Beiträge von Purgitia Philogena

    Philogena war immer noch hin und weg von den Geschenken und deswegen wohl auch noch ziemlich durcheinander. Sie hatte noch nie solch Geschenke bekommen, gut vielleicht in kleiner Form, wie mal ein Schmuckstück, was sie wieder an Valerian erinnert, oder mal etwas zum Anziehen, aber nicht in diesem kostbaren Ausmaß. Mit gemischten Gefühlen folgte sie den beiden Männern in das Triclinium. Wirklich denken konnte sie nicht, dazu war ihr Kopf einfach zu voll und durcheinander, aber den Grund des Ganzes hätte sie doch gerne erfahren, aber irgendwie schien es ein Geheimnis zu sein….warum nur?
    Sie setzte sich auf den Platz der für sie vorgesehen war und ließ sich von einem Sklaven einen stark verdünnten Wein geben. Sie brauchte etwas was sie in ihrer Hand halten konnte damit sie etwas Ablenkung hatte, denn langsam kroch doch eine gewisse Nervosität in ihr hoch, aber sie versuchte diese so gut sie konnte niederzukämpfen was ihr nicht leicht fiel, denn immer wieder schweiften ihre Gedanken zu den Geschenken hinüber.


    Ihr Blick traf wie durch einen Zufall den von Crassus als dieser zu ihr blickte. Philogena war bemüht ihm zuzuhören was er erzählte und lächelte ihn zaghaft an. Doch wirklich ganz zugehört hatte sie nicht, denn sie wurde erst auf das Ausscheiden von Crassus aufmerksam als es ihr Cousin noch einmal deutlich erwiderte. Die junge Frau blinzelte kurz auf und drehte den Becher in ihrer Hand. Das war wirklich etwas Neues wovon sie noch nichts erfahren hatte. Kurz blickte sie zu ihrem Cousin und fragte sich warum er ihr das nicht gesagt hatte, es war doch in diesem Sinne dann kein Geheimnis mehr.


    „Du hörst bei den Praetorianern auf?“ fragte sie an Crassus gewandt und drehte den Becher ganz leicht in ihren Händen hin und her. „Es ist etwas überraschend, bei unserem Gespräch schien es mir als würdest du diesen Posten doch sehr ins Herz geschlossen haben aber auf der anderen Seite kann ich es auch nachvollziehen,“ sagte sie und lächelte ihn an. Schließlich erinnerte sie sich noch an jedes Wort was sie gesprochen hatten und auch an die Gefahren denen er immer ausgesetzt war wenn er seinem Posten nach ging. „Was wirst du nun machen?“ fragte sie ihn deswegen dann, da sie doch neugierig war was dieser Mann nach seiner Zeit bei den Praetorianern machen würde. Während sie ihn das fragte haftete ihr Blick förmlich an ihm, aber nicht in aufdringlicher Weise.

    Philogena konnte das alles immer noch nicht fassen und schaute gebannt auf die vielen Pelze und Schmuckstücke. Sie musste gestehen, dass es das erste Mal war, dass sie von diesen Dingen so viel auf einmal bekommen hatte. Noch nie hatte sie auf Glamour so viel Wert gelegt und dennoch schaute sie immer bezaubernd aus. Das Kommentar von Macer ließ ihre Wangen rot glühen und etwas peinlich berührt schaute sie ihn an und blickte dann wieder kurz zu Boden. Ihr war schrecklich warm und ein letztes Mal ließ sie ihre Finger über das Fell streichen und war dann wieder gefangen von Crassus. Seine Worte entlockten ihr ein sanftes Lächeln, denn es erinnerte sie natürlich sogleich wieder an ihr Kennenlernen und wahrscheinlich war das alles auch beabsichtigt gewesen.
    „Sie gefallen mir sehr gut. Ich danke dir wirklich, sie sind sehr schön und ich werde sie liebend gerne tragen,“ sagte sie leise und sanft und versank einen Moment in seinen Augen, wobei ihre Wangen weiter fröhlich leuchteten.
    „Ja,“ sagte sie verlegen und blickte zu Macer. Sie wusste nicht was sie noch sagen sollte und fühlte sich im Augenblick etwas unbeholfen vor allem weil sie das Gefühl nicht los wurde, dass etwas im Busch war. Den Blick dem sie ihren Cousin nun zuwarf war leicht fragend und bittend zugleich als würde sie wollen, dass er sie endlich von etwas erlöste.

    Philogena teilte ziemlich die Gedanken mit Arvinia, denn das Gerede der Männer war nicht wirklich erheiternd und schon gar nicht belustigend. Und somit traf es sich eigentlich mehr als nur gut, dass der Vorschlag auf kam, die Frauen könnten ja den Raum verlassen. Zwar klang das alles eher nach einem dezenten Rausschmiss aber Philogena hatte nicht wirklich etwas dagegen zumal sie auch keine Lust hatte den Männern dabei zuzusehen wie sie sich betranken oder sonst welche Dinge anstellten. Alleine der Gedanke da begann es ihr zu schaudern.


