Beiträge von Purgitia Philogena

    Philogena lächelte der Sklavin freundlich zu. Sie war wirklich eine Liebe und von solchen Sklaven gab es ganz sicher nicht all zu viele auf der Welt. „Ich danke dir,“ sagte sie leise. „Oh da bin ich ein wenig überfragt ob mein Name auch eine Bedeutung hat, aber ich glaube schon nur weiß ich nicht welche. Wahrscheinlich hat jeder Name eine Bedeutung,“ meinte sie. Das brachte sie auf die Idee einmal nachzuforschen ob ihr Name wirklich eine Bedeutung hatte, denn sie hatte noch nie zuvor darüber nachgedacht.
    Immer noch blickte sie dann zwischen dem älteren Mann und der Sklavin hin und her, aber scheinbar hatte der Gastgeber alles unter Kontrolle, denn es wäre sicher nicht gerade förderlich gewesen wenn hier nun ein Konflikt ausgebrochen wäre. Ja sie war sogar ein wenig erleichtert darüber, dass kein Streitgespräch entstand und schaute kurz zu der neu angekommen Frau. Wie alt mochte sie sein? Sicher nicht älter als sie und Philogena freute sich schon jetzt ein wenig sich mit ihr zu unterhalten, denn wenn sie ganz ehrlich war hatte sie Probleme den Männern bei ihrem Gespräch wirklich zu folgen.


    Die Sklavin wechselte einige Worte mit der Tiberierin und kam dann auch schon wieder zu ihr. „Danke das freut mich sehr,“ sagte sie zu der Sklavin als diese ihr mitteilte, dass Arvinia sich noch mit ihr unterhalten würde. Somit war der Abend dann sicher gerettet und sie freute sich darauf.

    Philogena bekam im Moment gar nichts von ihrer Umgebung mit auch nicht, dass eine Sklavin sie eine Weile lang beobachtet hatte und nicht wusste was sie machen sollte. Sie war so gefangen in ihrem Schmerz, dass sie diesem freien Lauf ließ, egal was andere von ihr denken mochten. Die junge Purgitia kniete auf dem Boden und versuchte ihrer Schmerzen Herr zu werden, was aber nicht wirklich gelingen wollte.
    So bekam sie unter ihrem Schluchzen erst einmal nicht mit, dass sich die Köchin ihr näherte. Sie mochte diese Frau, hatte sie schon von Anfang an gemocht als sie hier angekommen war. Sie hatte etwas Mütterliches an sich was Philogena sehr schätzte.
    Als sie nu die Stimme von Mariamamara hörte blickte die verheulte, junge Frau auf. Neben ihr lag der Brief auf dem Boden in dem alles stand was es zu wissen gab und viel war das sicher nicht. Sachte schüttelte sie ihren Kopf und blickte einfach nur zu der Sklavin auf, da sie selber immer noch auf dem Boden kniete.
    „Mein Bruder……,“ begann sie zu flüstern „Er…..der Brief……er ist tot,“ flüsterte sie abgehackt und konnte es nicht glauben, dass sie es nun auch aussprach, das hatte so etwas endgültiges. Tränen liefen ihre Wangen hinab.

    Irgendwie zerriss es ihr das Herz, denn sie meinte den Schmerz in seinen Augen sehen zu können und es tat ihr schrecklich leid, dass es nun so endete. Sie mochte seine Überraschung und sie fand es wunderschön hier oben und sie mochte ihn, aber ein Kuss war etwas …. Ja er war etwas schönes aber auch etwas Verbotenes. Wäre dies nicht so hätte sie sich auf der Stelle ihm hingegeben, denn sie hätte lügen müssen wenn sie gesagt hätte, dass sie ihn oder den Kuss nicht mochte. Doch leider gab es Regeln und an diese musste man sich halten ob man es wollte oder nicht. „Ich werde diesen Moment auch niemals vergessen Valerian. Es war alles wundervoll und es tut mir leid, dass ich es so unterbrechen muss, aber….aber es soll nicht heißen, dass ich dich nicht mag,“ sagte sie leise. So nun war es gesagt und sie spürte wie ihre Wangen erneut zu glühen begannen. Ein zaghaftes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit als er das sagte, er würde sich hocharbeiten, es klang wie in einem Traum, denn bis dahin würde noch so viel Wasser den Tiber entlangschwimmen. Aber alleine der Wille, sein Wille zählte und das rechnete sie ihm wirklich hoch an.


