Beiträge von Manius Aurelius Orestes

    Sie wich zurück. Hatte sie etwa gedacht, dass er...? Orestes hatte sich selbst zuzugeben, dass sie wahrscheinlich genau das gedacht haben musste. Er würde den Umgang mit Sklaven ganz offensichtlich erst wieder lernen müssen. "Ich will Dir nichts tun. Du musst keine Angst haben!" Dann lenkte er aber schnell das Gespräch wieder auf den Inhalt, den sie gerade wiederzufinden im Begriff waren. "Ich werde sacerdos. Ich habe viel über die Götter gelesen. Die Götter der Römer." Die Interpretatio Romana - diesen komplizierten Sachverhalt der Identität des Götterhimmels und die verschiedenen Verehrungsformen der Völker in einfach für Fhionn verständliche Worte zu fassen, war eine Herausforderung. "Anders: Die Griechen nennen Iuppiter - Zeus und Mars nennen sie Ares. Ihr kennt Taranis, der aber niemand ist als Iuppiter und Teutates ist Mars. Und Brigantia ist Victoria. Verstehst Du?"

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    Original von Gaius Aurelius Catulus
    Bei diesen Worten musste er lächeln und zwinkerte seinem Bruder zu. „Aber erzähle doch. Wie ist Alexandria so? Und welchen Weg hast du dir ausgesucht? Ich denke, dass dich das Corvinus schon gefragt haben wird. Wie mich und meinen Bruder auch.“ Dabei musste er wieder lächeln.


    "Ah Catulus, salve! Alexandria!" - seine Augen leuchteten, als er von der Perle Ägyptens sprach - Über Alexandria, müssen wir einmal bei einer anderen Gelgenheit sprechen. Meine Pläne hier sind relativ klar - Corvinus hat mir nahe gelegt zuerst die priesterliche Laufbahn zu ergreifen und dann von dort aus den Cursus Honorum zu beschreiten. Das leuchtete mir sofort ein. Es gibt nicht viele heutzutage die sich den Göttern verschreiben. So werde ich dort schnell bekannt. Und da die göttlichen Dinge mir schon immer am Herz lagen... passte es eh gut. Und Ihr? Als er wiedermal einen Blick auf das Geschehen warf, sah er wie der Neue Kaiser zur einzigen Frau auf dem Podium ging, wahrscheinlich der Augusta- ein spannender Moment - wie würde er sich ihr gegenüber verhalten - schließlich war er durch Adoption in die Familie gekommen. "Oh schaut mal er spricht mit der Augusta - wenn er sie denn in diesem Rang belässt."

    "Gut. Das Voropfer werde ich schonmal bedenken. Das Opfertier wird dann schon am Tempel sein, oder muss ich es selbst besorgen? Ach das können wir ja auch dann noch besprechen, wenn wir einen Termin und einen Ort haben, oder?" Orest stand auf. Er war froh, dass alles so gut und unbürokratisch ging. Gerade letzteres überraschte ihn fast ein wenig, wenn er sich den Rest der Curia anschaute. "Gut. Wir sehen uns in der villa. Ich möchte Dich dann auch gar nicht weiter von Deinen Tätigkeiten abhalten. Bis dann. Vale." Sprachs und verließ zuerst das officium seines Verwandten und dann die Regia.

    Er hatte es gewusst. Diese Frage, die in ihre Vergangenheit zielte, war dumm. Denn als er sie stellte, fiel sie in eine dunkle Stimmung zurück, was den Verdacht, den er hatte bestätigte - sie war mit ihrer Vergangenheit noch nicht fertig und hatte sich noch nicht in ihr Schicksal eingefunden. Beinahe wäre ein "Entschuldige" über seine Lippen gerutscht, das er sich wirklich verkneifen musste. Statt dessen suchte er ein anderes Wort, das ohne den Standesunterschied noch mehr einzuebnen sein bedauern ausdrückte. "Du hast schlimmes erlebt. Ich sehe es Dir an. Möge...". Er überlegte, irgendwo hatte er mal etwas darüber gelesen, dass Victoria - die Göttin des Sieges - mit einer keltischen Göttin gleichgesetzt wurde, die hieß wie der Stamm den Fhionn genannt hatte - "möge Brigantia Victoria Dich heilen!". Er wollte diesem Wunsch auch einen leiblichen Ausdruck verleihen und ging den Schritt, den sie voneinander entfernt standen auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.

