Auch Seleukos war teilweise erschöpft, als die Probati das Lager erreichten. Umgehend widmete sich der Grieche seiner Aufgabe, der Absteckung des Lagers, nachdem er sich zwei Auszubildende als Unterstützung herbeigezogen hatte.
Beiträge von Lucius Eprius Seleucus
-
-
Obwohl die Probati im Nachhinein betrachtet das Gefecht verloren hatten, war Seleukos wie auch die meisten anderen Probati nicht enttäuscht. Sie hatten sich wacker geschlagen und waren nun nur noch mehr für weitere Angriffe gewappnet. Seleukos wurde erneut für die Vorhut eingeteilt und suchte sich sogleich drei weitere Männer, die ihm behilflich waren. Nun waren sie schon mal doppelt so viele und kannten zumindest einen Orientierungspunkt. Noch aufmerksamer als zuvor ritten die Probati los in Richtung Lagerplatz.
Sim-Off: Sorry, dass das so ewig gedauert hat...
-
Auch Seleukos erreichte rechtzeitig das Forum und war gespannt was ihn erwarten würde.
-
Seleukos und Silko wollten sich gerade zurück zur Gruppe machen, als die Hölle über sie hereinbrach. Von beiden Seiten stürmten die Feinde wie wild geworden auf sie zu und auch die restlichen Probati wurden bereits attackiert. Auch wenn es vielleicht nicht bei jedermann so war, rief das Ziehen der Spatha beim Griechen ein Gefühl von Freude, gar Euphorie hervor. Es lag wohl in seinem Blut, zu kämpfen. Auch seine Vorfahren waren Krieger oder hatten Talent im Umgang mit Waffen.
Direkt wurde der Probatus von drei Reitern umzingelt. Schon zu Beginn war er dem 'Tod' näher als er glauben konnte, doch konnte ihn Silko mit einem schnellen Angriff aus der misslichen Lage befreien. Es war keine Zeit groß zu danken, so nickte Seleukos diesen nur anerkennd zu und kämpfte weiter. Es war wirklich unglaublich, wie die Probati in den letzten Monaten langsam aber sicher zu einer Einheit zusammenschmelzten.
Immer mehr Reiter und Probati fielen und immer überschaubarer wurde das Feld. Mit Wurfspeeren versuchten die Auszubildenden die Reihen der Equites zu brechen. Seleukos befand sich nun beim Decurio, was er erst bemerkte als dieser ihn Befehle gab. Er nickte leicht und widmete sich direkt dem nächsten Feind, der von vorne auf ihn zustürmte und laut schrie. Der Klang der gekreuzten Klingen und der aufeinanderstoßenden Schilde war wahrscheinlich noch meilenweit in den Wald zu hören. Auch die Schlachtrufe ließen nicht nach. Der Grieche hielt sich weiterhin an Cupidus und versuchte unabdinglich mit diesem und den anderen Probati durchzubrechen...
-
Seleukos ritt wie vom Decurio befohlen zusammen mit Silko wieder etwas weiter vorne. Diesmal waren sie nicht auf offener Straße, sondern im tiefen Wald, was bedeutete, größte Vorsicht walten zu lassen. Wenn es einen Hinterhalt geben würde, was zu erwarten war, würden sie diesen sicherlich im Wald antreffen. Sicherlich würde dieser auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, weshalb Seleukos bereits den Griff seiner Übungsspatha umklammerte...
-
Sim-Off: Oh, sorry, dann hab ich das falsch verstanden. Habs jetzt editiert.
Nur wenige Minuten später fanden sie die anderen Probati unweit des Ortes vor, wo sie sie verlassen hatten. Die Gruppe hatte sich im Wald gesammelt. Seleukos ritt eilig zum Decurio.
"Decurio, kein Feind weit und breit."
-
Seleukos und sein Kollege waren bereits einige hundert Meter geritten. Ares machte wie immer keine Anstalten und gallopierte blitzschnell über die Straße. Zu Beginn war Ares schwer zu kontrollieren und hatte seinen eigenen Willen, doch langsam aber sicher hatte sich das Pferd mit seinem griechischen Herren anfreunden können. Denn dieser war genauso wild und willig wie Ares.
