Beiträge von Purgitia Philogena

    Sie war ein wenig nervös, aber das war sie schon die letzten Tage gewesen. Philogena wusste auch nicht ob sie Valerian von der Begegnung mit seinem Vorgesetzten erzählen sollte. Dann dieser Brief……..er wollte ihr einfach keine Ruhe lassen und beschäftigte sie Tag ein und Tag aus. Solange Macer nicht leibhaftig mit diesem Mann gesprochen hatte würde sie sich wohl immer Gedanken machen, eine Eigenart die man wohl niemals aus der jungen Frau rausbekommen würde.
    Wenigstens standen ihre Sklaven ihr nicht direkt auf der Pelle. Nur Elenna stand neben ihr und Lysias ein wenig weiter weg. Die anderen standen zwar auch herum, aber sie hielten den nötigen Abstand zu ihr, dass sie sich nicht vollkommen bedrängt fühlen musste. Für jemanden der es einfach nicht gewohnt war mit so vielen Sklaven unterwegs zu sein, war das schon eine ziemliche Umstellung.


    Die Sonne schien, zwar nicht mehr so heiß wie noch vor wenigen Tagen, aber sie wärmte einen und ließ Philogena durch ihre Kleidung regelrecht erstrahlen. Sie blickte gerade in eine andere Richtung als Valerian sich näherte, doch als sie ihren Kopf leicht zur Seite drehte erblickte sie ihn. Er sah vollkommen anders aus, aber sie erkannte ihn. Ohne Rüstung wirkte er ganz anders, aber beschreiben konnte sie es nicht.
    Ein zaghaftes und freundliches Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und auch Elenna war aufmerksam geworden auf den jungen Mann der sich ihrer Herrin näherte. Sie musste sich eingestehen, dass er wirklich gut aussah und schöne Augen hatte, aber Elenna versuchte sich diese Gedanken natürlich nicht anmerken zu lassen und senkte sofort ihr Haupt ein wenig. Was machte ihre Herrin nur, dass sie die Aufmerksamkeit von gut aussehenden Männern nur so auf sich zog, trotz dieser Gedanken lag ein ganz leichtes Schmunzeln auf den Lippen der Sklavin.


    Philogena kam ihm langsam einige Schritte entgegen während die Sonne die kleinen verwobenen Goldfäden schimmern und glitzern ließ, wie ihre Augen. „Salve…..Valerian,“ grüßte sie ihn mit sanfter, aber immer noch etwas erkälteter Stimme.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ich werde einfach einen Boten schicken und auf Antwort warten lassen", antwortete Macer, der in diesen Dingen gerne pragmatisch war. Es war ihm ohnehin ein Rätsel, wieso manche Menschen Unmengen von teurem Papyrus und Tinte für eher unwichtige Dinge verschwendeten, wenn man das ganze Haus voll Sklaven, Laufburschen, Boten oder sonstigen Nachrichtenüberbringern hatte. Und wenn es schriftlich sein sollte, dann reichte ja meist auch eine Wachstafel. Aber zu solchen Überlegungen wollte er das Gespräch nun nicht abdriften lassen. "Der Präfekt bietet einen Termin meiner Wahl an, also wird er sich auch zu meiner Wahl äußern müssen und dann sehen wir weiter. Ich sage dir Bescheid, wenn ich mehr weiß."



    „Ich bin wirklich gespannt was bei raus kommen wird. Es macht mich alles ein wenig durcheinander,“ meinte sie. Natürlich würden ihre Gedanken jetzt nur noch darum gehen, vor allem weil keiner von ihnen beiden wusste warum der Brief geschrieben wurde und welche Gedanken der Schreiber dabei hatte. Aber wenigstens war sie Ärger aus dem Weg gegangen, denn als Macer zu Anfang des Gespräches begonnen hatte, hatte sie schon geglaubt, dass sie eine Menger Ärger bekommen würde. Sie wusste ja noch nicht wirklich wie er in solchen Situationen war und ob er auch anders sein konnte. Doch ob sie das alles wirklich raus finden wollte war eine ganz andere Frage.
    „Hast du schon öfters solche Briefe bekommen?“ fragte sie ihn dann und lächelte dabei wieder verschmitzt, wobei sich ihre Stimme ziemlich belegt anhörte wegen ihrer Erkältung. Langsam schwand auch ihre Nervosität wieder da sie glaubte, dass nun die ganzen Dinge geklärt waren, vor allem, dass mit dem Umkippen und nicht erzählen. Philogena hatte gelernt und würde ihm ab jetzt alles sagen was wichtig war, nur den Baum, den wollte sie dann doch lieber für sich behalten, den hatte wenigstens niemand mitbekommen, zumindest niemand der ihrem Cousin dann einen Brief schreiben würde. Diese Geschichte war schon peinlich genug als, dass sie es ihrem Cousin erzählen wollte.

    Nachdem sie den Brief erhalten hatte war sie mehr als durcheinander gewesen. Im Moment machte sie jeder Brief durcheinander, schließlich war kurz zuvor ein Brief von Caecilius Crassus ins Haus geflattert, der sie und ihren Cousin ein wenig verwirrt hatten und kurz darauf kam der Brief von Valerian. Philogena war halbwegs wieder gesund, schnupfte nur noch ein wenig, aber das Fieber war vollkommen verschwunden. Sie hatte ja schon überlegt Valerian zu schreiben, dass sie nicht kommen konnte, aber das wollte sie auch nicht machen, schließlich hatte er diesen Tag anscheinend fest eingeplant.
    Ihre Gedanken waren vollkommen wirr und durcheinander, zum einen wegen der Worte die Valerian benutzt hatte in seinem Brief und zum anderen wegen dem anderen Brief von Crassus. Die ganze Zeit machte sie sich schon Gedanken darüber was er genau von Macer wollte und warum es da anscheinend um sie ging, schließlich hatte er sie in seinem Brief erwähnt.


    Philogena wusste, dass es sie verrückt machte bis sie Gewissheit hatte was es bedeutete aber dazu musste Macer erst einmal zu dem Praefecten gehen. Außerdem war sie sich sicher, dass Elenna mehr vermutete als sie preis geben wollte, aber aus der Sklavin war kein Gedanke rauszuquetschen so, dass sie es irgendwann aufgeben hatte diese zu nerven. Natürlich brachte es ja auch nichts irgendwelche Spekulationen in den Raum zu werfen, aber Warten war etwas was Philogena schwer fiel. Natürlich würde sie warten, aber das änderte nichts daran wie sie sich eigentlich fühlte, nämlich vollkommen neben sich, aber wie gut, dass sie es auf das vergangene Fieber schieben konnte.