    Auf einmal schaute sie - wie Orestes es empfand - traurig und sehnsuchtsvoll. Hatte er etwas gesagt, was sie traurig machte? Hatte sie sich noch nicht an ihr Schicksal gewöhnt? War sie vielleicht erst seit kurzem versklavt? Er wusste es nicht und würde diese Fragen auch nicht stellen, jedenfalls jetzt nicht.


    Vielmehr war er von seinem eigenen Inneren überrascht. So etwas wie ein Beschützerinstinkt breitete sich in ihm aus. Das verwirrte ihn. "Dann werde ich Corvinus fragen, ob Du mir etwas zur Hand gehen könntest, wenn er nichts dagegen hat" - beinahe hätte er hinzugefügt, und Du auch nicht. Aber das wäre eindeutig zu viel gewesen. Als sie die Sklaven aufzählte und mindestens ein Dutzend erwähnte, fiel ihm auf, wie wenig er in den letzten Tagen mitbekommen hatte, weil er zumeist in seinem Cubiculum gewesen war und sich lesend auf die Opferprüfung vorbereitet hatte. Ein ganzer Haufen von Leuten bevölkerte diese villa. Corvinus als Pater Familias. In diese Gedanken mischte sich bei ihm der Beginn von Müdigkeit. Nicht, dass ihn das Gespräch langweilte- Im Gegenteil ! - aber die Uhrzeit und der Wein begannen an ihm zu ziehen. Er versuchte sich das nicht anmerken zu lassen, aber ein leichtes Gähnen entsprang dem Gehege seiner Zähne. "Wie lange bist Du schon bei den Aureliern?", fragte er Fhionn und ärgerte sich gleich ein bisschen, dass er diese Frage gestellt hatte, da er ja eigentlich keine persönlichen Fragen mehr stellen wollte.

    "Das ist schade, nur wenn Du sprichst, lernst Du. Übung macht den Meister." Gut, er erfuhr Fhionn jetzt auch nicht gerade als Plaudertasche, aber sie versuchte sich mit ihm zu unterhalten. Warum tat sie das nicht mit anderen? Ah - dachte er - vielleicht liegt es daran, dass sie niemandem direkt zu geordnet ist, das brachte ihn auf eine Idee. "Wer ist eigentlich Dein Herr - Corvinus?". Wenn es so wäre würde er mal mit ihm sprechen.


    Es gefiel Orestes, dass er Fhionn hier getroffen hatte, so erfuhr er endlich mal etwas mehr aus diesem Haushalt, der inzwischen, seit einige Sklaven aus Germania wiedergekommen waren, doch wieder auf eine beachtliche Größe angewachsen war. "Merit ist auch eine Sklavin? Aus Aegyptus? Das ist schön. Ich bin zwar nicht aus Aegyptus, war aber einige Jahre dort." Es würde wahrscheinlich noch einige Zeit brauchen, bis er alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses kennen würde. Man traf sich fast nur zufällig - wie jetzt mitten in der Nacht. Er trank seinen Becher aus und stellte ihn ab. "Wie viele Sklaven leben in der villa eigentlich, viele?"

    "Die Sprache ist da, damit man sich versteht. Ich verstehe Dich. Du verstehst mich. Das ist gut. Wenn Du willst, dann Du wirst lernen." Orestes machte das was viele Menschen machten, wenn sie sich der Herausforderung gegenübergestellt sehen, mit jemandem zu sprechen, der nur wenig von ihrer Sprache verstand - sie vereinfachten die Sprache, bis sie falsch wurde. Als er dessen gewahr wurde, biss er sich auf die Lippen - so wäre er kein gutes Beispiel. "Aus Britannia. Oh. Ich bin vom anderen Ende der Welt zurückgekommen, aus Aegyptus. Dort habe ich ohne meine Familie gelebt und ohne Sklaven. Ich muss mich hier erst wieder eingewöhnen. Du bist eine Keltin?" Ihm fielen die Worte des großen Caesar wieder ein - qui ipsorum lingua Celtae [...] appellantur. Als er noch einen Schluck nahm, musterte er sie ein wenig - rote Haare, blaue Augen - sie sah schon sehr keltisch aus, weswegen er ja auf Gallien getippt hätte. "Was sind Deine Aufgaben im Haus?" Er war sich inzwischen fast sicher, dass sie ein Murmeln nicht verstanden hatte, dazu war es wahrscheinlich zu leise und undeutlich gewesen - ihre Sprachkenntnisse recht bedenkend.

