Nun versuchte es Avianus mit einer geschäftsmäßigeren Stimme und brachte so viel Selbstsicherheit auf, wie er im Moment nur aufbringen konnte. Natürlich mit einem respektvollen Unterton in der Stimme, erklärte er dem Senator sein Anliegen:
"Nun, Senator... du wirst wissen, dass die nächsten Wahlen in nicht allzu weiter Ferne liegen. Und ich gedenke, für den Einstiegsposten als Vigintivir zu kandidieren. Es wäre ein erheblicher Vorteil, dich als meinen Patronen gewinnen zu können.". Nun folgte eine kurze, rein künstlerische Pause, ehe Avianus mit einem, seiner Meinung nach, Knackpunkt fortsetzte. "Natürlich weiß ich, dass es nicht jedem gegönnt ist, dein Klient sein zu dürfen. Allerdings komme ich auch nicht als jeder... denn ich bin durchaus auch gewillt, etwas zurückgeben zu können, Senator. Im Moment ist es noch nicht viel... doch vergesse ich auch nicht jene, die mich unterstützen. Ich bin in dem Wissen gekommen, deine Hilfe, ob früher oder später erwidern zu können, sollte ich sie erhalten.".
Avianus sah Macer geduldig an und erwartete mit einer Handgeste seine Antwort. Er wäre jetzt nur zu gerne zappelig geworden, aber hier musste er ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung zeigen. "Was, Senator, sagst du dazu?".
Beiträge von Tiberius Aurelius Avianus
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"Salve, Onkel. Guten Morgen.", erwiderte Avianus, als Corvinus, scheinbar schon hellwach, durch die Tür schrat. Wenigstens war der junge Aurelier noch angemessen angezogen und musste sich nur für seinen noch schlaftrunkenen Zustand entschuldigen. "Verzeih bitte mein Aussehen. Ich hätte wohl früher aufstehen sollen.", sprach Avianus und deutete freundlich auf einen Stuhl, so dass Corvinus Platz nehmen möge. Man merkte Corvinus´ Tonfall klar und deutlich an, dass es um eine Angelegenheit ging, die zumindest ihn nicht zu Freudensprüngen anregte. So sehr er versuchte, diese Anzeichen nicht in seinem Gesicht zu veranschaulichen.
"Natürlich, Corvinus. Möchtest du davor etwas trinken?", fragte Avianus nach. Sein Blick wandte sich zu einem Spiegel in der Nähe. Er sah sich selbst und strich mit seiner Hand durch die vom Schlaf zerzausten Haare. Wieder richtete sich jedoch sein Blick zu Corvinus, und das Erstaunen, welches bei ihm aufkam, unterdrückte er mühevoll. Nicht, dass Avianus etwas zu verstecken hätte... aber Corvinus musste viele Kontakte haben, dass er dies mitbekommen hatte. Wie auch immer.
"Nicht direkt, Onkel. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen solle und habe mich damit beschäftigt, Titus bei einem Arbeitsauftrag zu unterstützen. Mehr steckt nicht dahinter. Und auch mit dem Patronen hast du dich nicht verhört.". Ein fragender Blick belegte Corvinus, welcher so viel hieß wie: "Was spricht dagegen?". -
Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Der Schreiber kratzte sich mit seinem Griffel hinter dem Ohr, denn die allermeisten Besucher kamen mit anderen Anliegen. Aber ein bisschen frischer Wind hatte noch nie geschadet. Also erhob er sich von seinem Platz und steuerte die Tür an der Seite des Raumes an. "Ich frage den Kommandeur mal, ob er Zeit hat", erklärte er dabei und verschwand dann im Nebenraum.Wenig später kam er zurück und nickte. "Ja, du kannst eintreten."
Avianus nickte dem Scriba ein wenig nervös zu, doch machte er sich die Mühe, ihm noch zuzuschmunzeln, als dieser im Officium verschwand. Avianus schossen auf einmal Bilder durch den Kopf... wie mochte das Gespräch wohl später ausgehen? Eine seiner Vorstellungen war, mit lauten "Verschwinde!"-Rufen wieder auf geradem Wege durch die Tür rausgejagt zu werden, durch die er bald kommen sollte. Eine andere Spekulation des Aureliers war, dass er sogar als Klient angenommen werden würde... es war alles möglich, vor allem bei Senatoren.
