Beiträge von Marcus Achilleos

    "Hmm... weißt du, in Han habe ich ein ziemlich gutes Netzwerk von Spionen unterhalten. Anders hätte ich niemals so früh über die Pläne der Barbaren bescheid gewusst und ich hätte sie auch niemals so - für sie zumindest - überraschend angreifen und besiegen können. Auch über meine inneren Feinde hätte ich sonst nie so gut bescheid gewusst. Die fünf Arten von Spionen sind dir vermutlich nicht bekannt, oder zumindest nicht in dieser klaren Formulierung. Es gibt den ortsansässigen Spion, den inneren Spion, den Gegenspion, den toten Spion und den lebenden Spion. Wenn man alle fünf Arten gleichzeitig einsetzt, kann der Gegner sie nicht abwehren. Die Frage ist, welche Spione wir schon haben. Ortsansässig sind wir, deshalb können wir auf den ortsansässigen Spion verzichten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Legion Spione in der Stadtwache hat. Wenn wir einen finden, könnten wir ihn zum Gegenspion machen. Der tote Spion füttert den Gegner mit falschen Informationen. Der lebendige Spion führt die eigentliche Mission aus. Wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir mehr als einen Spion. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Matrinius eher als innerer Spion oder nicht besser als lebendiger Spion geeignet ist. Auf jeden Fall darf er niemals erfahren, dass er als Spion benutzt wird. Und, ganz ehrlich, ich nutze Freunde eigentlich nicht aus. Aber hier steht das Wohl vieler gegen das Wohl eines einzelnen. Nichtsdestotrotz, mit einem allein werden wir nicht weit kommen. Und deshalb stellt sich die Frage: Wo steht eigentlich Urgulania in diesem Spiel?"


    Womit ich dann schon die zweite mit mir befreundete Person hineingezogen hätte.

    Ich sagte nichts, sondern dachte nach. Es war nicht einfach, worum er mich bat. Um mir selbst über meinen Standpunkt klar zu werden, und auch um Mißverständnisse zu vermeiden, dachte ich laut nach.


    "Diese Stadt gehört dem Kaiser von Rom. Er herrscht, wir sind seine Untertanen. Doch hat er es für gut befunden, die Polis vom Prytaneion regieren zu lassen, so wie es bei den hellenischen Poleis schon immer üblich war. Die römischen Soldaten sind auch Untertanen des Kaisers von Rom. Untertanen sollten einander nicht bekämpfen. Das schwächt die Harmonie und stürzt die Welt ins Chaos. Damit das nicht geschieht, gibt es Gesetze. Sie sind die Grundlage des Staates. So lange die Gesetze keine Ausnahmen vorschreiben, sind alle gleich vor dem Gesetz. Alle Untertanen haben sich an die Gesetze zu halten, ohne Ausnahme. Wir erkennen das an, weil es zum Wohle aller Menschen ist."


    Nach dieser minimalen Einführung in mein doch recht legalistisch orientiertes Denken machte ich eine kurze Pause.


    "Einen Aufstand kann diese Polis nicht gewinnen. Das muss allen klar sein. Ebenso muss dir klar sein, dass ich im Falle eines Aufstandes die völlige Vernichtung der Polis und aller Einwohner bedingungslos gutheißen und unterstützen würde, inklusive meines eigenen Todes, weil Aufstände generell nicht hinnehmbar sind. Ich denke aber nicht, dass dir ein Aufstand vorschwebte. In der Tat weiß ich nicht, was dir vorschwebt. Mit Gewalt können wir jedenfalls nichts erreichen, aber viel verlieren. Ich wüsste aber nicht, wie ich dich anders als mit meinem Schwert unterstützen könnte?"

    Prinzipiell müssten wir doch so ziemlich alles zusammen haben, was man braucht, oder?


