Es dauerte nicht lange da kam auch schon der Wein, und nur wenig später auch der Hausherr, der Orestes auf die Begebenheit ansprach, wo sie sich schon einmal gesehen hatten. Der purgitische Senator musste einen guten Nomenclator haben, wenn er ihn jetzt - einige Monate nach der Cena bei den Tiberiern, noch vor deren Hausbrand - auf eben dieses Treffen ansprach. "Das ist richtig, Senator! Wir haben uns dort bei einer guten Cena getroffen, du warst damals in Begleitung einer durchaus wunderschönen Verwandten von Dir dort." Er beschloss nun rasch zur Sache zu kommen, da er davon ausging das Purgitius Macer - ein Mann des Militärs, wie er wusste - nicht auf zu langen Smalltalk versessen war. "Doch ich komme, wie Du Dir denken kannst, in anderer Sache. Lass es mich kurz machen. Ich gedenke an den nächsten Wahlen als Vigintivir zu kandidieren. Und wollte Dich um Deine Unterstützung bitten."
Beiträge von Manius Aurelius Orestes
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Es war nicht mehr allzulange bis die Frist für die Kandidaten ablief, so ging Orestes davon aus, dass er nicht der einzige war, der sich an diesem Tag dem Konsul präsentieren wollte. Als er an die Pforte der Domus Aeliana trat fiel ihm die schönen Hochzeit ein, die er mit Ursus und Avianus hier besucht hatte. Jetzt war er aber aus einem anderen Grund hier. Damals war die Porta seines Gedächtnisses nach offen gewesen heute war sie allerdings so geschlossen, dass es besser erschien zu klopfen. So tat er dies.
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"Danke", sagte Orestes nur kurz. Das war sicherlich eine spannende Aufgabe hier am Tor des Palastes zu stehen, dachte er bei sich, obwohl er niemals hätte tauschen wollen. Und er folgte ihm.
Sim-Off: Kannst Du, obwohl wäre eine nette Selbstmordidee für einen selbst und im Zweifel die ganze Gens, oder? Nein, Scherz.
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Wiederum in die beste Toga gekleidet ging es an diesem Tag zum Palast. Er wollte seine Kandidatur dem Konsul Aelius Quarto bekanntgeben. So erschien er an der Palastwache. In einer Schlange musste er warten, die glücklicherweise aber auch nicht zu lang war. Als er an der Reihe war, sprach er:„Salve, miles, ich will zum Consularen und Consul Aelius Quarto um meine Kandidatur zum Vigintivirat bekannt zu geben. Ich bin Manius Aurelius Orestes."
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„Das ist nur vernünftig. Wenn ich die erste Stufe im Cursus Honorum genommen habe, verhandelt es sich sicherlich gleich leichter.“ Dann wechselte Corvinus noch einmal das Thema, jedenfalls materialiter, in dem er auf seine eigene Hochzeit zu sprechen kam. „Aber gern, Marcus. Sicherlich werden ja auch einige Leute unter den Eingeladenen sein, die ich dann auch gleich nochmal zu sehen bekomme, nicht wahr?“ Oder die wenigsten ihn sahen, dachte er, „Wie wann und wo wird das ganze denn stattfinden?“
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Tatsächlich erschien auf dem zwar schon wieder etwas erhellten Gesicht (dessen Muskeln die zur Hebung der Mundwinkel da waren, aber immer noch in eine Art Streik getreten zu sein schienen) eine Art hoffnungsfrohen Lächelns - aber nur für einen Moment, denn schließlich so sagte sich Orestes, der zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon wusste, dass Corvinus schon einen Schritt in Sachen Arvinia gegangen war, es wäre wahrscheinlich von Pontifex Durus über irgendeinen den Cultus betreffende Sache. „Gut, Leone, gib nur her.“