    „Ich werde schon dafür sorgen, dass ich keinen Ärger bekommen, mache dir keine Gedanken bis jetzt habe ich immer wieder alles zurecht biegen können,“ meinte sie leise und erinnerte sich dabei vor allem an das Gespräch zwischen ihr und ihrem Cousin wegen der Sache mit Caecilius Crassus. So ein Gespräch wollte sie nicht noch einmal führen müssen, denn dieses mal wäre Macer vielleicht wirklich sauer auf sie.
    Philogena erwiderte seinen Blick und spürte dabei eine leichtes Kribbeln in sich aufsteigen. „Deine Worte werde ich mir immer in Erinnerung behalten Valerian,“ sagte sie und schenkte ihm wieder eines ihrer Lächeln, welches sie in diesem Moment nur für ihn lächelte.


    Vorsichtig folgte sie ihm und den Sklaven die nu voran gehen mussten wieder nach unten. Den Blicken von Elenna wich sie gekonnt aus.

    Sie hielt die Mitteilung immer noch in ihren Händen und konnte nicht wirklich verstehen. Es war so unglaublich, dass ihr einen Moment die Luft zum atmen genommen wurde. Philogena hielt sich an einer Säule im Atrium fest und schloss ihre Augen während sie ihre Stirn gegen das kühle Marmor lehnte. Die ganze Zeit in der sie keine Nachricht über den Verbleib ihres Bruders bekommen hatte, hatte sie noch gehofft, dass es ihm gut ging und er einfach nur verhindert war und ihr deswegen nicht schreiben konnte, doch nun hielt sie dies Pergament in der Hand in dem stand, dass er nicht mehr am leben war.
    Sie konnte und wollte es nicht glauben, denn es schmerzte schrecklich und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Er war ihr Bruder und nun? Er war nicht mehr da und würde nie wieder kommen, sie nie wieder umarmen....


    Sie schluchzte auf und sank vor der Säule in die Knie, immer noch den Kopf fast an dieser gelehnt. Wie ein Häufchen Elend hockte sie dort unten und das Schluchzen war laut und deutlich zu hören.
    "Warum?", flüsterte sie immer wieder leise und lies den Brief fallen der ihr den Tod ihres Bruder angekündigt hatte. Nun kniete sie auf dem Boden und weinte bittere Tränen, Tränen des Schmerzes und des Nichtverstehens, denn sie wusste nicht was ihrem Bruder zugestoßen war,schließlich war er noch jung gewesen.


    Auch, dass sie irgendetwas erben sollte tröstete sie auf keinen Fall darüber hinweg, dass ihr ein geliebter Mensch genommen worden war, egal durch wen ob durch eine fremde Hand oder die Hand der Götter war dabei absolut egal, er war nicht mehr da und nur das zählte für die junge Frau.

    Ah nun hatte sie die Sklavin verstanden. Sie hoffte, dass ihre Herrin hier noch auftauchte damit Philogena nicht ganz so alleine da saß. Natürlich wäre es etwas schönes, denn nur zu sitzen und zuzuhören wäre mit der Zeit sicher ein klein wenig ermüdend,allerdings würde sie die Zeit auch noch rum bekommen und später ihrem Cousin wieder tausend Löcher in den Bauch fragen.
    Doch kaum hatte die Sklavin zu Ende gesprochen betrat auch schon eine Frau den Raum und entschuldigte sich wegen ihrer Verspätung. Als man sie vorstellte nickte Philogena ihr freundlich zu und schenkte ihr ein Lächeln. Nicht mehr ganz so alleine zu sein als Frau war schon wesentlich angenehmer als vorher.


    Die Worte der Sklavin tat sie mit einem weiteren Lächeln ab und sie verstand nicht, dass sie zu ihrer Herrin sagte, dass sie selber nach ihr gefragt haben soll, vielleicht auch besser, aber da Philogena nicht so war, wäre sie sicher auch nicht böse gewesen denn in gewisser Weise hatte sie ja schon nachgefragt. Als Crista sie nach ihrem Namen beziehungsweise nach der Anrede fragte musste sie ein wenig schmunzeln. „Philogena kannst du mich nennen Crista,“ sagte sie dann leise, denn ihr machte es nichts aus so genannt zu werden, warum auch.


    Aber scheinbar schien die Sklavin etwas falsch gemacht zu haben, denn laut der Worte die der ältere Herr aussprach und wie er sie zu sich rief stimmte etwas nicht. Vorsichtig beobachtete Philogena das Geschehen.