Die beiden Probati waren bereits weit von der Truppe entfernt und noch immer hatten sie noch nichts unauffälliges bemerken können. Schlagartig hielt der Grieche an, Silko tat ihm gleich.
"Ich denke wir sollten zurückkehren. In dieser Richtung finden wir niemanden mehr."
Seleukos sah sich um. Um ihn herum war nur Wald, es wäre ja auch sehr ungeschickt wenn sich ein 'feindlicher' Hinterhalt auf der einzigen Straße weit und breit sammeln würde.
"Ja...wahrscheinlich nicht", entgegnete Silko.
Beide Probati machten kehrt und preschten über die Straße zurück zur Gruppe. Sie würden die anderen Auszubildenden sicherlich in der Nähe des Standpunktes finden, wo sie sie verlassen hatten...
-
Die Probati hatten bereits viele Meilen hinter sich gelassen und somit auch das Castellum und Confluentes. Einge Zeit hatte Seleukos nun schon die Augen geschlossen, um sich ein wenig zu entspannen und auszuruhen, wobei er andererseits noch für jede Überraschung gerüstet war. Hellwach wurde der Grieche erst wieder, als der Decurio das Zeichen zum Anhalten gab. Seleukos lauschte Cupidus' Befehlen und ritt direkt nach vorne, nachdem dieser geendet hatte. Die Vorhut, ganz nach seinem Geschmack. Eine weitere, gute Möglichkeit, sich vor dem Decurio zu beweisen, die er keineswegs außer Acht lassen würde.
-
Seleukos befand sich weiterhin in der dritten Reihe der Formation, die anfängliche Furcht vor der Eiseskälte war zunächst wie wett gemacht. Noch immer war der Grieche aufmerksam und beobachtete die Umgebung. Er war gespannt in was beziehungsweise in welchen Hinterhalt sie geradewegs hineinsteuern würden...
-
Seleukos befand sich in der dritten Reihe der Formation und setzte sein Pferd, Ares, in Bewegung mit der Gewissheit, dass dies ein langer Ritt werden würde. Er würde versuchen nicht unaufmerksam zu sein sonder wachsam zu bleiben, denn sicherlich würde die Ausbildungsturma früher oder später auf eine Überraschung stoßen...
-
-
Die Männer standen in Reih und Glied und lauschten den Anweisungen des Decurios. Seleukos hatte sich bereits ähnliches gedacht und hatte sich auch kleidungstechnisch darauf vorbereitet. In seiner Heimat kannte er solche heftigen Winter nicht, darum war er diese Eiseskälte auch nicht gewohnt. Dennoch hatte er sich dementsprechend ausgerüstet, kalt war ihm bis jetzt zumindest noch nicht.
Als Cupidus geendet hatte machte sich Seleukos umgehend zum Tor auf. Er würde gemächlich reiten und sich noch in einem Zelt kurz aufwärmen, ehe sie dann losreiten würden. Zu seiner Rechten reitete ein Karthager, Hastrobal, war sein Name. Der Grieche lernte ihn während der Ausbildung kennen und in den letzten Wochen verstanden sich die beiden immer besser. Während des Ritts versuchten sich die beiden mit aufheiternden Themen die Kälte aus ihren Kopf zu bekommen, mit der sie sich in den nächsten Stunden sicherlich noch zur Genüge auseinandersetzen würden.
-
Rechtzeitig fand sich der Grieche voll ausgerüstet und marschbereit auf dem Forum ein. Er war gespannt, was heute anstand, denn allmählich schien die Ausbildung ja praktischer zu werden. Er wartete ab bis auch die letzten Probati eintrudelten und der Decurio weitere Befehle verteilte.
-
Seleukos fiel halb aus dem Bett, als die Ausbildungsturma mit lautem Gebrüll zum Morgenappell gerufen wurde. Allmählich hatte er sich daran gewöhnen können und auch lernen können, seine Müdigkeit zu verdrücken. Er zog sich an und schnappte sich seine Ausrüstung. Den verkündeten Befehl hatte er nur zur Hälfte vernommen. Auf jeden Fall schien heute etwas besonderes anzustehen. Wie die meisten anderen Probati machte sich auch Seleukos zügig zum Horreum auf, um daraufhin pünktlich auf dem Exerzierplatz zu erscheinen.