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Orestes setzte sich wieder. Und hörte freudig zu. Das hätte er von Corvinus kaum erwartet, dass er in Sachen Arvinia sich einsetzt, da er ja eher skeptische Äußerungen parat hatte. Aber man konnte sich ja auch einmal positiv überraschen lassen. "Großartig, Marcus. Ja, mein Interesse ist immer noch da, auch wenn - was ja nicht unbedingt das schlechteste ist - die erste große Verliebtheit sich etwas gelegt hat. Du sagtest er hätte sich verhalten positiv geäußert. Gut, wenigstens etwas. Über seine Freude hatte er den ersten Satz fast überhört. "Bene, zusammen mit einer Verbindung mit Laevina, ergäbe sich ja insgesamt eine ganz gute Situation, denke ich mal.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Drinnen kümmerte sich zunächst der Verwalter um den Besucher. "Salve. Der Senator ist gerade noch im Gespräch mit einem anderen Besucher, aber er wird sicher gleich Zeit für dich haben. Möchtest du etwas trinken? Darf ich fragen, in welcher Angelegenheit du den Senator sprechen möchtest?"Orestes war erfreut eingelassen zu werden. Schließlich hatte er nicht viel erwähnt, was dies gerechtfertigt hätte. Vielleicht war es aber doch gut gewesen, dass er sich in eine gute Toga geworfen hatte und sich um ein sehr gepflegtes Aussehen bemüht hatte. "Einen stark verdünnten Becher Wein würde ich nicht ablehnen.", sagte er etwas kompliziert, fuhr aber sofort darauf direkter weiter: "Ich möchte mich bei den nächsten Wahlen um ein Vigintivirenamt bemühen, und wollte den Senator um seine Unterstützung bitten."
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Nur in Gedanken fertigte Orest sich eine Liste an, einige der Namen hatte er sich denken können, eigentlich sogar alle. An die Germanicer hätte er wahrscheinlich nicht gedacht, aber da müsste er ja zuerst eh noch überlegen, ob und wenn ja wie er dort um Unterstützung anfragen würde. Vielen Dank! Dann werde ich mich in den nächsten Tag mal zu Portaputzen aufmachen. Und Du, werter Marcus Aurelius Corvinus, solltest Dich jetzt in Dein Cubiculum aufmachen und Dich ausruhen. Dein Schreiber kann ja die Dinge aufsetzen und Du gibst dann noch Dein Siegel darauf., sagte er grinsend und stand wieder auf.
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Nun, endlich könnte man meine, war es soweit, der cultrarius machte sich bereit, auch der Diener der die Sehnen an den Hinterbeinen der Kuh durch einen gekonnten Hieb durchtrennen würde, war bereit. Nur auf eines warteten sie noch. Deshalb fragte der cultrarius : "Agone?".
Sobald der Opferherr antworten würde (mit dem Wort Age) würden beide ihren Dienst tun und das Opfertier würde seiner Bestimmung zugeführt werden.
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Nach dem Gespräch mit Corvinus über eine mögliche Kandidatur waren einige Tage ins Land gegangen, bevor Orestes sich aufgemacht hatte, die Wahlkampfmaschinerie ins Laufen zu bringen. Leider war er Avianus nicht über den Weg gelaufen, um mit ihm über sein Vigintivirat und Purgitius Macer zu sprechen, aber dennoch hatte er beschlossen beim Purgitier zu beginnen. Also kam er an diesem Tag zur Porta des Hauses des Purgitiers und hoffte schnell vorgelassen zu werden. Den Ianitor ansprechend sagte er:
"Salve, ich bin Manius Aurelius Orestes. Ich würde gern mit dem Senator Purgitius Macer sprechen."
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„Oh, das ist ja praktisch.", antwortete er auf die letzte Erwiderung von Corvinus, denn so wäre der Wahlkampf nur halb so teuer. "Also, dass Du den Ädilat anstrebst. Dann können wir die Farbkleckser gemeinsam, also den Wahlkampf gemeinsam bestreiten." Er betrachtete Corvinus - er sah nicht besonders gut aus, aber das war bei diesem Wetter auch kein Wunder, vor kurzem hatte es wieder einmal so stark geregnet, dass nicht nur das Atrium voller Wasser war und die Sklaven genug zu tun hatten alles wieder einigermaßen trocken zu wischen, nein, auch in sein Cubiculum hatte es - trotz der nur winzigen Fenster nach außen hereingeregnet. „Was den Tätigkeitsbereich angeht, ja ich hätte mir schon gedacht die Familientradition fortzusetzen. Schließlich ist der Arbeitsbereich da auch am genauesten abgegrenzt.“ Tatsächlich wirkte Corvinus in einigen Momenten sogar etwas abwesend, deshalb war es wohl nicht der beste Zeitpunkt für eine gemütlichen Plausch, so dass Orest hart am Thema blieb.