    Leise atmete sie erleichtert auf und musste sogar ein wenig schmunzeln. Kurz nickt sie damit Macer wusste, dass sie auch damit einverstanden war. Zumal hätte es auch dumm ausgesehen wenn sie nein gesagt hätte. "Ich würde mich gerne von dir herumführen lassen Arvinia," sagte sie bestätigend zu der anderen Frau als diese sie anschaute. Vielleicht lernten die beiden sich so auch besser kennen, denn wie man bemerkt hatte, konnte man als Frau hier ja nicht wirklich ein Gespräch führen ohne, dass so manches Wort von den Männern gleich aufgeschnappt wurde, und belauschen lassen wollte sich Philogena auch nicht. Außerdem würde es ihr auch einmal gut tun einige Frauenbekanntschaften zu schließen, hatte sie hier in Roma doch noch nicht wirklich Anschluss gefunden. Abwartend blickte sie Arvinia an, denn sie wollte nicht einfach aufspringen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mariamamara war ebenfalls der Meinung, dass es besser sei, aufzustehen. Zwar war der Boden im Atrium der Casa Purgitia weitgehend sauber, aber trotzdem gab es wesentlich bequemere Plätze, um sich länger dort aufzuhalten. Vor allem, wenn man ein bisschen Wärme und Nähe brauchte, denn so eine Säule war auch hier weder warm noch kuschelig. Den Hausherrn würde Mariamamara wohl holen können, aber die Herrin mit zu ihm zu begleiten kam ihr nicht so angenehm vor. Allerdings schien der Hausherr auch gar nicht anwesend zu sein, denn sonst wäre er mit ziemlicher Sicherheit in einem der Räume direkt am Atrium gewesen und hätte das Gespräch schon längst mitbekommen.


    "Hier im Haus ist niemand alleine", stellte sie schließlich fest und hielt der Herrin einladend die Hand hin, um ihr vom Boden auf zu helfen, da sie bisher keine Bemühung zeigte, von selber aufzustehen.



    Philogena war wirklich froh nicht alleine zu sein. Zwar hatte sie das nicht für möglich gehalten und zu Anfang gedacht es wäre besser einfach alleine irgendwo zu sitzen und sich den Schmerzen hinzugeben, aber diese Sklavin hatte einfach zu viel Herzlichkeit an sich um ihre Gegenwart nicht zu genießen. Sie erinnerte sie irgendwie an einen Teil der Familie den sie vermisste, an so etwas wie eine Mutter oder Großmutter von denen niemand mehr am leben war. Man merkte immer erst sehr viel später wie einem jemand doch fehlen konnte wenn er nämlich gar nicht mehr da war.
    Vorsichtig legte die junge Frau das Kissen auf die Seite und nahm dann die Hand an, die die Sklavin ihr entgegenreichte. Vorsichtig umschloss sie die Hand mit ihrer eigenen und ließ sich aufhelfen, das Gesicht immer noch feucht von den vielen Tränen die sie geweint hatte.


    Dann tat sie etwas womit die Sklavin sicher auch nicht gerechnet hatte, denn Philogena umarmte sie einfach. Ihr war der Stand vollkommen egal, das war ihr fast schon immer egal gewesen, denn auch Sklaven waren in ihren Augen Menschen auch wenn viele anders dachten. Herzlich war ihre Umarmung und wieder drang ein Schluchzen über ihre Lippen. "Wenn ich ihn wenigstens noch einmal gesehen hätte," flüsterte sie heiser.

    Philogena war immer noch ziemlich überrascht wegen dem ganzen hier. Geschenke dort, Geschenke da, sie fand das alles ein wenig komisch und es machte sie innerlich etwas nervös. Sie verfluchte sich selber nicht mehr bei ihrem Cousin nachgehakt zu haben was beim letzten Essen zwischen den beiden eigentlich vorgefallen war. Eigentlich hatte er ihr das doch erzählen wollen aber im Grunde hatte er es nicht. Und nun stand sie da und hatte sicher rote Ohren so nervös war sie.
    Crassus schaute wirklich gut aus in seiner Toga und auch sein Lächeln….doch Philogena versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ließ ihren Blick zu dem Geschenk an Macer gleiten. Er bekam ein wundervolles Mosaik geschenkt, beziehungsweise es würde noch eines werden. Schenkte man so etwas heut zu Tage? Einfach so? Skeptisch blickte sie nun wieder Crassus an aber sie konnte das Leuchten in ihren Augen nicht mehr verbergen. Sie spürte eine Wärme in sich die sie nicht beschreiben konnte und irgendwie wuchs die Aufregung immer mehr. Etwas hatte sie ihren Kopf schräg gelegt und schaute den Praefecten nun an.


    Ihren Kopf machte sie erst dann wieder gerade als Crassus sie nun wieder ansprach. Sie wollte doch keine Geschenke, das machte sie doch immer so schrecklich verlegen und so auch jetzt. Ihre Wangen röteten sich mit einem Mal und sie spürte wie ihre Ohren zu kochen schienen. Sie blinzelte etwas und wusste gar nicht was sie zu Crassus sagen sollte. Irgendwie blieb ihr die Stimme im Halse stecken als er die Sklaven beauftragte ihre Geschenke zu bringen. „Ich….,“ begann sie und blickte Crassus etwas länger in die Augen und dann zu den Truhen die man nun öffnete. Was sie zu sehen bekam hätte wohl all ihre Erwartungen übertroffen, denn man konnte deutlich sehen, dass die Pelze und Schmuckstücke keine Billigware waren und außerdem wirklich wunderschön aussahen. Vorsichtig strich sie mit der Hand über einen der Pelze und blickte Crassus dann wieder an. „Ich weiß gar nicht womit ich das verdient habe,“ sagte sie leise aber mit einem zaghaften Lächeln und leuchtenden Augen die wohl mehr ausdrücken konnten als Worte. „Sie sind wunderschön,“ meinte sie dann und blickte noch einmal in die Truhen. Das Warum blieb ihr dabei im Hinterkopf hängen.