    Orestes tat etwas merkwürdiges: Er nahm einen Becher, füllte ihn und gab ihn Fhionn. "Hier. Trink." Wahrscheinlich ist es die Solidarität der schlecht Träumenden, dachte er bei sich. Das Latein der Sklavin war lustig. Orest musterte sie - nein sie sprach sicherlich kein Griechisch und kein Ägyptisch, sondern kam viel eher aus den nördlichen Gebieten des Reiches. "Die Nacht ist schwül. Ich hatte Durst. So ging ich in die Culina und trinke etwas. So wie Du." Orestes sprach deutlich, einigermaßen langsam und machte kurze Sätze - ohne Nebensätze und Infinitivkonstruktionen. Schlließlich wollte er verstanden werden. "Fhionn, sag: woher bist Du?" Er tippte auf Gallien oder Hibernia.

    Ein zögerliches Fragen rief den tief in Gedanken hängenden Orestes aus seiner Vertiefung heraus. Das Quietschen der Tür, eine fremde Stimme, die ganz typisch für dieses Haus fremdländisch klang. Die Frage: "Wer da?". All das hätte sicherlich für eine kurze Schrecksekunde ausgereicht, wenn nicht Orestes schon wieder ein Ich-bin-wieder-daheim-Gefühl erreicht hätte, so dass er sich sicher war, dass einer seiner Verwandten einen Sklaven in die Küche geschickt hatten, um etwas zu trinken zu holen in dieser warmen Nacht. "Ich bin Manius Aurelius Orestes - und ich wohne hier. Und wer bist Du?", sagte er ein wenig schroff. Dann sah er jemanden sich im Halbdunkel bewegen. Sein Vedacht schien sich zu bestätigen - die Umrisse schienen der einer der Sklavinnen zu sein - ob sie sein Gemurmel wohl verstanden hatte? Das müsste er herausfinden, damit sich nicht falsche Gerüchte über ihn unter den Sklaven herumsprachen. Daher sprach er nun etwas freundlicher und lächelte sogar ein wenig: "Welcher meiner Verwandten schickt Dich denn in der Nacht ohne Lampe durchs Haus?"

    Sicherlich war es auch in Alexandrien warm, wärmer sogar als in Roma . Aber sowohl die nahe Wüste, wie auch das Nahe Meer verschafften den Bewohnern Alexandrien nachts zumeist mehr Abkühlung als den Römern. So kam es das Orestes eines nachts aufwachte - schweißgebadet und dürstend. Da es ihm immer noch an einem eigenen Sklaven mangelte, musste er selbst aufstehen. Das war der Moment, wo er endgültig beschloss sich bald, sehr bald um einen Sklaven zu kümmern.


    Jetzt jedenfalls musste Orestes selbst aufstehen. Als er durch die leeren Gänge der villa lief dachte er wieder an seinen Vater - diesen ... . Manchmal fragte er sich warum er eigentlich Orest genannt worden war und ob sich das Schicksal seines Namenspatrones an ihm nur in merkwürdig verdrehter Weise wiederholen sollte. Sein Vater war kein König, sondern ein Versager. Und der Vatermord des Orestes wäre bei ihm das Erfolgreich sein. Oder - im Versuch dem Schicksal des vaters zu entgehen würde er.. oder. Kein Gedanke führte zu etwas. So kam es, dass er sich in der culina wiederfand - einen becher Wein in dar Hand und murmelnd: "Vatermord..wie werde ich, Orest, meinen Vater töten?"

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    Original von Tiberius Aurelius Avianus
    "Ja, da hat dir Onkel Corvinus das Richtige erzählt, Cousin. Wir sind auch erst seit Kurzem in Rom angekommen. Wir haben einige Zeit bei Mutter verbracht. Und, wie es dir denn ergangen in letzter Zeit?".