    Es tat ihr einfach nur leid und sie spürte einen Stich im Herzen, denn was sie am wenigsten gerne tat war einem anderen weh zu tun und ihn zu verletzen. Und sie spürte, dass sie ihm weh tat, aber er musste sie auch verstehen. Es war nicht, dass sie diesen Moment nicht genossen hatte, ganz im Gegenteil sie fand das alles sehr schön was er getan hatte, vom hier her bringen bis hin zu diesem zarten Kuss, doch sie würde Ärger bekommen und sie hatte davor ein klein wenig Angst, da sie ihrem Cousin versprochen hatte nichts unüberlegtes mehr zu tun und gehörte ein Kuss nicht zu etwas was man sich genau vorher überlegen sollte? Gut sie waren unbeobachtet, wenn man von den Sklaven absah.
    „Nein, nein, nein,“ sagte sie schnell und sehr sanft, und schaute ihn dann an. „Nein es war kein Fehler,“ sagte sie leise „Es darf nur nicht auf diesen Weg sein Valerian. Ich habe meinem Cousin versprochen nichts anzustellen vor allem nichts, was auf die Gens zurückfallen könnte. Es bist nicht du Valerian. Ich mag dich sonst wäre ich kaum mit dir hier oben,“ flüsterte sie und ging gar nicht auf seine Worte wegen der Sklaven ein, denn das käme für sie ganz und gar nicht in Frage.


    Als er sie zu der kleinen Tür zurückbringen wollte hielt sie auf dem Weg inne und zog ihn zurück. „Hier ist die Welt fern, aber ein Stand bleibt ein Stand und man kann davor nicht weglaufen, niemals. Irgendwann holt es einen immer wieder ein Valerian,“ sagte sie immer noch mit dieser leisen Stimme. Es tat ihr so leid seine Worte zu hören, ja vielleicht taten diese Worte ihr in gewisser Weise sogar weh. Sie mochte ihn wirklich sehr, aber er war Soldat und sie wusste was es hieß wenn jemand ein Soldat war. „Es war wirklich ein wundervoller Moment,“ sagte sie leise und lächelte ihn wieder leicht an. Seine nächsten Worte erfüllten sie mit einer gewissen Wärme die sie nicht beschreiben konnte, denn es bedeutete, dass sie ihm wirklich eine Menge bedeuten musste wenn er das sagte und nur für sie auf etwas hinarbeiten wollte. Unweigerlich wurden ihre Wangen rot und sie lächelte ihn an. Diesen Kuss, ja da hatte er Recht, es war etwas was ihnen nie wieder einer nehmen konnte, aber auch etwas was sich wahrscheinlich nie wieder oder nicht so schnell wiederholen würde. Sanft drückte sie seine Hände und schaute ihn an.

    Diese Situation überforderte sie ziemlich, doch sie versuchte angestrengt sich zusammenzureißen. Nie zuvor hatte sie einen Mann so nahe an sich ran gelassen und sie wusste ja selber, dass sie das nicht durfte und es großen Ärger geben konnte, nein würde. Aber was hätte sie tun sollen? Ihn von sich stoßen? Schreien? Ihre Sklaven holen? Das alles wäre ihr mehr als nur lächerlich vorgekommen und sie hätte beinahe über diese dummen Gedanken ihren Kopf geschüttelt. Es tat ihr leid und sie schämte sich auch für diese Gedanken, aber sie wusste, dass sie das unter keinen, unter wirklich keinen Umständen wiederholen dürften und seine Worte die er dann sprach machten es nicht einfacher.
    Etwas Verzweifeltes lag in ihrem Blick auch wenn er noch mit dieser unheimlichen Wärme getränkt war, die sie ausstrahlte.


    Dieses Flüstern von ihm, diese Worte…..sie spürte auch wie er ihre Hände drückte und erwiderte kurz diesen Druck, sah dann aber zur Seite hin weg. Es flogen wieder einige kleine Vögel ihre Runden und einer setzte sich sogar nicht weit von ihnen hin und beäugte sie neugierig und zwitscherte dann einige Takte. Was er wohl zu sagen hatte? Oder warnte er sie? Wahrscheinlich bekam sie gerade einen Knall, diese Gedanken waren doch nicht normal.


    „Es tut mir leid,“ flüsterte sie ihm zu und schaute ihn zögerlich an „Es darf nicht sein Valerian…….es hätte nicht passieren dürfen………ich werde Ärger bekommen,“ flüsterte sie und spürte wie ihr Herz begann immer schneller zu pochen. Es tat ihr leid das zu sagen, ihn zu verletzen. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Es war schön gewesen, wunderschön. Seine Lippen waren so warm und weich gewesen und ja sie hatte diesen kurzen Moment genossen, aber nun kam das Danach, und das Wissen, dass sie hier eben nicht vollkommen alleine waren. Philogena hatte Angst, denn das würde ihr Cousin sicher nicht für toll heißen wenn sie einfach einen Mann küsste ohne mit diesem zusammen zu sein. Sie war nicht einfach irgendeine Plebejerin, sondern eine von Stand und hatte damit einige Verpflichtungen. Und sie hatte ihrem Cousin versprochen ihn nicht zu enttäuschen. Sanft schüttelte sie ihren Kopf. „Valerian, es hätte nicht geschehen dürfen.“ Philogena sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an und drückte sanft seine Hände. Sie hoffte er würde verstehen.

