Ich staunte nicht schlecht, als ich centurio Licinus da im Dreck hocken sah. Da war ich wohl nicht der einzige, denn, im Gegensatz zu mir, hatte es einer Gruppe probati so sehr den Atem verschlagen, dass sie mit offenen Mündern stehen blieben und den centurio anglotzen.
Da musste ich grinsen. Eigentlich hätte ich es mir denken können, sagte ich zu mir selbst, denn ich hatte während meiner Ausbildung auch schon einige Dinge erlebt, die ich vor oder kurz nach meinem Eintritt in die Legio nicht für möglich gehalten hatte. Für mich waren damals, als Unwissender, centurionen und all die höheren Ränge, die, die dastanden und Befehle durch die Gegend schrien, aber nicht selbst mit anpackten.
Während ich das alles dachte, schaufelte ich schon eilig und versuchte, mein Stück des Grabens so schnell wie möglich auszuheben, denn die Kameraden um mich herum waren auch ziemlich schnell und es hätte mich gestört, wenn ich als Einziger ein langsameres Tempo an den Tag gelegt hätte.
Ab und an hatte ich jedoch Zeit, mich umschauen und zu sehen, was die anderen so machten.
Bei jedem Blick flog ziemlich viel Dreck durch die Luft. Natürlich. Und es klapperte hier und da. Wo jedoch die Kameraden aus meinem contubernium abgeblieben waren, das vermochte ich nicht, zu sagen. Die hatte ich ganz und gar aus den Augen verloren. Bestimmt schaufelten sie auch, irgendwo.