Beiträge von Lucius Septimius Palaemon

    Einige Zeit ging es zwischen den beiden Kontrahenten noch hin und her, wobei das Kampfglück mehrfach wechselte, doch schließlich musste sich der Nauta seinem überlegenen Gegner geschlagen geben. Fair gratulierte er Priscus zum Sieg und war trotz der Niederlage mit sich und seinem Abschneiden bei den Wettkämpfen vollauf zufrieden.

    Ein Bote aus Misenum brachte folgenden Wunsch vor:
    "Salve! Ich habe zwei identische Abschriften bei mir. Die eine geht als Aushang nach Mogontiacum, die andere ebenfalls als Aushang nach Alexandria.
    Das macht dann 20 Sesterzen?"



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    CLASSIS MISENENSIS


    Dem griechischen Nauta blieb gar keine Zeit mehr, sich eine Strategie für diesen Zweitrundenringkampf auszudenken, denn sein Gegner ging sogleich in den Angriff über. Schon diese erste Attacke offenbarte ihm, dass er es nun mit einem Kämpfer von ganz anderem Kaliber zu tun hatte.
    Kurz bevor sich Priscus Griff um seine Hüften schloss, was unweigerlich zu einem frühen Ende des Kampfes geführt hätte, machte Tiridates einen beherzten Hüpfer zur Seite, so dass ein Großteil der von seinem Gegner eingesetzten Kraft ins Leere ging und dem Nauta ermöglichte, wenigstens vorerst auf den Beinen zu bleiben.
    Dann wechselte der Alexandriner in die Position des Angreifers:
    Er machte ansatzweise eine Bewegung in Richtung der gegnerischen Schultern, ehe er seinen Gegner urplötzlich und mit unkonventioneller Vorgehensweise am Oberschenkel packte, um diesen so zu überraschen...

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus


    "Ich bin bereit, wenn du bereit bist!" antwortete Tiridates keck, nicht bereit sich auf irgendwelche Spielchen einzulassen.
    Fehlte nur noch, dass der Veranstalter das Startzeichen für den Zweitrundenkampf gab...

    Castor erreichte die Galatea einige Minuten nach Eintreffen der Probati, was ihn ärgerte, hatte er doch eigentlich vorgehabt, über deren Unpünktlichkeit zu schimpfen. Grund für seine Verspätung war eine Hand voll erfahrener Nautae, die er zuvor an verschiedenen Standorten der Flottenanlagen auflesen musste und die naturgemäß wenig Lust verspürten, mit den unerfahrenen Anfängern in See zu stechen.
    "Guten Morgen, Männer! Wie ihr seht, ist das Meer heute ruhig und am Himmel keine Wolke zu sehen. Beste Bedingungen also für eine kleine Ausfahrt!"
    Die Probati konnten tatsächlich froh sein, dass ihre Ausbildung in den Frühlings- und Frühsommertagen und nicht zeitgleich mit winterlichen Stürmen und meterhohen Wellen stattfand. Mit Schaudern erinnerte sich der Grieche an die Fahrt auf der Batoidea, die sie in ein schweres Unwetter vor der ägyptischen Küste geführt hatte.
    "Unser Kapitän heute ist Flavius Balaena. Sowohl seinen als auch meinen Anordnungen habt ihr immer Folge zu leisten. Verstanden? Dann an Bord mit euch!"
    Dann betrat er die Galatea, die einen deutlich aufgeräumteren und seetüchtigeren Eindruck hinterließ, und wartete, bis auch der letzte Mann das Schiff betreten hatte...

    Er kam auch gleich auf den Grund seiner Anwesenheit zu sprechen:
    "Salve Präfekt! Nauta Tiridates Castor meldet sich ordnungsgemäß! Es geht um die Liste mit den Namen derjenigen Probati, die sich nach Meinung der Ausbilder für den seemännischen Dienst bei der Classis eignen."
    Nach diesen erläuternden Worten überreichte Castor die Wachstafel, die er mit sich führte.


    Chalcidios Philaides
    Decimus Tillius Veratius
    Lucterius Nauseator
    Gelon der Rhodier
    Titus Tarpeius
    Masgaba aus Icosium
    Servius Rufius


    Die Liste war erstaunlich kurz geblieben, was weniger auf die Strenge der Ausbilder zurückzuführen war, sondern vielmehr auf das geringe Interesse geeigneter Kandidaten an der Arbeit eines Seemannes bei der römischen Flotte.