-
Seleukos verstand Cupidus' Befehl nicht wirklich, der Decurio war heute anscheinend ein wenig durch den Wind. Sein Pferd hatte er und die meisten anderen Probati bereits geholt und auch die volle Ausrüstung war bereits mitgebracht worden. Der Grieche grübelte nicht mehr lange darüber, sondern führte einfach die Befehle seines Vorgesetzten aus. Ein paar Mal übte er noch das Auf- und Absitzen, ehe er das Ganze mit der Spatha zu erschweren versuchte. Nach etwa zehn weiteren Minuten beendete er auch diesen Trainingsabschnitt und positionierte sich neben seinem Pferd, Ares. Er hielt Ares an den Zügeln und signalisierte dem Decurio, dass er fertig war, indem er ihm einmal knapp zunickte.
-
Gemeinsam mit einem weiteren Probatus kam Seleukos, den Verletzten tragend, beim Valetudinarium an. Sie legten diesen auf einer Liege ab, ein Medicus kam ihnen sofort entgegen und Seleukos meldete sich zu Wort.
"Er wurde im Kampf verletzt, vermutlich ist die Nase gebrochen..."
Der Grieche deutete auf die stark blutende Wunde des Verletzten. Noch immer stöhnte dieser, die Schmerzen waren anscheinend unerträglich.
"Ich werde mich um ihn kümmern."
Seleukos und der andere Probatus nickten leicht und verließen daraufhin das Valetudinarium, um die letzten freien Stunden des Tages zu genießen und sich für die morgigen Trainingseinheiten vorzubereiten...
-
Als der Kampf von Cupidus beendet wurde, sah sich Seleukos abwartend um, was wohl der Grund dafür sei. Nach nur wenigen Sekunden wurde der Grieche fündig, ein Probatus lag am Boden. Sein Gesicht blutete stark und nach einer Weile konnte Seleukos erkennen, dass dessen Nase anscheinend die Ursache dafür war. Als der Decurio Seleukos zu sich rief, schnappte sich der Probatus umgehend einen weiteren Auszubildenden und ging zum Verletzten. Allem Anschein nach wurde dieser von einem Equites im Eifer des Gefechts verletzt...Naja, das konnte passieren und man würde sich im Valetudinarium sicherlich um den Verwundeten kümmern. Gemeinsam trugen sie nun den Verletzten vom Platz und machten sich in Richtung Valetudinarium auf...
-
Sim-Off: Bin doch scho da
Zurück in der Formation musste Seleukos enttäuscht mit ansehen wie die Taktik der Equites aufging. Anscheinend war der Kampf doch schon so weit fortgeschritten, dass die Reiter die Probati nur noch mit einer List besiegen konnten. Seleukos jedenfalls würde nicht aufgeben, wie es einer der Reiter forderte. Unweit des Decurios versuchte er erbittert, wie die meisten anderen Probati, die Equites vom Feldzeichen fernzuhalten. Der Grieche versuchte sich nicht zurückdrängen zu lassen sondern dem Vormarsch der Reiter Einhalt zu gebieten, was ihm allerdings nicht möglich war, da immer mehr Probati links und rechts von ihm zu Fall gingen und er so gezwungen wurde eine Reihe nach hinten zu rücken, um dort Deckung zu suchen. Diese fand er rechts von Cupidus, der ebenfalls mit Ehrgeiz weiterkämpfte und versuchte die Reiter abzuwehren. Noch konnten die Probati die kreisförmige Formation halten, was wahrscheinlich stark mit der vom Decurio verbreiteten Euphorie zusammenhing. Niemand wollte bei diesem Kampf einen schlechten Eindruck hinterlassen.
