Beiträge von Lucius Eprius Seleucus

    Der Curator schien nun wesentlich offener, vielleicht waren seine Ziele als ehemaliger Peregrinus vorerst doch zu hoch gesteckt.


    "Natürlich würde ich mich deinem Wunsch beugen, wo du mich als Praepositus einsetzen wollen würdest, allerdings würde ich Ostia wirklich bevorzugen, nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu Rom."

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Curator Rei Publicae gewann den Eindruck, aus dem Mund seines Gesprächspartners spräche nun eine gewisse Trotzigkeit. "Ich muss dich leider enttäuschen. Militärische Kenntnisse von 25 Jahren sind alleine keine ausreichende Qualifikation. Wären sie dieses, hätte ich jedes Jahr schätzungsweise 6000 Bewerber." So viele Soldaten der Hilfstruppen wurden seines Wissens nämlich jedes Jahr im Schnitt aus dem Dienst entlassen. "Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass das Gesetz bezüglich dieses Postens eine Kann-Bestimmung ist. Der Posten muss nicht besetzt werden, wenn dies nicht für nötig gehalten wird."


    Eine gewisse Trotzigkeit war in der Stimme des stolzen Griechen sicherlich vorhanden, ohne Zweifel.


    "Nun gut, ich danke dir für deine Zeit, Curator. Vielleicht werden wir ein ander Mal noch einmal die Gelegenheit haben."


    Lucius wollte sich erheben, dann fiel ihm allerdings eine andere Möglichkeit ein.


    "Da fällt mir ein...bestünde denn die Möglichkeit als Praepositius Stationarium für die Provincia zu arbeiten? Ich denke, dass ich zumindest für diesen Posten qualifiziert bin", behauptete Seleucus selbstbewusst. Natürlich wollte er sich so nicht zuletzt die Möglichkeit offen lassen, irgendwann aufsteigen zu können.

    Da das in meinem ersten Post wahrscheinlich untergegangen ist, hier nochmal die Verwandtschaftsverhältnisse:


    Gaius bitte als Sohn von Lucius Eprius Seleucus und Thalia (NSC) eintragen.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Curator Rei Publicae schwieg einen Augenblick und dachte nach, denn er wollte keinen Bewerber unberechtigt abweisen. Andererseits waren seine Kriterien für die Besetzung dieses Postens schon eindeutig und eine ehemaliger Mannschaftsdienstgrad fiel nicht darunter. "Du hattest, wenn ich das so ausdrücken darf, deine gesamte Dienstzeit lang Zeit, dich zu bewähren und deine Fähigkeiten als Organisator und Befehlsgeber unter Beweis zu stellen. Nun mögen deine Offiziere deine Fähigkeiten vielleicht schlicht nicht erkannt haben oder dir keine Möglichkeit gegeben haben, sie unter Beweis zu stellen, aber ich verlasse mich in einer so gewichtigen Angelegenheit ungerne auf die wohlmeinenden Absichten eines einzelnen Mannes, noch dazu wenn er der Bewerber selbst ist."


    "Sicher, Curator. Während meiner Dienstzeit strebte ich eigentlich nie danach besondere Posten mein Eigen nennen zu dürfen, denn ich konnte, auch wenn du es mir nicht glauben magst, als einfacher Eques mit Taten überzeugen. Ich ging zu dir in der Erwartung, dass ein Curator Rei Publicae den Dienst an der Front anerkennen wird und mir den Posten überlassen wird, schon allein aufgrund der Tatsache, dass ich militärische Kenntnisse von 25 Jahren Dienstzeit vorzuweisen habe und der Posten des Praefectus Viatorum schon seit längerem nicht mehr besetzt zu sein scheint."


    Ob dies an den strengen Auswahlkriterien oder an geringem Interesse lag, wollte Seleucus nicht weiter beurteilen.


    "Nun, ich habe mich wohl getäuscht."


    Beziehungen und bloße Titel waren anscheinend doch alles, was in Rom vorherrschte.

    "Wenn du denkst, dass ich den Aufgaben als Praefectus nicht gewachsen bin, dann kann ich deinen Entscheid in meiner Position wahrscheinlich nicht beeinflussen. Ich selbst bin mir jedoch sicher, dass ich dir in einer Probezeit meine Fähigkeiten unter Beweis stellen könnte", entgegnete Seleucus. Aufgegeben hatte er hier noch nicht.

