Beiträge von Purgitia Philogena

    Philogena hatte einen Moment geglaubt, dass der Sklave der ihnen eben die Türe geöffnet hatte sie begonnen hatte zu mustern. Wahrscheinlich war es aber einfach nur Einbildung gewesen und sogleich schämte sie sich sogar ein wenig für diesen Gedanken, denn als etwas Besonderes oder dergleichen empfand sie sich bestimmt nicht, dass Sklaven sie schon begannen zu mustern.
    Ein wenig war sie ja schon gespannt wie ein Patrizier so lebte, aber irgendwie glaubte sie auch, dass es sich nicht so extrem viel von ihr und Macer unterschied, schließlich stand er ja auch sehr weit oben. Natürlich war alles etwas anders und doch noch nobler, das merkte sie dann sehr schnell als sie neben Macer die Villa betrat und durch das Atrium lief. Philogena blieb natürlich an der Seite von ihrem Cousin und wich ihm auch nicht von dieser.


    Etwas verloren fühlte sie sich, da sie sich ziemlich fremd vor kam, doch wollte sie sich gut schlagen und blickte die Anwesenden der Reihe nach an, natürlich nicht musternd sondern mit einem freundlichen Blick und Lächeln. Sie sprach noch nichts sondern wollte warten bis der Gastgeber etwas sagte bei dem sie nun ankamen. Auch ihm schenkte sie natürlich ein Lächeln wie es sich gehörte, aber es war ihrerseits kein aufgesetztes sondern ein ehrliches und freundliches. Im Moment schien sie die einzigste Frau hier zu sein.

    Philogena hatte eine zartorangene Stola mit passender Palla an. Wieder einmal zierten feine, goldene Stickereien diese Kleidung und wieder einmal wirkte es auf interessante Weise edel. Nicht aufdringlich sondern es hatte eben das gewisse Etwas. Sie war gespannt wie es werden würde. Nur kurz hatte sie sich sagen lassen warum sie hier waren. Eine einfache Einladung zu einer Cena, auch wieder etwas wo sie zuvor noch nie gewesen war, zumindest nicht in einem so noblen Haushalt wie diesen hier, schließlich handelte es sich um einen patrizischen Haushalt. Es machte die ganze Sache aber nicht besser, denn auch weiterhin war sie ein wenig aufgeregt und fühlte wie schnell ihr Herz in ihrer Brust schlug. Von der Seite her betrachtete sie kurz ihren Cousin und schenkte ihm ein scheues Lächeln als der Sklave sie dann an der Tür anmeldete.


    Welche Leute heute wohl anwesend waren? Sie war sehr gespannt und versuchte nicht zu sehr zu zeigen, dass sie aufgeregt war.

    Völlig überrumpelt war sie gewesen als Macer sie so kurzfristig darüber informierte, dass sie schon bald aufbrechen würden, da er eine Einladung erhalten hatte. Damit hatte sie natürlich nicht gerechnet und geriet dadurch ein klein wenig in Stress, schließlich musste sie sich ja noch entsprechend kleiden. Elenna hatte alle Hände voll zu tun sie in dieser kurzen Zeit zurecht zu machen. Hoffentlich kamen solche Einladungen bei denen sie dabei sein würde nicht so oft so kurzfristig, aber Philogena wusste wie sie damit umzugehen hatte, einfach lächeln und alles war gut. Wieder hatte sich die Aufregung über ein neues Ereignis in ihr breit gemacht. Zusammen mit ihrem Cousin machte sie sich dann auf den Weg.

    Sie fühlte sich bei ihm sicher und aufgehoben und sie fragte sich wirklich wohin er sie bringen wollte, was er vor hatte. Etwas schlimmes konnte es nicht sein, denn sie vertraute ihm vollkommen. Er hatte sie neugierig gemacht und zwar ziemlich. Es machte ihr Spaß zusammen mit ihm durch Rom zu gehen und er zeigte ihr Orte die sie zuvor noch nicht gekannt hatte, was aber wiederum keine Kunst bei ihr war, kannte sie sich hier ja fast nicht aus.
    Philogena schaute ihn von der Seite an. Ihr Blick wirkte forschend, fragend und neugierig und ihr Lächeln war einfach strahlend wie es das immer war. Was hatte er nur vor? Sie bekam das Lächeln nicht mehr von ihren Lippen. „Ich liebe ungewöhnliche Vorstellungen,“ sagte sie leise und mit einem gewissen Unterton in ihrer Stimme. Philogena sah ihn gespannt an und nickte. Das Theater war wirklich ein atemberaubendes Bauwerk und sie blieb stehen und wartete.


    Ihre Sklaven taten es ihr gleich und Elenna schaute dem Mann hinterher. Sie wusste auch nicht was er vor hatte, aber mittlerweile war sie selber neugierig geworden, außerdem merkte sie, dass es Philogena Spaß machte, also warum sollte sie ihr diesen Spaß verderben?
    Nein das würde sie sicherlich nicht machen deswegen blieb sie stille in einem gewissen Abstand zu ihrer Herrin stehen und wartete zusammen mit ihr ab.