    Philogena war damit beschäftigt sich an der Vorspeise gütlich zu tun. Wirklich viel essen tat sie nicht, das tat sie eigentlich nie, aber es wäre auf jeden Fall unhöflich gewesen gar nichts zu essen und außerdem schmeckte es sehr gut.
    Die Gespräche handelten wirklich von den ganzen politischen Dingen mit denen sich die Männer den ganzen Tag rumschlagen mussten und sie verstand wirklich nicht gerade viel von dem ganzen, aber wollte auch nicht bei jedem Wort nachfragen um was es denn nun eigentlich ging. Das gehörte sich nicht und das wusste sie auch.


    Die Sklavin die anscheinend für sie zuständig war bemühte sich sehr, was Philogena mit einem liebevollen Lächeln vergütete. Sie schien sehr aufmerksam zu sein und erinnerte sie ein wenig an Elenna, die ansonsten immer an ihrer Seite stand. „Danke, ich glaube du machst schon sehr viel,“ sagte sie leise mit einem Lächeln. „Welche Gesellschaft?“ fragte sie dann doch etwas überrascht und vor allem leise da sie ja nicht wusste, dass eventuell doch noch eine Frau auftauchen sollte. Zum Honigwein hatte Philogena sanft den Kopf geschüttelt denn sie hatte noch einiges in ihrem Becher und das reichte vorerst einmal.

    Sie genoss diesen wunderschönen Anblick und fragte sich sogleich auch wie von hier oben die Sterne wohl aussehen mochten. Es musste ein Traum sein in der Nacht hier zu stehen und den Himmel mit den leuchtenden Punkten zu betrachten. Wie musste dann erst der Mond wirken wenn dieser ganz rund am Himmel zu sehen war. Alles wäre zum greifen nahe und sie müsste nur die Hände danach ausstrecken.
    Während Valerian sprach schaute sie ihn an. Seine Worte wirkten verträumt, im ersten Moment, denn dann wurden sie ein wenig ernster. Philogena fand es besser nicht nachzufragen was ihn so traurig gemacht hatte, damals als er hier war.


    „Weise Worte die dein Freund da gesprochen hat. Sie gefallen mir,“ sagte sie leise „Des Nachts muss es hier wundervoll sein,“ flüsterte sie du sah ihm in die Augen. Nein das war ein Fehler. Sie lächelte, doch dieses Lächeln zitterte leicht, wie auch sie ein wenig zitterte. Dann passierte es einfach. Sie spürte seine Lippen so sanft auf ihren, dass es einem Hauch gleich kam. Sie hätte es verhindern müssen, doch dieser Gedanke wollte nicht wirklich zu ihr durchdringen. Die Sklaven, bei allen Göttern die Sklaven waren auch anwesend. Dieser Kuss war sanft, schön und süß zugleich. Zu gerne hätte sie sich diesem weiter hingegeben. Philogena spürte wie ihr Herz aus dem eigenen Takt kam und öffnete ihre Augen als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. Überraschung lag in ihrem Blick und noch etwas,……etwas wie Angst.


    „Valerian,“ flüsterte sie leise seinen Namen.


    Hätten hinter Elenna nicht die anderen Sklaven gestanden wäre sie wohl rückwärts die Stiegen wieder hinuntergefallen. Doch auch Elenna hatte gar nicht so schnell reagieren können wie sie hatte zusehen müssen was da gerade geschah. Was erdreistete sich der junge Bursche eigentlich? Nicht, dass Elenna alt gewesen wäre, sie zählt nicht mehr Jahre als Philogena es tat, aber, aber, nein sie fand keine Worte und bemerkte erst jetzt, dass ihr Mund offen stand. Schnell klappte sie diesen zu. Das würde ein Nachspiel haben, denn ihr Cousin würde davon auf jeden Fall erfahren.

    Es war ein atemberaubender Anblick, aber es war auch hoch. Sie hatte nicht wirklich Angst, aber sie hatte auch nicht vor seine Hand so schnell wieder los zu lassen, denn das wäre ihr dann doch etwas zu gefährlich gewesen. Mit großen und vor allem leuchtenden Augen blickte sie sich um und ließ sich alles erklären. Ihr Lachen klang hell und ansteckend, freundlich und ihr Lächeln wirkte bezaubernd. „Es ist so wundervoll. Woher wusstest du? Ich meine bist du hier oben öfters?“ fragte sie ihn und drückte seine Hand ein wenig fester als sie sich zur Seite drehten um nun zum Palast zu sehen. „Es ist Wahnsinn wie weit man von hier oben blicken kann. Dieses ganze Wirrwar.“ Sie musste lachen es sah wirklich zu komisch aus wie die Menschen sich über die Brücken und die Strassen bewegten.