Zum Glück riss der Scriba Avianus nach einer gefühlten Ewigkeit wieder aus seinen Gedanken, bevor es dieser schaffte, sich selbst noch nervöser zu machen. Ein, zwei Sekunden lang irritiert, fing er sich wieder und marschierte durch die Türe. "Äh... ja, natürlich. Danke.". Damit schritt er durch die Türe, wo Purgitius Macer sicherlich schon darauf wartete, dass sein Besuch bei ihm vorstellig wurde.
Avianus blick richtete sich kurz auf die prunkvolle Inneneinrichtung, bevor er diese gänzlich außer Acht ließ. Dann grüßte er den Purgitier und stellte sich zunächst vor."Salve, Senator Purgitius. Ich danke Dir dafür, dass Du einen Moment für mich entbehren kannst. Mein Name ist Tiberius Aurelius Avianus und ich komme mit einer bestimmten Bitte...", erklärte der junge Aurelier erst sachte und gab sich jetzt schon alle Mühe, sich am Riemen zu reißen.
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Obwohl Avianus mit den Gedanken ganz bei seinen Notizen war und aufmerksam den Ausführungen des Statilianus Taurus Gehör schenkte, konnte er sich einige verstohlene Blicke auf das Bauwerk nicht verkneifen. Obwohl es nach so langer Zeit immer noch eine Baustelle war, nahm das Ulpianum besondere Ausmaße an... mehr Huldigung konnte sich nicht einmal ein Kaiser wünschen, wenn die Baustelle einem beeindruckenden, prächtigen Bauwerk wich. Unermüdlich schrieb Avianus auf seine Wachstafel... als er von Arbeiter- und Geldmangel zu hören bekam, presste er sein Stilus noch fester in die Tafel. Gar so fest, dass seine Hand verkrampfte.
Notizen zu den Bauarbeiten des Ulpianums
Bauarbeiten machen mittelmäßige Fortschritte in Anbetracht der gegebenen Zeit.
Laut eigenen Angaben des Bauleiters stehen nicht genügend Arbeitskräfte und Geldmittel zur Verfügung.Es werden gerade die Säulen aufgestellt, welche später das Dach des Bauwerks tragen sollen. Es soll Architrav, Fries und Kransgesims folgen. Arbeiten am Dach sind unter gegebenen Umständen nicht möglich.
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Es war eine ganz und gar merkwürdige Äußerung, welche den selbst dem jungen Aurelier in all seiner Unerfahrenheit einen staunenden Gesichtsausdruck auf die Stirn zauberte. Wenn nach sieben oder mehr Jahren Bauzeit auf einmal Geldmangel herrschte, war es doch verwunderlich, wohin dieses ganze Geld zuvor verschwunden ist, ohne das Bauwerk vollendet zu wissen. "Komisch...", dachte sich Avianus skeptisch und machte im Hintergrund noch einige Notizen...
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Nachdem Avianus von dem Inneren des Raumes hinein gebeten wurde und zu seinem Erstaunen vor irgendeinem Scriba landete, erklärte er eben diesem sein Anliegen. Der Senator konnte der Mann ja nicht sein... immerhin sahen diese ein wenig schwülstiger aus!
"Salve... ich möchte dem Senator Purgitius die Bitte vortragen, sein Klient werden zu dürfen. Könnte er mir einen kleinen Teil seiner kostbaren Zeit entbehren?", erklärte der Aurelier demütig und sah sich neugierig um. Für einen Scriba war dieses Officium doch ein angenehmer und sicherlich auch wertvoller Arbeitsplatz. Wie sich die richtigen Kontakte doch auszahlten... -
Avianus, der nach noch nicht allzu langer Zeit schon aufgestanden war und die Anzeichen einer unangenehmen Nacht von seinem Gesicht entfernte, schrack nach dem unerwarteten Klopfen sogar ein wenig auf. Er sammelte sich schnell und blickte erwartungsvoll gen Türe. Ein gutes Gefühl hatte er bei der Sache nicht, denn wenn jemand noch vor der Salutatio umher streifte, dann doch entweder weil es eine freudige Nachricht gab... oder im Gegenteil.
