Beiträge von Tullia Maestrale

    Tullia freute sich über Valentina´s Begeisterung. Und unter dem erneuten schockierten Blicken des Händlers nahm sie sie an sich und befestigte sie an Valentinas Schal.
    Eine rasche, ungewohnt herrische Handbewegung brachte den erstaunten Aufpasser dazu sich nur in den einzig möglichen Fluchtweg zu stellen.
    Sie drapierte den Schal noch ein wenig in die Falten und meinte dann,
    Soooo,...das ist jetzt deine,...
    An den Händler gewandt meinte sie,
    Ich denke 300 Sesterzen sind für die Ringe und 150 für die Brosche mehr als fair!
    Der Händler starrte sie mit Glubschaugen an und nickte eifrig.
    Er glaubte hier das Geschäft seines Lebens zu machen.
    Gut,...dann laß die Ringe in die Casa Terentia schaffen, dort bekommst du dann auch die 300 Sesterzen für die Ringe.
    Die Brosche zahlte sie gleich und machte ihren Beutel damit deutlich leichter.
    Sie sah den Aufpasser an und schnippte ihm eine Silberdrachme zu.
    Dann verließen sie das Geschäft.
    Die Stimme...
    Sie sah sich um und erkannte ihren alten Chef und Freund.
    Und entgegen der Etikette und weil sie eh´auf alles pfiff was man über sie dachte ging sie auf ihn zu und umarmte ihn herzlich.
    Iustus...Quintilia,...dies ist der Mann der mir als erster in Mogontiacum Arbeit gegeben hat...Hadrianus Iustus!

    Tullia nickte den Preis ab. Dann begann sie nach etwas zu suchen.
    Sag mal,...hast du auch eine nette Fibel oder eine hübsche Brosche für eine Frau,...nicht zu protzig,...
    Der Händler lächelte vielsagend und beugte sich mit einem Auge auf Valentina zum Thresen hinunter und beförderte eine Lade mit Broschen und Fibeln hervor.
    Tullia beäugte sie die zeigte auf eine die ihr besonders gefiel,...sie hatte die Form eines Pegasus und war wunderbar filigran gearbeitet.
    Der Händler nahm sie auf und reichte sie Tullia.
    Sie lächelte und fragte Valentina,
    ...und was meinst du,...ist sie nicht traumhaft schön?
    Was ein Fehler war,...denn der Händler rieb sich bereits schmutzig lächelnd die Hände,...es würden zähe Verhandlungen werden.

    Tullia sah im Atrium,...das Gesicht dem Himmel zugewandt. Es war schön hier,...ruhig und warm. Fast schon wie auf Corsica, auch wenn der typische Geruch fehlte.
    Sie hatte zwei Ringe gekauft...ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ob es ihr diesmal gelingen würde Primus zu einem Priester zu bringen?
    Ihm reichte der Segen des corischen Priesters hat er immer gesagt.
    Und obwohl sie die Römer und ihren Anspruch auf der Welt das Sagen zu haben ablehnte, erschien es ihr wichtig auch vor den Göttern Roma´s getraut zu werden.
    Er Schmerz ließ sie zusammenfahren.

    Tullia´s Blick wurde dunkel,...ihr corsisches Blut begann zu wallen.
    Was glaubte dieser Gnom wer sie war? Sie hatte es nicht nötig Schmuck zu stehlen undals Händlerin war sie es gewohnt die Ware zu begutachten.
    Valentina raunte ihr etwas zu und sie besann sich.
    Sie warf einen Blick auf Valentina´s Vorschlag und meinte,
    Hmmm,...nicht schlecht,...aber zu protzig für Primus...er ...
    Sie hielt inne,...dachte an den Mann ihres Lebens.Ein Gefühl des Glücks überkam sie gleichzeitig mit einer Welle der Trauer und des Schmerzes.
    Eine Träne löste sich aus ihren Augen. Ganz hatte sie den Verlust des Kindes noch nicht verkraftet.
    Sie schniefte ein wenig und meinte dann,
    Weißt du ich denke dieses Platin kommt mir da gelegen,...es ist wie Primus,...mehr Sein als Schein.
    Ihr Blick wurde wieder hart als sie sich dem Händler zuwandte.
    Zwei Platinringe,...nicht poliert,...mit Gravur,...einen für mich und einen für meinen Mann,...diesen im Umfang etwas größer als mein Daumen...wieviel?