    Ein Forum für eine Gladiatorenschule gibt es schon, ebenso haben wir hier Spieler, die Gladiatoren spielen würden. Das Punktesystem für die Kämpfe mag nicht ausgereift sein, aber es ist meiner Meinung nach auch unnötig, weil man sich auch absprechen kann und einen Kampf in gutem RPG ausspielen kann. Wozu gibt's PN etc. sonst? Die meiste Zeit gibt es sowieso Training, was ich auch gerade für den Sinn der Sache halte: Wir stellen hier Leben dar - alltägliches Leben! Ein Superhelden-Syndrom wird schon niemand bekommen - hoffe ich ;)

    Ich nickte. "Ganz genau. Das ist die typische Bauweise in Ch'in, genauer gesagt im Gebiet des einstigen Reiches Han, welches nun im Zentrum von Ch'in liegt. Wie dir sicher schon aufgefallen ist, wird dabei viel Wert auf Symmetrie gelegt. Einfache Häuser haben nur einen Innenhof, größere, so wie diese Akademie, haben zwei Innenhöfe. Der zweite befindet sich innerhalb der großen Halle. Die Halle ist das Zentrum, durch sie geht die Symmetrieachse. Der Bau ist übrigens nicht nur in sich genommen symmetrisch, sondern auch in kosmischen Meridianen symmetrisch. Aber vielleicht erkläre ich dir erstmal die Gebäude um den äußeren Hof, in dem wir uns befinden. Am Eingang hast du ja bereits die Unterkünfte der fortgeschrittenen Schüler gesehen. Die sind aber momentan leer, außer die für Stratocles. Das ist der Hellene, der dich empfangen hat." Ich drehte mich in Richtung der großen Halle, von wo aus uns die Kinder neugierig beobachteten. "Das vor uns ist die große Halle. Licht erhöht, um dem Himmel und damit den Göttern näher zu sein, damit sie die Schüler zumindest wohlwollend betrachten. Insbesondere Athene's Schutz ersuche ich, aber dazu später mehr. Links befinden sich Bad und Latrinen, rechts das Vorratsgebäude mit der Kochecke. Und unter uns ist eine Zisterne. Hoffentlich regnet es bald mal ordentlich, damit die sich füllt."

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes


    [Blockierte Grafik: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~anfun001/Stratocles.jpg]


    Stratocles öffnete das Tor. Als er erkannte, wer da geklopft hatte, verbeugte er sich leicht. "Gymnasiarchos, welche Ehre. Ich nehme an, du möchtest zu Marcus?"


    Er deutete Nikolaos, ihm zu folgen, und ging durch den schmalen Korridor zwischen den Unterkünften der Schüler und der inneren Mauer bis zum offenen Tor in der Mitte des Innenhofes. Zwischen den Säulen der großen Halle konnte man mich sehen, wie ich zwischen den Reihen der Schüler entlang ging und immer wieder auf die Wachstafeln sah, mal ein lobendes Wort sprach und mal etwas erklärte oder korrigierte.


    "Shifu! Der Gymnasiarchos ist zu Besuch!" rief er mir zu, als er den äußeren Hof halb überquert hatte.


    Ich blickte auf und ging dann schnellen Schrittes die Stufen von der großen Halle herunter und auf Nikolaos zu. Einige Schritte von ihm entfernt blieb ich stehen und verbeugte mich tief. "Gymnasiarchos, es ist mir eine große Ehre, dich hier begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, du hast den Weg hierher gut gefunden und keine Unannehmlichkeiten gehabt?"

    Zitat

    Original von Iunia Urgulania


    "Nun ja, man kann das sicher auch schöner anrichten. Allerdings bin ich eher der Meinung, dass Essen etwas Praktisches ist und deshalb auch nicht allzu künstlerisch aufgearbeitet werden braucht. So lang es gesund ist, halbwegs schmeckt und satt macht... möglicherweise bin ich in den Jahren der Rückreise hierher etwas anspruchslos geworden."


    Ich zuckte mal wieder mit den Schultern.


    "Kann ich dir eventuell einen Löffel für den Reis bringen? und schmeckt es dir überhaupt?"

    "Chancengleichheit gibt es nie. Aber wir können zumindest versuchen, kein Potential ungenutzt zu lassen."