"Bitte, herein!", erschallte es anschließend von innen, nachdem der Aurelier seinen Behälter mit Wasser zur Seite legte, mit dem er sein Gesicht zuvor gewaschen hatte. Seine Haare konnte er leider noch nicht richten...
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Direkt von der Casa Purgitia kommend, betrat Avianus die Academia Militaris, welche er von innen noch nie zuvor gesehen hatte. Bevor sich der Aurelier hier überhaupt einen anständigen Orientierungsinstinkt verschaffen konnte, musste er sich bei mehreren Angestellten durchfragen, bis er endlich vor der Türe zum Officium des Senators Purgitius Macer stand.
Wie vor der Casa sammelte Avianus seine nächsten Worte und sah zu sich hinunter. Die Toga war sauber und sein Erscheinungsbild war einem Patrizier angemessen - nämlich makellos.*klopf, klopf, klopf*
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
[...]Obwohl er den Senator jetzt gerne gesprochen hätte, machte sich ein gewisses Gefühl der Erleichterung in Avianus breit. Womöglich, weil dieser schwierige Moment noch eine Weile würde auf sich warten lassen. Die Worte, die sich Avianus gründlich überlegt hatte, musste er also noch eine Weile im Gedächtnis behalten. Nach einem kurzen Moment, einer gefühlten Ewigkeit, antwortete der Aurelier nickend:
"Ich verstehe... danke für die Auskunft, ich werde Senator Purgitius dann versuchen, dort aufzufinden.". Nickend wandte sich Avianus dann mit einigen Schritten nach hinten ab. "Vale bene!".
Sim-Off: Macht nichts, das kann passieren und kann ich auch verstehen.
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"Ja ich! Der Kopf tut weh, die Füße stinken. Höchste Zeit ein Bier zu trinken... Prost!"...
Oder ein Vinum zu trinken, dachte Avianus still in sich hinein grinsend. Also war der Trinkspruch gesprochen und das schmackhafte Nass bereit zum Verzehr! "Prost!", rief Avianus in seiner Feierstimmung und stieß mit seinem Vetter und Louan an, bevor er selbst einen im Gegensatz zu Louan kleinen Schluck machte.
Er war wirklich ein Teufelskerl! Er kippte seine Cervisia weg, als wäre es Wasser, was Avianus ungehalten lachen ließ. "Du scheint sehr trinkfest zu sein, Louan!", kommentierte Avianus. Nicht, dass er es nicht wäre, aber in diesem Maß zu trinken brachte selbst Avianus schnell in... eine gewisse Heiterkeit... -
Avianus hielt sich schon verdächtig wirkend im Hintergrund, beobachtete die Baustelle und die Art von Ursus, zu arbeiten. Kein Wunder, dass er es so weit geschafft hatte, um als Quaestor dienen zu können. Er ließ sich nicht auf dem Kopf rumtanzen... und das war beileibe auch gut so! Avianus behielt dies für die Zukunft im Hinterkopf. Während sich der Beaufsichtiger der Baustelle meldete, bedachte der junge Aurelier ihn mit einem freundlichen Nicken zum Gruße.
Helme tragen war für den jungen Aurelier genauso sinnlos wie peinlich, hätte er das Gedankenwerk der umliegenden Personen gewusst. Dann konnten sie sich die Dinger doch gleich über die Köpfe stülpen und sie nur Zuhause wieder abnehmen. Wie die Soldaten, die ständig Helme tragen mussten... jene waren sie nicht. Und auf etwas Falsches treten konnte man auch an jeder anderen Stelle im Imperium. Also mussten sie auch hier dieses Risiko eingehen. "Daran kommen wir ohnehin nicht vorbei... also lass uns los...", flüsterte Avianus seinem Vetter zutraulich.Sie gingen anschließend schon ein Stück und Avianus folgte seinem Vetter, eben so, wie es Louan tat. Bald kamen sie an einer Stelle des Ulpianums, an welchem noch ordentlich geschuftet wurde. Zweifelnd blickte der junge Aurelier diese Stelle an... bei so viel Zeit hielt sich der Fortschritt der Arbeiten in Grenzen. Doch man sah jetzt schon, wie beeindruckend und ehrfurchteinflößend dieses Gebäude eines Tages werden sollte. Das Nicken von Ursus kommentierte er mit einem kurzen: "Jawohl, Ursus.". Damit schrieb er sich auf seine Wachstafel schon einmal einige Sachen auf...
