Beiträge von Tullia Maestrale

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    Nuno versuchte Ähnlichkeiten mit Primus zu entdecken und war enttäuscht, dieser Mann hier war Römer durch und durch.
    Deshalb ersparte er sich die üblichen Spielchen und entgegnete,
    Er schickt mich, weil die von dir gesandten Equites wegen eines unzureichenden Marschbefehls vom Legatus Legionis auf Verdacht der Desertation inhaftiert wurden...
    Er sah den Praefectus ernst an.
    ...und bittet dich Aufklärung und einen entsprechenden Marschbefehl...
    Nuno nickte mehr für sich selbst,...Auftrag zum Teil erfüllt.

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    Nuno betrat das Officium und ging auf den Scriba zu.
    Salve,...ich bin ein Bote des Gaius Terentius Primus und muß zu Appius Terentius Cyprianus...mit Kunde aus Germania!
    Seinem Zustand zu urteilen hatte er keine Zeit verschwendet hierher zu kommen und in der Tat war die Überfahrt der zeitlich längste Teil der Reise gewesen. Nuno war müde, doch er konnte später schlafen,...erst die Botschaft, dann Nyx...dann ...schlafen.

    Tullia schluckte ein wenig, ihr Hals fühlte sich an wie der Ätna nach einem Ausbruch. Sie nahm einen becher Wasser der neben ihrem Bett stand, trank und nickte dann Valentina zu.
    ...und,...hat Lupus dir gesagt was weiter ist?
    Sie mußte jetzt an die Zukunft denken, und die lag in ihren Betrieben.
    Valentina war eine wertvolle Hilfe und sie wollte wissen ob sie weiter auf sie zählen konnte.
    Thula räumte gerade die Gerätschaften ihrer traurigen Arbeit weg und bedeckte sie mit einem Tuch.
    Ein Stich durchfuhr Tullia´s Herz und füllte ihre Augen mit Tränen.
    Niemals Kinder,...Thula´s Diagnose schlug wie ein Ochsenziemer durch ihre Seele. Allein deswegen sah sie jetzt nach vorne...schniefte kurz, schüttelte leicht den Kopf und schloß die Augen.
    Dann sah sie Valentina an,...es schien als würden ihre Augen leuchten...

    Thula trat zu den beiden. Sie hatte sie kurz beobachtet, nicht etwa absichtlich, nein,...die beiden hatten sich etwas zu sagen, sie wollten und mußten sich und ihrem Leben Halt geben.
    Nun trat sie zu ihnen und entgegnete auf Lupus´Frage,
    Den Umständen entsprechend,...aber du kennst sie ja,...
    Tullia war ein Ausbund an Lebenswille, so schnell ließ sie sich nicht unterkriegen. Doch auch für Tullia gab es höhere Gesetzte. Thula war froh, daß nach der Ausschabung keine Blutungen folgten.
    ...sie möchte noch einmal mit Valentina sprechen...
    Thula nickte der jungen Frau zu und geleitete sie in Tullia´s Cubicullum.
    Dort war es angenehm hell und die Luft roch nach Zitrone und Minze.
    Tullia saß angelehnt in einem riesigen Kissen und lächelte Valentina entgegen. Ihr Lächeln war gespenstisch, ihr Körper von den Entbehrungen gezeichnet.
    Ihre Augen jedoch...sprühten vor Lebenswillen.
    Sie reichte Valentina die Hand.

    Tullia trat zu Decimus Cursor und lächelte ihn an.
    Nun... das sieht Cyprianus ähnlich nicht wahr?
    Ihr Blick fiel auf Primus und dieser sah sie nur kopfschüttelnd an.
    Cyprianus war ihr nie begegnet, lediglich Primus erzählte zuweilen von ihm.
    Sie hielt ihn für einen Abenteurer mit eigenen Regeln,...und obwohl sie ihn nicht persönlich kannte, hegte sie doch Symphatien für ihn.
    Was meint ihr beide? Darf ich euch begleiten...?
    Sie sah die beiden auffordernd an.
    Ich denke doch den Imbiß nehmen wir im alten Optio,...oder?
    Eine gute Gelegenheit dort mal wieder nach dem Rechten zu sehen.

    Tullia sah den Mann aus ihren dunklen Augen an. Sie amüsierte, daß sich siolche harten Burschen immer wieder in Wachs verwandelten sobald sie einer Frau begegneten, die sich ihnen nicht gegen Bezahlung feilbot.
    Sie spielte ihren ganzen corsischen Charme aus und entgegnete dem steifen Africanus,
    Nun, Decurio Decimus Cursor,...ich nehme an du kommst die Pferde holen,...hast du denn schon welche im Blick?