    Cleonymus bat mich um einen Gefallen? Was konnte es denn geben, wo ich ihm von Nutzen sein könnte? Die Überraschung war mir recht deutlich anzusehen.


    "Ähm... Was für ein Gefallen wäre das denn?"

    "Es freut mich, dass ich dir damit eine Freude machen kann. Wenn du die Texte diskutieren willst, habe ich stets ein offenes Ohr. Vor allem, weil du sicher einen anderen Blickwinkel hast als ich. So können wir beide lernen, indem wir uns austauschen. Ich bin ja als Gastdozent hier am Museion, sonst an der Akademie. Du wirst mich also ganz sicher finden."


    Mein Blick wurde etwas nachdenklich und schweifte ab, dann sah ich Nikolaos wieder an.


    "Bildung ist sehr wichtig. Sie macht uns zu besseren Menschen. was den Menschen verdirbt, ist die Umgebung, was ihn verbessert, ist Bildung. Deshalb ist es ein Verbrechen, Menschen Bildung vorzuenthalten." Ich seufzte. "Natürlich weiß ich, dass es mir nicht möglich sein wird, allen Bildung zu geben. Die einfachen Leute müssen wohl oder übel ihre ganze Zeit aufwenden, um sich und ihre Familien zu ernähren. Aber einen Versuch ist es dennoch wert. Und wenn ich auch nur ein wenig bewirken kann, so habe ich zumindest etwas erreicht."

    Meine Miene wurde freundlich, ja fast entschuldigend.


    "Dann war es wohl ein Mißverständnis meinerseits. Ich schlafe recht wenig in den letzten Wochen, da kann das schonmal passieren. Was die Bücher anbetrifft... die sind alle hier."


    Ich tippte mir an den Kopf, wobei ich lächelte.


    "Und um deine Frage zu beantworten, wie lange du sie behalten kannst..."


    Mein Finger zeigte auf den Anfang des ersten Buches. Dort stand geschrieben:


    "Übersetzt aus der Sprache des Volkes der Han in das Attische von Marcus Achilleos aus Athen, für den Philosophos Nikolaos Kerykes, der mich so freundlich als Gast am Museion aufgenommen hatte."


    Da drunter war die gleiche Widmung auf Chinesisch.

    "Ganz genau. Schmerzen vergisst man nicht so schnell. Ich erinnere mich noch recht gut daran, als ich Schwertkampf lernte. Mit stumpfen Bronzeschwertern. Da waren schon einige blaue Flecken dabei. Aber so habe ich recht schnell gelernt, meine Deckung aufzubauen. Ich denke auch nicht, dass man sich da Sorgen machen muss. Ich habe noch von keinem Trainingsunfall gehört, bei dem jemand einen bleibenden Schaden behalten hätte." Die letzten Worte waren zwar an Ánthimos gerichtet, aber für Penelope bestimmt, weshalb ich sie auch deutlich ausgesprochen hatte.

    Ich musste ebenfalls lachen, wobei mir ein Stück Gemüse, das ich eben noch mit den Stäbchen gehalten hatte, in die Schüssel zurück fiel.


    "Ich glaube, das würde bei römischem Essen etwas kompliziert. Ihr neigt ja dazu, die Speisen nicht so klein zu schneiden, damit die Optik stimmt. Außerdem benutzt ihr so selten Reis. Das Tolle an Reis ist ja, dass er so schön zusammen klebt. Sonst müsste man die Körner einzeln mit den Stäbchen aufsammeln. Und das wäre dann eine wirklich anspruchsvolle Übung in Geschicklichkeit."


    Zur Demonstration hob ich ein einzelnes Reiskorn vom Rand meiner Schüssel auf. Glücklicherweise klebte es am Stäbchen, zu greifen bekam ich es jedenfalls nicht.

    Mir fielen die Blicke von Silanus auf. Ich hätte zurückmustern können, aber natürlich sollten alle ihr Gesicht wahren. Deshalb nickte ich ihm nur respektvoll zu.

