Beiträge von Marcus Petronius Cotta

    Mit vereinten Kräften hatten Cotta und die anderen Legionäre einen Palisadenwall rund um das Lager errichtet. Nachdem die Wachen Posten an den Ausfalltoren bezogen hatten, begannen die übrigen Rekruten mit der Lagerarbeit: Waffen und Ausrüstung mussten kontrolliert, die Lagergassen gefegt und das Essen für die abendliche Cena zubereitet werden. Nachdem sie alle Pflichten erfüllt hatten, ließ Cotta sich mit seinen Kameraden am Feuer nieder. Eine Feldflasche mit Wasser machte die Runde. Gemeinsam gab man sich den Freuden des Würfelspiels hin.

    Habe gerade gelesen, dass "Gladiator II" in Planung ist. Hier das Interview mit Ridley Scott:


    Empire Online sprach mit Ridley Scott, dessen neuer Film "Matchstick Men" bald unter dem unsäglich banalisierten Titel "Tricks" bei uns anlaufen wird, über den zweiten Teil von "Gladiator":
    "Das Drehbuch ist geschrieben", so Scott. "Wir haben bereits eine ganze Menge Arbeit erledigt und der Entwurf steht. Ziel ist Frühjahr 2005."
    Wie schon angedeutet braucht niemand erwarten, dass Russell Crowe für eine Rückkehr seinen Bierbauch abtrainieren darf, denn man plant die Geschichte an der Stelle fortzuführen, an der der erste Teil endete, mit einem deutlich verschobenem Fokus:


    "Es ist die nächste Generation. Die römische Geschichte ist so exotisch, dass jeder Teil von ihr wirklich faszinierend ist. Geschichte ist weit faszinierender als alles was man sich erträumen kann. Der Film wird den nächsten Schritt tun, und das ist Lucillas Sohn, Lucius."


    Bislang wurden noch keine Entscheidungen über die Besetzung gefällt, auch wenn recht sicher scheint , dass Connie Nielsen einen Auftritt haben wird. Scott besteht jedenfalls darauf, dass die Action in Gladiator 2 vollständig außerhalb des Colloseums stattfinden und somit den gladiatorischen Schwerpunkt des ersten Teils hinter sich lassen wird.


    "Nein, wir können das nicht nochmal machen. Wir haben das schon getan. Ich werde Gladiatoren nicht noch einmal anfassen. Ich meine, ich werde es nicht noch einmal von der Gladiatoren-Seite angehen, wir müssen den nächsten Schritt tun." Also wird der Film sich mehr in Richtung der epischen Schlachten bewegen, welche das Original einleitete? "Nein, es wird mehr Politik und Praetorianer geben. Die Teile davon, die interessant sind, die immer zu Konflikten führen."

    Was mir ansonsten aufgefallen ist:


    1. Muss es statt dem viel zitierten „Roma Victor“ nicht „Roma Victrix“ heißen? Roma ist doch schließlich Femininum.


    2. Vor der „Schlacht von Zama“ unterhalten sich die beiden Senatoren Gaius und Gracchus. Einer von beiden hält ein „Flugblatt“ aus Papyrus in der Hand, auf dem unter der (etwas stupiden) Überschrift „Gladiatores Violentia“ zwei kämpfende Gladiatoren abgebildet sind. War Papyrus zur damaligen Zeit nicht ungemein teuer? Ganz zu schweigen davon, dass es noch keine Druckerpresse zur Vervielfältigung gab.


    3. Im Laufe des Films wird Maximus’ Brustpanzer um weitere Zier-Elemente erweitert. Es ergibt sich folgende Reihenfolge: 2 Greife, seine beiden Pferde (Argento und Scato), eine Frau mit einem Jungen an der Hand (seine Familie), eine Pinie (ähnlich der, die am Toreingang zu seinem Hof steht), die Siegesgöttin Nike (vor dem Zweikampf mit Commodus)

    Sei mir willkommen Bruder! ich hoffe du hattest eine gute Reise. Gerne nehme ich dich in meine Gens auf.
    Bei nächster Gelegenheit werde ich dich in die Spielweisen römischen Lebens einführen... dann wirst du auch einige der hier gemachten Andeutungen besser verstehen...
    Melde dich derweil am besten schon mal im Rekrutierungsbüro der Legio IX in Hispania.