    Der Wind zerrte etwas an ihren Haaren und an dem Stoff ihrer Stola, aber es war nicht schlimm und es war auch kein Wind der sie beide runter wehen würde. „Deine Überraschung ist dir mehr als gelungen,“ sagte sie ihm leise und schaute zu ihm auf. „Ich habe mit vielem gerechnet aber nicht Rom auf diese Weise zu sehen. Es ist wirklich schön. Meinst du wirklich einer kann uns hier oben sehen wenn wir winken?“ fragte sie ihn dann wegen dem Palast und schmunzelte ziemlich frech. „Was würde derjenige wohl denken der aus dem anderen Fenster sieht? Welche Verrückten hier oben wohl stehen?“ Ihr Schmunzelte wurde immer mehr zu einem kleinen frechen Grinsen während sie ihn anschaute und immer wieder einen Blick zur Seite tat um sich die Stadt anzusehen.


    Elenna und die anderen Sklaven hielten sich im Hintergrund und nachdem diese gesehen hatten wo sie waren, waren sie auch nicht mit nach draußen gekommen.

    Zitat

    Original von Decima Calvia



    Calvia konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Philogenia sagte, dass sie Rom wunderschön fand.
    >Findest du? Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal nach Rom kam. Beeindruckend in seiner Größe ist die Stadt schon, die prächtigen öffentlichen Bauten haben natürlich auch einen gewissen Reiz. Aber all dieses Chaos, die engen Gassen, der Pöbel, dieser Lärm und vor allem dieser Gestank...<
    Calvia winkte ab, so als lohnte es sich nicht, weiterer Worte zu verlieren, um ihre Meinung über die andere Seite von Rom - nuneinmal unübersehbar - deutlich zu machen. Die Zeit "auf dem Land" - sie war den Sommer über auf einem Landgut - hat ihr gutgetan und sie sah ihr mit einem gewissen Wehmut nach.



    Philogena nickte, denn sie wusste, dass sie dieser Stadt immer wieder etwas schönes abgewinnen konnte. Sie sah manchmal die Dinge aus einer ganz anderen Perspektive als es andere wiederum taten. Was andere vielleicht hässlich fanden, fand sie schön da sie es mit etwas anderen Augen betrachtete. Das war die Welt der jungen Purgitia und vielleicht machte genau das sie zu etwas ganz Besonderem weil sie einfach so anders war.
    „Aber all diese negativen Seiten haben sicher auch ihre positiven Seiten. Man muss nur nach ihnen suchen um sie zu finden. Ich kann es mir im Moment nicht wirklich vorstellen Rom wieder zu verlassen. Sicher es ist nicht der sauberste Ort und die Landluft ist bei weitem nicht das Beste, aber dennoch merkt man hier, dass man am Leben ist und kann es genießen,“ schmunzelte sie, ob man sie nun verstand war dann eine andere Frage, aber auch etwas nebensächlich.
    Aber vielleicht war das wirklich ein Thema über das man ewig diskutieren konnte, es war wie mit den Geschmäckern, denn jeder hatte einen anderen davon. Philogena lächelte Calvia an. "Darf ich fragen was du so machst?"

    Zitat

    Original von Decima Calvia
    Als Macer ihr und Lucius seine Cousine vorstellte, Philogenia, lächelte sie der jungen Dame freundlich zu.
    >Salve. Ich freue mich ebenfalls. Doch verstehe ich das richtig? Du bist nicht nur sein kurzem in Rom, du bist auch zum ersten Mal in Rom? Das müssen aufregende Wochen für dich gewesen sein. Die Stadt erschlägt einen... im übertragenen Sinne natürlich, wenn man sie zum ersten mal besucht<


    Die Röte auf ihren Wangen blieb, aber sie hoffte, dass sie nicht ganz so schlimm auffiel wie sie sie eigentlich spürte. Sie schaute das Paar an welches vor ihr stand und lächelte ebenfalls. Dann widmete sie sich den Worten von Decima Calva, es war für sie fast das erste Mal sich mit einer anderen Frau zu unterhalten was eine solche Veranstaltung hier anging. „Es stimmt,“ meinte sie „Es ist das erste Mal, dass ich nach Rom gekommen bin und aufregend ist es auch. Rom ist eine wunderschöne Stadt und ich bereue es nicht hier zu sein,“ meinte sie leise.


    Rom war in gewisser Weise wirklich ein Traum von ihr und die Menschen die sie bis jetzt hatte kennen lernen dürfen waren sehr nett. Alleine bei diesem Gedanken spürte sie die Kette und das Armband auf ihrer Haut was sie unweigerlich an Valerian erinnerte, ihre anderen Gedanken galten Crassus. Zwei Begegnungen und zwei Schicksale auf einmal.