    Lange hatte sie nun gebraucht bis sie das richtige zum Anziehen gefunden hatte. Ein zartes Gelb war es heute mit goldenen Borten an den Rändern und Abschlüssen. Zarte Farben die mochte sie lieber als diese ganz auffälligen auch wenn es Mode war, denn die meisten Frauen trugen Farben die eher raus stachen als ihre. Aber sie mochte es dezent und doch edel. Jeder hatte nun einmal so seinen Geschmack.


    Philogena hatte gelernt und wollte ihren Cousin auf keinen Fall mehr enttäuschen, denn dieses mal nahm sie neben Lysias und Elenna noch zwei weitere männliche Sklaven mit. Das sollte wohl genügend damit ihr nichts mehr geschah und sie sich auch nicht in irgendwelche Dummheiten stürzte. Zwar fand sie es seltsam so begleitet zu werden, da sie sonst immer nur mit Elenna und ihrer Freundin unterwegs gewesen war, zu Hause, doch es war dennoch in Ordnung. Ein wenig hatte sie schon Herzklopfen und sie war gespannt ob Valerian wirklich kommen würde. Der Park war schnell gefunden und sie erinnerte sich noch zu gut daran wie sie auf den Baum geklettert war nur um Cassius da hinunter zu holen und dann selber Hilfe benötigt hatte. Elenna lief neben ihr und im Abstand zu ihnen und immer leicht versetzt folgten die Sklaven zusammen mit Lysias.


    Da war er, der Baum und sie war eindeutig zu früh. Langsam schritt sie auf diesen zu und fühlte sich nun doch ein wenig beobachtet von ihren Sklaven. Sie musste sich unbedingt daran gewöhnen, irgendwie. Nun stand sie da und wartete auf Valerian. Kein Wunder, dass er noch nicht da war, denn sie war viel zu früh. Die Sonne spiegelte sich in ihren Augen wieder und in den goldenen Fäden von den Verzierungen ihrer Stola und Palla.




    Sim-Off:

    Reserviert

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Da seine Cousine offenbar keine Einwände dagegen hatte, den Brief positiv, aber weitgehend neutral zu beantworten, betrachtete Macer auch dieses Thema als zunächst abgeschlossen. Mehr würden sie erfahren, wenn er eine Antwort auf seine Antwort erhielt. "Es muss ja nicht jedes Mal etwas Schlimmes sein", meinte er dann. Seine Cousine schien zwischen völlig sorglos und völlig besorgt kaum eine Zwischenstufe zu kennen, schien es Macer. "Nach Erkältungen und Hitzschlägen täten uns ein paar ganz normale Tage sicher gut. Bei wirklich wichtigen Sachen hätte der Präfekt sicher dienstlich geschrieben. Dafür ist er ja schließlich der oberste der Prätorianer. Damit kann man prima Leute erschrecken." Macer grinste breit, als wenn er sich nicht erschrecken lassen wollte. Tatsächlich wusste er nicht, wie er reagiert hätte, wenn dieses Schreiben von Crassus tatsächlich nicht privater sondern dienstlicher Natur gewesen wäre.



    Immer wieder glitt ihr Blick zu diesem Stück Pergament welches Macer ja wieder hatte sinken lassen. Ihr Herz wollte nicht wirklich zur Ruhe kommen, auch wenn ihr Cousin das alles nun wieder etwas lockerer zu sehen schien. Philogena wusste ja auch nicht warum sie dieses Gefühl hatte vielleicht etwas falsches getan zu haben, auch wenn sie ja eigentlich wusste, dass dem nicht so gewesen war. Doch sie erinnerte sich daran, dass sie ihm ja angeboten hatte die Sterne zu zeigen. War sie da zu weit gegangen? Dir Worte ihres Cousins nahmen ihr auch nicht wirklich ihre Sorgen, aber sie versuchte die meisten davon doch runterzuschlucken.
    „Stimmt, ich mache mir zu viele Sorgen,“ meinte sie leise und lehnte sich etwas zurück. Immer noch etwas nervös begannen aber ihre Finger wieder miteinander zu spielen, nur leicht, aber dennoch taten sie es.
    „Das klingt verlockend, also so ein paar Tage einfach nur Ruhe,“ schmunzelte sie. Wahrscheinlich würde Macer sie damit noch eine ganze Weile mit aufziehen. „Oh ich finde er kann auch sehr gut mit ganz einfachen Briefen erschrecken, schließlich wissen wir beide nicht was Sache ist und das ist erschreckend genug, aber wahr ist wirklich, dass wenn der Brief anders gewesen wäre,“ sie grinste „Du vielleicht hier eher rumgehüpft wärst.“ Sie kicherte leise und bewunderte es immer noch wie ruhig Macer eigentlich nach außen hin wirkte, ob er es innerlich auch war das blieb natürlich offen.
    "Wirst du ihm bald schreiben, dass du kommst?" fragte sie dann doch neugierig, schließlich wollte sie unbedingt wissen warum Crassus nun geschrieben hatte.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Wenn Macer selber gewusst hätte, was er hören wollte, wäre die Sache vielleicht einfacher gewesen. Der Brief hatte ihn allerdings ziemlich überrascht und nachdem seine Verärgerung über das Verhalten seiner Cousine besprochen war, blieb seine Ratlosigkeit zurück. "Anfreunden? Er möchte die Tatsache, dass er dich getroffen hat dazu nutzen, sich mit mir anzufreunden? Nein, das glaube ich nicht." Macer schüttelte den Kopf, denn da konnte er keinen Zusammenhang erkennen. "Wenn er sich zwanglos mit mir treffen will, gäbe es hunderte Gründe. Da braucht nicht erst meine Cousine nach Rom zu reisen und einen Hitzschlag zu bekommen, damit er mich zu einem Essen einladen kann." Er wollte damit weder sich noch seiner Cousine etwas einreden, aber soweit er den Praefectus kannte, hätte der eine einfach Einladung kaum so umständlich verpackt. "Nun, ich gedenke jedenfalls, ihm eine freundliche Antwort zu geben und mich gerne mit ihm zu treffen. Dann werden wir sehen, worum es wirklich geht."