    Der Nautiker Tiridates gehörte zu den ersten, die das Forum von Misenum erreichten. Begleitet von den dröhnenden Fanfaren der Hornbläser marschierten die vorderen Abteilungen der Classis auf dem Forum ein. Inmitten der jubelnden Menge und mit Blick auf die vollbesetzte Ehrentribüne fühlte sich der Hellene ein wenig wie ein kleiner Imperator, der nach siegreicher Schlacht nun seinem eigenen Triumphzug beiwohnen durfte.
    Nebenbei nutzte Tiridates die Dauer des Umzugs, um nach einer netten Taverne Ausschau zu halten, in der sich nach Beendigung des offiziellen Teils der Veranstaltung der Tag mit viel Wein gut würde ausklingen lassen.

    "Er hat Alexandria verlassen? Das wundert mich. Wo er doch immer so von seiner Heimatstadt geschwärmt hat!"
    Auch wenn der Tod für einen Seemann in Diensten der römischen Flotte ein ständiger Begleiter war, verstand der Grieche die Andeutungen seines Begleiters vollkommen falsch.
    "Doch, doch", nickte Tiridates eifrig. "Kaum hatten wir mit unserem Schiff im Hafen angelegt und mit dem Verladen begonnen, wurden wir mit Fäusten, Steinen und sogar Brandsätzen malträtiert. Unsere Marineinfanteristen und einige hier in Alexandria stationierte Legionäre brachten die Situation dann aber recht schnell unter Kontrolle."

    Die meisten Probati taten sich schwer mit den Signalrohren, was Castor aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen konnte.
    Es gab immerhin genug andere Posten an Bord eines Schiffes!
    "Gut! Da ich euch nicht überstrapazieren möchte, machen wir Schluss für heute. Ich will euch morgen zur dritten Stunde wieder hier haben. Dann schauen wir, ob wir den alten Kahn zum Segeln bringen."
    Damit beendete Tiridates diesen Ausbildungstag. Er war zufrieden, auch wenn noch einiges zu tun war.


    Sim-Off:

    Ich hab gerade wenig Zeit, deswegen der kleine Behelf. Enweder springt Classicus ein oder du musst ein wenig warten. :)

    "Das genügt!" unterbrach der Nauta die vor Anstrengung schnauffenden Probati. "Das Wichtigste habt ihr richtig erkannt: Keine ungesicherten Teile an Bord lassen. Allerdings wundere ich mich, dass hier niemand in Frage gestellt hat, ob solch sperrige und überflüssige Gegenstände überhaupt etwas an Bord eines Kriegsschiffes verloren haben. Denkt daran: Alles, was in irgendeiner Weise zu entbehren ist, runter vom Schiff!"
    Tatsächlich war Tiridates sehr zufrieden mit der Arbeit der Neulinge. Es würden sich genug Gelegenheit bieten, das Erlernte zu vertiefen.
    "Setzen wir unsere Lektion mit den Fragen des Signalwesens fort. Die Tatsache, dass unsere Schiffe im Falle widriger Wetterverhältnisse, mindestens aber im Falle eines Kampfeinsatzes, abzutakeln sind, erschwert natürlich die Kommunikation auf und zwischen den einzelnen Schiffen. Um diesen Problemen zu begegnen, greifen wir in der Regel auf derartige Winkflaggen verschiedener Farben zurück." Er nahm zwei dieser Signalflaggen in die Hände und führte deren Gebrauch kurz vor, indem er die Arme aus waagrechter Position gleichmäßig nach oben hob.
    "Rot gilt selbstverständlich als Angriffssignal; die weiße Flagge wird verwendet, um...", erläuterte er die einzelnen Funktionen der Flaggen.
    "Darüber hinaus verfügen wir über diese Sprachrohre, die es uns ermöglichen, Befehle von Heck zu Bug weiterzugeben." Er hielt nun eines dieser Rohre in die Höhe. Es war alles andere als einfach, diese so zu bedienen, dass der Empfänger eine verständliche Botschaft präsentiert bekam. Das Geheimnis bestand vereinfacht gesagt darin, die Öffnung mit den Lippen voll zu umschließen, ohne ihn gleich regelrecht zu verschlucken.
    "Gibt es hierzu Fragen? Wenn nicht, möchte ich, dass ihr euch ein wenig mit dem Umgang dieser Dinge vertraut macht. Und keine dummen Bemerkungen!"
    Wie abgesprochen holte Balaena ein ganzes Bündel an Flaggen und Signalrohren hervor und verteilte diese unter den Anwesenden.