    Ich klopfte kurz an, und nachdem ich herein gebeten wurde, betrat ich den Raum. In meiner Hand trug ich sieben Pergamentrollen.


    "Chaire, Nikolaos. Ich habe zwar nicht den Text, den ich in der Bibliothek übersetze und kommentiere, mitgebracht, wohl aber einen anderen, den ich auswendigniedergeschrieben und übersetzt habe. Es sind alle sieben Bücher der Lehrgespräche des Meisters Meng."


    Ich legte die Schriftrollen ab, nahm die erste und rollte sie ein ganzes Stück weit auf. Die attische Schrift war nicht normal geschrieben, sondern durchaus kunstvoll als Kalligraphie. Ich tippte auf das Ende des ersten Kapitels und las vor.


    "...so man das Recht hintansetzt und den Nutzen voranstellt, ist man nicht befriedigt, es sei denn, daß man den anderen das Ihre wegnehmen kann. Auf der anderen Seite ist es noch nie vorgekommen, daß ein liebevoller Sohn seine Eltern im Stich läßt, oder daß ein pflichttreuer Diener seinen Fürsten vernachlässigt. Darum wollet auch Ihr, o König, Euch auf den Standpunkt stellen: 'Einzig und allein Menschlichkeit und Recht!' Warum wollt Ihr durchaus vom Nutzen reden?"


    Eindringlich sah ich Nikolaos an.


    "Vielleicht verstehst du jetzt besser, warum ich die Akademie gegründet habe?"


    Sim-Off:

    Das spielt nach Leonidas' Besuch.

    Ich löste das Hallstadt von meinem Gürtel.


    "Nun, zunächst mal möchte ich dir dein Schwert zurück geben. Ich hatte es mir ja geliehen, damit ich im Innern des Carcers kämpfen konnte, sollte es nötig sein. Aber mir ist etwas klar geworden. Entweder kann man mit seinem Schwert umgehen oder nicht. Aber wenn man damit umgehen kann, kann man überall damit umgehen. Auch wenn mein Jian vielleicht etwas lang ist für den Kampf im gebäude, kann ich sehr wohl damit umgehen. Deshalb bruche ich dein Kurzschwert nicht mehr."


    Ich legte das Hallstadt auf Cleonymus' Schreibtisch.


    "Meinen besten Dank dafür. Außerdem hat mich neulich ein Bote erreicht, der mir eine Spende von dir für die Akademie überbracht hat. Ich danke dir von ganzem Herzen. Ich habe davon drei Bücher, Wachstafeln und Griffel gekauft. Es hat die Akademie wirklich weiter gebracht. Ich habe allerdings eine Frage: Nikolaos hatte etwas seltsam reagiert, als ich die Akademie erwähnte. Für einen Moment glaubte ich, so etwas wie Eifersucht in seinem Gesichtsausdruck zu erkennen. Auch wenn er schnell überspielt hat. Ist da was dran?"

    Ich grinste. "Meistens ist man unaufmerksam, wenn man den Gegner unterschätzt. Aber ich denke, dass es dir kein zweites Mal passieren wird. Und in einer, spätestens zwei Wochen sieht man auch nichts mehr. Ich denke, wenn man beim Kampftraining nie einen blauen Fleck hatte, dann waren die Trainingspartner einfach zu schlecht und man hat folglich nichts gelernt."

    Ich war zwar schon eine Weile nicht mehr hier gewesen, aber gesehen hatte ich Cleonymus trotzdem recht oft. Allerdings war ich nun hier, um ihm erstens etwas zurück zu geben und zweitens eine Kleinigkeit zu besprechen. Ich sah etwas martialisch aus, da ich nicht nur mein Jian, sondern auch das Hallstadt gegürtet hatte, das mir Cleonymus für einen eventuellen Kampf im Innern des Gefängnisses mitgegeben hatte.


    Ich betrat den Vorraum und der Schreiber grüßte kurz, bevor er bei Cleonymus nachfragte, ob er Zeit für mich hätte.