    Philogena hatte die ganze Zeit über Arvinia zugehört als sie über das Castellum gesprochen hatte, aber die Männer hatten dieses Thema auch recht schnell aufgegriffen und irgendwie wieder niedergestreckt. Männer eben, aber das war nur ein sehr kurzer Gedanke von Philogena denn ihre Aufmerksamkeit wurde dann von dem Zwist zwischen der Sklavin und dem älteren Tiberier auf sich gezogen. Wie er sich so verhalten konnte wusste sie nicht, denn so benahm man sich ganz sicher nicht zwischen so vielen hochrangigen Gästen. Sie mochte zwar nur eine Plebejerin sein, aber dennoch wusste sie, dass wenn es ein Problem gab, vor allem mit einem Sklaven, dass man das im Stillen klärte aber nicht auf diese Art und Weise.


    Philogena senkte ein wenig ihren Kopf, denn sie wollte nicht die ganze Zeit zu dem Mann sehen und griff sich lieber einige der Datteln. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie dann aber die Tiberierin und ihre Sklavin, denn den beiden war das sicher auch nicht gerade wohl. Zwischendrinne schnappte sie dann noch auf, dass ihr Cousin wegen heiraten sprach? Kur blickte sie etwas verwundert zu ihm rüber und hoffte gleichzeitig, dass man ihren Blick nicht gesehen hatte. Doch ein leichtes Schmunzeln konnte sie sich auch nicht verkneifen, denn ihrer Meinung wurde es langsam aber sicher Zeit, dass er eine Frau an die Seite bekam.

    Sim-Off:

    sorry war krank gewesen und habs nich geschafft zu schreiben =)

    Neugierig und interessiert lauschte sie den Worten der Frau neben sich. Von Politik verstanden sicher die wenigsten Frauen etwas aber Philogena zählte zu denen die sich dennoch das alles gerne anhörten auch wenn sie weniger als die Hälfte, der Hälfte verstand. Wenn sie mit Macer alleine gewesen wäre hätte sie diesem sicher das ein oder andere Loch in den bauch gefragt, aber diese Prozedur kannte er ja von ihr schon sehr gut. „Das wird es sicher immer geben, die guten und die weniger guten, aber ohne Politik denke ich würde der Staat zu Grunde gehen,“ sagte sie mit einem Lächeln, aber wirklich über Politik mit Arvinia wollte sie nicht reden, denn da hätte sie sich bestimmt auch mit den Männern unterhalten könne und dazu wiederum war sie zu froh endlich ein weibliches Wesen neben sich zu haben.
    „Was genau interessiert dich bei der Philosophie denn am meisten?“ fragte sie nun, denn das war nun ein Thema bei dem sie gerne mitsprach und welches sie sehr interessierte, falls es etwas gab was sie nicht interessierte.
    Die Ausführungen wegen dem Castellum saugte sie förmlich in sich auf, denn sie stellte es sich wirklich sehr aufregend vor einmal durch eines zu gehen, aber das würde ihr ganz sicher immer verwehrt bleiben, leider. „Es hört sich aber verlockend interessant an, so ein Castellum. Und du konntest dich da einfach so frei bewegen?“ fragte sie nach „Und die Soldaten? Was ist mit ihnen wie sind diese? Und warum kommst du nicht einfach aus diesem Castellum wieder raus? Darfst du nicht?“ überschüttete Philogena die junge Tiberierin mit ihren Fragen und wurde leicht rot als sie bemerkte, dass es doch viele auf einmal waren.


    Sie neigte ihren Kopf etwas auf die Seite und schaute die Frau an, dabei nickte sie leicht. „Ich kenne dieses Gefühl,“ sagte sie leise und mitfühlend auch wenn sie nicht wusste was der Grund bei Arvinia wirklich war.


    Als sich die Männer dann irgendwie an ihrem Gespräch beteiligten blickte Philogena nun auch wieder in die Runde. Scheinbar musste eine Frau nur etwas über ein „männliches“ Thema sagen und schon standen sie einigermaßen im Mittelpunkt, das war eine interessante Erkenntnis. „Warum ist das Lagerleben nichts für eine Frau?“ wollte sie dann wissen als Durus es sagte. Und auch ihr Cousin warf so etwas mit ein, doch verstehen konnte sie es nicht, aber das lag vielleicht auch daran, dass sie noch nie eines von innen gesehen hatte.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Dass der verstorbene Bruder dadurch nicht zurück kommen würde, war auch Mariamamara klar. Andererseits schien die Herrin ohnehin schon lange nichts mehr von ihm gehört zu haben, sonst wüsste sie ja, wo er gestorben ist. Dann hatte sie wohl auch bisher schon nur wenig von ihm gehabt, auch wenn er ihr offenbar viel bedeutete. Irgendwelche praktischen Vorschläge konnte sie jetzt jedenfalls nicht mehr machen. Irgendwas konnte man bestimmt in so einer Situation auch mit dem Hausaltar anfangen, aber mit den römischen Göttern kannte sie sich nicht so aus. Sie hatte ihre eigenen, mit denen sie ganz gut klar kam.


    "Möchtest du noch hier sitzen bleiben?", fragte sie trotzdem, auch um zu erfahren, ob die Herrin noch weiter ihre Anwesenheit wünschte oder ob sie lieber alleine sein wollte.