    „Aber es stimmt, man sieht so viel Neues am Tag, dass es fast schwer ist dies alles zu verarbeiten. Ich glaube man braucht ewig um die Stadt wirklich zu kennen und selbst dann kennt man sie noch nicht,“ sagte sie leise und senkte ihren Blick ein klein wenig.

    Das Lächeln von Philogena sagte wohl alles aus so, dass Worte nicht mehr gebraucht wurden. Er wollte sie ziemlich auf die Folter spannen, doch sie ließ es geschehen und nickte ihm zu. Nicht heute…..aber was würde sie dann heute hier sehen? Neugierig blickte sie ihn an und neigte dabei ihren Kopf leicht auf die Seite. Er wirkte wirklich jungenhaft in diesem Moment aber auf eine ganz besonders liebreizende Art tat er das. Es gefiel ihr und so folgte sie ihm natürlich. Ihr Herz klopfte und das Klopfen wurde mit jedem Schritt den sie tat schlimmer, denn sie traten in einen dunkle schmalen Gang hinein, am Ende konnte sie das Licht sehen. Die Schlüssel in der Hand von Valerian klimperten geheimnisvoll als wüssten sie was sie zu tun hatten und wohin der Weg sie geradewegs führte.


    Unheimlich und doch schön war es. So folgte sie ihm weiter, die Sklaven alle im Schlepp die sich sicher selber fragten was das hier nun alles sollte, aber die Gedanken der Sklaven interessierten sie im Moment nicht. Bei einer Stiege angekommen schaute sie Valerian wieder etwas verwundert an, denn sie hatte immer noch keine wirkliche Vorstellung von dem was er vor hatte, doch fragte sie nicht nach sondern stieg dicht hinter ihm weiter hoch und ergriff recht schnell seine Hand damit sie den Halt nicht verlor, mit ihrer anderen hielt sie ihr Gewand etwas hoch damit sie nicht doch noch irgendwo hängen blieb. So ging es weiter und weiter bis sie an eine erneute Tür kamen und sie Valerian erst einmal los ließ. Wo waren sie? Philogena musste sich gestehen, dass sie auf jeden Fall die Orientierung verloren hatte. Sie waren die ganze Zeit aufgestiegen, aber eine Ahnung machte sich noch nicht in ihr breit.


    „Ähm in Ordnung,“ sagte sie nun doch etwas unsicher als er das Abstürzen erwähnte lächelte dann aber gleich wieder und reichte ihm ihre Hand. Kühl war ihre mittlerweile geworden und dann duckte sie sich ebenfalls und stieg hinter ihm durch die Enge Tür nach draußen.


    Kaum war sie durch diese kleine Tür getreten stand sie im Freien, hoch oben auf einem Sims. Ihre Augen wurden groß, denn diese Überraschung war ihm auf jeden Fall gelungen. Ihr Herz pochte nun erst recht wild, denn nun verstand sie auch was er meinte, dass er sie nicht abstürzen sehen wollte. Instinktiv griff sie fester nach seiner Hand und hatte nicht vor diese los zu lassen. Ein leichter Windhauch war hier oben zu spüren was ihr Kleid in Wallungen brachte und auch an einzelnen, kleinen Strähnen ihrer Haare zog. Das Bild was sich ihr bot war wunderschön. Worte fand sie dazu erst einmal keine. Achtsam drehte sie sich ein wenig und blickte in die Ferne, über den Tiber, die Insel und verschiedene Häuser. Sie hob eine Hand um ihre Augen ein wenig gegen die Sonne abzuschirmen und blickte Valerian an. „Es ist wunderschön,“ sagte sie sanft und blinzelte leicht. Über die Höhe dachte sie nicht weiter nach, dafür war es zu schön als sich durch so etwas jetzt Angst machen zu lassen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nun, es mag kein einfaches Essen sein, aber es ist ein ziemlich normales Essen", gab Macer ebenso flüsternd zur Antwort. "Ich habe dir von solchen Essen ja schon einmal erzählt. Man trifft sich, unterhält sich, tauscht sich aus und weiß am Ende eine Menge mehr über die Meinungen der anderen und die Kraft der eigenen Argumente."


    Er schaute auf, als Flavius Gracchus eintraf. Er hatte dessen plötzliche Redeschwäche schon länger bemerkt und sie schien sich nicht gebessert zu haben. Tatsächlich vermisste Macer ein wenig die langen, komplizierten, verklausulierten Sätze, für die Flavius Gracchus früher so gefürchtet war.


    Dann wandte er sich wieder an seine Cousine. "Dementsprechend sind viele Senatoren hier. Tiberius Durus ist Senator, Aurelius Corvinus, der gerade eingetroffene Flavius Gracchus auch und der Consul Aelius Quarto sowieso."


