatte.

    Beide standen sich sehr unaufgeregt gegenüber. der Nubier musterte seinen Gegner und sah in ihm einen nicht zu unterschätzenden Gegner-sher schön, denn ein leichter Kampf war ein unnützer Kampf! Silko war zwar größer als sein Gegner, aber nicht viel und so würde ihm das keinen Vorteil bringen. Aber er würde bei aller Kraft die Schnelligkeit seines Gegenübers testen müssen. Das war schon immer ein nachteil bei silko gewesen: Man sah ihm seine Stärken, eben seine Muskeln und seine Reichweite, nur zu leicht an und da er hier mit den selben Waffen kämpfen musste, und eben nicht seinen ungewöhnlichen Kampfstil anwenden konnte, konnte er nicht darauf setzen seinen Gegner schnell zu überraschen.


    Nach einem kurzen gebt an Sachmet konnte es losgehen. Sein Gegner haute kurz mit seinem Sax an den Schild, Silko tat es ihm gleich und los ging der Kampf.