Beiträge von Iunia Axilla

    Eigentlich hatte Axilla gehofft, dass ihr Mann in spe sich darum schon gekümmert hätte. Sie hatte doch keine Ahnung von Hochzeiten und war froh um alles, was ihr da abgenommen wurde. Auch wenn es im Grunde ihre zweite Hochzeit war, aber die erste war ja reichlich unzeremoniell abgelaufen.


    “Uff... Termin...?“ druckste sie ein wenig rum und stieß langsam und hörbar die Luft aus, als sie überlegte. Wie bald könnte man das wohl einrichten? Ihr wär es ja am liebsten, das alles würde möglichst schnell passieren, bevor noch irgendwas dazwischenkam. Bei ihrem Glück kam sonst sicher irgendwas dazwischen.
    Auf der anderen Seite hatte sie ihre Tunika noch nicht einmal, und so ein fest musste sicher auch geplant werden. Und wenn Imperiosus so viele Senatoren einladen wollte, musste das auch was hermachen... Axilla wurde bei dem Gedanken, sich vor dieser Gesellschaft zu blamieren, jetzt schon schlecht.
    “Öhm... was hältst du... von... sagen wir nach den Ludi Plebeii? Vor dem Festtag des Pluto? Also so... am dreizehnten Tag vor den Kalenden des Dezember (19.11.)?“ Axilla überlegte, ob sie irgendeinen Festtag für eine Gottheit vergessen hatte, oder das Offenstehen der Unterwelt. Aber sie glaubte, der Termin an sich müsse gehen. Auch wenn sie nicht wusste, ob das nicht vielleicht zu knapp war. Oder nicht knapp genug. Oh, sie wünschte, es wäre schon geschehen, dann käme sie sich sicher nicht so unsicher vor.

    Abgesehen davon sollte man nicht das christliche "unser Gott kann einfach alles, weil er ist ja Gott" auf antike Religion übertragen. Nur weil der Kaiser auch Gott ist oder nach seinem Tod dazu häufig erhoben wurde und dementsprechend auch Opfergaben erhielt, heißt das nicht, dass da alle in Ehrfurcht total erstarrt sind. Römische (oder insgesamt viele polytheistische) Religion(en) unterscheidet sich da sehr erheblich von dieser Allmachtsphantasie der Göttlichkeit. Götter haben Fehler bei den Römern. Götter können sogar sterben (behalten dabei aber teilweise ihre Zuständigkeiten oder erhalten durch den Vorgang des Sterbens neue). Götter wissen nicht alles. Götter können nicht alles.

    Von daher ist das in der antiken Denke absolut kein Widerspruch, dass jemand Gott und Mensch zugleich ist und da auch sehr menschliche Fehler macht. Oder auch sehr menschlich umgebracht werden kann.


    Die Göttlichkeit des Kaisers hat nicht unbedingt was mit dem Vertrauen der Soldaten in ihn zu tun, höchstens etwas mit der Akzeptanz der Tatsache, dass der eine Kerl da eben herrscht und man dessen Befehlen Folge zu leisten hat, auch wenn man sie doof findet :D
    Warum die Soldaten ihm da vertrauen, das hat Cyprianus sehr schön gesagt: Er kümmert sich um sie. Und das gemessen an den Umständen der Zeit sogar recht gut. Und selbst, sollten sie am Ende ihrer Dienstzeit nur nen Tritt und ein dankeschön bekommen, hätten sie so in der Legion einen Platz, der Ihnen Nahrung, Unterkunft und Kleidung gesichert hat. Und das ist etwas, was man zu der Zeit schlicht nicht unterschätzen sollte.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserkult


    Vor allem den Absatz mit "In den Provinzen..." beachten....


    Und grade die Legionen haben den Kaiserkult besonders gepflegt :rolleyes:



    Und die "oberen Ränge" der Legion wurden normalerweise aus dem Ritter- und Senatorenstand gebildet. Die hatten schon vorher normalerweise Patrone oder Klienten. Das Thema hier ging aber um die Soldaten, wenn wir moderne Terminologie anwenden wollen: Die Mannschaftsgrade, also Centurio abwärts ;)


    [size=6]Mal so als Tipp: Es ist keine Schande, wenn man eingesteht, dass man sich bei einer Sache geirrt hat und/oder von etwas keine Ahnung hat. Da muss man nicht immer weiter argumentieren. [/size]

    Natürlich wissen die das nciht, ob das noch so ist, wenn ihre Dienstzeit zuende ist. Die wissen ja noch nicht einmal, ob sie dann noch leben, genausowenig wie das irgendein anderer Mensch dieser Zeit gewusst hat, ob er in 20 Jahren noch da ist.
    Es ist ganz gefährlich, heutige Ansichten auf diese Zeit einfach ungefiltert zu übertragen. Du solltest dir da bewusst machen, dass das Durchschnittsalter der Römer deshalb bei unter 25 Jahren, weil die Menschen damals an jeder Kleinigkeit (aus heutiger Sicht) gestorben sind, vor allem junge Menschen. Für einen Römer war das absolut nichts außergewöhnliches, dass mal ein Kind gestorben ist. Oder dass jemand auf der Straße überfallen wurde und da abgestochen wurde.