    Cotta hatte nicht damit gerechnet, dass man ausgerechnet ihn mit dieser Aufgabe betrauen würde... nun immerhin eine Herausforderung. Eingehend studierte er also den fertigen Onager, dann kniete er sich hin und begann einen Bauplan in den Sand zu zeichnen. So oder ähnlich sollte das Ganze funktionieren...
    Schließlich hatte er Glück: zufällig fanden sich in seiner Mannschaft zwei Legionäre, die schon einmal als Zimmermann gearbeitet hatten. Sie sollten den Bauvorgang überwachen. Nun mussten nur noch die restlichen Aufgaben delegiert werden. Zunächst einmal mussten die Bolzen in Passform gebracht werden, dazu ließ Cotta am Modell maßnehmen. Schließlich würden die Abmessungen der einzelnen Teile erheblichen Einfluss auf Reichweite und Spannkraft des Onagers haben.
    Endlich konnte man mit dem Zusammensetzen der einzelnen Teile beginnen. Man war wohl gut damit beraten zunächst das Grundgerüst zusammenzubauen. Nägel wurden ins Holz getrieben, Kontaktstellen mit Eisenbeschlägen und Querstreben verstärkt. Während zwei Rekruten zusammen mit dem Schmied am Gewinde arbeiteten, spannten andere die Taue. Ein am Querbalken befestigtes Lederbalg würde den Schwung des Wurfarms nach dem Abfeuern des Geschosses abfedern... eventuell würde man die Spannkraft nach ersten Probeschüssen neujustieren müssen, aber das waren jetzt Kleinigkeiten.
    Stolz auf die vollbrachte Leistung wischten sich schließlich alle den Schweiß aus der Stirn. Der Onager war fertig.
    Alle warteten gespannt auf die weiteren Befehle von Crassus. Es war an der Zeit einen ersten Versuch zu starten. Als Geschosse lagen bereits einige Feldsteine bereit...

    Gemäß Livianus' Befehl war Cotta zur Katapultausbildung geeilt. Da er eben erst aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte er sich etwas verspätet. Als er endlich eintraf, fand er bereits geschäftiges Treiben vor: Unter dem Befehl von Crassus schleppten seine Kameraden bereits die ersten Bolzen herbei...
    Cotta erstattete kurz Bericht und reihte sich dann in die Reihen der Arbeitenden ein. Dort wo er Arbeit sah packte er mit an.
    Zunächst mussten zahlreiche Bäume gefällt werden. Deren Stämme wurden mit der Axt grob behauen und zu Bolzen gefertigt.
    Allein der Transport gestaltete sich schwierig. Eine Menge Schweiß musste fließen bevor die massiven Balken ihren Bestimmungsort erreicht hatten...
    Glücklicher Weise hatten andere Legionäre inzwischen Taue aufgetrieben. Auch der Schmied der Legion war nicht untätig gewesen. Unermüdlich hatte er die benötigten Eisenbeschläge, Nägel, Zahnräder und Gewinde gefertigt. Schließlich verlieh erst das gehärtete Eisen der Konstruktion die nötige Stabilität - der Wurfarm sollte sich später bis zum äußersten Anschlag spannen lassen.
    Nun begann der mühsame Teil der Arbeit: der Zusammenbau. Hoffentlich hatten sie einen Zimmermann in ihren Reihen, ansonsten sah die Sache wohl schwarz aus... er würde dem "wilden Esel" auf die Beine helfen?

    Danke. Es geht mir inzwischen wieder besser. War wohl nur ein vorübergehender Schwächeanfall... demnächst werde ich vorsichtiger sein. Am liebsten würde ich das Valetudinarium noch heute verlassen um wieder am Training teilzunehmen.
    Könntet ihr vielleicht freundlicher Weise mit dem Arzt sprechen und das Nötige veranlassen?