    Es dauerte nicht lange da war Valerian auch schon wieder da. Etwas verwundert schaute Philogena ihn an als er ihr einen Schlüsselbund mit vielen Schlüsseln zeigte. „Ich weiß zwar nicht was du vor hast, aber ich möchte es gerne raus finden,“ sagte sie leise. „Das tue ich, ich vertraue dir mich an,“ meinte sie dann und trat einen Schritt auf ihn zu, gespannt wohin er sie führen wollte. Ihr Herz klopfte dabei ziemlich in ihrer Brust und sie fühlte sich irgendwie als schwebte sie auf einer kleinen Wolke daher.

    Philogena wagte es nicht mehr sich umzudrehen. Ihr Herz klopfte auch so schon schnell genug da musste sie es nicht noch verschlimmern. Die Aufregung innerlich blieb, aber nach außen hin versuchte sie es nicht weiter zu zeigen. Sie wollte ein gutes Bild neben ihrem Cousin Macer abgeben und ihn sicherlich nicht enttäuschen. Zusammen mit ihm ging sie weiter auf die Brautleute zu und musste sich eingestehen, dass die braut wirklich wundervoll aussah. Einen Moment dachte sie darüber nach ob sie eines Tages auch so hübsch aussehen würde, doch schob den Gedanken sogleich wieder beiseite. Philogena konnte sich nicht vorstellen, dass das in naher Zukunft eine Rolle spielen könnte.
    Zwar war sie an der Seite ihres Cousins hielt aber auch einen gewissen Abstand, damit es nicht so aussah als würde sie an ihm kleben, das gehörte sich ja nicht.


    Zaghaft schenkte sie den beiden bald vermählten ein Lächeln als Macer sie nun vorstellte.
    „Ich freue mich sehr, dass ich hier sein darf,“ erwiderte sie auf die Worte des Bräutigams. „Ich wünsche dir und Aelia Vespa alles Gute für die Zukunft,“ sagte sie ruhig und lächelte dabei auch Vespa freundlich an. Philogena gab ihr bestes nicht zu unsicher zu wirken. Das Lächeln fiel ihr nicht einmal schwer da sie die meiste Zeit immer lächelte. "Ich danke dir," sagte sie ebenfalls leise und freundlich zur Braut als diese sprach.


    Das Valerian sie mittlerweile entdeckt hatte bekam sie nicht mit, schließlich stand sie mittlerweile so, dass sie sich nicht mehr umdrehen konnte. Sein Schmuck schimmerte im Schein der Lichter immer wieder auf und sie trug ihn sehr gerne.

    Philogena trug den Schmuck den sie von Valerian geschenkt bekommen hatte. Er leuchtete im Schein der Lichter und schimmerte. Das Armband und die Kette, beides hatte sie an und es passte perfekt zu ihrer aubergine farbenen Stola. Dicht folgte sie Macer. Zwar sah sie sich um versuchte dabei aber nicht zu auffällig zu wirken. Sie musste sich eingestehen, dass sie schon vor den Türen, wo sie gewartet hatten, gehofft hatte den Praetorianer Praefecten zu sehen, aber dem war nicht so gewesen, deswegen schaute sie im Inneren immer mal wieder zu den Seiten ob sie ihn sehen konnte, aber auch hier sah sie ihn nicht. So blieb sie an der Seite von Macer du folgte ihm, denn er lief nun auf eine kleine Gruppe zu wo es sich allem Anschein um die Brautleute und noch weitere Gäste handelte. Sie kannte niemanden und fühlte sich deswegen schon etwas seltsam, denn wenn man es nicht gewohnt war auf solchen Festen zu sein, wo die meisten hochrangige Leute waren, war es schon ein komisches Gefühl. Etwas unsicher lächelte sie ihren Cousin an als er über seine Schulter zu ihr schaute und lief mit ihm weiter.


    Doch schon kurze Zeit später hörte sie wie Gäste angekündigt wurden und sie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen als sie den Namen Valerians hörte. Philogena hatte nicht gewusst, dass auch er hier sein würde, denn er schien wegen dieser Ankündigung ein Gast zu sein und nicht als Praetorianer hier zu sein. Vorsichtig blickte sie sich um und versuchte ihn auszumachen, dort wo die Tür war und alle Gäste hereinkamen. Sie glaubte sogar ihn kurz zu sehen, war sich aber nicht sicher weil sich schon die nächsten Gäste in ihr Blickfeld schoben und sie nicht gerade mit Größe gesegnet war. Zu alles und jedem musste sie ja sowieso aufblicken. Nur sehr kurze Zeit später wurde noch ein weiterer Name genannt der ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, denn nun war auch Caecilius Crassus eingetroffen und Philogena spürte gleich ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Warum, wieso, weshalb…sie hatte keine Ahnung, versuchte sich aber nicht zu sehr ablenken zu lassen und blickte nach vorne, in die Richtung in die sie schritten. Ihr Herz klopfte etwas schneller.

    In ihren Augen leuchtete es auf. Es war fast so etwas wie ein kleines Blitzen welches sicher etwas Besonderes war zusammen mit ihrem lieblichen Lächeln. Sie war sich sicher, dass es ihr gefallen würde, schließlich wollte er sie überraschen und warum sollte es ihr dann nicht gefallen? Er hatte sie schon mit dem Schmuck überrascht, deswegen glaubte sie nicht, dass er sie enttäuschen konnte.
    Das Leuchten verstärkte sich noch ein wenig mehr als er diese Verbeugung machte und sie lachte leise, aber wohlklingend auf. Er hatte wirklich eine Seite an sich die sie bei einem Mann nicht für möglich gehalten hätte. Sein ganzes Verhalten war einfach charamant.