    Ihr Herz wollte einfach nicht aufhören so schnell zu pochen. Es war alles so verwirrend und komisch zugleich. Sie konnte sich ja selber keinen anständigen Reim drauf machen was nun los war. Es war seltsam, dass Crassus einen solchen Brief mit so komplizierten Sätzen schickte, da hatte ihr Cousin schon recht. Nur kam Philogena auf keinen anderen Gedanken als jenen, dass er sich eben mit Macer etwas mehr anfreunden wollte und sie dann vielleicht doch als Mittelpunkt nutzte. Von Crassus wusste sie ja, dass er Macer nicht wirklich gut kannte und vielleicht hatte er sich ja nun gedacht…….
    Aber ihr Cousin würde es schon besser wissen, da er ihn auf jeden Fall besser kannte als sie ihn. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass da noch einiges kommen würde und das machte sie nervös. Im Unklaren zu stehen konnte einen wahnsinnig machen aber weder ihr noch Macer würde nichts anderes übrig bleiben als so lange zu warten bis dieses Treffen stattgefunden hatte.


    „Naja vielleicht,……“ begann sie und brach dann doch wieder ab „Wahrscheinlich hast du Recht. Er hätte sich schon die ganze Zeit mit dir treffen können,“ meinte sie dann. Aber hatte sie vielleicht etwas falsch gemacht? Sich daneben benommen was der Praefect nun mit ihrem Cousin persönlich bereden musste? Sie konnte sich an nichts erinnern was böse gewesen sein könnte. Ihrer Meinung nach hatte sie also nichts falsch gemacht. „Ich hoffe es ist nichts schlimmes,“ dachte sie laut vor sich hin. Philogena kam halt auch wegen diesem Punkt mir den Familien immer wieder darauf, dass es etwas mit Freundschaft zu tun haben musste, etwas anderes kam ihr einfach nicht in den Sinn, aber es würde auch nichts bringen sich den Kopf zu zermatern, doch war das leichter gesagt als getan.


    Die junge Frau runzelte leicht ihre Stirn. „Ich hoffe, dass wir es schnell wissen werden was das zu bedeuten hat, es ist,…….komisch, auch wenn ich mir nicht denken kann, dass es etwas Schlimmes ist,……..er war…..nett gewesen.“ Man sah Philogena an, dass sie aus dem Denken nicht mehr raus kam.
    Ihr Kopf brummte langsam aber sicher noch schlimmer als vorher. Das war ja zum verrückt werden das alles.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer erhob sich ebenfalls, während sich seine Cousine etwas ungelenk streckte und ließ sich dann breitwillig umarmen. "Das hängt davon ab, wann du zu essen gedenkst. Ich frühstücke morgens nur wenig und empfange erst einmal meine Klienten. Lass' dich davon nicht stören, auch wenn hier dann durchaus etwas Trubel ist. Wenn ich das Haus dann verlassen habe, wird es wieder ruhiger. Ich komme dann im Laufe des Nachmittags zurück." Da die Hauptmahlzeit ohnehin das Abendessen war, rechnete Macer nicht damit, dass sie sich tatsächlich schon zum Frühstück zu ihm gesellen wollte.



    Philogena umarmte ihren Cousin herzlich und fühlte sich nun wirklich zu Hause. Es tat gut.
    „Am Abend, so wie üblich, ich glaube in der Früh komm ich dieses mal nicht so schnell aus dem Bett,“ gestand sie ihm mit leichter Röte auf den Wangen, denn auch wenn sie nicht zu den Langschläfern gehörte war sie wirklich ziemlich kaputt und glaubte nicht, dass sie auf war wenn er ging. „Dann weiß ich ja bescheid und werde mich nicht wundern,“ sagte sie schmunzelnd als er von seinen Klienten hörte die ja morgens sozusagen die Casa stürmten. „Ich freue mich dann auf das Essen zusammen mit dir. Ich wünsche dir eine gute Nacht, schlaf gut,“ sagte sie und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange als sie sich dann von ihm löste und langsam aus dem Triclinium ging. Die Sklaven hatten sich schon um ihre Sachen gekümmert und Elenna wartete schon draußen vor der Tür um sie in ihr Zimmer zu bringen, denn sie wusste ja mittlerweile schon wo es war.
    Nun erst spürte Philogena wie müde sie eigentlich wirklich war und war froh, dass sie nun ins Bett gehen konnte. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte fiel sie auch förmlich in eben jenes.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Dass ein Wagen nicht bequem war wusste Macer selber gut genug und konnte verstehen, dass seine Cousine endlich mal wieder ein ordentliches Bett haben wollte. Bei den Herbergen an den Straßenstationen gab es schließlich auch sehr schwankende Qualität. "Natürlich, ein Bett steht schon da. Du kannst es dir sofort bequem machen, wenn du möchtest."


    Dass sie sich nun bald zurückziehen wollte, überraschte Macer nicht. Immerhin hatten sie schon sehr lange miteinander geredet und eine Menge neuer Eindrücke und Informationen konnten ihn selber auch manchmal ganz schön müde machen. "Ich werde dich nicht daran hindern", antwortete er daher. "Der erste Abend in Rom muss ja nicht gleich der längste werden. Rom wartet nicht nur an diesem Tag auf dich."


    Ohja ein Bett. Ihr Körper schrie förmlich schon danach, aber vorher würde sie sich noch ein wenig frisch machen, auch wenn sie ein richtiges Bad erst morgen nehmen würde, denn nun würde sie wohl auf der Stelle im warmen Wasser einschlafen. Zwar wirkte sie so nicht wirklich müde, aber ihr Körper war es, denn Reisen konnten wirklich zehrend sein, zumal sie nicht in ein paar Stunden vollbracht waren.
    „Das werde ich auch gleich ausnutzen und wohl heute nicht mehr so schnell aus dem Bett kommen. Zum Glück ist es schon spät da fällt es nicht einmal auf,“ schmunzelte sie „Dann werde ich mich langsam in das Zimmer begeben und mich ausruhen,“ sagte sie und erhob sich nun langsam. Und was sie spüren musste war nicht gerade angenehm, denn sie hatte einen Muskelkater und das nur vom Sitzen im Wagen. Aber ungewollt verspannte man sich da doch ziemlich. Leise seufzte sie, tat es aber gleich mit einem Lächeln ab. Dann streckte sie leicht ihre Hände nach Macer aus weil sie hoffte ihn noch einmal umarmen zu können. Es war als würde sie testen wollen ob sie auch wirklich hier war, angekommen bei ihrer Familie. „Ich denke und hoffe wir sehen uns morgen? Vielleicht zum Essen dann?“ fragte sie ihn.