    Es war Tullia´s erster Ausflug nach der Fehlgeburt, sie hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Ihrer Meinung nach waren drei im Bett verbrachte Tage genug Sühne für die Götter. Auch wenn es ihr schwerfiel nicht selber zu reiten ließ sie sich von Nuno überreden sie mit dem Karren statt der Sänfte zum Gestüt bringen zu lassen.
    Dieser half ihr dann auch vom Bock als sie dort ankamen und Tullia hielt, nachdem sie die beiden gesehen hatte direkt auf Primus und dem fremden Soldaten zu. Sittsam, so wie es normalerweise ganz und garnicht ihre Art war blieb sie neben Primus stehen und meinte nur mit ihrer samtweichen, tiefen Stimme,
    Nun Primus,...möchtest du mir unseren Gast nicht vorstellen?
    Sie setzte ein bezauberndes Lächeln auf, welches die Strapazen, die ihr Gesicht gezeichnet hatten nur unwesentlich verdeckte.

    Es war als würde sich ein Loch auftun und alle Wahrnehmung verschlingen.
    Ein Sohn,...sagte sie sich. Ein Sohn! Oh, Primus, ...
    Merkwürdigerweise tat es ihr mehr um Primus leid als um sie selbst.
    Langsam nickte sie, verstand.
    Dann erst sah sie Valentina´s Leid und richtete sich ein wenig auf, soweit ihr Schmerz es zuließ und sagte,
    Valentina,...es tut mir leid, daß ich dir all das hier angetan habe,...
    Valentina hatte es in der Vergangenheit nicht leicht gehabt, ja auch Valentina tat ihr leid...jeder tat ihr leid, nur sie sich selbst nicht.
    In diesen Moment trat Thula ein und ging mit einemr Mischung aus einem seeligem Lächeln und professioneller Besorgnis auf die beiden zu.
    Sie strich Tullia sanft über die Wange und nickte ihr kurz zu.
    Doch verbarg sich unter dieser knappen Geste eine schiere Explosion von Wärme und Mitgefühl.
    Du weißt es schon...?
    Fragte sie mit einem Funken Hoffnung, daß Valentina ihr die schwere Aufgabe abgenommen hatte und Tullia nickte mit geschlossenen Augen.
    Valentina,...Lupus ist draußen,...ich möchte daß du zu ihm gehst... Es war offensichtlich, daß sie der jungen Frau zuviel zugemutet hatte. Sie nickte ihr zu und lächelte sie warm an.
    Was jetzt noch zu tun war ist nicht für so ein zartes Wesen bestimmt zu sehen. So wartete sie dann bis Valentina den Raum verließ und machte sich dann daran die letzte Aufgabe zu übernehmen, welche Tullia mit knirschenden Zähnen über sich ergehen ließ.

    Immer wieder spürte Tullia ein schlagen auf ihren Mund,sie wollte sich wehren fühlte jedoch ihre Hände nicht. Sie schienen verbrannt zu sein in jenem Feuer daß sie innerlich verzehrte. Dämonen zerrten an ihrem Leib...ihr Kind...sie riss die Augen auf...keine Dämonen...
    Die Schläge auf den Mund...war der Versuch ihr Flüssigkeit zuzufügen, sanft und zärtlich.
    Ein Zittern durchfuhr ihren Körper, sie erkannte Valentina und mit krächzender Stimme formulierte sie,
    Was...was ist geschehen?

    Tullia bekam von alledem nichts mit, sie entglitt dem Diesseits in einem Meer aus Schmerzen und Angst.
    Nachdem Primus wieder gegangen war begann Thula mit den Vorbereitungen für ihren schrecklichen Verdacht.
    Sie hatte den Bauch abgetastet, gehorcht,...das Leben in Tullia´s heißem Bauch war nicht mehr spürbar. Sie begann mit ihrem Eingriff.
    Ruhig sah sie Valentina an und sagte,
    Ich werde jetzt versuchen das Kind zu holen,...
    Ihr Blick fiel auf die besinnungslose Tullia.
    ...ich muß dich bitten sie im Notfall niederzudrücken...damit sie sich selbst keinen weiteren Schaden zufügt...
    Ihr Gesicht war voller Sorge um die geliebte Nichte. Dann begann sie Tullia in eine optimale Position für den Eingriff zu bringen.
    Sie band ihr die Füße fest und begann mit ihrer Arbeit.
    Immer wieder murmelte sie vor sich hin und wechselte die Position.
    Tullia stöhnte im Delirium.
    Schließlich war es soweit. Thula wickelte ein winziges Etwas in ein Tuch und legte es unendlich vorsichtig ab.
    Nach einer Weile war Tullia versorgt und gereinigt.
    Sie war noch immer Besinnungslos und Thula meinte zu Valerntina,
    Wir müßen das Fieber senken,...bitte wechsle du ihr die Wadenwickel und kühle ihre Lippen mit einem feuchten Schwamm.
    Sie nickte der jungen Frau zu, die sich so tapfer gehalten hatte, dann nahm sie das Bündel und einen Eimer mit schmutzigen Tüchern auf und verließ das Zimmer.
    Draußen traf sie auf eine kleine Schar besorgter Gesichter.
    Sie wandte sich an Primus und meinte,
    ...es wäre ein Sohn gewesen...