    Elenna zog eine Braue nach oben. Natürlich entging ihr nicht dieser freche Blick von Valerian ihr gegenüber und sie brummelte in sich rein so, dass es kein anderer mitbekam. Frech war dieser Mann der ihrer Herrin nur zu deutlich den Hof machte. Was ihr Cousin davon hielt wollte sich Elenna mal nicht ausmalen, aber erfahren würde er es auf jeden Fall noch, da konnte sie sicher sein.
    Philogena war hin und weg von seinen Worten und spürte die Sonnenstrahlen, die Wärme eben jeder auf ihrer Haut. Mit leichtfüßigen Schritten lief sie neben ihm her und genoss seine Worte, denn es wäre auch schlimm gewesen wenn sie dies nicht getan hätte. „Ich folge dir,“ sagte sie ganz leise und dann ging es auch schon los. Philogena hatte gar nicht gewusst was sie zu seinen ganzen Worten sagen sollte. Sie fand es einfach süß, wenn man es so sagen konnte, wie er zu ihr war. Ihr Lächeln war von ihren Lippen nicht mehr wegzudenken. In der Sonne schimmerte ihr zartgelbes Gewand ebenso wie Gold oder aber wie die Sonne selber.


    Die Sklaven folgen den beiden auf Schritt und Tritt, wahrten aber auch weiterhin einen gewissen Abstand. Philogena war mehr als nur gespannt wohin er sie führen wollte und hörte die ganze zeit seinen Worten zu als er ihr die verschiedensten Sehenswürdigkeiten von Rom zeigte. Es war wahnsinnig viel und sie wusste, dass sie bei weiten nicht alles würde sehen können und wahrscheinlich nie sehen würde, da es einfach viel zu viel war.
    Den Tiber hatte sie schon kennen gelernt und bei ihrem ersten Besuch hier war sie erschrocken gewesen wie dreckig der Fluss eigentlich war. Aber es stimmte der Gestank war heute bei weitem nicht so schlimm wie er sicher sonst war. Neugierig blickte sie ihn an, denn er hatte immer noch nicht gesagt wohin sie nun eigentlich gingen. „Ist es noch weit?“ fragte sie ihn leise und blickte ihn dabei von der Seite an. Die Stadtführung hatte sie bis jetzt wirklich schön gefunden und es konnte ja nur noch besser werden.

    Es tat ihr leid, denn seine Enttäuschung war mehr als nur deutlich in seinen Augen zu erkennen. Sie hoffte nur, dass er es etwas verstand. Sie wollte Ärger vermeiden, sowohl für sich als auch für ihn. Philogena hatte es schön gefunden, als er ihre Hand gehalten hatte, hatte es gemocht seine Wärme zu spüren und die nicht ganz glatten Hände. Es waren halt die Hände eines Soldaten und das merkte man. Ein entschuldigender Blick war alles was sie ihm geben konnte. Elenna hatte nur gehandelt, wie sie handeln musste, denn es wäre sicher nicht förderlich wenn man sie Händchen haltend hier im Park oder sonst wo in Rom sah. Macer hatte erklärt, dass man aufpassen musste und nicht über einen geredet wurde, zumindest nicht im schlechten Sinne. Bis jetzt wusste sie ja nicht wer alles etwas mitbekommen hatte von ihrem „Zusammenstoß“ mit Caecilius Crassus. Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle bei ihm dafür entschuldigt, dass sie seine Hand los gelassen hatte, aber sie verkniff es sich schweren Herzens doch noch. Aber vielleicht würde er in ihren Augen lesen können.


    Philogena wollte sicher nicht, dass man ihr den Umgang mit ihm verbot und irgendwie hätte sie es sich auch nicht vorstellen können, dass Macer so etwas tat. Doch sicher sein konnte man nie. Sie begann wieder an zu lächeln als Valerian alles Mögliche an Sehenswürdigkeiten aufzählte. Bevor sie etwas erwidern konnte sprach er schon weiter und redete von etwas ganz Besonderem. Das machte Philogena natürlich hellhörig und sie sah ihn gespannt an. Ihre Augen hatten schon längst wieder dieses Leuchten angenommen, welches sie immer hatte wenn sie neugierig wurde, neugierig und verlegen. „Du machst mich neugierig,“ sagte sie sanft und wieder sagte ihr Blick wohl mehr als tausend Worte. „Das….werde ich gerne machen,“ sagte sie und nickte ganz sanft, dass man es fast gar nicht wahr nahm bis auf ihren Augenaufschlag. „Sie werden mitkommen,……müssen,“ sagte sie. „Ich nehme an du wirst es mir nicht verraten wohin es geht?“ fragte sie mit einem kleinen, schalkhaften Lächeln auf den Lippen. Seine Begeisterung und auch, dass er ihr wirklich etwas Besonderes zeigen wollte ließen ihn noch sympathischer wirken als er es schon war.