    Ihr war schrecklich heiß und das lag ganz sicher nicht mehr am Fieber, da war sie sich so gut wie sicher. Auf jeden Fall nahm sie sich vor, dass sie ihrem Cousin, alleine schon deswegen weil sie solche Sitzungen nicht mehr wollte, zumindest nicht in diesem Ausmaß, alles zu erzählen was wichtig sein könnte. Vielleicht musste er dann nun durch alle Dinge die in seinen Ohren wohl mehr als unwichtig waren, aber besser so als, dass sie noch einmal etwas verschwieg was er unbedingt wissen wollte. Ihre Wangen glühten auch weiterhin und wenn man sie angefasst hätte, hätte man sich sicher fast die Finger verbrennen können.


    Sie beobachtete ihren Cousin ganz genau, denn er hatte sie nun mit den Worten vollkommen durcheinander gebracht. Er wollte sie wiedersehen, das machte sie nervös und verlegen und alles gleichzeitig auf einmal, dass sie gar nicht wusste was sie eigentlich denken sollte oder nicht. Philogena hing Macer förmlich an den Lippen als er nun begann einige Stellen aus dem Brief vorzulesen und ihr stockte ein wenig der Atem, denn das was geschehen war klang mit seinen Worten weit aus schlimmer als es wirklich gewesen war, zumindest aus ihrer Sicht. Gut es hätte sehr schlimm werden können, aber er war ja da gewesen, Crassus war da gewesen. Sie blinzelte bei den letzten Worten von Macer und als er das Pergament senkte, klang das Geräusch unendlich laut in ihren Ohren. …….zu vertiefen und zu stärken……seltsame Worte und sie wusste nicht recht was sie damit anfangen sollte. Natürlich war sie nicht dumm, aber im Moment kam sie einfach auf keinen grünen Nenner. Wahrscheinlich war sie einfach zu durcheinander.


    „Vielleicht möchte er sich mit dir anfreunden?“ fragte sie und schaute ihn dabei doch recht hilflos an. Was sollte sie denn sagen? Was wollte er denn hören? Verlegen strich sie sich die Strähnen ihrer Haare hinter die Ohren und blickte kurz zu Boden. "Was meinst du?"

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das ist gut, dann werden wir auch für ihn genug Aufgaben finden", stellte Macer zu Lysias fest. "Natürlich bleibt er vor allem dein Sklave. Ich habe nicht vor, ihn dir wegzunehmen, indem ich ihm ständig andere Arbeit gebe. Wenn du ihn brauchst, dann steht er weiterhin zu deiner Verfügung. In jedem Fall kann er bei den Einkäufen helfen, damit er Rom ein wenig kennenlernt und dir in der Stadt auch so eine Hilfe sein kann. Sonst irrt ihr nachher nur zu zweit durch die Straßen." Ein guter Leibwächter sollte schließlich schon wissen, welche Gebiete man am besten meiden sollte, um wirklich kritische Situationen komplett zu vermeiden. Wobei Rom bei Tag eigentlich recht friedlich war, wenn man keine exotischen Abstecher wagte.


    Der kleine Imbiss war inzwischen weitgehend verspeist und zumindest Macer war auch ausreichend gesättigt. "Dein Zimmer wird oben im ersten Stock liegen", dachte er daher an die nächstliegendsten Schritte. Im Moment ist dort nur ein Gästezimmer eingerichtet, aber du kannst es dir natürlich herrichten wie du möchtest."[/i]



    Das glaubte sie auch, dass sich genügend Aufgaben für jeden hier finden würden und Lysias teilen würde sie nur zu gerne, schließlich würde sie ja nun auch hier wohnen, also konnte sie auch ihre Sklaven mit ihrem Cousin teilen, damit hatte sie sicher keine Probleme. „Das ist eine gute Idee mit dem Kennenlernen von Rom durch Einkäufe. Und das stimmt,“ meinte sie und musste schmunzeln „Mir würde es wirklich passieren, dass ich mich noch verlaufe, bei meinem Glück. Solche Situationen scheine ich immer wieder gern anzuziehen, aber keine Sorge, deswegen bin ich ja auch nicht alleine unterwegs,“ meinte sie gleich beruhigen, auch wenn sie nur wenige Tage später einmal alleine unterwegs sein würde und dabei in einem Baum am Ende sitzen würde. Zum Glück konnte sie nicht voraussehen. „Lysias merkt sich solche Gegenden sehr schnell, schon damals als wir ihn bekommen haben, kannte er sich schneller aus als so manch anderer. Mit ihm kann man zufrieden sein,“ gab sie noch eine Beschreibung zu ihrem Sklaven ab, aber das gleiche wäre auch für Elenna.


    „Das ist lieb und klingt verlockend mit dem Zimmer. Ich werde sehen was ich machen kann, doch im Moment bin ich wohl einfach schon froh wenn ein gemütliches Bett drinnen steht. Unterwegs im Wagen zu sein ist nicht wirklich das bequemste was man sich vorstellen mag,“ meinte sie und freute sich wirklich sehr wieder in einem schönen Bett liegen zu können. Ja das war eine ziemlich himmlische Vorstellung irgendwie. Philogena selber war nun auch alle mal gesättigt und griff sich nun wieder ihren Becher um einen kleinen Schluck zu trinken. „Wenn es dir nichts ausmacht würde ich mich vielleicht auch bald ein wenig ausruhen,“ meinte sie dann nach einer kurzen Pause, auch wenn sie den ganzen restlichen Abend noch hätte reden können, spürte sie langsam doch ein wenig die Müdigkeit in sich aufkommen.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer wurde mit den Beteuerungen seiner Cousine nicht so recht glücklich. "Es ist mir schon klar, dass dir das alles nicht absichtlich passiert ist um mich zu ärgern. Warum solltest du auch nach Rom kommen, nur um mir Kummer zu machen? Aber nun ist es passiert und es wäre für uns beide wesentlich einfacher gewesen, wenn wir früher darüber gesprochen hätten."