    Ganz vorne in den Abteilungen der Nautiker konnte man Tiridates Castor ausmachen. Es war ihm anzusehen, wie sehr er diesen Tag und die damit verbundenen Ehren genoss. Schon vor dem eigentlichen Beginn des Umzugs winkte er, frisch frisiert und rasiert und in seine sauberste Tunika gekleidet, den Zusehern munter zu. Über seine eigene Bedeutungslosigkeit im Heer der einfachen Nauta und in Anwesenheit so manch einflussreicher Gestalt war er sich zwar im Klaren, doch schmälerte dies für ihn in keinster Weise seinen Stolz über das Erreichte.
    Zu seiner Freude gesellte sich auch ein Gefühl der Unruhe, der Anspannung. Denn immerhin war dies auch der letzte Arbeitstag ihres Präfekten und ein Führungswechsel an der Spitze einer solch großen Einheit bedeutete immer auch Ungewissheit unter den Soldaten, wie es unter neuem Kommando weiterginge.
    Tiridates hatte versucht, einige Blicke auf den Neuen zu erhaschen, doch bisher erfolglos.

    "Nein, ich glaub' wir meinen dieselbe Frau." erwiderte Tiridates mit einem Schmunzeln im Gesicht. "Wahrscheinlich hatte ich nur nicht die Zeit, sie genauer anzuschauen."
    Der Nauta glaubte nicht, dass es über das Aussehen der Römerin zwei unterschiedliche Meinungen geben konnte.
    "Er ist tatsächlich mein Onkel. Wir hatten aber lange keinen Kontakt mehr. Du hattest doch hoffentlich keinen Streit mit ihm? Sonst müsste ich annehmen, dass hinter deiner 'Attacke' vielleicht sogar ein politischer Hintergrund besteht."
    Wirklich viel wusste Tiridates nicht über die politischen Verhältnisse seiner Heimatstadt. Aber dass Politiker ständig wegen irgedwelcher Kleinigkeiten (so meinte er zumindest) im Clinch lagen, das hatte sich fest in seinem Denken über jene Kaste verankert.


    "Ich wäre dir wirklich sehr dankbar dafür!" ließ er den Agoranomos zu dessen Angebot wissen. "Nach der stürmischen Hinfahrt bin ich übrigens im Moment auch nicht wirklich versessen darauf, ein Schiff zu besteigen. So wie es aussieht haben wir die Wahl zwischen einem wütenden, alexandrinischen Mob und der stürmischen See."


    Sim-Off:

    Ich führe das fort; muss mich nur für kurze Zeit zur Parade ummelden. Sonst wird der Chef Florus sauer! ;)

    Als der etwas schmalbrüstige Tiridates von einem Stoß zu Boden befördert wurde, befürchtete er schon, dass der Mob seine Schritte vom Hafen in Richtung Fremdenmarkt gelenkt haben könnte. Erst die ausgestreckte Hand und die entschuldigenden Worte des Mannes zerstreuten solch unangenehme Gedanken weitestgehend. Er ließ sich also auf die Beine helfen, blieb aber ein wenig misstrauisch.
    "Schon gut." wischte er das Bedauern des Mannes beiseite, der nicht viel älter sein konnte als er selbst.
    Erst im zweiten Anlauf nahm der Seemann den Inhalt der Aussagen richtig wahr. "Du sagtest Agoranomos? Dieses Wort höre ich heute schon zum zweiten Mal."
    Er musterte diesen Anthimos Bantotakis ausführlicher. "Kennst du ein römisches Mädchen namens Axilla? Braune Augen, nicht besonders ansehnlich und etwa so groß!" Er machte sie deutlich kleiner als sie tatsächlich war. Wenn diese Iunierin nicht gelogen hatte, als sie den amtierenden Agoranomos als einen guten Bekannten bezeichnete, bot sich nun die Möglichkeit, die Aussagen des vermeintlichen oder tatsächlichen Prytanen zu überprüfen.
    "Achso, ich sollte mich vielleicht auch vorstellen: Ich bin Tiridates Castor, Nauta bei der Classis Misenensis und damit beschäftigt, mich zu meinem Schiff im Megas Limen vorzukämpfen. Allerdings bestehen meine Gegner nicht aus feindlichen Soldaten, sondern aus Marktständen, Eselskarren und meiner eigenen Unwissenheit."