    Es war wirklich ein Vorteil, das die beiden Aurelier ihre Sklaven mitgebracht hatten, so mussten sie sich kein Geschimpfe der umstehenden Anhören, die sich unter anderen Umständen vielleicht darüber beschwert, dass sie hier Familienzusammenführung betrieben, währen der Kaiser sein Amt annahm. Orest schaute also zur Sicherheit immer wieder zum Ort des Geschehens, schließlich wollte auch er nichts verpassen. Es wurde ein Senator zum Kaiser gerufen, soviel meinte er erkennen zu können. Als also weiterhin nichts laut gesagt wurde, sagte er: "Also mir geht es gut. Ich war die letzte Zeit in Alexandrien, das ist eine Stadt, sage ich Euch, die kann es fast mit unserem schönen Rom aufnehmen. Aber mit der Zeit musste ich einfach zurück kommen, man hat ja Ambitionen. Ihr ja wohl auch, wie ich hörte"

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    Original von Gaius Aurelius Catulus


    [...]


    Orestes ärgerte sich im Stillen, dass er sich immer noch nicht so richtig in den patrizischen Lebensstil eingefügt hatte, so dass er ohne ihm Platz schaffenden Sklaven hierher gekommen war. Immerhin hatte er einen Platz ganz am Rand des Forums gefunden, so dass er wenigstens von weitem einen Blick auf die Nobilität des Reiches erheischen konnte - zu denen gezählt zu werden er trachtete. Ein weiter Weg. Da fiel sein Blick auf zwei Menschen innerhalb der Menge. Kannte er die beiden nicht? Es wäre mehr als ein Zufall, wenn sie es wären. Aber hatte nich Marcus erzählt sie seien auch gerade nach Roma gekommen? Da der Kaiser sich gerade mit seinen Gardeoffizieren zu unterhalten schien und nichts besonderes geschehen würde, beschloss er sich durch zu zwängen und nach zu schauen ob es vielleicht wirklich Avianus und Catulus wären - die entfernten Cousins. "Permittite. Permittite.", sagte er und drängelte sich an Männern und Frauen, Freien und Sklaven - an allerlei Volk halt vorbei. Es ging erstaunlich schnell, so dass die beiden mutmaßlichen Aurelier immer noch an dem Platz standen, den Orest von ferne ausgemacht hatte. Und als er nahe dran war, wurde es ziemlich sicher. Es waren die beiden, außer sie hatten Doppelgänger, oder sie hatten sich stark verändert. Also sprach er sie an: "Salvete, Leute. Ihr seid doch Aurelius Catulus und Aurelius Avianus, oder? Ich bin Aurelius Orestes. Wir haben uns vor vielen Jahren mal auf einem Familientreffen getroffen. Corvinus erzählte, dass Ihr genauso wie ich seit kurzem wieder in Roma seid. Und als ich dahinten stand dachte ich mir - seid Ihr's oder seid Ihr es nicht. Und da habe ich mich durchgedrängelt."

    Das flüchtige Grinsen des Verwandten erheischend, lächelte Orestes zurück. "Gut, dann erwarte ich die", er betonte das folgende Wort etwas, "schriftliche Mitteilung. Ansonsten habe ich keine Fragen, Marcus." Er saß die ganze Zeit über sehr aufrecht und aufmerksam, da es schließlich um nichts geringeres ging um den Einstieg in das öffentliche Leben.

    Corvinus machte einige Gesten, die Orestes durchaus verwirrten, aber da man sich einige Zeit nicht gesehen hatte, war das nicht weiter verwunderlich. "Eine ägyptisch anmutende Exedra - dann werde ich mich gleich nochmals wohler fühlen. Was aber auch an der herrlichen römischen Küche liegt." Er nahm sich noch eine von den Pasteten, die es ihm so sehr angetan hatten, dass er Wachteleier und die anderen exquisiten Köstlichkeiten links liegen ließ. Er richtete sich auf - etwas wie ein Tatendrang durchflutete ihn, den er aber gekonnt mit einem Schluck Wein heruterspülen konnte, so dass er sich wieder auf die Kline zurücklegte. "Was Du über die ekklesia sagst stimmt natürlich, das Verfahren und überhaupt die Anlage des ekklesiasterion ist griechisch. Aber: In Athenae ist es eigentlich nur noch Geschichte, während die ekklesia Alexandriens sogar gewisse Mitbestimmungsrechte hat. Das bringt die Stadt zwar nicht weiter, da immer über alles diskutiert werden muss. Aber so können sie ihre kleine Autonomia leben und wir sind doch die Herrscher über Aigyptos"