    Noch immer wusste er nicht genau, was eigentlich passiert war und warum. Dass der Praefectus Praetorio zufällig der nächstbeste Mann war, den Philogenias Sklavin ansprechen konnte, erschien ihm wirklich ein grandioser Zufall zu sein. Macer selber war nach seinem Empfinden nämlich selber ziemlich häufig in der Stadt unterwegs und dabei bisher weder einfach so einem einzeln herumlaufenden Prätorianerpräfekten begegnet noch von irgendwelchen Sklavinnen angesprochen worde. Vielleicht hätte ihm letzteres besser mal passieren sollen, dann hätte er jetzt wenigstens eine Frau. "Aber dann sprechen wir eben jetzt darüber. Dem Praefekten scheint das zufällige Treffen ja in guter Erinnerung gewesen zu sein und ich habe den Eindruck, dass er nichts dagegen hätte, dich noch einmal zu treffen." Ein leichtes Grinsen konnte sich Macer nicht verkneifen, denn er erwartete, dass diese Nachricht seine Cousine noch mehr in Verlegenheit bringen würde, als sie ohnehin schon war. Bei ihrer labilen Gesundheit hätte es ihn nicht einmal gewundert, wenn sie nun in Ohnmacht fallen würde, aber dieses eine Mal nahm er das Risiko bewusst in Kauf.




    Es war ihr wirklich unangenehm das ganze. Für die Zukunft nahm sie sich natürlich vor alles zu erzählen was vielleicht wichtig sein könnte, auch wenn ihr nicht so ganz bewusst war was denn alles für ihren Cousin so wichtig sein könnte. Mit dem Baum stufte sie zum Beispiel als sehr, sehr unwichtig ein. „Ich würde dir niemals gerne Kummer bereiten,“ sagte sie noch einmal leise und schaute ihn ganz vorsichtig an, als hätte sie ein wenig Angst, dass er sie gleich beißen könnte. Damit war wohl dieser Teil geklärt und sie hoffte, dass er nicht wirklich böse war und es nur die Sorge war die da sprach.


    Natürlich war es klar gewesen, dass nur dieser ganz kleine Teil von Tisch war denn, dass es nun weiter ging hatte sie schon geahnt, aber Macer wusste da ja mehr. Noch immer hatte sie keine Ahnung was in dem Brief eigentlich stand und warum es für sie wichtig zu sein schien da er ja vorhin es kurz angesprochen hatte. Eine Einladung und es hatte was mit ihr zu tun. Philogena war so durcheinander gewesen, dass sie die Hälfte schon wieder vergessen hatte. Erneut musste sie ein wenig husten und spürte wieder die Hitze in sich aufsteigen, aber schnell wurde auch das wieder besser, zumindest für einen kleinen Moment.
    Sie legte gerade ihre Hände wieder zurück in ihren Schoß als Macer über den Praefecten sprach. Seine Worte bewirkten wohl genau das auf was er gehofft hatte. Ihre Wangen glühten nun und sie traute sich gar nicht ihren Blick zu heben. Verlegen wanderte sofort eine Hand in die Höhe um ihre Haare nach hinten zu schieben die nun immer wieder nach vorne fielen. „Er,…..würde mich wiedersehen wollen?“ fragte sie mit diesem Lächeln welches auch Crassus schon hatte sehen können.


    In Ohnmacht fiel sie Gott sei dank nicht, aber sie fühlte sich auf jeden Fall seltsam. Es war schon komisch was eine einfache Begegnung auslösen konnte. Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Sie erinnerte sich an die Sterne und ihr Lächeln wurde noch einmal etwas strahlender. Es dauerte einen Augenblick bis ihr wieder bewusst wurde, dass sie hier vor ihrem Cousin saß. Leicht hob sie ihren Blick an. „Hat er das geschrieben?....Oder vermutest du das nur?“ wollte sie dann wissen, denn nun hatte er ihre Neugierde geweckt auch wenn sie einen hochroten Kopf hatte und sie das ganze schrecklich verlegen machte. Doch manchmal siegte die Neugier doch mehr als alles andere. „Warum hat er geschrieben?“ Oh sie würde bald im Boden versinken, wenn sie nicht mehr erfuhr.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Dann soll Elenna sich am besten mit den anderen Sklaven aus dem Haus absprechen, was ihre Aufgaben bleiben und was meine Sklaven nun mit erledigen oder wo sie diesen zur Hand gehen kann." Was zum Beispiel die Wäsche betraf wäre es schließlich alles andere als geschickt gewesen, nebeneinander her zu arbeiten. Zumal Elenna sich im Haus ja ohnehin nicht auskannte.


    "Lysias werden wir das Sprechen dann schon noch beibringen", schmunzelte Macer dann. "Vielleicht ist er meinen Sklaven gegenüber gesprächiger als seiner Herrin gegenüber. Kann man ihn außer als Leibwächter auch für Botengänge, Einkäufe oder handwerkliche Arbeiten einsetzen?" Dass seine Cousine schon in wenigen Tagen trotz dieses Leibwächters zahlreiche unerwartete Begegnungen haben sollte und es wohl besser gewesen wäre, einen zweiten einzustellen anstatt über andere Aufgaben für den ersten nachzudenken, konnte Macer zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht im mindesten ahnen.



    Elenna würde sich sicher freuen wenn sie auch mit den anderen Sklaven mehr zu tun hätte, aber da hatte sie bei ihr keinerlei Bedenken, denn sie war doch recht aufgeschlossen und vor allem hilfsbereit. „Das werde ich ihr dann später gleich sagen, dann kann sie sich mit deinen Sklaven absprechen. Ich denke da wird es auch keine Probleme bei geben, denn Elenna ist wirklich eine sehr liebe und aufmerksame Sklavin die sich sehr gut anpassen kann,“ meinte sie und musste doch etwas schmunzeln. Elenna sah sie als eine Freundin an, das konnte sie immer wieder nur betonen. Wahrscheinlich würde sie ihr nicht einmal böse sein können, wenn sie etwas anstellte, was natürlich nicht gut wäre, für beide Seiten. Aber Strenge war noch nie Philogenas Stärke gewesen.


    „Darauf bin ich gespannt,“ sagte sie sogleich und musste grinsen. Nicht einmal zu Hause hatte Lysias viel gesprochen, weder bei ihr noch bei wem anderen, aber auch er war ein sehr guter und zuverlässiger Sklave, wenn Philogena ihn mit nah, denn sie hatte Gefahrenquellen nicht wirklich im Auge und begab sich dann doch hin und wieder auf unsicheren Boden und zwar nicht ausreichend geschützt. „Er ist ein großer Sklave und wird auch Botengänge und Einkäufe erledigen können. Gerne kannst du ihn dafür einsetzen Macer. Wie es mit handwerklichen Arbeiten aussieht müsste ich ihn fragen was er kann, oder aber er soll es lernen. Wie gesagt stark genug ist er,“ sagte sie, wusste aber nicht was Macer unter solchen handwerklichen Arbeiten nun wirklich verstand, aber das würde sich dann schon noch zeigen.