    Natürlich wissen die Soldaten nicht, was passiert, wenn ihre Dienstzeit zuende ist. Aber die vertrauen darauf, dass der Kaiser sein Wort hält. Wenn sie das nicht tun, wären sie - Entschuldigung - ganz schön dämlich, sich für eine so lange Zeit bei einer nicht gerade ungefährlichen Arbeit zu verpflichten. Abgesehen davon beruht die Macht der Kaiser gerade darauf, über die Truppen zu befehlen, und das wissen nicht nur die Kaiser, das wissen auch die Soldaten. Nicht umsonst hat Augustus Senatoren das Reisen in die Provinzen untersagt, um eben zu verhindern, dass die sich Klientel unter den Soldaten aufbauen. Und die folgenden Kaiser haben das meines Wissens nach auch nicht wieder aufgehoben, und das wohl aus gutem Grund.
    Was also verleitet dich zu der Annahme, dass die Wechselbeziehung zwischen Kaiser und Soldaten so unsicher sei, dass die sich Patrone suchen mussten?


    Und wie Cyprianus schon so schön sagte: Die Soldaten bekamen Sold, Verpflegung und Entlassungsgeld oder Land nach ihrer Dienstzeit. Gemessen an den Zuständen ihrer Zeit, in der Menschen auch durchaus noch verhungerten, ging es denen nicht schlecht.

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    Natürlich konnten sie, und Kephalos hätte sie schön herumgeführt, wenn der Pontifex nicht so zielstrebig losmarschiert wäre. Aber hier griff nunmal die Rangordnung: Ein Peregriner sagte nicht einem Pontifex, wo er langzugehen hatte.


    “Am Aufgang zum Tempel wurde eine Treppenstufe ausgetauscht, die ihr, werte Pontifices, gern in Augenschein nehmen könnt, während mein Gehilfe deinen Scriba auf das Dach führt. Und natürlich das Pferdeohr an der Statue auf dem Platz, sofern ihr es noch nicht in Augenschein genommen habt“, meinte Kephalos etwas versöhnlicher.

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    Die Frage verletzte Kephalos in seinem nicht unerheblichen griechischen Stolz.
    “Sollte es sich innerhalb von drei Jahren mehr absenken, als von mir vorausgesagt, heb ich höchstpersönlich die Grube noch einmal aus“, polterte sein tiefer Bass hervor, ehe er sich doch etwas bei seiner Aussage einschränkte. “Ich übernehme die Gewährleistung für meine Arbeit, aber nicht für Blitzschläge, Erdbeben, Feuer, Überschwemmung oder schlicht menschlichen Vandalismus. Wenn allerdings Fehler bei meiner Arbeit aufgetreten sein sollten oder etwas von mir nicht sorgfältig genug geprüft worden sein sollte – was ich dir versichern kann, dass ohnehin nicht zutrifft – dann werde ich selbstverständlich die Ausbesserung der Arbeiten auf meine Kosten übernehmen.“
    Es wäre ein Risiko, wenn Kephalos nicht vollkommen von sich und seiner Arbeit überzeugt wäre. Aber er hatte alles nicht nur fünf oder zehn Mal nachgeprüft – oder im Falle des Daches, durch beständiges Scheuchen seine Gesellen prüfen lassen. Nein. Er hatte sicher jeden einzelnen Bauschritt fünfzig Mal begutachtet. Und er war sich sicher, dass wenn nicht Mars höchstselbst unzufrieden mit ihm war und ihn daher strafen wollte, dass seine Arbeit für das nächste Jahrzehnt in jedem Falle ausreichend wäre, wenn nicht länger.