    Lucius hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde, einen Posten in Italia zu besetzen, der sowieso für ehemalige Militärs ausgelegt war und noch dazu gesucht wurde. Dennoch, ohne Arbeit wollte er das Officium sicher nicht verlassen.


    "Wenn ich noch einmal an der Front kämpfen wollen würde, dann stünde ich sicher nicht in deinem Officium, ehrenwerter Curator. Nein, meine Zeit ist vorbei. Ich habe 25 Jahre lang gedient und möchte mich nun um meine Familie kümmern, mir und meiner Gens ein neues Leben in Italia aufbauen. Um dies zu ermöglichen, will ich Rom weiterhin mit dem dienen, was ich kann und keine großen Sprünge mehr wagen", erklärte der Eprianer.


    "Die Ala habe ich als Eques verlassen. Mit der Führung von kleineren Gruppen bin ich vertraut, da ich in meiner Dienstzeit auch oftmals einigen Equites vorstand. Somit sollte ich die nötigen Kompetenzen haben um städtische Vigiles und andere Straßenposten kontrollieren zu können", meine der Grieche selbstbewusst.

    Seleucus nahm Platz, schließlich bot ihm der Curator diesen sogar an.


    "Das kann gut sein, denn ich stamme ursprünglich aus Griechenland, genauer aus Argos. Ich bin erst vor wenigen Monaten nach Roma gezogen, nachdem ich in Germania 25 Jahre bei der Ala II Numidia gedient habe und daraufhin gemäß der Honesta Missio ehrenhaft entlassen wurde. Ich kann somit vor allem militärische Erfahrung vorweisen, was ja bei dem Posten des Praefectus Viatorum durchaus gefordert wird", beantwortete Seleucus die Fragen.

    Gemächlich spazierte Lucius über den Marktplatz seiner neuen Heimatstadt, Rom. Die Hauptstadt des Imperium Romanum übertraf selbst Städte wie Athen oder Sparta an Größe. Zum ersten Mal verstand Seleucus, warum die Römer ihre Hauptstadt des öfteren als Urbs Aeterna bezeichneten. Die Römer...was war er nun eigentlich selbst? Nein, diese Frage stellte der Eprianer sich ganz bestimmt nicht. Auf dem Papier mochte er nun auch Römer sein, doch im Herzen war er weiterhin Grieche, genauso wie seine Familie. Sicherlich würde sich hier in Italia, in Rom, vieles ändern, doch hatte sich nicht auch schon in Griechenland vieles geändert? Sicherlich, es war vor seiner Zeit und vor der Zeit seiner Vorfahren, als die Römer in Griechenland einfielen und das Land zu ihrer Provinz machten. Seither hatte die griechische Welt allerdings an Bedeutung verloren und noch dazu an Anerkennung. Ja, Anerkennung. Seleucus kannte nicht viele Römer, die die griechische Lehre noch als den Ursprung der westlichen Welt anerkannten, umso mehr Römer kannte Lucius, die die griechische Lehre als ihre eigene betrachteten. Doch eigentlich sollte für jeden Römer unverkennbar sein, dass die achaiische Kultur die Wiege der Zivilisation darstellt. Was war Rom schon, als Alexander der Große gen Osten marschierte, um das Perserreich zu besiegen und zu unterwerfen. Was war Rom, als unsere Kultur Denker und Philosophen wie Aristoteles, Sokrates, Platon oder Pythagoras hervorbrachte, die die römische Lehre maßgeblich, wenn nicht sogar größtenteils prägten. Rom war ein Agrarstaat, ohne jegliche Anzeichen von Brauch und Sitte. Verblendete Etruskerkönige herrschten ohne jegliches Maß über die italischen Ländereien.


    Umso mehr er darüber nachdachte, umso mehr ärgerte sich der Grieche über die vermeintliche Blindheit zahlreicher Römer. Eines war aber sicher, es würde sein Ziel sein etwas zu ändern, auch wenn es noch so klein und unwichtig sein mochte. Nichtsdestotrotz hatte sich auch in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass die griechische Kultur auch neben der römischen bestehen kann. Während die westliche Welt ohne Zweifel romanisiert wurde, herrschen auf der Peloponnes, auf auf dem restlichen griechischen Festland und sogar in Macedonia noch immer unsergleichen vor. Es mag sein, dass ein römischer Statthalter äußerlich über eine römische Provinz verfügen mag, doch innerlich wurde das Leben noch immer vom Hellenismus bestimmt.


