Roma - Weltstadt, Metropole und Zentrum des Römischen Reiches - und das Ziel des einsamen Wanderers, der auf einer staubigen Landstraße, von einem Hügel aus, zum ersten Mal die Dächer und hervorstechenden Prunkbauten der Stadt erblickte.
Die Sonne des Frühjahrs 858 a.u.c. brannte schon recht heiß vom Himmel, und kleine Schweißperlen hatten sich auf der Stirn des Reisenden gebildet. Ein Lächeln verklärte die Züge des jungen Mannes, neuen Mutes zwang er sich, seine schmerzenden Füße für den letzten Teil seiner Reise noch einmal anzuheben.
Der Name dieses Reisenden war Galeo Redivivus Tychicus und er kam aus dem fernen Confluentes in Germania. Geboren worden war er in Hispania als Sohn eines wohlhabenden Bürgers, Tiberius Redivivus Iuvenalis, und seiner Frau, Rediviva Tychica. Vor zwei Jahren, nach dem Tod der Mutter Tychica, hatte sein Vater sein Geschäft in Tarraco jedoch aufgegeben und beschlossen, mit dem inzwischen volljährigen Tychicus ein neues Leben in Germania anzufangen. Er war Optio der Vigiles von Confluentes geworden.
Der plötzliche Tod seines Vaters nach wenigen Monaten hatte Tychicus zwar erschüttert, ihn jedoch nicht völlig aus der Bahn geworfen. Wie sein Vater zuvor, beschloss auch er einen Neuanfang – Aber diesmal richtig, er wollte nach Roma!
Die Strapazen der Reise hatten den ohnehin schon muskulös gebauten Römer an seine Grenzen geführt und gestählt. Fast einen Monat langes, strammes Marschieren hatten aber auch ihre negativen Spuren hinterlassen: Tychicus war inzwischen mager und abgekämpft. Er hoffte bei den Göttern, dass die ersten Tage ihn Roma ruhig und erholsam werden würden.
Schließlich erreichte Tychicus das Stadttor und betrat den Ort seiner Träume. Genießen konnte er seine ersten Stunden in Roma jedoch nicht. Sobald er eine annehmbare Gaststätte gefunden hatte, ließ sich Tychicus in ein Zimmer mit Bett führen und sank bis zum nächsten Morgen in den tiefen Schlaf der Erschöpfung…