    Zum Glück kannte sie seine ganzen Gedanken nicht und das war auch ganz gut so. Wahrscheinlich wäre sie dann wirklich im Boden versunken, ahnte sie ja nicht einmal, dass ihre Worte diese ganze verzwickte Situation nicht besser machten. Ihr wurde irgendwie immer heißer und das lag dieses mal ganz bestimmt nicht am Fieber, schließlich war es schon langsam weitesgehend am zurückgehen gewesen, aber hier nun zu sitzen, war dann doch wieder etwas anderes. Langsam begann sie ein wenig nervös an ihren Fingern zu spielen die in ihrem Schoß gebettet lagen.
    „Es ist alles noch etwas ungewohnt hier. Hier scheint alles wärmer zu sein und, naja wie ich dir sagte wurde mir schwindelig und dieser Mann war auf einmal da. Elenna war zu dem erstbesten gegangen den sie gesehen hat,………es war der Praefect gewesen,“ sagte sie leise und wiederholte damit eigentlich ihre Worte nur um etwas dazu zu sagen. Philogena schaute ihren Cousin entschuldigend an. „Ich verspreche dir, dass ich in Zukunft achtsamer sein werde. Ich möchte dir keinen Kummer machen,“ sagte sie leise und immer noch mit ihrer heiseren Stimme. Vielleicht sollte sie irgendwann, sollte sie noch einmal gesundheitliche Probleme haben, mit einem Medicus sprechen.


    Was er dann weiter sagte, machte das ganze immer noch nicht besser. Philogena hatte sich nichts dabei gedacht, hatte nicht darüber nachgedacht, dass diese Begegnung so wichtig sein könnte. Gut für sie selber war es doch etwas ganz anderes gewesen…..wobei sie sich auch an diese ganz andere Begegnung erinnerte aber von dieser würde sie nichts erzählen, es war peinlich und…..sie wollte nicht, dass ihr Cousin enttäuscht von ihr war, denn sie hatte das Gefühl, dass er es schon war.
    „Es tut mir leid,“ sagte sie leise und es schaute fast so aus als würde sie etwas in sich zusammensinken. „Ich weiß, dass du eine wichtige Person bist, aber ich habe mir nichts dabei gedacht, also nicht gedacht, dass es so wichtig ist zu erzählen wen ich getroffen habe. Ich,…..ich….hatte dich auch nicht beunruhigen wollen weil es mir so plötzlich nicht gut ging, aber es war ja nur die Hitze und ich wollte dich nicht enttäuschen,“ meinte sie. Nein sie wusste eigentlich gar nicht was sie sagen sollte zumal sie nicht damit gerechnet hatte, dass ein Brief kommen würde. Was hatte das zu bedeuten? Warum schrieb er ihrem Cousin, dass er sie getroffen hatte und dann auch noch unter diesen Umständen? Hatte sie etwas falsch gemacht?


    „Es tut mir leid.“ Sie wich seinen Blicken aus und schaute auf ihre Hände.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ja, sicher, zwei sind überhaupt kein Problem", erklärte Macer. "Für die beiden ist in jedem Fall noch Platz in den Sklavenunterkünften, ohne dass es zu eng wird. Das heißt also insgesamt drei Personen mehr. Nun, das sollte die Küche schaffen, ohne noch zusätzliche Kräfte zu brauchen. Elenna ist deine Ornatrix? Welche Aufgaben hat Lysias?"


    Die Sache mit geliehenen Sklaven kannte er nur zu gut selber. Seit er diese große Sänfte beim Gewinnspiel der Acta Diurna gewonnen hatte, musste er sich immer vier Trägersklaven mieten, wenn er sie mal benutzen wollte. Er war schon lange nicht mehr damit unterwegs gewesen, aber sicher würde sich irgendwann mal wieder eine Gelegenheit ergeben.



    Philogena war erleichtert, denn auf keinen der beiden hätte sie gerne verzichten wollen, auch wenn sie immer noch ihrer Sklaven hinterher trauerte, die zu ihrer besten Freundin geworden war. Vielleicht konnte sie diese ja irgendwann einmal nachholen. „Dann bin ich beruhigt. Elenna ist mir wirklich eine große Hilfe und sie ist sehr umgänglich. Ja so in etwa könnte man es sagen,“ bestätigte sie Macers Vermutung zu Elenna „Lysias ist zu meinem Schutz mitgekommen. Er redet kaum, naja eigentlich nie, nur wenn er muss. Ich dachte es wäre besser ihn auf der Reise dabei zu haben und hier wird er mich auch immer wieder bekleiten damit nichts passiert,“ meinte sie. Zwar war er kein wirklicher Leibwächter aber er war ein kräftiger Sklave der schon wusste was zu machen war wenn Not am Mann herrschte. Von daher hatte sie auch keinerlei Angst auf der Reise hier her gehabt.


    „Hmm wegen dem Essen,“ sie schmunzelte etwas „Ich weiß das gehört sich nicht, aber ich kann auch kochen,“ meinte sie und wusste natürlich, dass es nicht wirklich üblich war, dass sie hätte kochen müssen können, aber sie hatte es lernen wollen und konnte es sogar recht gut. Es gab eben auch andere Sachen die ein wenig Spaß machen konnten. „Vielleicht magst du es ja irgendwann einmal testen und probieren?“

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Versprechung seiner Cousine nahm Macer wortlos zur Kenntnis, sollten ihre leichtsinnigen Dummheiten doch gar nicht das Thema in diesem Gespräch sein. Zumindest nicht solche Arten von Dummheiten. "Das mit den Sehenswürdigkeiten wird sich schon noch ergeben, keine Sorge. Ich bin mir sicher, du wirst dazu viele Anlässe haben und immer jemanden finden, der dir etwas neues zeigt." Er lächelte vielsagend. "Immerhin scheinen schon recht prominente und einflussreiche Leute zu wissen, dass du hier bist. Der Praefectus Praetorio nahm dies zum Anlass, mich einzuladen. Du kennst ihn?"


