Offenbar hatte er sie nicht abgeschreckt. Aber sie schien schon ganz schön nervös zu sein. Irgendwie gefiel ihm das schon. Es war genau andersherum als bei Sontje, als er am Liebsten im Boden versunken wäre. Ob das daran lag, dass Sontje ein paar Jahre älter war? Aber wahrscheinlich lag es daran, dass Axilla ja ein Freund war und weniger eine Frau.
"Danke. Dann sehen wir uns ja gleich wieder" schickte er ihr noch hinterher. Als sie aus dem Zimmer war, grinste er erstmal breit. Er hatte mit einer jungen Frau die ganze Nacht in einem Bett geschlafen und keiner wusste was davon. Also hatte er keine Strafe zu fürchten, weil ja niemand was wusste und Axilla das sicher niemandem sagen würde und somit war es etwas Gutes gewesen. Und selbst wenn es herauskommen sollte, war er ja wegen seiner Verletzung aus dem Schneider.
Als dann aber der Sklave hineinkam, erstarb Ragins Grinsen sofort. Hoffentlich wollte der ihm nicht auch beim Waschen helfen. Schon das Ankleiden konnte er eigentlich sehr gut alleine machen. Also sagte er dem Griechen mit seinem rumpeligen Koiné, dass er sehr dankbar für die Kleidung sei, aber es vorziehen würde sich selbst anzukleiden, und das machte er dann auch. Der Sklave, Leander war wohl sein Name, schaute schon beim Eintreten nicht besonders begeistert, gehorchte aber Ragins Bitte und war auch schnell wieder verschwunden.
Er blieb dann noch ein paar Minuten in dem zimmer und machte sich auf den Weg ins Triclinium in der Hoffnung Axilla wäre dann schon dort. Er wollte ja nicht dort sitzen, warten und dann auf andere iunier treffen, die dann vielleicht unangenehme Fragen stellen konnten.