    Je näher sie dieser Hochzeit kamen desto aufgeregter wurde sie. Es war einfach wegen diesem Ereignis überhaupt, schließlich war es so selten, dass man auf eine Hochzeit gehen konnte. Philogena ließ sich aus der Sänfte helfen und folgte ihrem Cousin brav an der Seite. An der Porta zum Domus standen schon einige Gäste, doch auf die Entfernung hin konnte sie nicht erkennen um wen es sich da alles handelte, zumal sie nicht glaubte hier überhaupt jemanden zu kennen, außer natürlich Caecilius Crassus von dem sie ja persönlich wusste, dass er anwesend sein würde.
    Ein leichter, aber nicht starker, Wind wehte und brachte den Stoff eines jeden Kleides immer wieder in Bewegungen. Bei den Wachen angekommen gingen die Worte des Sklaven unter die er sprach, denn Philogena hörte sie nicht, da sie ziemlich überrascht war Valerian hier zu sehen. Ihr Blick galt ihm und seinem Gesprächspartner und sie wusste nicht ob sie etwas sagen sollte, entschloss sich dann aber lieber zu schweigen, denn wie hätte sie das denn nun ihrem Cousin erklären sollen warum sie ihn kannte? Verlegen blickte sie nun wieder nach vorn, Valerian hatte sie noch nicht gesehen, zumindest hatte er noch nicht geschaut als sie hingesehen hatte. Nun wartete sie neben ihrem Cousin auf Einlass.

    Mit einer sanften Handbewegung tat sie seine Entschuldigung ab, denn es war nicht schlimm auch wenn sie es wirklich die ganze Zeit schon zu hören bekommen hatte. Aber mittlerweile hatte sie sehr gut verstanden warum sie es ihr alle sagten, denn man sorgte sich einfach um sie und das war in Ordnung. Außerdem würde sie sich nun so gut es eben ging dran halten, damit keiner mehr Kummer wegen ihr hatte und sich Sorgen machen musste.
    Es war ziemlich wahrscheinlich, dass mindestens einer der Sklaven Macer erzählen würde was hier vorgefallen war. Es waren bis auf zwei nicht ihre Sklaven und diese waren Macer treu ergeben, außerdem lag es auf der Hand, dass sie den Auftrag hatten alles Wichtige ihm mitzuteilen wenn es sich um seine Cousine handelte. Darüber hatte sie sich nicht wirklich Gedanken gemacht, war es ja nur eine einfache Verabredung. Jugendliche Naivität!


    Als er aufstand glitt ihr Blick zu ihm nach oben und sie spürte seine Hand immer noch um ihre liegen. Diese Tatsache ließ ihr Herz einen Augenblick etwas schneller flattern und sie wusste nicht ob es gut war….oder nicht. Vorsichtig griff sie nach dem Schmuck, welcher nun wieder im Seidentuch geschützt war und tat es ihm gleich. Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und seine Worte machten sie sehr verlegen und das merkte man auch an ihrem Blick. Ihr Lächeln zuckte etwas unsicher und doch wirkte sie auf diese Art und Weise überaus besonders. Philogena wollte ihm antworten als Elenna an ihre Seite trat.


    „Domina ich werde dir den Schmuck aus deiner Hand nehmen, so ist es einfacher,“ sagte diese wobei sie eine ganz eigenartige Betonung auf der Hand liegen hatte. Elenna wollte nicht, dass ihre Herrin Ärger bekam wenn sie wieder zu Hause war und so war es besser sie schritt ein auch wenn es vielleicht nicht gut ankommen mochte, vor allem bei dem Mann, doch sie hatte ihre Pflichten und denen kam sie nun nach. Natürlich hätte sie auch direkt etwas dazu sagen können, aber sie tat es nicht da sie keinen der beiden in Verlegenheit bringen wollte.


    Philogena sah Elenna an. Im ersten Moment etwas überrascht, aber sie verstand schnell und ihre Wangen begannen zu glühen. „Danke Elenna,“ sagte sie und gab ihr, dabei nun doch Valerians Hand los lassend, mit beiden Händen das Seidentuch mit dem Schmuck. Elenna hatte nicht mehr sagen müssen, denn Philogena las in den Augen der Sklavin, dass es besser war Vorsicht walten zu lassen, schließlich waren sie an einem öffentlichen Platz.
    „Verzeih,“ sagte sie leise, wieder zu Valerian gewandt. Seine Hand hatte sich gut in ihrer angefühlt, aber er würde schon wissen warum es nicht ging. Dann kam sie wieder auf seine Worte zurück, Worte die sie sehr verlegen machten, da sie doch eine gewisse Zuneigung ihr gegenüber ausdrückten, aber das hatte auch schon der Schmuck getan, denn man schenkte keiner Frau einfach so Schmuck.
    „Am liebsten würde ich mir gerne alles ansehen, aber ich glaube dazu wäre der Tag wohl zu kurz. Was schlägst du vor? Was ist etwas ganz besonderes hier in Rom?“ fragte sie ihn mit leuchtenden Augen und hoffte sehr, dass er etwas wusste, etwas was ein wenig einmalig war.