Notizen zu den Bauarbeiten des Ulpianums
Bauarbeiten machen mittelmäßige Fortschritte in Anbetracht der gegebenen Zeit.
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Avianus folgte seinen beiden Begleitern unauffällig, betrat die Taberna und sah sich sorgfältig um. Die Luft war hier in diesem Raum noch gut, was man nicht behaupten konnte, wenn die Taberna prall gefüllt war. Plätze waren ebenfalls viele frei, und viel los war hier auch nicht. Avianus kannte diese Taberna normalerweise viel lauter. Nunja, was sollte man da schon machen... jetzt hatten sie immerhin freie Wahl, wo sie sich hinsetzen wollten! Bald schon fand sich ein freier Tisch an einem schönen Platz, der gerade eben von einem Betrunkenen verlassen wurde, welcher unverständliche Laute von sich gebend aus der Taberna wankte.
"Es ist in Rom ja nicht schwer, weibliche Begleitung zu finden. Im Gegenteil, es ist schwer, keine zu finden.", grinste Avianus seinem Vetter verschwörerisch zu.Seine männliche Seite auslebend konnte Avianus sich auch keine tiefen, jedoch heimlichen Blicke auf das Dekolleté der Bedienung verkneifen. Innerlich bedauernd, dass diese wieder ging, wandte sich Avianus an seinen Vetter und Louan. "Na, kennt ihr irgendwelche Trinksprüche, bevor wir loslegen?".
Sim-Off: Klasse, danke!
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Original von Spurius Purgitius Macer
Der Türhüter öffnete und betrachtete den Mann mit demselben Blick, mit denen er all jene betrachtete, die er nie zuvor gesehen hatte und die einen recht undefinierbaren ersten Eindruck auf ihn machten. "Salve! Was führt dich zum Haus des Senators Purgitius?"Sim-Off: Entschuldige bitte die sehr späte Antwort.
Avianus wäre beinahe zurückgeschreckt, als dieser kräftig wirkende Türhüter von einem Moment zum Anderen vor ihm stand. Im Gegensatz zu ihm wirkte Avianus noch winzig und so... klein und unbedeutend. Der Aurelier hätte jetzt fast noch angefangen, zu stammeln, doch er gab sich Mühe, seine Gedanken schnell zusammen und aus ihnen die nächsten Worte zu formen, die er diesem Mann auch vortrug.
"Salve.", grüßte Avianus, "Jener Senator Purgitius führt mich her. Ich möchte ihn gerne sprechen und ihm die Bitte vortragen, sein Klient sein zu dürfen. Kann der ehrenwerte Senator mir einen Moment seiner wertvollen Zeit entbehren?". Der junge Aurelier versuchte sichtlich, demütig und charismatisch zugleich zu wirken. Hoffentlich kam es auch so rüber...
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Zielstrebig marschierte Avianus in Richtung der Casa Purgitia, sich die ganze Zeit nur den einen Gedanken machend: Was sollte er diesem Purgitius Macer eigentlich sagen? Der Aurelier braucht einen Patronen, der ihm zu helfen vermochte, der jedoch auch Hilfe von ihm bekommen konnte. Macer war einflussreich, man hörte von ihm und in seiner Gegenwärt schien es angenehm zu sein. Fast schon vor dem Weg stehend, der direkt zur Casa mündete, blieb Avianus stehen und rieb sich nachdenklich das Kinn. Die Gebüsche und Bäume raschelten zusammen mit dem Wind, der Avianus mit einem flüsterleisen Pfeifen ins Ohr säuselte. Dem Aurelier war komisch zumute. Sollte er sich wieder umdrehen und gehen? Noch hatte er die Chance dazu... bevor er sich vielleicht blamierte. Natürlich hatte er überlegt, was er sagen wollte. Doch wie würde der Purgitier auf eine solche Anfrage reagieren, der Avianus selbst ja noch nicht einmal kannte, nein, noch nicht einmal gesehen hatte?