    Ihr Körper zuckte zusammen, als sie fühlte, wie er sich neben ihr niederließ. Axilla wagte nicht, daraus Hoffnung zu ziehen, aus Angst, diese könnte umso grausamer enttäuscht werden. Selbst, als Seneca seinen Arm um sie lehnte, traute sie sich nicht einmal, aufzublicken. Ihr Körper zuckte weinend weiter, während ihr Kopf weiter an ihren Knien verborgen lag. Erst, als er ihren Kopf berührte und ihr eine Träne wegwischte, brach sich dieses kleine bisschen Zuversicht bahn. Wie ein Kind flüchtete sie sich in Senecas Arme, kletterte ihm mit linkischen Bewegungen ungefragt auf den Schoß, weinte heftig an seiner Schulter, und hielt sich einfach an ihm fest. Dass er für ihre Sicherheit gesorgt hatte, diesen Satz bekam sie so bewusst gar nicht mit. Alles, was sie davon mitbekam, war die Zusicherung von Geborgenheit, und von Gefühlen übermannt hielt sich Axilla einfach nur an ihrem Cousin fest, wollte ihm nah sein, näher sein. Sie wollte ihn nicht auch noch verlieren, sie hatte noch immer diese entsetzliche Angst in sich.
    Sie versuchte, etwas zu sagen, aber die Hälfte ihrer Worte ging im unartikulierten schluchzen einfach unter. “Ich wollte... nicht... nicht... böse sein... alles... nicht... tut mir so leid... ich... bitte....“ weinte sie unablässig in Senecas Armen. Sie wollte alles tun, wirklich ALLES, nur damit er ihr wieder verzieh. Er musste nur sagen, was er wollte. Sie wollte nicht, dass er ging. Sie würde alles tun, damit das nicht geschah. Sie wollte ihn nicht auch noch verlieren.
    Sich nur ungenügend beruhigend und noch immer wie Espenlaub zitternd tat sie also das einzige, was sie gelernt hatte, um einen Mann am Gehen zu hindern. Sie küsste ihn zitternd und lang einfach auf die Wange und hielt sich zitternd an ihm fest. Sie wollte nicht, dass er wegging. “Bitte verzeih mir“, flüsterte sie und unterdrückte weiteres Schluchzen, auch wenn ihre Stimme noch brüchig klang. “Sag mir, was ich machen soll, und ich mach's. Nur bitte, sei nicht mehr böse auf mich. Bitte.“

    Die Senatoren? “Alle sechshundert?“ fragte Axilla etwas zweifelnd zurück. Selbst wenn sie davon nicht nur höchstens zehn kennen würde, die Casa Iunia war definitiv nicht groß genug für so eine Feier, und die Casa Pompeia, wo das Ende der Hochzeit stattfinden würde, wohl eher auch nicht. “Äääh... die Consule kenn ich aber beide nicht. Meinst du, die kommen da überhaupt?“ Irgendwie wurde Axilla erst jetzt so richtig bewusst, wie groß Imperiosus zu feiern gedachte, und ein klein wenig bekam sie dabei Angst. So viele Leute, bei denen sie etwas falsch machen konnte... das war unheimlich.


    Vielleicht lenkte sie da besser ein wenig ab von der genauen Anzahl. “Naja, ich würde sagen, du kannst mir ja eine Liste schicken oder ich dir. Zuerst brauchen wir ja sowieso einen Termin, zu dem wir einladen können.“

    Wie immer standen hinter dem eisernen Gitter des Tores zwei Wachen. Nein, die waren keine Gladiatoren, was man ihnen auch deutlich ansah. Immerhin steckten beide in einer ordentlichen Rüstung mit Helm und sahen dabei schon aus wie Urbaner.
    Beide tauschten kurz einen Blick miteinander, als ihr Blick auf die vierteilige Gesellschaft fiel. Mit einem halb gepfiffenen “Kssst“ rief einer der beiden einen jungen Bediensteten herbei, der so schlacksig wie er wirkte wohl eher den Schreiberlingen zuzuordnen war als einer Stellung, die auch nur im Entferntesten mit Waffen in Berührung kam. Derweil schloss sein Kompagnon schon mit einem massiven Schlüssel das Tor auf und öffnete es.
    “Der Junge bringt euch zur Tribüne, so dass dein Herr sich noch einmal die Gladiatoren ansehen kann, wenn es ihm beliebt.“ Und auch gleichzeitig zusehen konnte, was mit seinen Sklaven weiter geschah. Die meisten Leute waren da doch sehr neugierig.

    Während unten in der Arena trotz des herbstlichen Wetters die Gladiatoren des Ludus trainierten, führte der junge Schreiberling Serapio, Ravdushara, Garulf und Kieran zielsicher in Richtung der Tribüne. Hatte man den Ludus betreten, war es nur ein kleiner Weg durch einen dunklen Durchgang und dann die Treppen nach oben, und schon fand man sich auf den im Vergleich zu einem Amphitheater spärlichen Zuschauerrängen wider.
    Der Junge winkte einfach und bedeutete den Vieren, zu folgen, ehe er mit einer Handbewegung auf die weißen Bänke deutete. Offensichtlich konnte der Bursche nicht reden, aber er bemühte sich um ein freundliches Lächeln, ehe er loszog, den Director hinzuzubitten.