    Philogena lächelte etwas, was aber doch gequält wirkte, dies lag aber wiederum daran, dass sie so verschnupft war, das bei ihr alles ziemlich lediert aussah. Sie hoffte ja immer noch darauf, dass wenn er Zeit hatte sie beide einmal zusammen sich Rom ansehen konnten. Darauf freute sie sich ja schon seit dem sie hier angekommen war und sie drüber gesprochen hatten. Wahrscheinlich konnte sie zusammen mit ihrem Cousin eine Menge Spaß haben, ja da war sie sich sogar ziemlich sicher. Bevor sie allerdings darauf etwas erwidern konnte wurde sie bei seinen nachfolgenden Worten knallrot.
    Er hat ihn eingeladen? Warum? Es ging um sie? Sie verstand nicht was er meinte, aber …… Nein sie packte es nicht einmal einen klaren Gedanken zu fassen. Kurz blinzelte sie auf und strich sich verlegen mit ihren feinen Fingern an der Wange entlang.
    „Eingeladen?“ fragte sie leise nach. Ihr war plötzlich so schrecklich warm, man konnte sagen heiß, vielleicht lag das ja einfach nur am Fieber, redete sie sich mal ein.
    „Ich,….ja…..habe ihn kennen gelernt,“ sagte sie vollkommen verlegen und mit einem verhaltenen Lächeln. „Er hat mir geholfen…….naja,…..ich habe die Hitze etwas unterschätzt. Ich bin es einfach nicht gewohnt und mir stieg sie zu Kopf, mir war schwindelig und alles und er brachte mich zum Ausruhen in eine Taverne,“ erzählte sie langsam „Wir haben dort ein wenig geredet,“ sagte sie und hatte ein gewisses Strahlen in ihren Augen als sie das erzählte. „Es ist aber nichts schlimmes passiert,“ meinte sie dann noch rasch.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer zog eine leichte Grimasse. Er würde wohl mal ein ernstes Wort mit den Sklaven reden müssen. Diese waren wohl zu sehr gewohnt, dass der Hausherr auf sich selber aufzupassen pflegte. Bei seiner Cousine war das offenbar anders. Dass sie im Garten einfach vergessen wurde und niemand bemerkte, dass sie abends nicht in ihrem Zimmer war, durfte einfach nicht passieren. "Das will ich aber sehr hoffen, dass du das nicht nochmal machst. Nicht nur nicht so schnell, sondern gar nicht wieder", richtete Macer auch ein entsprechend ernstes Wort an sie. Dass er sich Sorgen machte, konnte sie nämlich trotz ihrer Beschwichtigungen nicht verhindern.


    Mit einer Handbewegung wischte er dann aber anscheinend das Thema beiseite. "Und was hast du sonst schon von Rom gesehen, außer meinen Garten?"



    Philogena sah verlegen auf ihre Hände die sie gefaltet in ihrem Schoß liegen hatte. Sie wollte ihm auf keinen Fall Sorgen bereiten, doch anscheinend hatte sie es geschafft, dass er sich welche machte. Es war ja auch nicht ihre Absicht gewesen. Eigentlich hatte sie nur den wunderschönen Himmel anschauen wollen und dann war sie einfach ihren Gedanken erlegen und eingeschlafen. Vorsichtig hob sie ihren Blick wieder an und schaute zu Macer. "Das verspreche ich dir hoch und heilig. Ich hatte nur die Sterne ansehen wollen und dann, ja einfach eingeschlafen bin ich dann. Das ist mir noch nie vorher passiert," sagte sie leise, begann dann aber erst einmal zu husten und hielt sich eine Hand vor den Mund. Wenigstens war der Husten nicht ganz mehr so schlimm wie die Tage zuvor da hatte sie teilweise kaum noch Luft bekommen.


    Sachte lächelte sie ihn dann an, doch seine nächste Frage verwunderte sie ein wenig, denn aufgrund ihres leicht angeschlagenen Zustandes fand sie die Frage ein wenig seltsam. "Ich, ähm," stockte sie kurz "Ich habe mir den Markt angesehen, mich ein wenig zusammen mit Elenna umgesehen, aber ich war noch nicht bei den wirklichen Sehenswürdigkeiten das mache ich dann wenn ich wieder gesund bin," erzählte sie langsam.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Solange ich meinen Sekretär nicht gerade selber benötige, kannst du dich jederzeit an ihn wenden", erklärte Macer. Bisher hatte er die Hausangestellten für sich alleine gehabt, aber seit Victors Eintreffen hatte sich das schon geändert und dass es sich weiter ändern würde war auch klar. Einige hatten ohnehin ihre festen Aufgaben, die unabhängig von der Zahl der Personen im Haus waren, zum Beispiel der Türhüter oder der Gärtner. Den Sekretär, der eigentlich auch Hausverwalter war, würde Macers Cousine schon nicht zu sehr beanspruchen, dachte sich Macer. Sonst müsste er eben nochmal etwas dazu sagen.


    "Wieviel Sklaven oder freie Angestellte hast du eigentlich mitgebracht?" fragte er passend zum Thema, da er dadrauf bei ihrem Eintreffen nicht geachtet hatte. Aber als Hausherr wollte er natürlich schon wissen, wie viele Personen sich nun unter seinem Dach einquartierten. Vielleicht waren ja nun auch mehr Sklaven da, als Arbeit vorhanden war oder aber es musste noch nachgelegt werden, weil viele Personen eben auch viel Arbeit machten.


    „Danke,“ sagte sie zurückhaltend. Natürlich würde sie sich bei der erstbesten Gelegenheit an den Mann wenden damit er ihr eventuell weiterhelfen konnte und sie dann bei der Schola nicht vollkommen dumm da stand. Natürlich würde sie ihn aber nicht die ganze Zeit beanspruchen, das gehörte sich nicht und sie hätte auch nicht gewusst wofür. „bei nächster Gelegenheit werde ich ihn dann mal fragen wegen der Schola und so,“ sagte sie und überlegte sich schon die ersten Fragen die sie dem Mann stellen wollte damit vielleicht schon alles beim ersten Mal gleich abgedeckt war.


    „Hmm,“ machte sie und musste selber erst einmal überlegen, denn viele hatte sie nicht mitgenommen. „Elenna und Lysias sind die beiden die bei mir bleiben werden, alle anderen die zum helfen da sind gehen wieder, da sie nur geliehen sind,“ meinte sie „Die beiden sind doch in Ordnung oder? Weil Elenna, sie ist noch nicht so lange bei mir, aber eine sehr hilfreiche Sklavin auf die ich nur ungerne verzichten möchte,“ gestand sie ihm. Hoffentlich hatte er genügend Platz, das wusste sie ja letztendlich nicht und sie hatte sich vorher auch keine Gedanken darüber gemacht.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer deutete auf einen Sitz auf der anderen Seite des Tisches und betrachtete seine Cousine eine Weile aufmerksam. "Du bist nicht gesund, stimmt's? Wie geht es dir? Sind dir die ersten ungewohnten Tage in Rom nach der ersten Euphorie doch auf die Gesundheit geschlagen?" Von ihrer Krankheit war ihm als Hausherr natürlich berichtet worden, aber er hatte wenig Zeit gehabt, persönlich nach ihr zu schauen, zumal es auch wieder hieß, dass es nicht so schlimm wäre, dass ein Arzt geholt werden müsste.