-
Auch Seleukos hatte beim zweiten Angriff seinen Platz in der Formation gefunden. Seine Wurfspeere hatte er bereits aufgebraucht und so standen ihm für die Verteidigung nur noch seine Spatha und seine Parma, das wohl wichtigste Verteidigungsmittel zur Verfügung. Wie beinahe jeder andere Probatus auch versteckte sich der Grieche hinter seinem Schild und versuchte irgendwo eine Lücke im Ansturm der Equites zu finden. Leider ohne Erfolg. Erneut brach ein erbitterter Nahkampf aus und die Probati versuchten mit eisernen Willen die Reiter vom Feldzeichen fernzuhalten. Auch Seleukos selbst verteidigte das Feldzeichen und versuchte sich gleichzeitig in der schützenden Formation zu halten. Alleine den Equites gegenüberzustehen konnte er nicht riskieren, dabei hätte er wohl keinerlei 'Überlebenschancen'.
Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde wurde der Grieche, vermutlich versehentlich, von seinen eigenen Kollegen aus der Formation getrieben. Ein vermutlich verherrendes Versehen in einem richtigen Kampf. Als Verlierer wollte er jedoch in keinem Fall dastehen und so versuchte er einerseits mit erhobener Parma den Reiter vor sich fernzuhalten und andererseits irgendwie wieder in die Formation zu gelangen. Mit seiner Spatha einen Angriff auszuführen wagte er nicht, er wollte zumindest diesmal auf Nummer sicher gehen und heil wieder in der Kette der Auszubildenden ankommen. Anscheinend wagten nun auch seine Kollegen einen vorsichtigen Vorstoß, was den Griechen nun die Möglichkeit gab in die Formation zurückzukehren. Diese Möglichkeit nutzte er auch, woraufhin er mit erhobenem Schild die entstandene Lücke in der Formation wieder ergänzte. Zwar war erste Erschöpfung auf beiden Seiten zu erkennen, doch aufgeben wollten sicherlich weder die Probati, noch die Equites, zumal eine Niederlage für die Reiter doppelt peinlich wäre.
-
Es war wohl mehr die Tatsache, dass die Probati das Aufsitzen mit Waffen auf ein 'echtes' Pferd schon mehrmals geübt hatten, als der eigentliche Befehl des Decurio, was Seleukos stutzig machte. Anscheinend sollte jeder einzelne Probatus jeden Bereich am Ende der Ausbildung tadellos perfektioniert haben, so wiederholten die Decurionen die verschiedenen Übungen anscheinend oft und gerne. Natürlich konnte der Grieche dies verstehen und schaden würde ihm ein erneutes Üben des Aufsitzens sicherlich auch nicht, schließlich würde er einen Großteil seines Lebens allem Anschein nach auf dem Pferd verbringen. So verließ er mit den anderen Probati für kurze Zeit den Reitplatz, um sich zu den Stallungen zu begeben und sich sein Pferd zu holen. Über die Bemerkung Cupidus' mit den Stallburschen machte sich Seleukos bisher keine Sorgen.
Nach einigen Minuten war bereits wieder der Großteil der Auszubildenden beim Reitplatz angekommen und hatte sich nun wieder in Reih und Glied aufgestellt. Zur Rechten standen nun die Pferde, die, obwohl sie nun schon einige Tage faul im Stall liegen konnten, einen leicht müden Eindruck machten, aber das hatten diese Tiere anscheinend an sich. Auch Seleukos hielt sein Pferd rechts an den Zügeln, Ares war sein Name. Das Pferd war Schwarz wie die Tiefe der Nacht, ein Rappen. Der Grieche durfte es nun schon einige Wochen seinen Besitz nennen und hatte bereits die ersten Einzelheiten über den Charakter des Rappen herausfinden können. Es war ein Pferd mit Temperament, viel Temperament. Seleukos musste sich nur an das Reittraining zu Beginn der Ausbildung erinnern. Doch wusste der Grieche sein Pferd stets zu bändigen, zumindest bisher.
Als die Probati vom Decurio den Befehl bekamen, das Aufsitzen zu üben, verteilten sich alle über den großen Reitplatz um ein bisschen Freiraum zu haben. Nun folgte ein ewiges Auf- und Absitzen. Nach dem fünften Mal nahm sich Seleukos einen Moment um seine Kollegen zu beäugen. Es war beinahe unmöglich, doch schien so mancher Probat noch immer Probleme beim Aufsitzen zu haben...