    Ohja sie erinnerte sich an das Gespräch, denn es war das erste gewesen was sie mit ihrem Cousin geführt hatte. Da hatten sie über solche Essen gesprochen aber niemals hatte Philogena geglaubt, dass sie an einem solchen einmal teilhaben würde. Es war doch wirklich etwas Besonderes, fand sie zumindest, denn welche Frau hatte denn schon das Glück in eine solche Runde zu geraten? Sicher nicht viele da sich die wenigsten für Politik interessierten. Vorsichtig nickte sie ihrem Cousin zu als dieser sie aufklärte was es mit diesem Essen auf sich hatte und blickte dann ebenfalls auf als neue Gäste den Raum betraten. Sie selber merkte auch, dass es wenn noch mehr kamen ganz sicher eng werden würde, aber dafür gab es bestimmt auch eine gute Lösung.


    Philogena kannte diese beiden Flavier nicht was aber nichts zur Sache tat. Sie war über die Sprechweise des einen etwas überrascht ließ sich aber davon nichts anmerken. Vielleicht eine Krankheit oder von Geburt an, aber es ging sie nichts an und es tat im Grunde ja auch nichts zur Sache so, dass sie sich nach einer kurzen Begrüßung mit einem leisen „Salve,“ wieder ihrem Cousin zuwandte.


    „Man hat wohl nicht oft die Gelegenheit zwischen so vielen hochrangigen Persönlichkeiten zu speisen,“ flüsterte sie zurück. „Ich freue mich, dass du mich mitgenommen hast und bin gespannt über was gesprochen wird,“ meinte sie mit einem vielsagenden Lächeln. Philogena blickte wieder etwas auf als der Tiberier den beiden Flaviern ihre Plätze zu wies.

    Leider hatte sie den Blick von Crassus nicht sehen können da ihre Aufmerksamkeit nun den Gästen galt die bei Macer und ihr angekommen waren. Vielleicht war es auch für den ersten Moment gar nicht so schlecht, dass sie den Blick nicht gesehen hatte, hätte er sie doch sicher aus ihrer Bahn geschmissen und noch nervöser gemacht als sie es schon war. Sie gab sich ja alle Mühe nicht so schrecklich nervös zu wirken. Und bis jetzt, so glaubte sie, hatte sie es dann doch recht gut geschafft.


    Philogena versuchte sich die Namen der beiden zu merken und lächelte ihnen zu als ihr Cousin sie vorstellte. „Es freut mich euch kennen zu lernen,“ sagte sie leise und blickte den Artorier und die Decima an.

    Philogena versuchte jeden angemessen zu grüßen und lächelte auch jeden freundlich an. Sie hoffte sehr, dass man ihre kleine Unsicherheit nicht ansehen konnte. Bis jetzt war immer noch keine weitere Frau mitgebracht worden, aber was sollte es sie würde es sicher überstehen und vielleicht wurde es ja doch interessant, zumal es schwer war für sie etwas uninteressant zu gestalten. Blieb nur die Frage ob sie auch mitreden durfte, aber das würde sich dann bestimmt während der Runde rausstellen.
    Der Sklavin war sie nun doch ziemlich dankbar, dass sie sich scheinbar versuchte um sie zu kümmern, natürlich hatte sie auch ihren Cousin neben sich, aber dieser konnte ja schlecht die ganze Zeit ihre Hand halten.
    „Danke,“ erwiderte Philogena auf die Freundlichkeit der Sklavin und folgte ihr zusammen zu den Clinen worauf sie auch Platz nahm, sie wollte doch schon eine gewisse Nähe zu ihrem Cousin wahren. Noch wusste sie ja nicht wer alles kommen würde und zur Not konnte sie ja dann wirklich noch aufstehen oder aber alle rückten ein wenig zusammen. Sittsam legte sie sich auf ihren Platz und lächelte die Sklavin wieder an. Scheinbar hatte diese ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Gäste gerade brauchten, denn der Honigwein, natürlich verdünnt, kam für die junge Frau, die dringend etwas in ihren Händen brauchte nicht ungelegen.
    Auf das Kommentar ihres Cousins wurde sie wieder ein wenig rot auf den Wangen. Es war ihr auch so schon eine gewisse Ehre, hier unter den viele hochrangigen Persönlichkeite überhaupt anwesend sein zu dürfen. „Um was genau wird es hier eigentlich gehen?“ fragte sie Macer flüsternd und beugte sich dazu ein klein wenig zu ihm „Ich meine, es schaut für mich nicht nach einem einfachen Essen aus, oder?“ Unwissend schaute sie ihren Cousin an und nahm der Sklavin den Becher mit dem Honigwein ab. Als diese ihr dann noch von dem Essen geben wollte wählte sie die Eier und etwas von dem Fleisch.