    Zitat

    Original von Leonidas Kleomenes
    Am nächsten Morgen stand Leonidas ausgeschlafen an der Stelle an der gestern die Vorlesung stattgefunden hatte und wartete auf den Lehrer, wie auch auf die anderen Schüler.


    Ich war zwar etwas verspätet, aber natürlich war das egal. Ein Lehrer war per definitionem pünktlich. Ich sah kurz über die Schar der Schüler. Ich schien niemanden ernsthaft abgeschreckt zu haben. Dann begann ich auch schon mit dem Unterricht.


    "Nachdem wir uns gestern mit mathematischen Grundlagen des Vermessungswesens beschäftigt haben, kommen wir nun zu astronomischen Grundlagen. Beginnen wir mit dem sichtbaren Universum. Die Erde ist, wie wir wissen, eine Kugel im Zentrum des Universums. Sie bewegt sich nicht. Die Himmelssphäre ist ebenfalls eine Kugel, auf deren Innenseite die Gestirne angebracht sind. Das Zentrum dieser Kugel ist identisch mit dem Zentrum der Erde. Der Abstand der Himmelssphäre zum Zentrum ist aber um so vieles größer als der Radius der Erdenkugel, dass die Erde als Punkt betrachtet werden kann. So weit alles klar?"

    Ich wusste nicht, warum mir Ánthimos' blaues Auge nicht eher aufgefallen war, doch jetzt sah ich es. Vermutlich war ich einfch übermüdet. Nachts Dienst bei der Stadtwache, nachmittags am Museion und morgens Kinder unterrichten schlauchte ganz schön, Schlaf fand ich normalerweise wenige Stunden in meinem Büro im Carcer und meistes nochmal recht wenig zwischen meiner Rückkehr vom Carcer und dem Beginn des Unterrichts. Alles in allem genug, um nicht völlig übermüdet auszusehen und zu wenig, um wirklich fit zu sein. Ich merkte es an Kleinigkeiten. Meine Wahrnehmung war schon mal besser, meine Rhetorik war schon mal viel besser, und meine Geschicklichkeit nahm auch ab. Erst neulich hatte ich eine Kalligraphie des Schriftzeichens ür "Schwert" versaut.


    Der generelle Schlafmangel der letzten Wochen war auch ein Grund dafür, dass ich auf gar keinen Fall auf eine Kline wollte. Da wäre ich vermutlich sofort eingeschlafen. Sitzend ging es, obwohl ich mich in Bewegung am besten wachhalten konnte.


    Mein Blick fiel also auf Ánthimos' blaues Auge. "Mir scheint, du hast einen ebenbürtigen Trainingspartner gefunden?"

    Ich hatte ein Opfer für Athene bringen wollen und lange überlegt, was wohl gut geeignet wäre. Schließlich hatte ich eine Idee, die nun Realität geworden war. Ich hatte kurz vor der Grenze zu Broucheion, abr noch in Rhakotis, einen kleinen Schrein bauen lassen, in dem ein einfacher, hölzerner Altar Platz fand. Zu mehr reichten meine Mittel nicht, doch ich hoffte, dass die Qualität der Arbeit eine hinreichende Entschädigung dafür war, dass ich keinen marmornen Tempel errichten konnte.


    Auf dem Altar thronte eine Statue der Göttin Athene aus edlem Holz. Zufrieden hatte ich den Altarbauer bezahlt und stand nun eine Weile sprachlos vor dem Altar. Schließlich entzündete ich Weihrauch und hob meine Hände zum Gebet.


    "Athene Parthenos, Göttin des Wissens, Schutzgöttin der Strategie. Du hast mir immer geholfen, ohne dass ich dich bitten musste. Ich habe mich immer dankbar gezeigt. Für das Wissen, zu dem du mich führtest. Für die Siege, die du mir schenktest. Doch war es mir in der letzten Zeit nicht möglich, dich angemessen zu ehren. Die Übersetzungen, die ich dir versprach, sind leider noch nicht fertig. Sie wären auch zu wenig. Deshalb bitte ich dich, nimm diesen Schrein als Geschenk an."