    Philogena kam seinen Wink natürlich nach und setzte sich erst einmal hin. Langsam begann auch ihr Kopf wieder ein wenig mehr zu pochen als noch eben. Sie schaute ihren Cousin ebenfalls an und rutschte sich auf dem Platz ein wenig zurecht. Seine Blicke bemerkte sie natürlich aber dachte sich nichts weiter dabei, zumal sie ja auch nichts von diesem netten Briefchen wusste welchen er bei sich hatte. "Es geht langsam besser, das Fieber ist am sinken. Es war weniger Rom als eher die Tatsache, dass ich im Garten eingeschlafen bin. Ich hatte zwar eine Decke aber die Nächte sind doch schon kühle und so weckte mich Elenna am nächsten Tag und ich war krank. Es war ein Fehler den ich so schnell sicher nicht mehr machen werde," sprach sie langsam und mit ihrer leicht kratzigen Stimme. "Aber du musst dir keine Gedanken machen," meinte sie denn sie glaubte, dass sie aus diesem Grund hier war. "Für Dummheiten wird man halt immer gleich bestraft," meinte sie dann mit einem schwachen Lächeln.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Wenig später erreichte der Brief Macers Schreibtisch und damit auch die Aufmerksamkeit des Hausherrn. Interessiert nahm er die Nachrichten auf. Seine Cousine hatte also den Praefectus Praetorio getroffen. Hatte sie ihm davon bisher erzählt? Er konnte sich nicht erinnern und so schlecht war sein Gedächtnis auch wieder nicht.


    "Meine Cousine soll bitte mal zu mir kommen", trug er seinem Laufburschen auf, der im Arbeitszimmer auf Anweisungen wie diese gewartet hatte.



    Philogena lag immer noch angeschlagen in ihrem Bett und versuchte sich auszukurieren. Das Fieber war einigermaßen gesunken weil Elenna sich so rührend um sie kümmerte. Sie gab ihr schon die letzten beiden Tage Suppen und all das Zeugs zu trinken was sie wieder gesund machen sollte. Philogena konnte das alles nicht mehr sehen, denn auf Dauer schmeckte es einfach nur noch scheußlich. So blieb zu hoffen, dass sie das alles noch schneller weg bekommen würde als es schon ging. Philogena hatte nicht einmal die letzten Tage sich durch den Kopf weiter gehen lassen können, denn der hatte nur gebrummt und sie hatte es bereut im Garten eingeschlafen zu sein. Das war wirklich ein dummer Zufall gewesen und die Worte von Elenna gingen ihr wahrscheinlich ein halbes Leben lang nicht aus dem Kopf.


    Als es an der Tür klopfte hob sie ihren Kopf an und flüsterte ein Herein. Endlich Ablenkung dachte sie sich noch und bekam dann gesagt, dass Macer sie sprechen wollte. Natürlich dachte sie sich nichts Schlimmes dabei, aber es war auf jeden Fall eine Ablenkung denn länger liegen bleiben wollte sie nicht, deswegen stand sie auch gegen den Protest von Elenna einfach auf und zog sich an. Natürlich sah sie nicht wirklich gesund aus, aber das spielte nun keine Rolle. Ihre Stimme war ein wenig angeschlagen, aber sonst war es ja schon besser geworden.


    Langsam trat sie zu Macer. "Du wolltest mich sprechen?" fragte sie mit heiserer Stimme.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Viel mehr Ratschläge als sich bei anderen beraten zu lassen, die es besser wussten als er selbst konnte Macer kaum geben. "Dass es schwer ist, aus dem Nichts anzufangen ist sicher unbestreitbar, aber das verlangt ja auch keiner. Zumindest nicht, solange du es nicht von dir selber verlangst." Für so ehrgeizig hielt Macer seine Cousine dann aber definitiv nicht.


    "An der Schola wird man dich sicher beraten können. Bei einem Buchladen kommt es sicher auf ein wenig Glück an, an wen man gerät, aber die Schola sollte wohl solche Anfragen gewohnt sein", vermutete Macer auf gut Glück. "Der Rector der Schola ist ein Aelier, meine ich, aber ich habe schon länger nicht mehr von ihm gehört und wahrscheinlich wäre er auch gar nicht persönlich für dein Anliegen zuständig. Vielleicht kann dir mein Sekretär noch ein wenig weiterhelfen, mit den passenden Ansprechpartnern." Wenn in diesem Haus etwas darüber bekannt war, wer der richtige Ansprechpartner war, dann wusste es der Sekretär. Auf Macers löchriges Gedächtnis in Sachen Personen und Positionen sollte sich jedenfalls niemand verlassen.




    Auch wenn er nicht mehr so viel sagen konnte wie die ganze Zeit war sie ihrem Cousin aber auf alle Fälle sehr dankbar dafür, dass er ihr die ganzen Tips gegeben hatte. Ohne ihn wäre sie ja nicht einmal auf die Idee gekommen sich um diese Dinge zu kümmern. Sie lächelte verlegen, denn so ehrgeizig war sie dann wirklich nicht. Das konnte man sowohl positiv wie aber auch negativ sehen, da kam es immer drauf an wie man es auslegte. „Nein, ja ich denke ich werde das alles ganz ruhig angehen damit nichts überstürzt wird. Ich möchte ja nicht auf die Nase fallen,“ sagte sie und griff sich auch kurz an diese.


    „Also wenn er mir eine Hilfe sein kann, nehme ich diese Hilfe natürlich gern an, also die deines Sekretärs. Ich denke ich werde sowie ich mich ein wenig eingelebt habe die Schola aufsuchen und mich dann beraten lassen. Ich freue mich auch irgendwie drauf. Es ist einmal etwas anderes und ich möchte auch gar nicht nach den Sternen greifen. Es klingt verlockend das ganze mal sehen was sich letztendlich ergeben wird. Wann kann ich mit deinem Sekretär sprechen oder fragst du ihn einfach?“ wollte sie dann wissen. Sie fischte sich noch eine Hand voll Trauben, das waren die süßen die sie am meisten liebte.