Sorry, dass ich nicht eher gepostet hab. Werde jetzt aber alles in einem Post aufholen.
Mit einem einheitlichen Gebrüll rückten die Probati unabdinglich vor und sahen sich den anstürmenden Equites gegenüber. Zum ersten Mal während seiner bisherigen Ausbildung fühlte Seleukos sich in einer Einheit. Zum ersten Mal bewies jeder einzelne Mut und schützte sowohl seinen rechten, als auch seinen linken. Natürlich gab es auch heute wieder ein paar schwarze Schafe, die allerdings schnell erkennen mussten wie eisern der Wille der Auszubildenden an diesem Tag war, sodass diese ihnen keine Chance ließen sich aus der Formation zu entfernen. Seleukos befand sich weiter rechts in der ‚menschlichen Mauer‘ und hatte seine Parma erhoben. Oben am Schild war eine Auskerbung eingearbeitet worden, wo man als Krieger seine Waffe, in dem Fall die Spatha, hindurchstecken konnte, was wiederum eine perfekte Kombination von Angriff und Verteidigung bildete. Während die Probati nur wenige Meter vorankamen, bis sie auf die Reiter stießen, hatten die Equites bereits etwa dreißig Meter zurückgelegt. Natürlich genossen die Equites den Probati gegenüber einen klaren Vorteil, dadurch dass sie beritten waren, doch konnte man ihnen sehr wohl anmerken, dass sie wussten, dass es nicht wieder eine so leichte Partie wie beim letzten Mal werden würde. Nun, da die Probati eine Reihe bildeten und gleichzeitig Parma und Spatha erhoben hatten, war ein direkter Ansturm mit den Pferden zwar möglich, allerdings nicht sinnvoll. Die einzige Folge wäre wohl die Niederlage der Reiterei. Selbstverständlich nur unter der Bedingung, dass kein einziger Probati kurz vorher Angst bekommen würde und ein Loch in der Formation hinterlassen würde.
Mit lautem Gebrüll prasselten die Reiter auf die Probati. Nun wurde der Nahkampf eröffnet. Während die Equites versuchten aus ihrer Position einen Vorteil zu ziehen, versuchten die Auszubildenden die Formation zu halten und sich nicht wieder zerstreuen zu lassen. Diesmal hatte der Grieche sogar das Gefühl, dass jeder Rekrut wusste was er tat und dies nicht nur für seinen Hintern, sondern für die Einheit. Auch Seleukos wurde in einen Nahkampf mit einem Eques verwickelt. Er versuchte sich von den Schlägen des Reiters mit seiner erhobenen Parma zu schützen, was ihm zunächst auch gelang. Er grub sich beinahe hinter seinem Schild ein und wartete wie eine Raubkatze auf den richtigen Moment, um einen schnellen, präzisen Gegenschlag durchzuführen. Weiterhin versuchte der Grieche seinen Gegner mit schnellen Positionswechseln zu verwirren, beziehungsweise dessen Pferd, dem man anmerkte, dass es sich allmählich schwer Tat den Bewegungen des Griechen zu folgen. Dies wirkte sich natürlich auf die Präzision der Hiebe des Reiters aus, woraufhin es beinahe unmöglich war Seleukos den Garaus zu machen, wo er sich doch sowieso schon hinter seinem Schild verkrochen hatte. Schlag für Schlag prasselte auf die Verteidigung des griechischen Probatus nieder. Seleukos merkte, dass der Eques mit der Zeit müde wurde. Er wartete noch etwa zwanzig weitere Sekunden, ehe er das Pferd seines Gegners mit einem schnellen Schwertschlag aus der Deckung hervor erschrak, woraufhin dieses wie wild geworden für den Reiter unkontrollierbar wurde. Für den Reiter war der Kampf zu Ende. Der Eques fiel von seinem hohen Ross und lag nun gekrümmt am Boden. Verletzt hatte er sich nicht, doch weiterkämpfen konnte er auch nicht mehr.
Kurz wurde der Übungskampf durch die Worte des neuen Decurio Cupidus unterbrochen, der den Kampf allerdings nach wenigen Minuten wieder freigab. Es war abzusehen, was der Ausbilder kritisieren würde. Wie Seleukos bereits ahnte, forderte er erneut alle Kampfkraft der Probati. Keiner der Probati dachte zwar im Entferntesten daran schon aufzugeben, doch sollten die Worte des Decurios wahrscheinlich mehr Adrenalinschub als Moralpredigt sein. Als das Signalhorn ertönte, stürzten sich Probati und Equites erneut ins Getümmel. Wenn es auch den Probati mehr Kraftaufwand abverlangte, wurde deutlich, dass auch die Reiterei bereits angeschlagen war. Anscheinend waren die Reiter doch sehr überrascht über den eisernen Willen der Auzubildenden. Wie sie weiterkämpften und weiterkämpften und kein Ende sahen. Erneut hatte der Grieche seine Parma erhoben und seine Spatha für den nächsten Angriff bereit gemacht.