    Es tat gut die Sklavin bei sich zu haben und Philogena erinnerte sich noch als sie hier angekommen war, wie lieb man sie aufgenommen hatte. Macer konnte sich wirklich glücklich schätzen sie hier zu haben und im Moment war auch Philogena sehr froh darüber und sie wollte ganz sicher nicht alleine gelassen werden. Die Tränen liefen immer noch ab und an über ihre Wangen, aber der Schmerz war deutlich in ihren Augen zu erkennen. Er würde dort sicher auch noch eine Weile verweilen.
    „Ich denke es ist besser aufzustehen,“ sagte sie leise aber tat nichts dergleichen. „Würdest du bei mir bleiben? Oder Macer holen? Oder…ich weiß auch nicht…..ich möchte nicht alleine sein,“ sagte sie leise und fühlte sich seit langer Zeit wieder wie damals als sie noch ein kleines Kind gewesen war. Wenn sie nicht hatte alleine sein wollen, schlafen wollen oder dergleichen war immer jemand bei ihr gewesen und hatte sie festgehalten. Traurig blickte sie, mit dem Kissen im Arm, an der Sklavin wieder vorbei und wünschte sich in diesem Moment noch einmal ein Kind zu sein, denn diese wurden mit so etwas doch viel besser fertig als große Leute. Wenn sie sich wenigstens von ihrem Bruder hätte verabschieden können, ihn noch einmal gesehen hätte, würde der Abschied vielleicht leichter fallen.

    Philogena war ziemlich überrascht über diese Geste die er ihr zu Teil werden ließ als er seine Hände auf ihre Schultern legte. Seine Berührung war sanft und seine Hände waren warm, das konnte sie durch den Stoff ihrer Stola deutlich spüren. Ein leichter Schauer ging ihr über den Rücken der sie ebenso verwirrte wie die Worte die nun von ihm kamen. Gedacht hatte sie auch öfters an ihn, aber das würde ihr Geheimnis bleiben und das würde sie sicher nicht vor ihrem Cousin ausplaudern wollen. Mit einem schon fast vorsichtigen Blick erwiderte sie den seinen und versank einen Moment in diesen Augen die sie schon bei ihrem ersten Zusammentreffen ein wenig in den Bann gezogen hatten. Und heute? Ja heute war alles irgendwie seltsam und ganz anders. Sie spürte wie diese Aufgeregtheit in ihr nicht wirklich besser wurde, denn das Verhalten der beiden Männer machte sie auch weiterhin mehr als nur stutzig.


    „Es erfreut mich das zu hören,“ sagte die junge Frau leise und lächelte ihn an. Dann nahm er seine Hände wieder von ihren Schultern und sie senkte etwas verlegen ihren Blick. Hoffentlich war sie nicht so rot geworden, dachte sie sich. Er hatte große Hände und man hatte spüren können, dass sie schon die ein oder andere Schlacht ausgetragen hatten. Wieder war da dieses Kitzeln in ihrem Nacken und sie unterband den Drang sich schütteln zu müssen. Als er die Geschenke erwähnte blinzelte sie leicht, denn sie wusste nicht warum er sie und ihren Cousin beschenken wollte. Jetzt noch verlegener lächelte sie Crassus an und wusste nicht was sie ihm sagen sollte, aber er würde ihre Vorfreude wohl schon jetzt in ihren Augen sehen können.


    Doch die Worte die Macer nun von sich gab ließen sie zu ihm blicken. Ja was war denn hier los? Geschenke über Geschenke, irgendwie verstand sie es nicht und irgendwie spürte sie, dass sie etwas verpasst haben musste, etwas wichtiges und sie versuchte sich angestrengt daran zu erinnern. Es war klar, dass man seinem Gastgeber mal ein kleines, Betonung kleines, Geschenk machte, aber scheinbar war das hier etwas anders. Etwas fehl am Platz sich fühlend stand sie einfach da und blickte von einem zum anderen und hoffte irgendwann Antworten auf ihre unausgesprochenen Fragen zu hören. Und eines stand schon fest je nachdem was raus kam, ihr Cousin würde eine kleine Rache spüren!

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Feststellung, dass der Hausherr nicht mehr wissen würde, war so einfach wie wahr. Das musste auch Mariamamara nach kurzem Nachdenken einsehen. Trotzdem änderte das nichts an ihrer Ansicht, dass ein Senator ein Herr war, der für jedes Problem eine Lösung zu finde hatte. Bevor sie zu Macer in den Haushalt gekommen war, hatte sie in einem anderen Senatorenhaushalt gearbeitet und auch dort war es nie vorgekommen, dass man für ein Problem keine passende Lösung gefunden hatte.


    "Aber er kann es vielleicht heraus bekommen", blieb sie daher bei ihrem Vorschlag. Schließlich gab es da den Laufburschen aus Britannien, den der Senator überall hin schickte. Den konnte man bestimmt auch dahin schicken, wo man wusste, wo der Bruder der Herrin gestorben war. Wo auch immer das nun war.



    Konnte er das denn wirklich? Sie wünschte sich nichts sehnlicher als zu erfahren was wirklich mit ihrem Bruder geschehen war, aber etwas sagte ihr, dass das auf immer ein Geheimnis bleiben würde, es sei denn die Sklavin hatte wirklich Recht und ihr Cousin schaffte das. Immer fester drückte sie das Kissen in ihren Armen und schluchzte wieder etwas mehr auf, aber man merkte, dass sie versuchte sich so gut es ging am Riemen zu reißen auch wenn der Schmerz unbeschreiblich war. Philogena wusste nicht einmal ob Macer gerade zu Hause war und was würde er zu ihr sagen?
    „Meinst du er kann das wirklich?“ fragte sie die Sklavin mit tränenerstickter Stimme „Aber es bringt ihn nicht mehr zurück, er war doch alles was ich noch hatte von meiner ganz nahen Familie,“ sagte sie leise und blickte zu der Sklavin auf. Verzweifelt schaute sie diese an und wusste ja selber, dass sie sicher auch nichts weiter machen konnte als sie schon tat.