    Völlig unbeobachtet ließ der Eprianer, dass er sich mittlerweile auf einer Bank niedergelassen hatte. Er war wohl zu sehr in Gedanken versunken, als das er dies hätte realisieren können. Abwartend sah er über die römischen Märkte, während der Trubel gar nicht weniger zu werden schien...


    Sim-Off:

    Wer will?

    Unmittelbar nach seiner Ankunft in Roma hatte sich Lucius auf Wohnungssuche begeben. Es war nicht einfach eine geeignete und noch dazu billige Heimstätte zu finden, allerdings konnte er zuletzt doch noch eine recht günstige Casa für einen Teil seines ersparten Geldes und einen Teil der Familienersparnisse ersteigern. Nach dem Rundumgang hatte er sich sein eigenes Cubiculum zurechtgemacht und seine Sachen verstaut. Endlich in Rom. Lediglich die Arbeitssuche wartete noch auf ihn, ehe er bereit für die Ankunft seiner Familie sein würde.

    ...kam Lucius zum Sitz der italischen Verwaltung, oder zu dem, was noch davon übrig geblieben war. Nachdem er länger warten musste, bis der Curator auch wirklich Zeit für ihn hatte, kam ihm ein Scriba entgegen, der Seleucus die Tür zum Finanzverwalter Italias öffnete. Der Eprianer nahm wie gewohnt eine stramme Haltung an, was er sich wohl nie abgewöhnen würde. Dass der Grieche einst im Militär diente, war nicht zu verkennen.


    "Salve, ehrenwerter Curator, ich hoffe ich komme nicht ungelegen. Mein Name ist Lucius Eprius Seleucus und ich bin hier wegen einer Anstellung."


    Nach der allgemeinen Erklärung pausierte Lucius kurz und setzte dann fort.


    "Mir kam zu Ohren, dass derzeit der Posten des Praefectus Viatorum von Italia vakant ist. Ich weiß, dass der Praefectus vom Kaiser höchstpersönlich ernannt wird, ich weiß aber auch dass er dir unterstellt ist, weswegen ich meine Bewerbung auf dieses Amt an dich richte, verehrter Curator."


    Dann wartete Eprius ab, was der Curator dazu zu sagen hatte und welche Fragen er noch stellen mochte...

    Es war eine lange und beschwerliche Reise. Die Vorräte seinerselbst und seiner Begleiter waren knapp geworden, auch wenn sie noch mehrere Tage hätten reichen sollen. Nichtsdestotrotz hatte Lucius zeitgerecht italischen Boden berührt. Nach seiner ehrenhaften Entlassung aus der Ala II Numidia war Seleucus von Confluentes aufgebrochen, um nach Griechenland, genauer nach Argos, seiner Heimatstadt, zu ziehen. Zwei Monate hielt er sich dort bei seiner Familie auf, ehe er Richtung Rom zog um dort alles für die Ankunft seiner restlichen Verwandten vorzubereiten, schließlich besaß Lucius in der Urbs Aeterna weder eine Unterkunft, noch eine Arbeit oder übermäßig Geld um seine Familie zu versorgen.


    Die Familie, die sich zu des Eprius Unmut auch noch vergrößert hatte. Natürlich konnte Lucius nicht behaupten, dass er nicht stolz wäre einen Sohn zu besitzen und noch dazu einen schnittigen Nachfolger, jedoch war es für ihn zu überraschend, dass seine Frau Thalia während seines jahrelangen Dienstes bei der Ala sein Kind großgezogen hatte, als das er sich in besagtem Moment hätte beherrschen können. Lauthals hatte der frischgebackene Römer losgebrüllt und seine Frau beschimpft. Dies war wohl auch der Grund, warum sein Sohn, Gaius, schon am dritten Tage nach Seleucus' Ankunft in Argos nach Ägypten aufgebrochen war.


    Genächtigt hatte Seleucus auf seiner Reise zumeist in Gaststätten. Diese boten meist einen geselligen Abend und aufklärungsreiche Gespräche. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang war er geritten, auf einem Pferd seiner Familie. Ja, das Pferd, ein prägender Freund in den vorangegangenen Dienstjahren beim Militär. Es schmerzte, wenn Lucius daran dachte, dass er sein Pferd bei der Ala zurücklassen musste. Ares, welch ein feuriger Rappen.