    Auf dem Weg zur Hochzeit war ihr auch wieder in den Sinn gekommen, wen sie auf der Hochzeit kennen würde. Er hatte es ihr damals doch gesagt, dass auch er da sein würde. Und Philogena erinnerte sich auch an die Sterne, diese würde sie wohl nie vergessen zumal sie wegen ihnen auch krank geworden war. Er hatte gesagt, dass sich vielleicht die Möglichkeit bot, dass sie ihm die Sterne auf der Hochzeit zeigte wo es keinem auffallen würde. Bei dem Gedanken hatte sie dann doch ein leichtes Lächeln auf den Lippen und einen Blick der in die Ferne schweifte. Doch mittlerweile stand da ja noch der ominöse Brief zwischen ihnen und sie fragte sich ob sie ihn drauf ansprechen sollte? Aber sie kam sehr schnell zu dem Entschluss, dass sie es nicht wagen würde, da es die Sache von Macer war und er bei ihm so oder so noch zum Essen eingeladen war. Und einmischen wollte sie sich bestimmt nicht, denn sie wollte keinen Ärger heraufbeschwören.


    Als sie dann endlich ankamen und angekündigt wurden konnte sie auch durch einen Spalt am Vorhang sehen, dass sich schon so einige Gäste versammelt hatten die in das Innere wollten.

    Wie schon öfters brachte Macer seine Cousine auch jetzt wieder ein wenig in Verlegenheit mit seinem Kompliment. Wie sollte das nur auf dem Fest erst werden? Wieder mit diesem sanften du schüchternen Lächeln bedachte sie ihren Cousin und sprach dann ganz leise „Danke.“ Dann stieg sie in die Sänfte ein und machte es sich bequem. Eine Sänfte war schon etwas feines und sogar Philogena mochte sie sehr, denn sie waren gemütlich und man konnte dennoch immer wieder die Gegend sich ansehen oder aber in Ruhe vor sich hinträumen. Je nach dem wohin man gerade wollte. Sie musste sich schon eingestehen, dass sie etwas aufgeregt war schließlich war es ein großes Ereignis und eine Hochzeit in diesem Maße sah man nicht aller Tage. Sie freute sich darauf und noch mehr freute es sie, dass Macer sie mitnahm.

    Ob sie soweit war? Er fragte wirklich ob sie soweit war? Philogena seufzte auf und drehte sich zu ihrer Sklavin herum. Verzweifelt blickte sie diese an, denn ihre Haare hatten heute einfach keine Lust da zu halten wo sie eigentlich sollten. Es war zum verzweifeln. Da war sie eigentlich fast fertig aber ihre Haare waren ein einziger Besen, was sollte denn das heute werden? Wo war Fortuna wenn man sie einmal im Leben brauchte? Gut sie hatte Fortuna schon einige Male seit dem sie in Rom war in Anspruch genommen, aber sie konnte doch heute noch einmal eine Ausnahme machen, wenigstens heute.
    Elenna war selber etwas durch den Wind weil nichts klappen wollte und der Herr schon im Atrium auf Philogena wartete. „Moment das bekommen wir hin,“ sagte die Sklavin und schnappte sich noch einige Utensilien für die Haare und steckte diese zusammen. Es dauerte noch einen Moment, aber sie schaffte es tatsächlich, dass sie zusammen blieben.


    Zumindest sah es besser aus als vorher wo alles abgestanden hatte und nichts hatte halten wollen. „Du siehst gut aus,“ sagte die Sklavin leicht schmunzelnd und Philogena atmete erleichtert auf und betrachtete sich dann in einem kleinen Handspiegel. Sie trug eine aubergine farbene und ganz zarte Stola und eine leichte Palla oben drüber die sie aber nicht über ihren Kopf zog, wahrscheinlich würde das ihre Frisur vollkommen ruinieren. Noch einmal atmete sie tief durch und eilte dann hinaus in das Atrium.
    „Hier bin ich,“ sagte sie sanft und nichts mehr war eben noch von der kleinen Katastrophe zu sehen.

    Die Aufmunterung hatte sie ja in einem ernsten Gespräch gehabt, aber sie hatte ihren Cousin ja verstanden und war ihm auch nicht böse gewesen, dass er ein paar ernste Worte mit ihr gesprochen hatte. Sie hatte da ja auch viel eher mit gerechnet, dass es mehr Ärger geben würde, aber zum Glück war oder schien ihr Cousin ja nicht so zu sein und darüber war sie auch froh, zumal sie das alles ja auch nicht mit Absicht getan hatte. Gut hätte sie ausreichend Sklaven dabei gehabt, dann wäre nie dieser andere Mann dazwischen gekommen, aber was geschehen war, war geschehen.
    Die Hitze blieb auf ihren Wangen hängen und verlegen schaute sie auf seine und ihre Hand. „Das ist sehr lieb von dir,“ flüsterte sie leise.


    Philogena lächelte. Es war irgendwie rührend, dass sich jeder Sorgen um sie zu machen schien. Sei es mit dem hinaus gehen oder aber wegen ihrer Gesundheit. Wie oft hatte sie nun gehört, dass es wichtig war genügend Sklaven um sich herum zu haben wenn man in Rom unterwegs war? Oder wegen ihrer Gesundheit, dass sie aufpassen sollte und alles. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass sich jeder so viele Sorgen machen würde. „Ich weiß,“ meinte sie „Ich glaube das durfte ich mir die ganzen letzten Tage ziemlich oft anhören. Aber ich habe gelernt und werde ohne ausreichend Sklaven das Haus nicht mehr verlassen, aber dafür sorgt Macer ja schon,“ schmunzelte sie etwas.


