Mit einer sanften Handbewegung tat sie seine Entschuldigung ab, denn es war nicht schlimm auch wenn sie es wirklich die ganze Zeit schon zu hören bekommen hatte. Aber mittlerweile hatte sie sehr gut verstanden warum sie es ihr alle sagten, denn man sorgte sich einfach um sie und das war in Ordnung. Außerdem würde sie sich nun so gut es eben ging dran halten, damit keiner mehr Kummer wegen ihr hatte und sich Sorgen machen musste.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass mindestens einer der Sklaven Macer erzählen würde was hier vorgefallen war. Es waren bis auf zwei nicht ihre Sklaven und diese waren Macer treu ergeben, außerdem lag es auf der Hand, dass sie den Auftrag hatten alles Wichtige ihm mitzuteilen wenn es sich um seine Cousine handelte. Darüber hatte sie sich nicht wirklich Gedanken gemacht, war es ja nur eine einfache Verabredung. Jugendliche Naivität!
Als er aufstand glitt ihr Blick zu ihm nach oben und sie spürte seine Hand immer noch um ihre liegen. Diese Tatsache ließ ihr Herz einen Augenblick etwas schneller flattern und sie wusste nicht ob es gut war….oder nicht. Vorsichtig griff sie nach dem Schmuck, welcher nun wieder im Seidentuch geschützt war und tat es ihm gleich. Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und seine Worte machten sie sehr verlegen und das merkte man auch an ihrem Blick. Ihr Lächeln zuckte etwas unsicher und doch wirkte sie auf diese Art und Weise überaus besonders. Philogena wollte ihm antworten als Elenna an ihre Seite trat.
„Domina ich werde dir den Schmuck aus deiner Hand nehmen, so ist es einfacher,“ sagte diese wobei sie eine ganz eigenartige Betonung auf der Hand liegen hatte. Elenna wollte nicht, dass ihre Herrin Ärger bekam wenn sie wieder zu Hause war und so war es besser sie schritt ein auch wenn es vielleicht nicht gut ankommen mochte, vor allem bei dem Mann, doch sie hatte ihre Pflichten und denen kam sie nun nach. Natürlich hätte sie auch direkt etwas dazu sagen können, aber sie tat es nicht da sie keinen der beiden in Verlegenheit bringen wollte.
Philogena sah Elenna an. Im ersten Moment etwas überrascht, aber sie verstand schnell und ihre Wangen begannen zu glühen. „Danke Elenna,“ sagte sie und gab ihr, dabei nun doch Valerians Hand los lassend, mit beiden Händen das Seidentuch mit dem Schmuck. Elenna hatte nicht mehr sagen müssen, denn Philogena las in den Augen der Sklavin, dass es besser war Vorsicht walten zu lassen, schließlich waren sie an einem öffentlichen Platz.
„Verzeih,“ sagte sie leise, wieder zu Valerian gewandt. Seine Hand hatte sich gut in ihrer angefühlt, aber er würde schon wissen warum es nicht ging. Dann kam sie wieder auf seine Worte zurück, Worte die sie sehr verlegen machten, da sie doch eine gewisse Zuneigung ihr gegenüber ausdrückten, aber das hatte auch schon der Schmuck getan, denn man schenkte keiner Frau einfach so Schmuck.
„Am liebsten würde ich mir gerne alles ansehen, aber ich glaube dazu wäre der Tag wohl zu kurz. Was schlägst du vor? Was ist etwas ganz besonderes hier in Rom?“ fragte sie ihn mit leuchtenden Augen und hoffte sehr, dass er etwas wusste, etwas was ein wenig einmalig war.