    „Ich rede mit ihm,“ flüsterte sie, machte aber keine Anstalten aufzustehen sondern knautschte weiter das Kissen zusammen.

    Neugierig und ein wenig scheu blickte sie zu den beiden Männern die sich begrüßten. Die Nervosität wegen dem ganzen hier lag ihr zu deutlich in den Knochen. Ihr Cousin hatte so schrecklich geheimnisvoll getan und ihr absolut nichts verraten was das alles sollte. Selbst Elenna schien mehr zu wissen auch wenn sie nicht wusste woher, aber scheinbar konnte die junge Sklavin einfach besser nachdenken oder die Dinge anders sehen als es Philogena tat. Während sie Crassus etwas musterte fiel ihr auf wie gut er eigentlich in einer Toga aussah und vor allem so ganz anders im Gegensatz zu seiner Rüstung in der sie ihn das erste mal gesehen hatte. Er wirkte gleich um einiges edler, auch wenn seine Rüstung nicht zu verschmähen war.
    Unweigerlich klopfte ihr Herz etwas schneller vor allem dann, als sich Crassus nun in ihre Richtung wandte und sie bemerkte. Rötlich schimmerten auf der Stelle ihre Wangen während sie versuchte ihr Lächeln aufrecht zu erhalten.


    Als sie dann beide auf sie zu kamen atmete sie kurz etwas tiefer ein um sich ein wenig zu sammeln. Ihr Cousin hatte wieder dieses Lächeln drauf welches sie mehr als nur stutzig machte, aber sollte irgendetwas gemeines passieren…sie würde sich nicht scheuen ihrem Cousin dafür noch den Kopf zu waschen.
    So schenkte sie Macer ein verlegenes Lächeln als er das mit dem bekannt machen sagte und blickte dann wieder Crassus an. „Die Freude ist auf meiner Seite…..Crassus,“ sagte sie sanft und mit einer ganz kleinen Pause zwischen seinem Namen. Sie war sich nicht so ganz sicher ob es in Ordnung war wenn sie nur seinen Namen nannte und nicht alles zusammen, aber da er es eben nicht anders getan hatte war es bestimmt gut so.


    Philogena wusste nicht was sie machen oder sagen sollte und blickte ihn noch einen Moment an bevor ihr Blick an Verlegenheit zu nahm und sie nach unten schaute, dabei sanft lächelnd.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Ein amtliches Schreiben also. Mariamamara hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen amtlichen Brief gelesen und sie hatte nicht vor, das heute zu ändern. Schon deshalb nicht, weil sie praktisch nicht lesen konnte. Dafür war es ihr umso klarer, dass sie die Herrin nicht ewig hier sitzen lassen konnte und dass in dem Brief auch nicht mehr drin stehen würde, wenn man länger wartete. Wenn eine Sklavin oder ein Sklave im Haus mal nicht weiter wusste und sie auch nicht helfen konnte, schickte sie sie zum Hausverwalter. Folglich müsste sie die Herrin wohl jetzt zum Hausherrn schicken.


    "Du solltest deinen Cousin fragen", schlug sie daher vor. Der Mann war schließlich Senator und das half in allen Lebenslagen weiter.



    Und dieses „Er ist nicht mehr da“ pochte in ihrem Kopf von der einen Seite auf die andere. Es wollte einfach nicht aus ihrem Kopf gehen, denn nun war keiner mehr aus ihrer direkten Familie da, weder Eltern noch der Bruder und das war mehr als nur schmerzhaft. Natürlich war ihr Cousin auch ihre Familie, aber das war etwas anderes. Ihr Bruder hatte ihr natürlich näher gestanden als jeder andere aus der Familie es konnte und das war ja wohl selbstverständlich. Durch einen Tränenschleier hindurch schaute sie hinauf und in das Gesicht der Sklavin. Ja zu ihrem Cousin musste sie so oder so noch gehen, aber er würde ihr auch nicht weiter helfen können, wie denn auch? Woher sollte er denn wissen was mit ihrem Bruder geschehen war? Das wussten sicher nur die Götter und ihr Bruder selber. „Er wird doch auch nicht mehr wissen….oder?“ fragte sie und blickte dann einfach in die Ferne und an der Sklavin vorbei. Philogena fühlte sich so schrecklich leer innerlich, dass sie dieses Gefühl nicht einmal beschreiben konnte. Fest umklammerte sie nun das Kissen, doch sie rührte sich nicht sondern sah einfach weiter an der Sklavin vorbei während eine Träne nach der anderen den Weg über ihre Wangen fand.

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    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian erwiderte das Lächeln erfreut. "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Es wird sicher eine ganz wunderbare Feier und damit auch ein guter Start in euer gemeinsames Leben." Er nickte auch der Braut nochmal zu. Schön war sie. Und hatte eine herzliche Art zu lächeln. Sicher würde Balbus mit ihr glücklich werden. Es wäre wirklich schön zu sehen, wie diese große, schöne Villa wieder mit Leben erfüllt würde.


    Schon drängten die nächsten Gäste, unter ihnen Eburnus, nach und Valerian machte bereitwillig Platz. Vielleicht gelang es ihm ja, sich unauffällig in Philogenas Nähe zu schieben. Ob sie wohl Ärger bekommen hatte wegen der Geschichte neulich? Ah, dort hinten war sie ja. Bei einer anderen sehr schönen jungen Frau. Langsam näherte sich Valerian den beiden, als würde er zufällig in ihre Nähe geraten.