    Seine letzte Frage traf sie dann doch etwas unvorbereitet, denn wenn sie ganz ehrlich war hatte sie nicht daran gedacht sich darüber Gedanken zu machen. „Oh,“ machte sie „Ich weiß nicht,“ sagte sie ein wenig peinlich berührt. „Wir könnten ein wenig durch den Park gehen oder aber deinen freien Tag nutzen Rom etwas anzusehen? Hatten wir darüber nicht einmal gesprochen?“ fragte sie ihn und lächelte ihn dabei an.


    Elenna war immer noch nicht damit einverstanden, dass der Mann die ganze Zeit die Hand ihrer Herrin hielt und hoffte, dass er bald diese wieder los ließ. Sie hatte seinen Blick bemerkt und ihn offen erwidert. Ja er sollte nur merken, dass sie beobachtet wurden, grummelte es in ihr. Natürlich gönnte sie Philogena jeden Mann der sie verehrte, aber sie hatte unter anderem auch ihre Aufgabe auf Philogena zu achten und das würde sie auch tun.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Mach' das. Und gute Besserung" wünschte er seiner Cousine zum Abschied. Ein paar Besserungswünsche würder er wohl auch in das nächste Gebet am Hausaltar einschließen, das gehörte wohl einfach zu seinen Pflichten als Hausherr.


    Als seine Cousine das Zimmer verlassen hatte, ließ er den Türskalven zu sich kommen und trug ihm auf, seine Cousine beim Verlassen des Hauses immer an ausreichend Begleitung zu erinnern, wenn sie alleine oder nur in Begleitung von Elenna das Haus verlassen wollte.



    „Danke,“ sagte sie leise und erhob sich dann vom Stuhl wieder. Philogena lächelte ihren Cousin noch einmal an und wandte sich dann zum gehen. Sie war erschöpft und würde sich gleich wieder schlafen legen, aber vorher noch den Tee von Elenna trinken, denn dieser wirkte ja fast Wunder.


    Dann verließ sie das Arbeitszimmer mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite tat es ihr leid, dass sie ihrem Cousin Kummer bereitete, denn das hatte sie auf keinen Fall vor gehabt und auf der anderen Seite wollte sie unbedingt wissen was der Brief genau auf sich hatte. Aber da hatte ihr Cousin recht, sie mussten beide warten und sehen was das Essen zwischen ihm und Crassus ergab. Philogena war gespannt.

    Philogena bekam einfach ihr Lächeln nicht mehr von ihren Lippen. Er war so charmant und süß in gewisser Weise, dass sie gar nicht anders konnte als zu lächeln. „Nein, nein diese Bank ist vollkommen in Ordnung und ich bin wirklich auf dem Weg der Besserung. Das Fieber ist weg, nur noch meine Stimme ist etwas angegriffen das war es aber auch schon,“ versuchte sie ihn zu beruhigen „Ja mir ist warm genug,“ bestätigte sie ihm noch einmal und sah verlegen kurz auf ihren Schoß in dem die Schmuckstücke lagen.
    Es war rührend wie besorgt er doch zu sein schien, aber er musste sich keine Sorgen machen, vor allem wollte sie nicht jedem Sorgen bereiten, denn das tat sie in den letzten Tagen anscheinend bei jedem irgendwie, auch wenn es nicht ihre Absicht war.


    Eigentlich hatte sie gehofft er würde nicht weiter auf diesen Zwischenfall eingehen. Warum sie davon nichts erzählen wollte wusste sie selber nicht. Es waren so komische Zufälle, erst er und dann sein Vorgesetzter. Wie sah denn das aus wenn sie innerhalb weniger Tage auf zwei Praetorianer stieß und dazu noch auf sehr ungewöhnliche Art und Weise. Als er dann auch noch ihre Hand ergriff und diese leicht drückte blickte sie ihn an. Es lag eine Wärme und eine gewisse Überraschung in ihrem Blick, doch sie zog ihre Hand nicht weg, es wäre ihr unhöflich erschienen. „Keine Sorge, nein, mir wurde nichts getan. Ich habe die Hitze nicht vertragen und sie ziemlich unterschätzt. Hier ist es bei weitem heißer im Sommer als im Norden Italiens. Mir war sozusagen die Sonne ein wenig zu Kopf gestiegen, aber Elenna hatte schnell Hilfe gefunden und somit ging es dann auch schnell wieder besser. Glaube mir ich weiß nun worauf ich achten muss und werde so einen Fehler nicht noch einmal begehen. Zudem werde ich auch nicht mehr nur mit Elenna nach draußen gehen, aber das darf ich auch nicht mehr. Eine kleine Auflage meines Cousins. Ich werde ab nun immer erinnert mehr Sklaven mitzunehmen und nicht nur Elenna, deswegen auch die drei anderen Sklaven heute,“ erzählte sie ihm.