Bene. Nur eine Sache noch - abgesehen von selbiger solltest Du Dich vielleicht zurückziehen und etwas schlafen - um wirklich sicher zu gehen, sollte ich aber noch mit einigen Senatoren sprechen, um das gut vorzubereiten, oder? Wenn hättest Du mir da zu empfehlen?" -
"So ohne weitere Angaben ist das eine schwierige Sache, aber - da fällt mir ein der muss sich doch jetzt auch noch mit Fhionn herumschlagen, oder? Dann sind 25 Sesterzen nicht zu viel.", sagte er auf die etwas merkwürdige Frage seines Vetters. "Aber: Salve ersteinmal, Marcus. Weißt Du ich glaube langsam zu Wissen, warum ich die letzten Wochen so zurückgezogen und geradezu melancholisch war - ich brauche eine neue Aufgabe. Und da ja Titus und Tiberius ihre Pause einlegen, dachte ich, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, das Vigintivirat anzustreben. Was denkst Du?", während dieser Worte setzte er sich.
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Es war zu der Zeit als die zweite Amtszeit von Ursus als Quästor und Avianus Vigintivirat gerade auf Hochtouren liefen, als Orestes (aus seiner Wintermelancholie erwacht) den Entschluss fasste, dass es doch diesmal endlich Zeit sein müsste, selbst das Vigintivirat anzustreben. Nicht nur um Unterstützung zu suchen, sondern vielmehr um die Sache zu besprechen und ein placet zu bekommen (das rein rechtlich nicht nötig, aber doch durchaus sinnvoll war), ging er also zum officium des Corvinus und klopfte an.
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Er wusste, dass sie recht hatte. Aber wissen und wollen sind doch nicht immer nur einfach hin identisch. Deswegen brachte seine melancholische Stimmungslage eher andere Gedanken hervor: Was für eine merkwürdige Vorstellung einen Ausflug zu machen, und das um diese Jahreszeit. Und das wo doch der letzte Ausflug mit der gens eher ein geringer Erfolg war. Und schon hatten seine Grübeleien wieder Platz genommen im Cubiculum seines Gemütes.
Da bemerkte er - das zweite Mal an diesem Tag (oder war es sogar schon das dritte?), das etwas im grau schimmernden Einerlei zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang anders war als die anderen Tage, vielleicht etwas weniger grau, vielleicht war der Nebel für einen Moment lang dünner geworden. Nicht, dass Orest schon die innere Sonne hätte wahrnehmen können, aber ein gewisses etwas hatte er spüren können, welches durch die Freude in Nualas Gesicht ausgelöst worden war - was dem melancholischen Aurelier zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht bewusst war. Jedenfalls brachte es ihn dazu Nualas Vorschläge nicht mit Bausch und Bogen abzulehnen oder ihr gar barsch zu antworten. Sondern mit weicher, leicht leidender Stimme erwiderte er ihr:
Ein Ausflug? Es ist doch viel zu nass und kalt draußen? Wohin und warum könnte man denn zu dieser Zeit einen Ausflug machen, und wann überhaupt? Also - ich halte das für keine gute Idee.