    Endlich schien es so weit zu sein und das Opfer begann. Man merkte es daran weil plötzlich die meisten Gespräche verstummten und sich alles nun auf das Paar, welches vorne stand konzentrierte. Philogena war gespannt was die Götter wohl sagen würden, aber sie war sich sicher, dass diese Ehe unter einem guten Stern stand, denn wenn ein Paar so strahlend aussah dann konnte es nur so sein, und die beiden wirkten wirklich glücklich miteinander. Ein sanftes Lächeln umspielte bei diesem Gedanken ihre Lippen und dann blickte sie zur Seite.
    Ihr Herz blieb für einen Moment einfach stehen und ihre Augen begannen zu leuchten als sie ganz nahe Valerian sah, welcher ebenfalls in ihre Richtung blickte.
    Vorher hatte sie ihn schon einmal ganz kurz gesehen, aber nun da er so nahe war wurde sie nervös und blickte ihn einfach nur an, denn sie konnte schleicht einfach so jetzt zu ihm rüber gehen, zumal auch das Opfer begonnen hatte. So blickte sie ihn einfach nur an und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln.

    Philogena fand es wirklich angenehm neben sich nun eine weibliche Person zu haben. Da fühlte man sich gleich viel wohler, denn zuvor hatte man nichts reden können, denn wie Arvinia auch wollte sie den Männern ebenfalls nicht ins Wort fallen. Es hätte sich nicht wirklich geziemt und da sie von Politik und dem anderen nichts verstand war es besser den Mund zu halten. Schließlich wollte sie nicht dumm da stehen oder ihren Cousin beschämen nur weil sie eine etwas blöde Frage stellte, denn diese konnte sie ihm immer noch stellen wenn sie wieder zu Hause waren. So schenkte sie ihrer Gesprächspartnerin ein freudiges Lächeln. „Ja es ist schon ein wenig seltsam so alleine zwischen den ganzen Männern zu sein vor allem dann, wenn man nicht wirklich weiß um was es sich gerade dreht bei den ganzen Gesprächen,“ sagte sie leise damit es die anderen nicht hörten.
    Noch einmal schmunzelte sie wegen der Sklavin die wirklich ein kleiner Goldschatz zu sein schien. Sie wusste ja nicht, dass der ältere Tiberier wohl nicht damit einverstanden war, dass Crista Arvina als ihre Herrin ansah. Blieb nur zu hoffen, dass deswegen nicht noch eine Szene gemacht wurde.
    „Wenn du bei deinem Bruder gelebt hast bedeutet es du warst in einem Castellum? Ist das richtig?“ fragte sie Arvinia und schaute sie gespannt an, denn sie hatte natürlich noch nie ein Castellum von innen gesehen und da ihr Bruder, wie sie gehört hatte dort das Sagen hatte, lag es nahe, dass Arvinia drinnen gewesen war. „Wie ist es dort? Es klingt aufregend, irgendwie,“ schmunzelte sie und nahm ihren Becher vorsichtig in die Hand um einen kleinen Schluck zu trinken.
    Kurz darauf nickte sie. „Das Essen ist sehr gut,“ meinte diese auf die Frage der jungen Tiberierin allerdings entging ihr dabei auch nicht der Blick von eben jener. Er hatte sich verändert und Philogena war jemand dem man nur schwer etwas vor machen konnte. „Bedrückt dich etwas?“ fragte sie deswegen ganz leise, denn die Blicke von Arvinia zu dem anderen Mann waren ihr natürlich noch nicht aufgefallen.

    Er hatte ihr nichts gesagt…..nein das stimmte nicht, er hatte gesagt, dass er zum essen kommt, aber warum er das tat, das sagte er nicht. Und Philogena war sich sicher, dass er es mit Absicht tat. Nein sie unterstellte ihrem Cousin sicher nie etwas böses, aber sie war sich sehr, sehr sicher, dass er sie mit dem ganzen einfach nur auf die Folter spannen wollte. Das war gemein, sehr gemein sogar und sie war mehr als nur nervös seit diesem Tag durch die Casa getigert. Immer wieder hatte sie ihrem Cousin sozusagen aufgelauert um ihm ein Loch nach dem anderen in den Bauch zu fragen. Wenn man das ganze bildlich nahm müsste Macer nun aussehen wie ein Käse. Caecilius Crassus kommt zum Essen und, dass nachdem Macer bei ihm zum Essen gewesen war.
    Philogena hatte sich buchstäblich den Kopf zerbrochen warum er kam. Aber außer, dass er vor hatte sich mit Macer etwas enger zu befreunden hatte sie keine anderen Ideen, denn der wahre Grund von dem Erscheinen von Crassus war ihr sehr unvorstellbar, dass sie auf diesen Gedanken erst gar nicht kam. Natürlich freute sie sich diesen Mann wieder zu sehen. Er hatte sie vor der Hitze des Tages bewahrt und war auch ansonsten ein sehr netter Mensch, dessen Gesellschaft sie sehr genossen hatte. Dann war das Essen zwischen ihrem Cousin und Crassus gewesen und Macer hatte ziemlich geheimnisvoll getan, zumindest war ihr das so vor gekommen. Philogena war doch so schrecklich neugierig und wahrscheinlich wusste das ihr Cousin ja. Ja sie würde sich für ihn auch noch etwas einfallen lassen, irgendetwas.