    Elenna stand nicht weit von ihnen, aber dennoch so weit, dass sie ihnen nicht auf die Pelle rückte. Doch als Valerian die Hand von Philogena ergriff zuckte ihr Auge doch ein wenig, doch Elenna schwieg und unternahm nichts, noch nicht! Es war ihre Pflicht auf Philogena aufzupassen und dazu gehörte auch, dass sie sich in der Öffentlichkeit benahm, wobei gegen das Halten einer Hand war ja nichts einzuwenden, dachte sie sich erst einmal.

    Philogena konnte gar nicht sagen wie süße sie es fand, dass er ihr etwas geschenkt hatte und dazu noch sein Blick und überhaupt wie er sich ihr gegenüber verhielt. Er machte sie damit regelrecht sprachlos. Sie hatte noch nie im Leben von einem Mann ein solches Geschenk bekommen und alleine das war ein Grund hin und weg zu sein. „Es macht mir eine große Freude Valerian. Und ich bin noch nie von einem Mann so beschenkt worden,“ sagte sie mit sanfter Stimme. Vorsichtig nahm sie ihre Finger von dem Schmuck über den sie eben noch sanft gestrichen hatte und blickte ihn an, während die Sonne das gelb ihres Gewandes zum leuchten brachte.


    „Sehr gern,“ sagte sie als sie hinüber zu der Bank blickte und dann mit langsamen Schritten los ging. Natürlich folgte Elenna auf Schritt und Tritt und auch die anderen Sklaven setzten sich langsam in Bewegung, aber sie hielten alle einen guten Abstand so, dass man noch Luft zum atmen hatte. Ihre Wangen röteten sich wieder, denn sie hatte gehofft er würde sie nicht auf ihr Gefolge ansprechen, war es ja schließlich nicht nur wegen seinen Rat gewesen den er ihr gegeben hatte.


    „Nun ja, ich hatte die letzten Tage Fieber, deswegen konnte ich dir auch nicht zurück schreiben. Ich war des Nachts im Hortus eingeschlafen und es war zu kühl gewesen, naja da habe ich mir eine Erkältung zugezogen die nun aber dabei ist gänzlich zu verschwinden,“ sagte sie etwas verlegen. Als sie a der Bank angekommen waren raffte sie ihr Kleid ein wenig mit einer Hand, denn in der anderen hielt sie das Seidentuch samt Inhalt, und setzte sich vorsichtig. Nachdem sie saß legte sie den Schmuck in ihren Schoß und schützte ihn mit einer Hand. „Da ich noch einen kleinen, gesundheitlichen Zwischenfall hatte, habe ich meinem Cousin versprochen nicht mehr ohne ausreichende Begleitung aus der Casa zu gehen. Ich weiß auch dir habe ich es versprochen und bin deswegen mit Elenna aus dem Haus, aber scheinbar war sie auch zu wenig,“ gab sie verlegen zu und irgendwie hoffte sie ja, dass er nicht weiter nachfragen würde, auch wenn sie daran zweifelte, dass er es nicht tat.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte weder vor, aus der Sache mehr zu machen als vorgefallen war, noch wollte er sich auf irgendwelche Mitleidsreden einlassen. "Es war ein Fehler, dass du ohne ausreichende Begleitung unterwegs warst und nicht auf deine Gesundheit geachtet hast und deswegen bin ich dir böse", stellte er daher noch einmal abschließend klar. "Dass du es von nun an besser machen willst, ist gut. Damit ist die Sache abgeschlossen." Er ahnte zwar, dass seine Cousine trotzdem nochmal etwas dazu sagen würde und es hätte ihn nicht gewundert, wenn es trotz aller Vorsicht demnächst wieder überraschende Neuigkeiten gäbe, aber für heute wollte er kein weiteres Wort mehr darüber verlieren.


    "Werde erstmal deine Erkältung wieder los, bevor du dich in neue Abenteuer stürzt", riet er ihr daher zum Abschluß des Gesprächs.


    Sie nickte auf seine Worte hin wollte aber das mit ihrer Gesundheit nicht so einfach unbeantwortet lassen. „Ich hatte einfach nicht gewusst wie heiß es hier sein kann und, dass ich nun erkältet bin war eben Dummheit weil ich eingeschlafen war. Dumme Zufälle, aber nie meine Absicht,“ sagte sie als kleine Verteidigung auch wenn es sicher nicht von Nöten gewesen war. Mehr sagte sie auch nicht dazu, denn sie wollte ihn mit Widerworten nicht doch noch sauer auf sich machen, zumal es auch nicht ihre Art war, auch wenn sie so etwas sicher unbewusst konnte.
    „Keine Sorge, ich habe nicht vor in naher Zukunft irgendwelche Abenteuer zu erleben,“ sagte sie schmunzelnd „Und wenn es in Ordnung ist werde ich mich nun wieder hinlegen gehen und mir noch etwas geben lassen, damit ich das Kratzen in meinem Hals los werde.“ Dann blickte sie ihn an und lächelte sachte.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer überlegte kurz, ob er die Frage mit einem knappen Ja oder Nein beantworten sollte und entschied sich dann für die lange Variante. "Das kommt drauf an, was nun der Kern des Briefes ist. Einladungen zum Essen sind vergleichweise häufig, schriftlich und mündlich. Ich verteile selber ja auch immer wieder welche. Kollegen aus dem Senat, Curatoren oder andere wichtige Beamte, Militärs, Klienten. Man läd sich gegenseitig ein, aus diesem oder jenem Anlass." Genau daraus bestand schließlich ein großer Teil der Arbeit von Politiker und hochrangigen Beamten, dass sie sich mit anderen trafen und mit ihnen sprachen. "Dass jemand eine seltsame und überraschende Begegnung mit einem anderen Familienmitglied als Anlass nimmt, ist aber noch nie passiert." Was natüröich zu einem großen Teil auch daran lag, dass ziemlich lange keine anderen Familienmitglieder in Rom waren.



