Beiträge von Manius Aurelius Orestes

    Der Wagen, der ihn von Ostia nach Roma gebracht hatte, kam bei der herrschaftlichen Villa der Aurelier an. Manius Aurelius Orestes war schon seit drei oder vier Jahren nicht mehr hier gewesen. Seiner Zeit - hatte er gerade wirklich "Seiner Zeit gedacht, so lange war es nun auch nicht her - vor ein paar Jahren jedenfalls hatte es immer viel Leben in diesem haus gegeben. Das erhoffte er sich nun. Schließlich wollte er als Mitglied der Familie wieder aufgenommen werden und dann seinen Weg in Roma gehen.


    Also klopfte er: nicht zu energisch, er war ja schließlich kein Rüpel, aber auch nicht zu leise, da er nicht als einfacher Bittsteller kam, sondern als Enkel von Aurelius Crassus. Seinen Vater ließ er wie so oft in seinem Leben aus. Wie auch immer, jedenfalls klopfte er.


    *klopf, klopf*

    Das Schiff landete in Ostia. Viele Male hatte Orestes - während der langen Überfahrt vom wunderbaren Alexandria - überlegt, ob es richtig gewesen sein würde, wieder nach Italia und wieder in die urbs also wieder nach Roma zurückzukehren.


    Er war nicht ganz ohne Groll aufgebrochen. Zu tief saß damals der Schmerz. Doch die Zeit in Aegyptus hatte Wunden geheilt und ihn zu einem jungen Mann heraneifen lassen, der es besser machen wollte, als sein Vater, zu einem jungen Mann, der sich für seine gens und für Rom einsetzen wollte.


    Als nun das Schiff landete fröstelte ihn. Hoffentlich, so dachte er, würde das kühle Italien ihm keinen allzu kühlen Empfang bereiten.


    So ging er an Land und suchte so gleich einen bequemen gut ausgestatten Wagen, der ihn nach Rom würde bringen können. Er mietete ihn ganz - damit er einigermaßen standesgemäß ankommen würde. Das wenige Gepäck ließ er aufladen und als der Fahrer ihn fragte, wohin er wolle, sage Orestes - als wäre es das selbstverständlichste:


    "Zur Villa Aurelia. In Roma."