Avianus hatte zu viele Geburtsvorteile, spekulierte er. Vieles hatte er nicht durch eigenes Zutun, sondern weil ihm seine engsten Vertrauten hochhieften und ihm somit einen Start für eine Karriere verpassten, von dem manche Menschen nur zu träumen wagten und sogar über längere Zeit für ihn schufteten. Nein, es musste aufhören. Sollte er sich jetzt einen Vorteil ergattern, dann durch eigene Leistungen! Dieses Mal sollte er den Mut und das Charisma haben, sich vor einem hochrangingen Beamten zu stellen und um Unterstützung zu bitten! Der junge Aurelier stemmte sich die Fäuste in die Hüfte und ließ sich die Sonne auf das Gesicht strahlen. "Jetzt reiß dich zusammen...", ermutigte er sich selbst mit gemurmelten Worten, setzte seine Füße nach einem entspannenden Schnaufen weiter in Bewegung und fragte sich dabei, ob er dies wirklich wollte. Doch bevor er sich weiter große Gedanken machen konnte, stand er schon vor der Pforte des Hauses und klopfte kräftig an...
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"Cervisia?!", wiederholte Avianus ebenfalls belustigt, "In Rom? Das wird man schwer finden!". Und weil Lachen nun einmal auch ansteckend war, konnte sich auch Avianus nicht mehr halten und lachte herzhaft mit, obwohl er Louan ja nicht so sehr auf die Schippe nehmen wollte. Dann wurde er jedoch wieder ernst, nicht dass der Begleiter der beiden Vettern sich beleidigt oder erniedrigt fühlte. "Nun ernsthaft, sie werden wohl auch Cervisia führen. Das Angebot der Taberna ist breit gefächert. Für alle Geschmäcker etwas.", nickte Avianus.
Und das war auch gut so, denn Avianus teilte die Vorliebe für Cervisia nicht wirklich. Er genoss lieber den recht konventionellen Wein!Nachdem sie durch die abendlich prall gefüllten Straßen strichen und dabei allerhand verschiedene Menschen trafen, so zum Beispiel fröhliche Gruppen, Paare und jene, die ihre sexuellen Dienstleistungen gegen Geld anboten, erreichten sie endlich die Taberna. "Da wären wir. Also auf, denn wenn ihr mich fragt: Ich bin durstig!", meinte Avianus tatenfreudig...
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"Nein, leider nicht.", meinte Avianus ganz still und abwinkend und grinste in sich hinein, "Schön wäre es. Ich beuge mich der Mehrheit, mir kann beides recht sein. Hauptsache Spaß haben!". Dafür hatte sich Avianus schließlich rausgeputzt! Also ab in die Taberna und den Mädels hinterher jagen!
Natürlich... man konnte theoretisch auch alles haben, solange man es bezahlen konnte. Aber der ein oder andere Wein in einer der besseren Tabernae der Stadt sollte es auch tun. Avianus hatte auch schon lange keine Taberna besucht... also dann nichts wie hin. -
Wie es bei echten Kerlen tatsächlich so üblich war, schlug Avianus geschwind ein und klopfte dem noch jungen Louan auf die Schulter. So langsam setzten sie sich in Bewegung, gingen dem dreisamen Abend zwischen Männern entgegen. "Richtig, jetzt bist du groß und hoffentlich trinkfest.", witzelte Avianus zurück. Natürlich wollte er sich nicht die Birne weich saufen, aber er scherzte ausgesprochen gerne in solchen Angelegenheiten.
Tatsächlich sprach da die jugendliche Hälfte von Louan. Na, was haben Frauen wohl damit zu tun, wenn drei Männer die Stadt unsicher machten? Klar, man lernte sie kennen! "Hier gibt es wirklich bildhübsche Römerinnen, alles was das Männerherz begehrt!", grinste Avianus breit und ließ sich die Worte anschließend von Ursus unterstreichen, welcher auch auf die Frauenwelt Roms zu sprechen kam."Nun ja, Hauptsache in der Stadt sein, war meine ursprüngliche Devise.", antwortete Avianus nun ernsthafter mit einem Schulterzucken. Er konnte ja nicht damit rechnen, dass Ursus und Louan auf die gleiche Idee kamen wie er und plante seinen Ausgang nur für sich selbst. Dann musste er sich etwas Neues einfallen lassen! "Wenn wir Einen draufhauen wollen, könnten wir die Taberna Apicia heimsuchen. Aber einen Besuch in den Thermen würde ich mir auch nicht nehmen lassen... nur mein Vorschlag.".