    In der Arena wiederum wurde das Training unverändert fortgeführt. Das Brüllen der einzelnen Doctores hallte über den Sandplatz, während die Gladiatoren wieder und wieder und wieder ihre Schläge gegen die in den Boden eingelassenen Pfähle ausführten. Nur einige wenige übten gerade mit den Holzwaffen im direkten Kampf gegeneinander, während die stetig wachen Augen ihrer Ausbilder ihnen beständig Verbesserungen einzutrichtern versuchten. Ganz am Rand waren noch einige Männer, die Ketten an Händen und Füßen trugen und gerade unter der strengen Aufsicht eines mit Peitsche bewaffneten Doctors damit beschäftigt waren, massiv aussehende Holzblöcke immer wieder zu stemmen. Offensichtlich sollten sie ein wenig muskulöser werden.



    Es dauerte nicht lang, ehe auch Spurius Iuventius Murcus dem dräuenden Himmel zum Trotz nach draußen kam, in feine Toga angetan, den Ritterring am Finger, den schmalen roten Streifen im Stoff. Mit stoischer Ruhe stieg er zu Serapio herab, begrüßte ihn dennoch freundlich, wenngleich ohne Lächeln oder dergleichen. “Decimus, eine Freude, dich wiederzusehen.“




    Es dauerte eine Weile, bis auch Axilla an der Reihe war, begrüßt zu werden. Zeit genug, dass die Übelkeit wieder zurückkehren konnte und es wohl eher Axillas Stolz zu verdanken war als allem anderen, dass sie dieser nicht nachgab. Sie fühlte sich mehr als unwohl. Und sie hatte auch allen Grund dazu.


    Noch hatte der Praefectus Urbi sie nicht entdeckt – aber bei einem derartig pompösen Auftritt war das auch nicht weiter verwunderlich. Das Ego des Mannes füllte dabei den ganzen Raum aus, so dass alle anderen beiseite gedrängt wurden. Allerdings blieb noch immer die Gefahr, dass er sie jetzt, nach der überschwänglichen Begrüßung des Brautpaares, entdeckte, und schlimmer noch, sich ihrer erinnerte.
    Axilla sah zu ihm auf, zu diesem Tier von einem Menschen, und entdeckte da direkt neben ihm die nächste Bestie, die ihrer harrte. Es genügte der bloße Anblick des Terentiers, um wieder präsent zu haben, wie dieser ihr wie ein tollwütiger Hund an die Kehle gegangen und zugedrückt hatte, wie seine Hände sie in Besitz nehmen wollten und er ihr seinen Kuss aufzwang. Die beiden Männer so nebeneinander zu sehen erweckte in Axilla wohl den Eindruck, den ein Schaf haben musste, dass sich gleich zweier hungriger Wölfe gegenüber sah.
    Und daneben Seiana, die kühle und unnahbare, die offenbar den Frieden nur nach außen spielte, aber nicht meinte. Wieso sonst hätte ihr Bruder Axilla dermaßen anfeinden sollen bei den kürzlich stattgefundenen Spielen, wenn er damit nicht die Haltung der Gens Decima verkünden wollte? Kurz fragte Axilla sich, was es nach dieser Begegnung wohl überhaupt für einen Grund gab, dass sie eingeladen wurde. Und wichtiger noch: Warum sie so verrückt war, und angenommen hatte. Im Moment war sie kurz davor, die Feier noch vor ihrer richtigen Eröffnung und vor allem Zeremonien zu verlassen.
    Ihr Blick glitt zum Rand, wo sie Seneca entdeckte. Sie erinnerte sich an ihren Streit wegen der Acta, und ihr Gefühl der Unruhe verstärkte sich noch einmal. Gab es überhaupt irgendjemanden auf dieser Feier, der Axilla leiden mochte und vor dem sie keine Angst zu haben brauchte? Sie bezweifelte es.


    Und schließlich war sie an der Reihe, lächelte nett und höflich und hoffte, sich nichts anmerken zu lassen und nicht noch blass geworden zu sein. “Es ist mir eine Ehre, mit so viel Gastfreundlichkeit hier willkommen geheißen zu werden“, erwiderte sie brav und lieb und reichte der Decima zum Gruß die Hände, wie es sich gehörte, um zu gratulieren. “Ich wünsche dir, Decima, und dir, Terentius, das beste für eure Ehe. Mögen die Götter den Bund segnen und euch viele Nachkommen schenken.“
    Damit war der Höflichkeit wohl genüge getan. Mit einem kleinen Blick hoch in das Gesicht des Terentiers, bei dem sie wieder seine Pranke um ihren Hals zu fühlen glaubte, und einem kleinen, aufgesetzten Lächeln, war diese Szene dann auch hoffentlich schon überstanden. Es warteten ja noch andere Gäste. Zum Glück.