    Ich weiß nicht warum ihr alle so eine Welle macht,...sein Abgang war entsprechend seinem Leben. :schwert:
    Lando wird mir nicht fehlen.
    Suum cuique. :beleidigt:


    SimOff wünsche ich dir natürlich alles Gute und bleib´sauber.

    Der Schmuckladen war ähnlich wie andere, warum er also der Beste sein sollte...
    Zwei riesigen Kerle bewachten den Eingang,...gemietete Gladiatoren wohl. Nun, dann schien zumindest der Warenbestand von Wert zu sein.
    Sie nickte Valentina zu und betrat unter den Blicken der Riesen den Raum.
    Innen war ein kleiner buckliger Mann,...offensichtlich ein Hebräer, der sie mit schadhaften Zähnen angrinste.
    Domina,...was kann ich in meinem bescheidenen Geschäft für dich tun?
    Der Gnom wirkte unheimlich auf Tullia,...aber wenn Valentina ihn empfahl.
    Ich suche Ringe,...Eheringe.
    Der Gnom lächelte vielsagend.
    Nun,...welches Material schwebt dir denn vor?
    Er bückte sich hinter den Thresen und legte eine Auswahl an Ringen vor die beiden.
    Gold,...Silber,...oder hier aus Aegypthus,...man nennt es Platin...sehr wertvoll...aber unterscheidet sich nicht so sehr von Silber oder poliertem Eisen,...daher wird es kaum genommen.
    Tullia griff instinktiv nach dem Platinring.
    Der Gnom zuckte unwillkürlich zusammen.
    Ääh,...Domina,...es ist nicht üblich hier nach etwas zu greifen,...zeige mir doch einfach was du gerne hättest,...ich reiche es dir dann.
    Er winkte den Riesen zurück der böse starrend an der Türe stand.

    Die Eindrücke strömten auf Tullia ein. Die marmornen Prachtbauten, die vielen Menschen. All das fand noch eine Steigerung auf dem Markt.
    Während der Händler mit Valentina sprach sah sich Tullia ein wenig um. Kurz vergaß sie ihren Haß auf Roma, denn als sie sah was Roma war schien sie der Mut zu verlassen jemals dessen Ende zu erleben.
    Ihre Familie würde wohl ungerächt bleiben.
    Auf Valentina´s Bemerkung hin meinte sie,
    Tja, wenn du das sagst,...ich suche einen Schmuckhändler,...
    Lächelnd sah sie Valentina an und zog die Schultern hoch.
    Sie wollte ein paar Ringe kaufen,...Eheringe...

    Tullia tat entrüstet,
    Valentina, ich bitte dich...was denkst du denn von mir?
    Kopfschüttelnd sah sie ihre Freundin an,
    ...natürlich möchte ich die Sehenswürdigkeiten eurer großartigen Stadt nicht verpassen,...Caput mundi...
    Ihr Blick bekam etwas Verschwörerisches.
    ...allerdings haben die Märkte nicht unendlich geöffnet,...ich würde nur ungern etwas verpassen...
    Nachdenklich sah sie Valentina an um sie dann anzulächeln,
    Die Prachtbauten müssen warten,...

    Tullia nahm die Freundin in den Arm und lachte,
    Ja,...und ich erst,...aber...!
    Sie blieb stehen und hob den Zeigefinger;
    Diesmal bist du meine Führerin und ich werde dir überall hin folgen.

    Tullia wartete schon auf Valentina und so war sie Molpis zur Porta gefolgt.
    Schon gut,...Molpis,...ich habe sie eingeladen...
    Zu Valentina gewandt sagte sie,
    Komm´nur herein,...wir können gleich aufbrechen.