    Philogena lächelte dem Gastgeber noch einmal zu bevor die nächsten Gäste zu ihnen traten und ihn vor allem auf seine Gesundheit ansprachen. Er sah nicht krank aus und auch nicht als hätte er erst eben etwas gehabt, aber vielleicht würde sie bei den vielen Gesprächen ja noch etwas darüber erfahren, schließlich schienen alle anderen auch ziemlich neugierig darüber zu sein, da ihn jeder deswegen ansprach.
    Sie fühlte sich nicht unwohl aber dennoch war es ein seltsames Gefühl als einzige Frau hier in der Mitte dieser Männerrunde zu stehen. Jedem schenkte sie ein, manchmal etwas scheu wirkendes Lächeln.
    „Salve Aurelius Corvinus,“ grüßte sie diesen nachdem es auch Macer getan hatte und begrüßte auch ebenso den jungen Mann an dessen Seite mit einem leisen „Salve.“ Philogena fiel ziemlich schnell auf, dass sich hier wirklich nur die oberste Schicht von Rom versammelt hatte und sie durfte dabei sein. Etwas woran sie sich gewöhnen musste. Ihre Wangen fühlten sich warm an und vielleicht hätte sie doch einen Becher zu Trinken nehmen sollen als die Sklavin es ihr angeboten hatte, dann hätte sie nun wenigstens etwas in der Hand zum Halten. Als Orestes sie auch zurückgrüßte lächelte sie sanft mit einem leichten Nicken.


    Was nun wohl alles kommen würde? Oder wer noch alles kam? Bestimmte Gedanken an Personen hatte sie schon aber sie glaubte nicht daran, dass einer von ihnen hier auftauchen würde.

    Natürlich folgte sie ihrem Cousin, denn sie wollte nicht alleine rumstehen zumal sie hier niemanden kannte. So blieb sie an der Seite von Macer als dieser den anderen Gästen Platz machte die nun das Paar ebenfalls begrüßen wollten. Noch einmal schaute sie zu den beiden die ziemlich verliebt wirkten oder zumindest nicht unglücklich. Schweigend stand sie neben Macer und sah noch einmal in die Richtung wo sie zuvor Valerian gesehen hatte, aber die neuen Gäste die nun immer wieder kamen versperrten ihr die Sicht zu ihm. Ob er sie schon entdeckt hatte und wenn ja, ob sie überhaupt Zeit hatten miteinander einmal zu sprechen?


    Kurz nach diesen Gedanken wurde ihre Aufmerksamkeit von Crassus auf sich gezogen. Philogena hielt inne als sie ihn sah. Zusammen mit einer hübschen Frau stand er seitlich und unterhielt sich mit ihr. Der Anblick brachte ihr Herz einen Moment ins flattern. Er schien abgelenkt zu sein, durch das Gespräch, denn er sah sie nicht, noch nicht, zumindest schaute er nicht in ihre Richtung und da Macer in diesem Moment jemanden ansprach schaute sie natürlich nun wieder zur Seite um den Mann anzusehen den ihr Cousin da gerade grüßte. Philogena lächelte leicht, wartete aber ab bevor sie etwas sagte. Innerlich war sie nun ein klein wenig unruhig, nervös um es genauer zu sagen.

    Philogena wartete neben ihren Cousin bis der Hausherr und Gastgeber sie nun ansprach. Wie es hatte kommen müssen wenn man ihr ein Kompliment war senkte sei etwas verlegen ihren Blick. Philogena hatte mit einem so deutlichen Kompliment natürlich nicht gerechnet und lächelte den Tiberier nun an. Das noch keine Frauen hier anwesend waren, bis auf eine Sklavin, hatte sie schon bemerkt, doch machte es ihr nichts aus. Ihr würde es nicht einmal etwas ausmachen wenn die ganze Zeit über Politik geredet wurde. Wie Macer ja schon bemerkt hatte interessierte sie sich für viele Dinge und wenn sie noch etwas lernen konnte war es umso besser. Zwar verstand sie von der Politik nicht so viel, aber das musste man ja auch nicht wenn man lernen wollte.


    „Vielen Dank für deine Worte, Tiberius Durus,“ bedankte sie sich mit einem liebreizenden Lächeln bei ihm „Ich freue mich hier sein zu dürfen in dieser kleinen Runde,“ meinte sie dann, blickte ihm in die Augen und deutete ein ganz leichtes Nicken an. Philogena war gespannt ob wirklich noch eine andere Frau auftauchen würde, aber wenn nicht machte es ihr auch nichts weiter aus.


    Dann kam die Sklavin und bot ihnen freundlich etwas zu Trinken an, aber Philogena schüttelte sanft den Kopf. „Nein danke für mich im Moment noch nicht.“