    Massa stimmte zu, und Axilla entlockte es ein freudiges Lächeln. Und mehr noch, im Gegensatz zu seinem Vetter, der ihr einen bitterbösen Blick zuwarf und damit Axillas Maske der Freundlichkeit kurz ein wenig ins Wanken brachte, als sich leise Zweifel einschlichen, fing er sogar ein kleines, nettes Gespräch an.
    Axilla versuchte weiterhin, den plötzlichen Stimmungsumschwung des Tribuns nicht zu bemerken, und widmete sich daher ganz dem Marinesoldaten. “Ja, ich bin sogar die Lectrix, wenn man es genau nimmt. Den Bericht aus Ägypten habe ich Korrektur gelesen. Es klang wirklich sehr bedrohlich und äußerst tapfer, wie ihr dort unsere südlichen Grenzen verteidigt habt. Wenn ich Columnus glauben kann“, was man bei der extravaganten Art des rasenden Reporters nicht immer konnte, “muss es ein martialisches Gemetzel gewesen sein.“ Der Kriegsgott hatte sicher seine Freude an diesem Tag gehabt. Die Soldaten vermutlich weniger.


    Doch weiter zum Vertiefen kamen sie nicht. Gerade, als Axilla eine Dattel von Massa nahm und ihm dafür mit charmantem Lächeln eine von ihren gab, denn sie hatte immerhin auch eine Handvoll, und somit Symbolisch mit ihm das Brot brach, genau diesen Moment wählte der Tribun, um nicht nur seinem hinzugekommenen Verwandten klar zu machen, dass er sich nicht neben Axilla zu setzen hatte, sondern auch zu verbalisieren, was seine miese Laune verursacht hatte. Das Lächeln auf Axillas Gesicht erstarb, ebenso wie die Bewegung, mit der sie die Dattel gerade essen wollte, um so die Freundlichkeit Massas wirklich anzunehmen.
    Die Hoffnung, die trügerische Ruhe zwischen ihr und Seiana könnte wirklich eine Form der Vergebung der ganzen Sache sein, verflüchtigte sich mit einem einzigen Schlag – der scheinbar wohlplatziert in Axillas Magengrube landete. Axilla war vielleicht naiv, aber sicher nicht dumm. Die Worte des Decimus konnte man nicht wirklich falsch verstehen. Es war nicht so, dass dies eine Sache zwischen ihr und Seiana war, die inzwischen ausgeräumt werden konnte, spätestens nachdem Axilla ihr Katander überbracht hatte. Nein, das hier war ein Groll der Gens Decima gegen die Gens Iunia, und der ließ sich scheinbar nicht so einfach wieder ausräumen. Und nun musste Axilla sich überlegen, welche Konsequenzen sie daraus zog.


    Der junge Decimus Flavus war anscheinend so verwirrt über die Neuigkeit, dass er sich erstmal neben Serapio setzte und sich prompt nochmal vorstellte, obwohl er das ja eben schon getan hatte, und auch die Frage seines Verwandten Massa nach dem nächsten Kampf wiederholte.
    Axilla hingegen widmete sich erst einmal ihrem neuen Feind. Alles in ihr wollte den Rückzug antreten und einfach gehen, aber sie konnte sich nicht gänzlich kampflos zurückziehen. Auch wenn ihr wohl anzusehen war, dass Serapio sie getroffen hatte – waren doch alles Lächeln und jedes Funkeln aus ihren Augen gewichen – sie wollte das nicht unkommentiert lassen.
    “Es ist sehr freundlich, Decimus, dass du einige Teile der Geschichte ausgespart hast. Aber ich denke, deine Verwandten sollten sie auch hören, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben.“
    Ohne auf seine Reaktion zu warten, wandte sie sich Massa zu, einfach weil es ihr bei ihm am einfachsten fiel. Er war freundlich gewesen, vielleicht hörte er ihr wenigstens zu. “Denn es stimmt, ich habe eben jenen Aelier geheiratet. Was dein Verwandter aber vergessen hat, zu erzählen, war, dass er ein verrückter Irrer war, der vollkommen von mir besessen war. Der nicht auf mich hören wollte, als ich ihn mehrfach gebeten habe, die Verlobung mit deiner Base nicht zu lösen und seine Verträge einzuhalten. Und der meinen Leibsklaven hat meucheln lassen, um mir alle Vertrauten außer ihm zu nehmen. Und der meine Freunde und sogar meine Geschäftspartner bedroht hat, um mich zu isolieren und zu ihm in den Palast zu sperren, und der sich auch aktiv darum bemüht hat, dass ich keine Arbeit mehr annehmen kann.“ Axilla erzählte es so ruhig wie irgend möglich, obwohl ihr die Inhalte mehr als weh taten. Axilla erinnerte sich nicht gern an die ganzen Vorkommnisse. An keinen Teil davon.
    “Und der dann noch kurz vor seinem entehrenden Tod den Praefectus Urbi“ und Axilla deutete bei diesen Worten in Richtung der Ehrenloge, “...dermaßen beleidigt hat, dass dieser seine sämtlichen Besitztümer erst einmal eingezogen hat, so dass Decima Seiana den ihr vermachten Sklaven nur aus dem einzigen Grund erhalten hat, weil ich zu Vescularius gegangen bin und ihn persönlich darum gebeten habe, und anschließend die mir überlassenen Sklaven dennoch nach Aelius' Willen verteilt oder freigelassen habe.“


