Die Nacht hatte noch gar nicht richtig begonnen, da war sie auch schon zu Ende. Noch befand ich mich in meiner Traumwelt, doch plötzlich drangen laute Signale an mein Ohr, die aus der anderen, realeren Welt auf akkustische Weise in meinen Gehörgang einfielen.
Doch nach den bereits verstrichenen Monaten in der legio war das keine Überraschung mehr und natürlich wusste ich sofort, was zu tun war: Aufwachen, zackig und dann schneller antreten, als man gähnen konnte.
"Guten morgen Männer!" schrie da auch schon der centurio, kaum, dass wir alle angetreten waren. Na, ob der gut war? Wenn ich mir so die müden Gesichter betrachtete, dann war ich mir nicht sicher und außerdem hing überall Nebel um uns herum. Ich setzte meinen Adlerblick ein, um so weit wie möglich schauen zu können, doch viel half es nicht. Die Nebelbank vermochte ich nicht zu durchdringen.
"Na, sieht ja so aus, als ob wir mal wieder zusammen arbeiten würden, was Vestinus?" sagte plötzlich eine Stimme hinter mir, als die Männer begannen, sich aufzutrotteln und ihren jeweiligen Befehlen nachzugehen. Überrascht drehte ich mich um und sah direkt in das Gesicht von Victorius, einem Kameraden, den ich einst bei einem Strafdienst kennengelernt hatte.
"Ach, du bist auch in contubernium VI?" fragte ich, klatschte mir jedoch nur zwei Sekunden später gegen die Stirn. "Natürlich bist du das." fügte ich schnell hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich hatte ihn doch am Abend vorher noch flüchtig in meiner Nähe gesehen.
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, gingen wir an die Stelle, an der sich bereits weitere Kameraden aus unserem contubernium gesammelt hatten. Dort angekommen, warteten wir noch kurz auf den Rest von uns.