    Nervös war sie den ganzen Tag durch ihr Zimmer gelaufen und hatte einfach nicht still sitzen können. Sie hatte sich für eine zart apriko farbene Stola entschieden. Zarte Goldmuster waren in den Stoff gewebt und ließen ihn bei jedem Schritt den sie tat edel schimmern. Ihre Haare waren kunstvoll nach oben gesteckt was ihren schlanken hals noch mehr zur Geltung kommen ließ. Heute trug sie dazu eine feine, goldene Kette und dazu passende schlichte Ohrringe samt Armband.


    Ihr war schrecklich warm während sie wartete. Dann war es so weit und sie konnte hören wie er kam, die Schritte hallten und in diesem Moment klangen sie für sie noch viel lauter. Nur wenig hatte sie die letzten Stunden gesprochen, dafür war sie umso nervöser gewesen. Nun stand sie da und schaute zu wie Macer dem Besucher entgegen ging. Sie selber blieb wo sie war. Irgendwie war sie nicht in der Lage sich groß zu bewegen. Seit der Hochzeit hatte sie den Mann nicht mehr gesehen, auch wenn sie gehofft hatte ihn wider zusehen, war es heute doch etwas anderes, aber warum das wusste sie nicht. Mit leuchtenden Augen und ihrem typisch scheuen Blick schaute sie zu ihnen hinüber. Es wunderte sie etwas, dass er so viele Leute mitgebracht hatte, auch wenn es einige Sklaven waren so waren doch noch andere dabei, das machte sie etwas nervöser, denn so etwas war sie nicht gewohnt. Immer noch wie eine Statue stand sie da.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Während sich Philogenia vor Schmerzen in ihren Händen vergrub, wurde das Kissen gebracht und Mariamamara legte es neben der weinenden Herrin ab. Wenn sie es haben wollte, brauchte sie nur zuzugreifen, egal ob sie nun darauf sitzen wollte oder irgendetwas braucht, was sie verzeifelt an sich drücken oder von sich weg werfen konnte. Kissen waren in solchen Situationen ungemein nützlich.


    "Wer hat dir denn geschrieben?" verfolgte Mariamamara weiterhin den direkten Weg, irgendwelche nützlichen Informationen aus der Herrin heraus zu bekommen.



    Philogena schaffte es irgendwie nicht sich wirklich wieder ein zu bekommen. Gerne hätte sie aufgehört zu weinen, denn das tat sie nicht gerne, aber der Schmerz ließ es einfach nicht zu. Im Moment spielte es kein Rolle, dass sie sich vor einer Sklavin ausweinte und es spielte auch keine Rolle, dass andere Sklaven sie so sehen konnten wie sie auf dem Boden kauerte und weinte. Sie mochte diese Frau sowieso von daher war alles egal, denn dazu fühlte sie sich dieser Sklaven die etwas Mütterliches an sich hatte viel zu sehr verbunden.
    Als sie das Kissen hatte griff sie irgendwann danach und etwas zum festhalten zu haben. Der Brief lag weiterhin auf dem Boden neben der Säule.
    „Der Brief ist von dem Assistent der Decemviri litibus iucandis und dort steht, dass es ihm leid tut mich über den Tod meines Bruders zu informieren und eben diese anderen Informationen,“ schluchzte sie auf und rieb sich mit einer Hand über die tränennassen Augen während sie mit der anderen das Kissen fest umklammerte. „Sie wissen ja selber nicht….aber ich weiß nicht……wie ich rausbekommen soll……was passiert ist……..er ist…..nicht mehr da…….,“ schluchzte sie wieder auf und vergrub ihr Gesicht in ihrer einen Hand.

    Ihre Augen leuchteten wie zwei Sterne, denn es hatte noch nie jemand solche Worte zu ihr gesagt oder so für sie empfunden. Zumindest glaubte sie nicht, dass es bis jetzt schon einmal so gewesen war, denn so viele Kontakte hatte sie bis jetzt auch nicht zu Männern gehabt und wenn man es einmal ganz genau nahm, dann hatte sie noch gar keine Kontakte, außer eben kleine Gespräche mit Männern. Er wollte ihre Familie überzeugen? Ihr Herz machte einige Sätze und Sprünge, denn er schien das alles wirklich sehr ernst zu meinen und das schmeichelte ihr, ja es schmeichelte ihr sogar sehr. Welcher Frau würde es nicht gefallen, dass ein Mann sich so in Zeug legen wollte nur, damit er ihre Hand gewann?
    Ihre Wangen glühten und mit jedem Wort von Valerian taten sie es noch mehr. Philogena war überrascht, verlegen und glücklich zugleich. Sie kannte ihn zwar kaum aber er war ein so liebenswerter Mensch.
    „Deine Worte…..sie machen….mich sprachlos,“ sagte sie leise, nein sie hauchte es ihm fast entgegen. Philogena erwiderte den tiefen Blick von ihm und lächelte ihn dabei vorsichtig an. „Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll Valerian. Ich habe solche Worte mir gegenüber noch nie gehört und sie sind wundervoll und,“ sie brach ab und schaute ihn an. Philogena wusste irgendwie als sie ihn anschaute, dass er das alles was er sich gerade in diesem Moment vor nahm auch schaffen würde. Irgendwie sagte ihr Instinkt genau das. Er war willensstark und er schien viel für sie zu empfinden. Alleine, dass sie so dachte ließ sie wieder verlegen ihren Blick senken, denn sie selber fand sich ja als nicht wirklich etwas Besonderes. „Ich werde gespannt auf den Tag warten an dem du kommen wirst,“ sagte sie dann schließlich und ihr Lächeln sprach wohl für sich.