    Tullia hielt ihr Gesicht weiter in die wärmende Sonne als sie antwortete,
    Was meinst du wohl,...ich komme von Corsica,...in Germania fehlt mir alleine die Sonne und der Geruch ...
    Sie wandte sich Primus zu und lächelte,
    Aber letztendlich bin ich da zu Hause wo du bist.
    Langsam erhob sie sich und setzte sich ebenso langsam auf Primus´Schoß.
    Während sie ihn heiß und innig küßte bemerkte sie unter sich, daß sie ihren Reiz für ihn anscheinend immer noch nicht verloren hatte und machte sich Gedanke wo wohl ihr Cubicullum war.
    Sie hatten sich lange nicht gesehen und alles in ihr schrie nach ihm.

    Tullia staunte nicht schlecht als sie hörte was der glatzköpfige Mann der Braut des Quintilius Valerian sagte.
    Auf Corsica hätte er eine solche Bemerkung mit dem Leben bezahlt und das seiner Sippschaft verwirkt.
    Leicht kopfschüttelnd sah sie sich um ob noch weitere Gäste vom Auftritt dieses ihr unbekannten, aber offensichtlich wichtigen Mannes irritiert waren.
    Sie würde diese Neidreden oder wie man das hier nannte nie ganz verstehen,...wo war die Grenze?
    Sie versuchte in Primus´Gesicht zu lesen was dieser dachte,...Valerian sah sie leider nur von hinten. Sie suchte nach Valentina´s Hand, einerseits um sie bei sich zu wissen andererseits um sie, sollte es hier zu einer Eskalation kommen zu schützen. Sicherlich trugen nicht viele der anwesenden Frauen Waffen bei sich,...Tullia´s Jagdmesser befand sich griffbereit in den Falten ihres Kleides.
    Eine alte Unart, die sie bisher nicht ablegen konnte.


    [SIZE=7]Edit: Vollkommen auf dem Holzweg gewesen...[/SIZE]

    Nachdem man das Gepäck in die Casa geschafft hatte, sah sich Tullia ein wenig in der Casa um. Doch das Gefühl von Vertrautheit wollte bei ihr nicht eintreten.
    Im Atrium wartete sie auf Primus, der sich mit den Calones und den Sklaven des Hauses um die Pferde und Quartiere kümmerte.
    So saß sie auf einer steinernen Bank und döste ein wenig in der Aprilsonne.

    Tullia betrachtete wie Valentina ihren Auftrag erfüllte und mußte schmunzeln. Wie alles was Valentina tat wirkte wie dabei wie ein schüchternes kleines Mädchen. Kurz darauf kam sie wieder zurück und Tullia meinte nach einem Rundblick.
    Nun,...ehrlich gesagt,...bis auf Primus und dich,...nein.
    Sie lächelte entschuldigend und zog dabei belustigt die Augenbrauen hoch.
    Plötzlich kam ein wenig Unruhe auf.
    Ach,...es scheint loszugehen,...komm!
    Sie folgte Primus in den Zeremonienraum wo schließlich das erste Opfer abgehalten wurde. Dem Raunen nach schien das Opfer angenommen und günstig gewesen zu sein,...folgte das zweite, von Germanicus Sedulus.
    Tullia stellte sich auf die Zehenspitzen um etwas zu sehen, was von einigen umstehenden Damen tadelnd betrachtet wurde.
    Tullia scherte sich nicht darum, lächelnd erinnerte sie sich daran, daß Primus sie einmal auf die Schultern genommen hatte,...damals in Hispania, als sie keinen Platz mehr in der Arena bekommen hatten.Fast eine halbe Stunde hatte er sie dort hochgehalten, damit sie zu sehen bekam wovon ihr nachher schlecht geworden war.
    Sie blickte Primus an,...älter war er geworden,...aber die kleinen Fältchen standen ihm ganz gut,...genauso wie die gesunde Bräune die er hier in Italia erworben hatte.
    Er wurde schnell braun...
    Ihre Hand tastete sich nach seiner und als sie sie hatte drückte sie ganz fest.

    Zitat

    Original von Quintilia Valentina
    Zum Glück gab es da aber ja noch ihre Freundin Tullia, die sie auch schon zu sich winkte. So schnell es ihre zierlichen Schühchen zuließen, eilte Valentina an die Seite ihrer Freundin. Erleichtert darüber nicht alleine unter all diesen fremden Leuten dazustehen schenkte sie Tullia ein Lächeln. "Du siehst wunderschön aus." Mit einem Seitenblick meinte sie dann dann zu Primus. "Aber das hast du sicherlich heute schon einmal gehört." Scheu lächelnd stellte sie sich dann neben Tullia. Hier schien sie am besten aufgehoben zu sein. "Mein Bruder sieht großartig aus, nicht wahr? Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen."