    So, die Schlacht war geschlagen, auch wenn Axilla nicht glaubte, gewonnen zu haben. Dennoch war es jetzt Zeit für den geordneten Rückzug. Nachdem nun alle Decimer wie Hühner auf der Stange beieinandersaßen und der Sklave stand, wandte sie sich Theseus zu. “Wenn dein Herr es erlaubt, kannst du dich hier hin setzen, Theseus. Mir ist für heute der Spaß an Schlagabtäuschen verloren gegangen, ich muss dabei kein Blut sehen.“
    Sie erhob sich, und Malachi tat es ihr gleich. “Ich denke, unsere Wette müssen wir verschieben, Decimus Massa. Im nächsten Kampf treten Secutor und Retiarius an... und ich hätte den Secutor gewählt. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, dass du mir mitteilst, ob ich gewonnen hätte.
    Decimus Flavus, es war mir eine Freude, dich kennenzulernen.“

    Sie deutete Malachi an, er solle schon zur Treppe gehen, sie würde gleich folgen. Erst noch hieß es, sich von Serapio zu verabschieden. “Ich hoffe, du genießt deinen Sieg, Tribun, und er ist so süß, wie die Dichter sagen und nicht so bitter, wie dein Blick es vermuten lässt. Mein Sklave wird dir noch heute Abend deinen Gewinn vorbeibringen. Du sollst nicht sagen, ich würde meine Schulden nicht begleichen. Valete.“ Und so aufrecht, dass Urgulania wohl stolz auf sie gewesen wäre, verließ Axilla die Decimer. Für sie war das kein Rückzug. Es war nur ein Vormarsch in eine andere Richtung. Eine, über die Axilla sich erst noch klar werden musste. Aber es war einfacher, als einzugestehen, dass die Worte des Decimers sie getroffen hatten.

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    Der Pontifex wollte wirklich einen seiner Gehilfen aufs Dach schicken? Hätte Kephalos das gewusst, er hätte den Abbau des Baukrans nicht veranlasst, so dass man mit selbigem einen Korb in die Höhe hätte ziehen können. So jetzt würde er seine Gehilfen schicken müssen, eine Leiter holen, und selbst dann würde der Scriba des Tiberiers kaum mehr sehen als das gedeckte Dach, war die eigentliche Arbeit doch unter den Schindeln verborgen. Aber Kephalos hatte schon als Lehrling bei seinem Meister damals gelernt: Einem Bauherrn widersprach man bei solcherlei Dingen besser nicht.
    “Wie du wünscht, Pontifex. Ich werde einen meiner Schüler mit hochschicken, der deinem Scriba gerne alles zeigt.“
    Kephalos war schließlich Architekt und kein Vogel. Abgesehen davon, dass er doch dem guten Essen etwas mehr zugetan war und da nicht über eine wacklige Leiter irgendwo hochklettern musste wie ein junger Athlet.


    Da der Flavier auch keine weiteren Einsprüche erhob, führte Kephalos die beiden Pontifices also in den Bereich zur Tempelküche weiter, wo zwischenzeitlich der Betrieb auch wieder aufgenommen werden konnte.
    “In diesem Bereich“, begann also der Grieche zu erklären und zeigte auf den Boden im zentralen Bereich. “... war eine Absenkung eingetreten, die behoben werden musste. Dazu wurde die Tempelküche zunächst soweit als möglich ausgeräumt und abgebaut. Zur Sicherung der Wände wurden hier... und hier über Kreuz Stützbalken eingesetzt, die das Gewicht der Wände trotz fehlender Mittelmasse besser zu verteilen und einen Einsturz zu verhindern.“ Zum Glück hatten sich keine Druckstellen auf den Steinen durch diese Stütze ergeben. “Daraufhin wurde der Boden hier ausgehoben, um auszuschließen, dass ein Wasserlauf oder ein Hohlraum hierfür ursächlich ist. Nachdem dies ausgeschlossen werden konnte, wurde der Grund neu und mit dichterer Masse verfüllt. Wenn ihr hier herüberlauft, werdet ihr vermutlich eine kleine Erhöhung feststellen. Diese ist beabsichtigt, da der Grund sich bis zur endgültigen Verdichtung in zwei bis drei Jahren noch um etwa einen bis zwei digiti abfallen wird und damit dann planeben sein sollte.“ Ganz sicher konnte man so etwas natürlich nie sagen. Der Architekt, der ursprünglich diesen Baugrund untersucht hatte, war sicherlich auch nicht von einer Absenkung ausgegangen. “Bei der Verlegung des óstrakon wurde diese Verschiebung bereits berücksichtigt, so dass die Fliesen nicht erneut springen dürften.“

    Briefe und andere Dinge können hier abgegeben werden. Sei es die geschäftliche Korrespondenz für die Direktion oder aber auch Fanpost für einzelne Gladiatoren.