    Nachdem sein Auftrag erledigt, die junge Dame Axilla am Eingang zum Viertel der Reichen und Mächtigen abgeliefert worden war, schlug Tiridates den Rückweg zur Batoidea ein. Bedenken, dass andere romfeindliche Gestalten ihn als römischen Flottensoldaten wahrnehmen konnten, trug er keine mit sich herum. Seine einstmals hellblaue Tunika war durch die Zeit an Bord der Batoidea und den Ereignissen dieses Tages kaum mehr wieder zu erkennen. Und andere Zeichen römischer Macht fanden sich an ihm ebensowenig.
    Auf seine Ortskenntnisse bauend hatte sich der Nauta entschieden, den direkten und wie er dachte kürzesten Weg zum großen Hafen einzuschlagen.
    Also einfach quer über die riesigen Märkte!
    Was sich allerdings recht schnell als schlechte Idee entpuppte, denn wenn sich Architektur und Stadtplanung in Alexandria in den letzten Jahren grundsätzlich kaum verändert hatten, so hatte sich doch so mancher Beamte zu verschiedenen kleinen baulichen Maßnahmen veranlasst gesehen, hatten Marktstände neue Wege und Gassen entstehen lassen, die ihm vollkommen unbekannt waren. Etwas irritiert blieb Tiridates in dem Gewühl stehen. In seiner Heimatstadt jemanden nach dem Weg zu fragen, galt es unbedingt zu vermeiden.

    „Da wären wir also!“ bemerkte Tiridates unnötigerweise, nachdem sie die Strecke von der Batoidea zu den Toren von Basileia zügig hinter sich gebracht hatten. „Jetzt bist du mich gleich wieder los.“
    „Und ich hoffentlich auch deine Landsleute“, fügte er in Gedanken und mit Blick auf ihre Eskorte hinzu.
    Er beabsichtigte, möglichst schnell zu ihrem Schiff zurückkehren. Nicht dass man Alexandria am Ende noch ohne ihn verließ.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla


    Anfangs war der Nauta noch bemüht, Axillas Redefluss zu folgen, doch schon nach wenigen Sätzen verlor er bei der Vielzahl an geschilderten Geschehnissen und den Namen der daran beteiligten Personen den Überblick. So nickte er nur mehrfach und versuchte verständnisvoll dreinzublicken.
    Als sie eine Pause einlegte, wagte sich der Grieche an eine Zusammenfassung des soeben Gehörten: "Also, weil sich meine Landsleute durch die Präsenz römischer Patrouillen provoziert fühlten, haben sie die fremde Akademie dieses Römerfreundes - wie hieß er doch gleich? - Marcus Achilleos angegriffen und...
    Und dann haben die Bewohner von Rhakotis vor den Toren von Basileia einen Römer getötet. Aber weshalb wurde dann der Gymnasiarchos eingesperrt? Hat er etwa..."
    Tiridates beendete den Versuch. Er war mit seinen Gedanken nicht wirklich bei der Sache und tat sich ohnehin schwer, sich in die Absichten und Gedankengänge anderer Menschen hinein zu versetzen.
    Seine Stimme nahm einen fast resignierenden Unterton an: „Kurz gesagt: Es gibt keine sinnvolle Erklärung für die Auseinandersetzungen. Nur einige Missverständnisse, unglückliche Zufälle und das unverantwortliche Handeln einiger Wichtigtuer!“
    Währenddessen hatten sie Basileia beinahe erreicht. Ein paar Schritte noch und sie würden vor den Toren des Königsviertels stehen.