    Tullia nickte leicht und meinte,
    Danke,...aber auch du strahlst wie der beginnende Morgen...
    Auf Valentina´s Bemerkung über ihren Bruder entgegnete sie fachmännisch.
    Naja,...er ist ein attraktiver Mann wenn du das meinst.
    Sie hatte vorhin ein wenig mit Primus über Valerian geplaudert und dieser hatte ihr verraten, daß Valerian ein freundlicher Mensch war,...zu der Zeit als er ihn kannte und täglichen Umgang mit ihm hatte.
    Jedoch inzwischen war er Praetorianer,...Tullia wußte nur zu gut aus eigener Erfahrung welcher Menschenschlag bei den Praetorianern Dienst tat. Irgendwie paßte das nicht mit dem überein was Primus so von seinem alten Kameraden erzählt hatte.
    Aber damit wollte sie Valentina nicht belasten. Sie beugte sich ein wenig zu ihr und raunte,
    ...und...hast du schon mit ihm über Lupus gesprochen?

    Auch Tullia beugte ihr Haupt und schlug den Blick nieder. Sie hatte vom Cult der vestalinnen gehört und den Strafen die ihnen drohten, wenn sie ihr Keuschheitsgelübte brachen.
    Valentina stellte sich in der Nähe zu ihrem Bruder sodaß dieser sie fast verdeckte. Hübsch sah sie aus. Lupus war ein Glückspilz.
    Doch dann mußte sie schmunzeln als sie daran dachte wie wohl Valentina´s Hinterteil aussehen würde. Auch sie war in vier Tagen von germania hierher geritten. Valerian ging mit der vestalin fort und Valentina stand alleine da...
    Tullia winkte ihr zu sich zu ihnen zu gesellen.

    Tullia sah den großen Germanicus Sedulus und hörte Primus´Worte.
    Kopfschüttelnd entgegnete sie,
    Germanicus Sedulus,...sieh´ es meinem Manne bitte nach, er scheint entfernter denn je davon erwachsen zu werden.
    Sie verbeugte sich vollendet und meinte,
    Das Glück in den Augen deiner Braut entstammt deiner Liebe zu ihr,...ich hoffe daß sie dir viele Stammhalter schenkt.
    Primus umarmte plötzlich einen weiteren Mann und stellte sie einander vor.
    Das war er also,...Quintilius Valerian,...sie nickte dem Praetorianer zu und sagte,
    Ich wünsche dir und deiner Braut alles Heil und mögen die Götter über eure Verbindung wachen!
    Sie suchte nach Ähnlichkeiten zu Valentina,...

    Tullia, in ungewohnt noble Kleidung gehüllt verfolgte das Zeremoniell mit einer gehörigen Portion Wasser in den Augen.
    Sie suchte und fand Primus´Hand und klammerte sich daran fest, fast schon wie eine Ertrinkende. Um sich abzulenken sah sie sich unter den Gästen ein wenig um ob sie das eine oder andere bekannte Gesicht sah.
    Vor allem aber suchte sie nach Valentina...

    Tullia´s Gedanken kreisten um Valentina und wie wohl die Casa Terentia aussehen würde, als sie unvermittelt mitten in Roma ihren Namen hörte.
    Wieder einmal pfiff sie auf Konventionen. glitt vom Pferd und rannte auf Primus zu...und wieder einmal mußte sie feststellen wie schmerzhaft es war einen gepanzerten Mann zu umarmen.
    Sein Kuß jedoch versüßte den Schmerz und sie tauchte ein in eine rosarote Wolke des Glücks.
    Nach einer Weile, Nicodemus und Männer hatten einen Schutzwall aus Pferdeleibern vor neugierigen Blicken gebildet und sahen diskret weg, ließen sie voneinander und sahen sich in die Augen.
    Ihr Blick fiel auf sein gesicht, seinen Körper.
    Gut sah er aus, eine gesunde Farbe,...nur seine Augen wirkten traurig.