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Diesem Sohn des Richters blieb die Neugierde und die Anwesenheit Tillas gänzlich unbemerkt, so dass er tief und fest auf seiner Pritsche schlief und den verpassten Schlaf der letzten Nacht gehörig aufholte. Vielleicht war Tilla wirklich geschickt im Schleichen, oder sie hatte einfach nur Glück, dass Avianus in diesem Moment nicht einmal von einer laut trötenden Elefenantenhorde aufgeweckt werden konnte.
Doch wie der Schlaf nun einmal so beschaffen war, verarbeitete man in ihm auch die Erlebnisse des letzten Tages. Bei Avianus gab es ganz besonders viel zu verarbeiten. Deshalb wälzte er sich genau in dem Moment, an dem Tilla die Schriftrolle laß unruhig auf der Pritsche und murmelte gefolgt von einem Schnarchen einige Worte vor sich hin.
"Vaaater... Vaaater... komm zurück...".
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Avianus lächelte, darüber erfreut, wie gern er von Ursus in die Runde aufgenommen wurde. Zwei Vettern und ein Klient - das konnte ja nicht mehr langweilig werden! Schon gar nicht in Rom, welches nie schläft! Schnell stellte der Vetter seinen Klienten vor, mit dem Avianus jetzt endlich bekanntschaft machte. Er hatte sich gut ausgeputzt, sodass man sofort merkte, dass er nur ein Klient von Ursus sein konnte.
"Erfreut dich kennenzulernen, Louan.", schmunzelte Avianus und begann anschließend in gespielten Ton zu reden, "Du kennst das Nachtleben Roms nicht? Na dann hast du was nachzuholen, ohne Zweifel!".Ach ja, der Ordo Senatorius. Natürlich hatte er ihn, aber mit ihm musste er noch etwas anfangen. Avianus hatte kaum noch etwas aus eigener Kraft geleistet, den Ordo hatte er letztlich nur wegen der Unterstützung der Familie. Doch die Chance öffnete sich so langsam für ihn. Um etwas zu leisten, brauchte man vor allem erst die Chance dazu. Avianus musste sich jedoch am Meisten bei Corvinus bedanken. Ohne ihn wäre er erst recht nicht so weit gekommen.
Die Umarmung des Vettern entgegnete Avianus ebenfalls mit einer Umarmung. Er verdrängte den Gedanken schnell, denn letztlich war die Erhebung doch ein erfreulicher Anlass - den man durchaus feiern konnte!
"Richtig, lass uns feiern, Ursus! Meine Kehle dürstet nach gutem Wein und ich bin schon gespannt, was Roms Frauenwelt so bietet!", lachte Avianus geschmeidig. Er war sichtlich in Feierstimmung! -
Gut, dann hatten sowohl der Vinicier als auch der Aurelier eine nicht zu unterschätzende Gemeinsamkeit: Der Eine wusste vom Anderen so gut wie nichts. Dementsprechend fiel auch Avianus´ Antwort aus, obwohl er wünschte, etwas Sinnvolleres dazu hätte sagen zu können. "Tut mir leid, dann kenne ich deine Eltern doch nicht. Aber ich habe wenigstens gefragt. Wer weiß...". Hoffentlich kam jetzt keine Rückfrage nach seinen eigenen Eltern, denn Avianus´ Vater seinerseits... war tot. Und darauf war der junge Aurelier natürlich nicht gut zu sprechen!
Er wusste nicht, was er mit dem Vinicier besprechen wollte. Aber er schien sehr nett zu sein, was vielleicht gute Vorraussetzungen waren, etwas in der Stadt unternehmen. Für Freunde war bei Avianus immer ein freier Platz. So fel ihm am Ende doch noch eine Frage ein, wobei Avianus selbstverständlich noch nicht so offen war, seine Symphatie zu Sabinus zuzugestehen. Man kannte sich ja erst seit ein paar Minuten."Hast du vielleicht Lust, mit mir die Stadt unsicher zu machen? Rom ist groß, es gibt immer was zu sehen.". Vor allem, wenn man noch nicht so lange in der Stadt war...