    Orestes erhob nun seinen Becher Weines und nickte Corvinus ebenfalls zu. "Sehr gut. Dann komme ich einfach in die Regia des Cultus Deorum und wir machen die Dinge klar, wenn ich soweit bin, ja?" - nur eine kurze Pause, die die Frage als rhetorische kenntlich machte hatte es werden sollen, als Orestes auffiel, dass Corvinus seinen Vater erwähnt hatte. Das Lächeln, das einem folgen sollenden Toast gegolten hatte erstarb - für einen kurzen Moment. Doch Orestes fing sich wieder: "Auf... auf die ehrenvollen Mitglieder unserer großartigen Gens!"

    Die Nachfrage seines Verwandten nutzte Orestes, um noch einmal zu überprüfen, ob er sich sicher war."Ja. Iuppiter. Zu IHM möchte ich Gebete und Opfer richten, zum Heile Roms und für das Wohl unseres Kaisers." Pathetisch, dachte er, seinen eigenen Tonfall kommentierend. Wie geht es jetzt weiter?

    Wie so oft in den letzten Tagen kam Orestes sehr spät an den Ort, an den er kommen wollte, nicht dass er dne Weg zum Forum Romanum vergessen hätte, oder nicht kennen würde, das war es nicht. Nur die Verstopfung der römischen Straßen und die mangelnde Kenntnis der Schleichwege trug dazu bei, dass er nun nur noch am Rand des Forums einen winzigen Platz fand um den neuen Kaiser zu begrüßen. Zusammen mit einigen anderen aus seiner Ecke versuchte er in einem günstigen Moment nach der Rede des Valerianus eine acclamatio anzustimmen:


    Dii te servent! Io, Auguste!

    Orestes war innerlich abwesend - er ärgerte sich, die Sklavin wäre echt ein Schnäppchen gewesen, als das junge Mädchen, das wie er glaubte eine aurelische Sklavin war, irgendeine Dummheit machte und von den Schergen des Sklavenhändlers abgeführt wurde. Leider hatte er es nicht genau mitbekommen. Aber wenn sie wirklich zum aurelischen Gefolge gehören würde, würde sie sicherlich nach Hause gebracht werden. Zu welchem er sich dann auch aufmachte.

    Fronto wusste nicht wie ihm geschah. Die einen verließen das Geschäft und nahmen sogar noch seine anscheinend kostbare Neuerwerbung mit und der andere begann zu feilschen. Ein Patrizier der selbst feilschte? Das schien doch etwas merkwürdig. Aber man lebte nicht umsonst in merkwürdigen Zeiten. Fronto überlegte den vermeintlichen Aurelier rauszuwerfen, aber er konnte es sich nicht leisten Aurelier und Flavier an einem Tag zu vegraulen, also willigte er nach einigem weiteren Feilschen auf einen für ihn guten Preis ein. Der Aurelier wüden denken und dachte, einen guten Fan ggemacht zu haben und Fronto hatte seinen Gewinn gemacht. Beide waren glücklich als Aurelius Orestes den Laden mit einem "Vale" und sechs Tuniken nach parthischer Art verließ.

    Die Beschäftigung des Schreibers schien Orestes nicht gerade die produktivste zu sein. Vielleicht ordnete er ja aber auch wirklich siene Unterlagen. "Danke!" war seine Antwort und er setzte sich hin. Allerdings nur einen kurzen Moment, da er sich beim Eintreten des hohen Septemvir sogleich wieder hinstellte, wenn auch nur, um sich nach der Begrüßung wieder zu setzen. Marcus! Ja, meine Entscheidung steht. Ich bin noch dabei meine theoretischen Kenntnisse zu vertiefen, aber damit komme ich gut voran. Wir könnten also Nägel mit Köpfen machen, da es wahrscheinlich ja etwas dauert einen Termin und einen Priester für das Prüfungsopfer festzulegen.