    Der Haupteingang des Ludus Dacicus liegt vis-a-vis von den Trajans-Thermen. Tagsüber halten hier zwei Wachen hinter dem vergitterten Tor ihre Wache, halten die amatores, die Bewunderer der einzelnen Gladiatoren, draußen, und die Kämpfer drinnen, und begrüßen natürlich auch diejenigen, die einen Termin beim Director haben oder einen wollen.
    Denn wer immer den Ludus betreten will, muss hier durch.

    Wie sich die Gäste vertragen würden? Vorteil? Axilla verstand nur Pferdewechselstation, aber das musste ja nichts heißen. Sie kannte sich mit Politik nicht wirklich aus und wollte es im Grunde auch gar nicht. Und Imperiosus dachte ganz offensichtlich schon mehr Schritte voraus als sie selbst, so dass sie ihm nicht ganz folgen konnte.


    “Und wen möchtest du so einladen?“ fragte sie also relativ unschuldig nach, nachdem er die Liste nicht von sich aus um ein paar Namen ergänzt hatte. Sie wollte ja wissen, wer so kommen sollte.

    Sie hatte sich an diesem Morgen übergeben. Zwei mal. Und einmal am Vortag, als sie das Kleid ausgesucht hatte, das sie heute tragen wollte. Alles an dieser Hochzeit war für Axilla wie ein Gang durch die schwärzesten Tiefen des Orcus. Sie war sich nicht sicher, schon jemals in ihrem Leben so unsicher gewesen zu sein wie in diesem Moment.


    Zu gern hätte sie einfach nur eine Nachricht und ein Geschenk geschickt. Eine kleine ausrede, dass sie nicht kommen konnte, weil sie krank sei. Jeder konnte immerhin einmal krank sein, so dass er nicht auf eine Feier konnte. Oder auch ein anderer Grund, der ihr Fernbleiben plausibel machen würde.
    Nur leider war es nicht so einfach. Sie war Lectrix der Acta, Seiana war Auctrix. Es wurde von ihr erwartet, hier zu sein. Noch dazu, wo es nach außen hin für alle öffentlich signalisieren würde, dass die beiden Frauen keinen Zwist miteinander hatten, obwohl Axilla den Mann geheiratet hatte, mit dem Seiana so lange verlobt gewesen war. Und dass eben jener ein verrückter Irrer gewesen war, änderte ja an der sonstigen Sachlage nichts. Es würde die alte Freundschaft ihrer Gentes zueinander betonen und Gerede unterbinden, wohingegen Axillas Fernbleiben für eben solches sorgen könnte.
    Dazu kamen auch die ganzen anderen hochgestellten Persönlichkeiten, die heute anwesend sein würden und vielleicht ihre Anwesenheit bemerken würden. Zwar nicht in dem zuvor genannten Sinne, aber immerhin konnte Axilla so mit ihnen vielleicht ins Gespräch kommen, ihre Gens repräsentieren und ein paar Dinge vielleicht richtig machen, auch wenn es nur kleine Dinge wären. Und auch, wenn ihr bei dem Gedanken, Vescularius Salinator könnte mit ihr sprechen wollen, beinah noch einmal schlecht wurde.
    Und schließlich und endlich kam noch der Grund in Form des Bräutigams hinzu. Noch immer musste Axilla leicht zittern, wenn sie an seine Berührungen ihres Körpers dachte, seine Hand an ihrer Brust und seinen harten und gewaltvollen Kuss. Sie konnte ihn noch immer schmecken, bitter wie Galle. Aber er sollte nicht wissen, dass sie solche Angst vor ihm hatte. Sie wollte hier herkommen und ihm die Stirn bieten, ihn freundlich anlächeln und sich nicht anmerken lassen, es niemanden auf der Welt merken lassen, dass sie sich vor ihm so sehr fürchtete.


