Als er sie bei ihrem Spitznamen nannte, musste Axilla wieder aufblicken. Sie war sich noch nicht ganz sicher, ob es ihr gefiel, dass er sie so nannte. Es erinnerte sie so sehr an ihren Vater. Und wenn sie in Timos Augen blickte, fühlte sie sich um einige Jahre in eine glückliche Vergangenheit versetzt, wenn er das sagte.
Bei seinen folgenden Ausführungen machte sie aber dann mehrfach „Oh.“ Zu berauscht für Sicherheitsvorkehrungen. Nicht gut. Und wenn sie, wenn sie… Auch nicht gut. Gar nicht gut. Wenn man Kinder wollte, opferte man Iuno. An wen wandte man sich, wenn man keine wollte? Noch dazu, wo Axilla nicht besonders religiös war und sich da lieber auf die kleineren Zauber und Amulette verließ.
Doch dann kam’s! Er bereute es nicht, aber das davor hatte ihm besser gefallen? Mit ihr durch Tavernen zu ziehen und zu Essen hatte ihm besser gefallen als mit ihr zu schlafen? War sie denn so schlecht gewesen?
„Ich… also, weißt du. Das war erst das zweite Mal, und… ich hab da keine Erfahrung damit… und betrunken war ich auch…“
Und was rede ich da bloß? Er hat mich verführt, und ich entschuldige mich, dass ich nicht gut im Bett war? Axilla räusperte sich und sah kurz zu Boden. In diese Richtung hatte sie eigentlich nicht geplant, dass das Gespräch verlaufen würde. Eigentlich wollte sie nur wissen, was passiert war. Und jetzt spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken…
Nein, das konnte sie nicht. Das durfte sie nicht. Urgulania würde ihr gleich doppelt den Hals umdrehen. Zum einen war er Grieche und zum anderen ihr Scriba!
„Als Urgulanias Scriba bist du dann doch bestimmt öfter bei uns auch in der villa, oder?“