    Wäre das alles nicht so schrecklich ernst gewesen hätte sie wohl selber über ihre missglückte Wortwahl lachen müssen, aber sie konnte es nicht und sie sah es auch nicht, dass ihre Worte ziemlich missverständlich waren. Der Schmerz hatte sich seine Bahnen gefressen und wollte sie so schnell auch nicht los lassen. Sicher, irgendwann würde er weniger werden, aber das wiederum würde dauern.
    „Ich weiß es nicht, das steht nicht drinne,“ schluchzte sie auf und vergrub ihre Gesicht wieder in ihren Händen. Sie wusste gar nichts, sie wusste es einfach nicht und dieses Nichtwissen machte sie vollkommen verrückt. Vielleicht hatte er gelitten und sie war nicht bei ihm gewesen oder er war gar ganz alleine gestorben und einsam dabei gewesen. Ihr Herz schien zerspringen zu wollen und das Schluchzen klang im Atrium sicher lauter als es eigentlich war.
    „Warum er,“ klangen gedrungen dir Worte zwischen ihren Händen hindurch. Wirklich viel hatte nicht auf dem Pergament gestanden nur, dass ihr Bruder tot sei und sie erben sollte, was ihr so was von egal war. Sie wollte ihren Bruder zurück, ihn hatte sie so lange nicht gesehen und mittlerweile bereute sie, dass sie nicht nach ihm hatte suchen lassen.

    So weit wie er dachte sie noch gar nicht. Sie dachte nur selten so weit in die Zukunft und schon gar nicht dachte sie daran, dass sie vielleicht bald jemanden versprochen sein würde oder gar heiratete. Es war eher als wäre das alles noch so weit von ihr entfernt, dass dieser Gedanke sie wahrscheinlich zum lachen gebracht hätte und das nicht einmal bösehalber.
    Wegen dem Ärger war sie sich selber nicht sicher. Wenn die Sklaven etwas sagten, wegen dem Kuss, würde sie sicher über kurz oder lang wieder vor Macer sitzen müssen und ihm dann Rede und Antwort stehen und Philogena bezweifelte, dass es dann bei einem Gespräch bliebe wie es beim letzten Mal war, denn da war nichts geschehen, aber sah das heute nicht anders aus? Irgendwie schon. Sie hatten sich geküsst, einfach so und vor allem hatten sie sich dabei beobachten lassen was eigentlich ziemlich unverantwortlich gewesen war, von beiden Seiten aus. Doch es war geschehen und wenn sie ehrlich war wollte sie es auch auf keinen Fall rückgängig machen, denn es war ein schönes Erlebnis gewesen, etwas was ihnen niemals wieder einer nehmen konnte. Seine Lippen so weich…….


    Philogena blickte ihn an, kannte seine Gedanken nicht, aber sie musste sie auch nicht kennen, denn es reichte in seine Augen zu sehen. Auf der anderen Seite schmerzte es sie, denn sie wusste, dass sie ihm nicht das würde geben können was er sich wünschte. „Es wird schon schief gehen,“ sagte sie leise und bedauerte es irgendwie ein wenig, dass sie die schöne Aussicht nun hatten aufgeben müssen, vor allem aber da er sich so viel Mühe gegeben hatte.


    Sein Blick ließ sie wieder lächeln, er hatte einen Blick drauf der dem eines kleinen Hundes glichen. Welcher Frau würde da nicht das Herz aufgehen? Sicher gab es keine. „Macer? Ja und nein würde ich sagen. Ich stehe nicht unter seiner Patria Potestas, wenn du das meinst. Ich kann schon selber entscheiden, ich würde mich aber niemals gegen ihn entscheiden. Für mich persönlich hat er das Sagen,“ meinte sie und hoffte, dass er verstand was sie damit ausdrücken wollte. Warum er das nun fragte war ihr im Moment nicht ganz klar.

    Philogena musste immer weiter über diese Sklavin schmunzeln, aber nicht weil sie diese lustig fand oder so, sondern weil diese sehr nett war und auf ihre ganz eigene Weise etwas Besonderes. Ihre Besitzerin konnte sich glücklich schätzen, aber sie selber war es mit Elenna ja auch. Vielleicht würden die beiden sich sogar verstehen, dachte sie sich einen Moment lang und schmunzelte dann weiter als die Sklavin dies mit der Achtung meinte. Leicht schüttelte sie nur ihren Kopf. „Das meinst du also?“ fragte sie die Sklavin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Leise lachte sie auf, denn so etwas hatte sie eigentlich noch nicht gehört. Dann wieder nickte sie und begann die klein geschnittenen Stückchen zu essen. Eigentlich mochte sie es gar nicht so verwöhnt zu werden, aber da sie hier zu Gast war ließ sie es auch geschehen, denn so viel Anstand besaß sie dann schon.


    Geschäftig schien die junge Sklavin hier hin und her zu wetzen was Philogena immer wieder sah. Als dann die junge Herrin neben ihr Platz nahm setzte sie sich etwas auf damit sie auf gleicher Höhe sich unterhalten konnten. „Danke Arvinia. Es ist sehr schön hier und deine Sklavin mehr als nur zuvorkommend,“ meinte sie mit einem Lächeln. „Sie ist wirklich sehr nett. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich dachte schon ich wäre die einzige Frau an diesem Abend,“ meinte sie dann ein wenig leiser und blickte kurz in die Männerrunde.