    Thula streichelte vorsichtig seinen Unterarm. Sie konnte ihn nur versuchen zu trösten und beten, daß es bei dem einen Verlust blieb.
    Die Wege der Götter sind unergründlich,...wenn es euch so bestimmt ist, dann muß man es akzeptieren ...und hoffen.
    Sie versuchte ein Lächeln,
    Sie ist in guten Händen, Primus,...ich gehe jetzt wieder hinein,...
    Thula wandte sich zum gehen, hielt an der Türe inne und wandte sich noch einmal Primus zu.
    Geh´und bete zu deinen Göttern, Primus,...bete für dein... Sie schien nach den passenden Titel zu suchen.
    ...bete für deine Frau,...bete für Tullia.
    Sie nickte wie zur Bestätigung und verschwand dann wieder im Zimmer.

    Thula sah von ihrer Arbeit auf und nickte Valentina zu. Dann erhob sie sich und zog Primus aus dem Zimmer.
    Vor der Türe sah sie ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Trauer an.
    Primus,...ich weiß nicht was geschehen ist,...aber ich fürchte wir werden dein Kind verlieren...

    Tullia begab sich auf die Terrasse. Irgendetwas stimmte nicht.
    Sie fühlte sich seltsam unwohl und strich sanft über ihren runden Bauch.
    6 Monate trug sie nun das Leben ihres Kindes in sich.
    Langsam und vorsichtig setzte sie sich auf eine der Liegen und ließ sich langsam darauf nieder.
    Sie lächelte Valentina schmerzlich an und meinte,
    ...keine Ahnung was es ist, aber ich habe ein komisches Gefühl in mir......eine große Leere...dachte sie weiter...Schweiß trat auf ihre Stirn.
    Tante Thula kam auf die Terrasse und brachte kalte Fruchtsäfte.
    Ihr entging Tullias Zustand nicht und sie fragte besorgt,
    Tullia, ...Kind...du siehst furchtbar aus,...wie um Jahre gealtert,...was ist mit dir...?
    Tullia winkte ab und entgegnete,
    Wahrscheinlich nur ein Schwächeanfall,...es ist doch so heiß heute...
    Thula trat an sie heran, nahm ihre Hand und sie durchzuckte ein eisiger Schreck. Besorgt meinte sie zu Valentina,
    Me domina,...würdest du mir helfen Tullia in ihr Bett zu bringen?
    Sie rief noch Nuno herbei und schickte ihn um Primus zu holen. Ein bestimmtes Gefühl drängte sie ihn herzuholen.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Vorsichtig nahm sie Tullias eiskalte Hand und sah wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich,...die Lippen waren fast so fahl wie ihre Haut.
    Thula war in den Heilkünsten ihres Volkes geschult und hatte manchen Menschen geholfen,...sie betete, daß ihre Künste bei Tullia nicht versagen würden...obwohl etwas in ihr ruhig sagte, daß nur eines der beiden Leben fortbestehen würde...

    Tullia sah erst Valentina, dann den Schankraum an. Mit gemischten Gefühle gab sie ihr Recht. Auch sie hatte vor einen Schritt zu tun, allerdings einen anderen als Valentina. Ihr Weg würde sie vom liebsten Menschen trennen, wenn auch nur für eine Weile.
    Mach´dir keine Gedanken, Valentina...alles geht seinen Gang,...ob mit uns oder ohne uns...der alte Optio wird auch ohne uns beide zurecht kommen,...da bin ich sicher.
    Ein wenig schwerfällig erhob sie sich und meinte,
    Hättest du Lust mich nach Hause zu begleiten,...bei dieser Gelegenheit könnten wir vielleicht noch das eine oder andere lbesprechen...?

    Wenn das jemand verstehen konnte dann Tullia. Behutsam strich sie Valentina über den Arm und entgegnete,
    Das kann ich verstehen, ...obwohl es im Grunde Unsinn ist.
    Der Kleine Mensch in ihr trat wieder einmal gegen die Bauchdecke,...Uff...
    Veränderungen und Herausforderungen gehören zum Leben,...auch Risiken einzugehen,...aber auch Niederlagen einzustecken,...
    Sie lächelte als sie an ihre Niederlagen dachte.
    ...und gerade diese Niederlagen sind es, die uns lehren sich im Leben zu behaupten.
    Valentinas Leben war bisher das eines verstoßenen Kindes,...immer wieder ließ man sie alleine,...doch das hatte nun ein Ende.
    Marcus Terentius Lupus ist ein sehr guter und vor allem liebenswerter Mann,...er wird alles in seiner Macht stehende tun um dich glücklich zu machen,...genau wie sein Cousain Primus es mit mir tut.
    Sie nickte leicht, wie um sich selbst zu bestätigen.
    Hab´Vertrauen und versuche die Dinge positiv zu sehen,...du wirst sehen, dann lacht dir auch das Glück,...Fortuna lächelt dich an,...hätte sie dir sonst Lupus geschickt?

    Tullia lächelte, wenn auch ein wenig angespannt, weil der kleine Mensch in ihr wahre Purzelbäume veranstaltete.
    ...und...was wirst du tun?...gehst du mit ihm?
    Sie war im Zwiespalt, einerseits tat es ihr leid, die beiden zu verlieren andererseits sollte und wollte sie dem Glück der beiden nicht im Wege stehen.