    Aquilea im Nordosten Italias war der erste große Anlaufpunkt des Griechen in der Provincia. Dort wurden die Vorräte aufgestockt und sonstige Geschäfte getätigt. Weiter zog Seleucus über Patavium und Ravenna bis nach Arminium. Arminium sollte der letzte längere Aufenthalt sein, ehe der Eprianer nach wochenlanger Reise das Zentrum des Imperium Romanum erreichte, Rom...

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "Gut. Dann melde dich bei Merowech von Veldidena. Er ist der neue Decurio der Ausbildungsturma. Du wirst als sein Tesserarius dienen."


    Silanus nahm die Akten des Eques zur Hand um seine neue Aufgabe zu vermerken. Bei dieser Gelegenheit viel ihm jedoch etwas anderes auf.


    "Einen Moment. Wie ich hier sehe, hast du bereits deine 20 Jahre bei der Ala abgedient. Nun sieht die Sache natürlich anders aus. Eine ehrenhafte Entlassung wäre somit kein Problem."


    "Ach...", murmelte Seleukos aufgrund der unerwarteten Wendung. Anscheinend konnte er der Schmach eines Scribas doch entgehen und seine Familie endlich wieder nach Rom führen.


    "Nun, wenn das so ist, Präfekt, dann würde ich gerne ehrenhaft aus deinen Diensten entlassen werden."


    Der Grieche wartete das Kommende und das was er von Silanus aus noch dafür tun musste ab.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus


    Was für eine Schmach. Auch wenn Seleukos dem Präfekten am liebsten wiedersprochen hätte, hielt der Grieche sein Mundwerk. Er war bestimmt kein Soldat der einen solchen Wunsch ohne lang abgewägte Gründe ausspricht. Nicht mehr in den Kampf zu ziehen und seine Kameraden im Stich lassen...nein, das wollte er ganz bestimmt nicht.


    "Nun...Wenn du meine Verletzung für nicht schwerwiegend genug hältst, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als meine restliche Dienstzeit abzuleisten, Präfekt."


    Der Argwohn in seiner Stimme war unüberhörbar.


    "Wenn du mir meinen Wunsch allerdings verweigerst, will ich weiterhin kämpfen."


    Lieber unerträgliche Schmerzen als ein feiger Rückzug, dachte sich Seleukos. Sein Schwert konnte er ja noch führen. Der Grieche überlegte kurz und setzte dann fort.


    "Ich werde dem Praetorium als Scriba dienen."

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus


    "Ja bitte!?"


    Silanus saß wie immer hinter seinem Schreibtisch und sah nun auf zur Türe. Seinen Schreibern hatte er bereits gesagt, dass sie nicht anklopfen mussten, also konnte es sich nur um jemanden Anderen handeln.


    Seleukos trat ein und salutierte dann regelgerecht vor Silanus.


    "Eques Seleukos, Präfekt."


    Er pausierte kurz, bis der Iunier ihm seine Aufmerksamkeit schenken würde.


    "Ich möchte deine Zeit nicht vergeuden, Präfekt, deshalb stört es dich sicher nicht wenn ich direkt zum Punkt komme. In den letzten Wochen plagen mich starke Schmerzen an der linken Schulter, die vermutlich von einem Trainigskampf vor einigen Wochen herrühren. Der Medicus konnte die Art der Verletzung nicht genau feststellen, allerdings werde ich wohl in absehbarer Zeit nur mit starken Schmerzen kämpfen können."


    Noch einmal atmete der Eques tief ein, es fiel dem Griechen sichtlich nicht leicht, seinen Wunsch zu formulieren.


    "Ich möchte daher um die vorzeitige, ehrenhafte Entlassung aus der Ala mit Verleihung des Bürgerrechts bitten. Ich hoffe du kannst mein Ansinnen nachvollziehen, Präfekt."


    Seleukos schloss kurz seine Augen. Als Kämpfer und stolzer Grieche war der innere Schmerz bei dieser Bitte grausam, der äußere Schmerz an seiner Schulter allerdings unerträglich.

    Seleukos nickte ebenfalls zustimmend. Größere Übung hörte sich gut an, vor allem da Seleukos bisher noch keine größeren Einsätze hinter sich bringen durfte oder konnte. Da der Duplicarius nichts weiter ergänzte, entschied sich der Grieche dazu ebenso schweigsam zu bleiben und auf weitere Worte zu warten.