    Nach mehreren Stunden bleiernen Schlafes schlug Cotta endlich die Augen auf. Sein Kopf schmerzte noch immer und das grelle Licht, das von draußen in den weiß getünchten Raum fiel, brannte in den Augen. Sofort schloss Cotta sie wieder. Innerlich begann er zu rekapitulieren, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte…
    … schmerzlich wurde ihm bewusst, dass er versagt hatte. Er war während des Exerzierens plötzlich zusammengebrochen und man hatte ihn in das Lazarett gebracht. Cotta hatte sich zum Gespött der ganzen Legion gemacht. Ein Blick genügte und er wusste warum. Cotta war von eher schmächtiger Statur. Im Gegensatz zu den anderen Rekruten war Cotta blass und kränklich. Früher hatte er sich etwas auf seine vornehme Blässe eingebildet, nun störte sie ihn.
    Trotzdem würde Cotta nicht aufgeben… er durfte keine Schwäche mehr zeigen.
    Cotta schlug die Augen auf und rief nach dem Arzt. Nachdem er einige Becher mit Wasser in schnellen Zügen geleert hatte, bat er darum aufstehen zu dürfen.
    Der Militärarzt entfernte sich um seinen Vorgesetzten zu fragen…

    Schon nach kurzer Zeit stand Cotta der Schweiß auf der Stirn und er hatte Probleme den Befehlen zu folgen. Kein Wunder, war er doch zum Exerzieren in voller Montur angetreten. Seine Schildhand war mittlerweile schwer wie Blei und am liebsten hätte er den Scutum auf der Stelle fallen lassen. Auch die Puste ging ihm inzwischen aus. Die Lorica Segmentata lag wie eine stählerne Klammer um seinen Brustkorb und die Stirn war vom Helmrand ganz wundgescheuert.
    Auch Helios schien kein Mitleid zu haben... unerbittlich brannte die Sonne auf ihn nieder und machte die Rüstung zu einem Ofen.
    Trotzdem war Cotta bemüht Livianus Befehlen Folge zu leisten...
    ...ein Becher kühlen Weines würde ihn die Strapazen schon bald vergessen lassen...
    ...Plötzlich wurde es Cotta schwarz vor Augen... krachend fiel er in den Staub.

    Das ließ Cotta sich nicht zweimal sagen. Sofort schickte er zwei weitere Pfeile hinterher. Während der erste Pfeil noch kurz vor dem Ziel kraftlos zu Boden fiel, erreichte der Zweite sein Ziel. Das Training machte sich offensichtlich bezahlt.

    Voller Interesse hatte Cotta den Ausführungen von Crassus gelauscht. Jede seiner Bewegungen hatte er sich eingeprägt. Jetzt wollte auch er es noch einmal versuchen.
    Mit sicherer Hand legte er einen zweiten Pfeil auf die Sehne. Dann konzentrierte er sich erneut und nahm all seine Kräfte zusammen. Auch diesmal zitterte sein rechter Arm, dennoch fühlte er sich sicher genug. Mit festem Blick visierte er die Scheibe an, die auch schon Crassus als Ziel gedient hatte. Ein letztes Mal holte Cotta Luft, dann zerschnitt sein Geschoss die Luft und schlug in den Rand der Scheibe ein.

    "Volltreffer!" Cotta hatte getroffen.
    Mit stolzgeschwellter Brust blickte er in Richtung seiner Ausbilder. Seltsamer Weise erntete er nur ein müdes Lächeln. Cotta blickte noch einmal in Richtung Zielscheibe. Jetzt sah er es auch. Er hatte die Scheibe daneben getroffen. Na ja, wenigstens getroffen...

    Unbeholfen nahm Cotta Pfeil und Bogen entgegen. Den Pfeil auf der Sehne versuchte er den Bogen zu spannen und ein Ziel in der Ferne anzuvisieren. Nachdem ihm der Pfeil mehrmals entglitten war, gelang es ihm endlich den Bogen zu spannen. Dabei merkte er wie sein Arm zitterte... es war wohl doch nicht so einfach. Cotta ließ Pfeil und Bogen also erst einmal wieder sinken...
    ... sein Ausbilder würde es ihm wohl erst vormachen müssen. Hilfesuchend wandte er den Blick an Marcus Decimus Livianus.

    Als Cotta den Schießplatz erreichte, wartete Marcus Decimus Livianus schon mit Pfeil und Bogen auf ihn. Cotta hatte nicht die Absicht das Training hinauszuzögern. Endlich konnte er sein Können unter Beweis stellen, also sprach er:


    "Von mir aus können wir anfangen. Womit soll ich beginnen?"


    Cotta wartete auf die weiteren Instruktionen seines Ausbilders.