    Äußerlich gefasst betrat Axilla mit einem leichten Lächeln die Feier und sah sich um. Sie hatte ja die Hoffnung, ein bekanntes Gesicht zu sehen, jemand, mit dem sie sich leicht unterhalten konnte, und der sie ablenken würde von den ganzen anderen weniger angenehmen Seiten dieser Hochzeit. Ihr Körper steckte in perlgrüner Wolle, ein schönes Kleid nach neuestem Schnitt, extra hierfür genäht. Die Ärmel waren an ihrer Oberseite geschlitzt und nur durch kleine, runde, goldene Fibeln gehalten, so dass man ihre Arme hindurchsehen konnte. Dazu hatte es ein großzügig geschnittenes Dekolleté und ein gekreuztes, goldenes Band über ihrem Brustkorb, das den Blick auf ihren Oberkörper lenkte. Am liebsten wäre Axilla dem Anlass entsprechend in Sack und Asche gegangen, oder wenigstens bis zum Hals zugeknöpft, aber auch das ging wohl auf so einer Veranstaltung nur eher schlecht.
    Ihr Haar war mit ein paar nicht sichtbaren Haarnadeln kunstvoll nach oben gesteckt worden und fiel in ausgesuchten Korkenzieherlocken – auch wenn Axilla weder Korken noch Werkzeug zum Ziehen ebensolcher kannte – wieder locker herab bis auf ihre Schultern. Passend zum herbstlichen Wetter waren ein paar dunkelgrüne Wein- und Efeublätter in die Frisur eingearbeitet, die farblich zu dem Kleid passten. Dazu noch eine einfache, goldene Halskette und ebenso einfache wie goldene Armreifen, und fertig war die Vorzeigelectrix.


    Einige Gäste waren schon da, und Axilla bemühte sich um ein möglichst herzliches Lächeln, auch wenn sie in ihrem Innersten am liebsten wieder hinausrennen mochte. Malachi war bei den decimischen Sklaven und begleitete sie selbstverständlich nicht auf die Feier. Ein Gladiator bei so hoher Gesellschaft hätte zu Empörung geführt. Dennoch wünschte Axilla ihn sich an seine Seite, damit er sie beschützen würde, und es war nur ein halb tröstlicher Gedanke, dass sie nur einmal zu schreien brauchte, und er würde gewiss kommen.
    Und so reihte sich Axilla brav bei den übrigen Gratulanten ein und überlegte, wen sie wohl in ein Gespräch verwickeln könnte.

    Er sah sie nicht an, entzog ihr weiter seine Liebe und sein Vertrauen. Jedes seiner Worte war wie ein Dolchstoß in ihren Leib, und langsam, aber stetig, rutschte Axilla an der Säule hinab, weil ihre Beine sie nicht länger tragen mochten. Und sie weinte, erst noch leise und leidend, doch bald schon fing ihr Körper an zu zucken, ihre Atmung zu stocken und sich in Schluchzen zu verwandeln. Was hatte sie getan? Was hatte sie nur getan?
    Seianas Sklave hatte etwas gesagt? Wieso war der überhaupt noch da? Und was hatte er gesagt? Axilla hatte doch nicht gewusst, was da nun vor sich ging, hatte nur gewusst, dass sie einige Dokumente wegschaffen sollte. Aber selbst das verstand sie nicht so ganz, warum diese weggeschafft werden mussten. Ja, da standen Dinge über den Kaiser, die nicht alle nett waren, und auch über den PU, aber... es war die Acta. Natürlich hatte man auch solche Unterlagen.
    Axilla saß da und weinte barg ihren Kopf an ihren Knien und weinte nur immer mehr und lauter. Ihr war egal, was mit der Acta wurde. Oder auch mit ihr selber. Seneca vertraute ihr nicht mehr, und das war schlimmer als jede Strafe, die sie sonst erhalten hätte können. In diesem Moment hätte sie alles, wirklich alles getan, um es wieder gut zu machen. Sie hätte Dinge gestanden, die sie gar nicht getan hatte, wenn sie nur gewusst hätte, was Seneca hören wollte, damit er sie wieder lieb hatte.


    Ihr Vater war gegangen und gestorben, ohne dass sie ihm noch einmal hätte sagen können, wie viel er ihr bedeutete. Silanus war gegangen, drei mal. Zweimal nach Rom und dann nach Hispania aufs Land, ohne dass sie sich mit ihm hatte aussprechen können. Selbst Duccius Rufus, mit dem sie nur befreundet gewesen war, war schließlich gegangen und hatte sich nie mehr gemeldet. Archias hatte Selbstmord begangen. Und Vala... Vala war nach Alexandria abgereist, war nicht einmal bis zum nächsten Morgen geblieben. Auch ihm hatte sie nicht sagen können, was in ihrem Herzen war.
    Und jetzt ging Seneca. Auch wenn er noch hier im Atrium war, dennoch entfernte er sich von ihr. Noch ein Verlust. Noch ein wichtiger Mann in ihrem Leben, der sie allein zurückließ. Und das war schlimmer als jede andere Strafe.


    Und so saß sie da, als zusammengesunkenes Häuflein Elend, und heulte, so sehr ihr Körper das erlaubte.