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Der private und diskrete Haruspex:Hatte er da etwas verspürt, war ihm die eifersüchtige IUNO hinter die kleine Unwahrheit gekommen, nein sagte er sich. Nichts dergleichen war geschehen - aber falls doch? In diesem Moment geschah etwas merkwürdiges, der kleine Scharlatan bekam ein schlechtes Gewissen und merkwürdige Gefühle und er beschloss in ein paar Tagen, wenn das Schwein gegessen und die Feierlichkeiten vorbei waren, dem Annaer noch einen Brief zu schreiben mit der Empfehlung zur Sicherheit noch ein Opfer darzubringen, es wäre ein winziges Knötchen dagewesen, das er um die Hochzeit nicht zu gefährden nicht erwähnt hätte.
Jetzt aber versuchte er sich auf den Rest der Zeremonie zu konzentrieren und dabei würdig auszuschauen, was ihm nach außen hin auch gelang, innen brodelten aber merkwürdige Gefühle in ihm...
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Als nächstes wurde dem Annaer das Opfermesser gereicht mit dem er der Kuh von vorne nach hinten über den Rücken streichen sollte. Da direkt danach das Opfergebet verlesen werden sollte, trat auch wieder der Camillus mit der Schriftrolle neben das traute Paar und rollte sie auf und zeigte auf die Stelle an der es hieß:
Der Priester vel Opferherr erhebt die Hände zum Himmel und betet so oder mit eigenen Worten:
"O Iuno Pronuba, dieses Opfer, das ich (vel: wir) Dir bringe, sei Dir geweiht, es erfreue Dich und neige Dein Ohr meinem (vel: unserem) Wunsch zu..." -
Der private HaruspexZitatOriginal von Decimus Annaeus Varus
In mehrere dafür vorgesehene paterae würden nun die Eingeweide nach der Entnahme verteilt und dem Haruspex vorgelegt. In eine eigens dafür vorgesehene Schale wurde die Leber gelegt, welche das Hauptaugenmerk verdiente.
Nun lag es an dem Haruspex und an den Eingeweiden selbst, ob dies gute Vorzeichen für eine Verbindung zwischen Stella und mir bedeutete.
Nach einer Reinigung meiner Hände, trat ich zu Stella zurück und lächelte sie zustimmend. Nun warteten wir gespannt auf die Worte des Haruspex.Lange und aufmerksam (oder zumindest Aufmerksamkeit in herausragender Weise heuchelnd) betrachtete er die vitalia, die Leber drehte er sogar mehrfach um. Da er auf der Unterseite ein Knötchen fand, legte er sie aber schnell wieder auf die selbige, so dass niemand (wenn sich im Raum noch jemand auskennen sollte) es sehen konnte. Dann murmelte er die alten (und völlig unverständlichen) etruskischen Formeln, sprach noch ein paar etruskische Gebete und wechselte dann in das verständliche Latein und sprach: "Litatio!", wobei er die vitalia wieder den Dienern übergab, die sie den Flammen übergaben. Er selbst aber streckte die Hände aus und wiederholte laut und deutlich Litatio! - er hätte jetzt gerne auch schon das Tallassio angestimmt aber, das war a) nicht seine Aufgabe und b) war es noch zu früh dafür.
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"Oh.", war Orestes erste Antwort, sein Verstand ratterte - da kam ihm der Gedanke, dass der Ex.Rex, der Fabier etwas damit zu tun haben könnte. Aber das waren Dinge, die jetzt nicht so wichtig waren. "Das musst Du mir tatsächlich nachher noch verraten - nur so viel meine Stimme hast Du sicher."
Aus dem Murmeln, was sich aus den Gesprächen der anderen Sodalen ergab, bekam Orestes nur mit, dass es - was er schon - wusste einen neuen Magister zu wählen hieße. Kandidaten konnte er dem Murmeln allerdings keine entnehmen.
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Die Tempeldiener goßen das Wasser über die Hände des Annaers und reichten ihm das Handtuch, damit er sich die Hände trocknen konnte. Andere waren derweil schon damit beschäftigt das Opfertier soweit zu entkleiden, dass die Einstreichung mit der mola salsa und das symbolische Entschmücken durch den Annaer passieren konnte. Dann nickten sie ihm aufmunternd zu. Diese Aufmunterung wurde noch durch den leichten warmen Wind verstärkt der in diesem Moment aufkam.