    „Toll, kaum bin ich da passieren merkwürdige Dinge,“ gab sie ein klein wenig zerknirscht von sich. Sie hätte es ja noch hingenommen, wenn so etwas schon einmal vorgekommen wäre, aber da es nicht der Fall war, war es und blieb es seltsam. „Vielleicht ist es ja doch einfaches Geplänkel, ich werde versuchen mir keine zu großen Gedanken zu machen,“ meinte sie dann mit einem sanften Lächeln, wusste aber schon jetzt, dass sie die nächsten Tage an nichts anderes mehr denken konnte.
    „Aber eines habe ich sicher gelernt, dass ich ohne gute Begleitung nicht mehr nach draußen gehen werde, dann passieren solche Begegnungen auch nicht mehr. Ich werde nun immer genügend Sklaven mitnehmen, Macer,“ versprach sie ihm, denn sie wollte solche Gespräche und vor allem solche Briefe in Zukunft doch gerne vermeiden.
    „Ich hoffe du bist mir nicht mehr böse, wenn du es denn mal warst?“ fragte sie ihn vorsichtig und verfiel wieder in einen kratzigen Husten, der ihr die Tränen in die Augen trieb. Hoffentlich hatte Elenna noch etwas von diesem Tee den sie ihr die ganze Zeit einflößte, dachte sie sich nebenher. Ihre Stirn glühte auch wieder ein wenig, aber das konnte auch noch die Hitze von eben sein und die Anstrengung nun vom Husten.

    Er hätte noch nicht einmal viel sagen müssen um sie verlegen zu machen, denn alleine sein Blick und sein Lächeln taten alles dafür, dass sie es wurde. Verlegen senkte sie ihren Blick und spürte wie ihr warm wurde. Hoffentlich wollte das Fieber nicht mehr wieder kommen, doch wahrscheinlich lag es einfach nur an seiner Anwesenheit, war sie es doch immer noch nicht gewohnt sich mit Männern zu unterhalten die eben nicht zu ihrer Familie gehörten. Überrascht blickte sie Valerian an, als dieser etwas von einem Mitbringsel sprach und ihr dann ein kleines ´Päckchen´ reichte.
    Sehr vorsichtig hob sie ihre Hände an und nahm das Seidentuch in beide. Noch einmal blickte sie ihn an, die Überraschung war klar und deutlich in ihren Augen zu sehen, denn sie hatte nicht mit einem Geschenk gerechnet. „Valerian, das…..das wäre doch nicht nötig gewesen,“ sagte sie leise und scheu und spürte selber wie ihre Wangen rot glühten, sie mussten einfach rot sein, so warm war ihr auf einmal.


    Das Lächeln auf ihren Lippen aber verblasste nicht und so begann sie mit einer Hand vorsichtig das Tuch auf die Seite zu schlagen, mit der anderen Hand, die sie flach ausgestreckt hielt, hielt sie das Tuch mit dem Inhalt fest. Als sie das Tuch zur Seite schlug wusste sie gar nicht was sie sagen sollte. Es sah bezaubernd aus und er hatte damit vollkommen ihren Geschmack getroffen, denn wenn sie Schmuck trug, dann welchen der genau in diese Richtung ging, denn sie mochte nichts was die obersten Frauen trugen, das war ihr zuviel und sie liebte das unauffällige und doch edle. Und Valerian hatte ihr zudem noch die Farben geschenkt die sie besonders schön fand. Ihr fehlten die Worte als sie mit ihren zierlichen Fingern über die beiden Schmuckstücke fuhr.


    „Sie sind wundervoll Valerian,“ sagte sie leise und blickte wieder zu ihm auf. Ihre Wangen glühten rot und ihre Augen leuchteten vor Freude auf. Philogena wusste nicht ob sie beide Schmuckstücke nun anlegen sollte oder erst zu Hause. Es war das erste mal, dass man ihr ein solches Geschenk machte.


    Elenna, die Sklavin die fast neben Philogena stand, staunte ebenfalls nicht schlecht und blinzelte leicht als sie den Schmuck in den Händen ihrer Herrin sah. Wahrscheinlich waren das Dinge die den Herrn interessieren würden, denn Philogena schien wirklich die Männer anzuziehen wie das Licht die Motten. Beneidenswert, war ein kurzer Gedanke, aber auch sie hatte schon von dem ominösen Brief erfahren der beim Herrn zu Hause auf dem Tisch lag. Und hätte jemand Elenna wirklich gefragt, sie hatte eine Ahnung, aber sie war nur eine Sklavin und würde ihrer Herrin sicher keine Flausen in den Kopf setzen, wenn nachher ihre Vermutungen doch nicht stimmten aber, dass nicht einmal der Herr … naja egal.