Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    "Stimmt, aber wie gesagt: es ist noch nichts sicher."
    Sie waren jetzt fast angekommen, also wollte er sie wieder ein wenig daran erinnern, warum sie hier waren.
    "Also, wir haben heute Morgen die Betriebserlaubnis eines Händlers überprüft, der Tiere nach Ostia verschifft, damit sie in Rom den Einwohnern vorgeführt werden können. Und da hab ich was ganz besonderes gesehen."


    Sie bogen um die Ecke des großen Gebäudes und dort war ein Gatter zu sehen. Einige Kinder standen ebenfalls da und bewunderten das mächtige Tier und sein Junges.


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    Es war eine Giraffe mit ihrem Jungen. Das Kleine schien wirklich noch sehr jung zu sein, es musste wohl in Gefangenschaft zur Welt gekommen sein. "Ist das nicht wunderschön?"

    Anthi lachte. "Nein wir hecheln nicht wie Hunde. Aber das sind ja auch andere Schmerzen. Wir atmen tief durch, umd die Schmerzen zu verjagen. Die bei der Geburt werden eben anders sein."


    Anthi wusste ja, dass Pelo den Rhomäern gegenüber sehr kritisch war. Daher war er eigentlich nicht überrascht über ihre Reaktion. Dann wollte er ihr eben noch einen Tipp geben:


    "Nein es ist kein Rhomäer, er ist Grieche, aber er arbeitet bei einer von Rhomäerin."

    "Ich glaube da meinst du jemanden anderen. Es ist nicht Marcus Achilleos, den ich meine. Aber der wär sicher auch ein guter Strategos." Sie sollte ruhig noch ein wenig raten, dann würde sie sich wenigstens keine Gedanken über die Überraschung machen.
    "Das mit dem Hecheln stimmt schon. Das soll dich entspannen und dir die Schmerzen nehmen. Da kenne ich vom Kämpfen, wenn du richtig atmest, kannst du Schmerzen besser aushalten. Aber ich verrate ihr schon nichts."

    Oh stimmt, er hatte ganz vergessen das Pelo zu sagen. Wenn sie bei ihm war, dachte er immer an ganz andere Sachen.
    "Ich könnte mir zwar nicht vorstellen, dass mir jemand was böses wollen will, aber dann rufe ich die Stadtwache. Ich hab nämlich schon so ein Gerücht gehört, dass jemand zum Strategos vorgeschlagen wird, den ich ganz gut kenne."


    Noch war es nicht sicher, aber soweit er wusste, wollte Timos Strategos werden, und Urgulania schien auch gewillt ihn vorzuschlagen.

    "Nein. Ich hab sie verscheucht, aber Castor war eh nicht da. Und da sie gestern nicht gekommen sind, hat sich das Ganze wohl erledigt. Sie wollten halt den Agoranomos sprechen, oder einer von ihnen, und er hatte dann zwei Mann als Eskorte dabei. Dann hab ich ihn mal ein bisschen ausgefragt, und dann hatten es die drei auf einmal ganz eilig wegzukommen. Ich hoffe ich habe Castor damit bewiesen, dass er den Richtigen als seinen Nachfolger als Agoranomos vorschlägt."


    Pelo machte sich immer über Sachen sorgen...

    "Das Lied das ich singen kann, mus erst noch geschrieben werden. Aber wenn wir nachher daheim sind, kannst du es mir gerne mal vorspielen. Ich werd dir da zwar wohl nicht helfen können, aber ich hör halt sehr gerne zu wenn du spielst." antwortete er schelmisch. Er war ein Freund der Musik, aber sein Metier war es nunmal ganz und gar nicht. "Ja, zur Zeit ist es ruhig bei uns. Aber vorgestern waren drei Typen da, die Castor wohl an die Wäsche wollten. Aber ich hab sie abgewimmelt. Und gestern habe ich aus unserer vorläufigen Betriebserlaubnis eine unbefristete gemacht."

    Anthi liess sich Saft geben. Er mochte zur Zeit Wein nicht besonders, warum wusste er auch nicht. Vielleicht lag es daran, dass er im Momant wieder mehr trainierte oder weil er jeden Moment ungetrübt erleben wollte. Er schaltete sich in das Gespräch ein. "Ich habe ja schon überlegt sie für Musikstunden in Anspruch zu nehmen. Aber leider bin ich was die Musik betrifft völlig unbegabt. Aber ein Musiker in der Familie sollte reichen, will ich meinen. Aber ich höre natürlich sehr gerne zu, wenn sie spielt."


    Das sich Axilla auch auf eine Cline legte überraschte ihn nun gar nicht. Eher überraschte es ihn, dass er noch nicht auf sein blaues Auge angesprochen worden war. Der Rest schien irgendwie aber eh nicht in der Laune für ein Gespräch zu sein. Egal, Penelope und Urgulania waren auf jeden Fall zwei sehr interessante Gespächspartnerinnen. Sollte sich der Rest nur zurückhalten.

    "Wir müssen da hinten lang. Es ist hinter diesem großen Lagerhaus am Ende der Straße. Aber ich muss dir gleich sagen, dass ich nicht gekauft habe. Dafür hätten wir eh keinen Platz gehabt, aber ich dachte es würde dir trotzdem gefallen es zu sehen."


    Eigentlich wollte er ihr schon was schneken, schließlich hatte sie ihm ja einen ganzen Betrieb geschenkt, aber im Moment sparte er lieber für die Hochzeit, das war jetzt wichtiger.


    "Aber erzähl doch mal, wie war dein Tag? War er nicht zu anstrengend für dich?"


    Schließlich war sie ja schwanger. Am Liebsten hätte er sie ja getragen, auch wenn er wusste, dass sie nicht krank war, fühlte er trotzdem so.

    Heute Morgen waren sie mal wieder auf dem Xenai Agorai gewesen. Und da hatte er etwas allzu zauberhaftes gewesen. Zwar hatte er es sich nicht leisten können, und selbst wenn war es schon verkauft und er hätte dafür gar keinen Platz gehabt, aber trotzdem wollte er es unbedingt Penelope zeigen.


    Also hatte er sie nach der Arbeit im Museion abgeholt, so machten sie das meistens, und hatte sie auf einen Spaziergang eingeladen. Er hatte ihr erzählt, dass er ihr etwas zeigen wolle, aber was das hatte er nicht gesagt, er wollte sie ja überraschen.

    Was wollten die beiden denn von Philolaos? Merkwürdig-aber wenigstens sahen sie nicht aus wie Opiumhändler.


    "Ich war bei einer ägyptischen Heilkundigen, die mich in ihrer Kunst unterweist." Das sie eine Hebamme war, lies er mal lieber weg, das würde nur Gerede geben.


    "Was wollen die Zwei denn von Philolaos?" Er musterte die beiden nochmal eindringlich. Was wollte den dieser Jüngling mit dem Riesen bei Philolaos? Hatte er irgendwo Schulden gemacht?

    "Stimmt, du hast recht. Aber es ist ebenso unbefriedigend eine Kranhjeit zu erkennen, aber nicht zu wissen wie man sie heilt. Von daher hoffe ich, dass du mir meine Ungeduld ein wenig nachsiehst. Aber du hast natürlich vollkommen recht. Erst schauen lernen, dann der Rest."


    Er überlegte kurz.
    "Aber schauen kann ich ja nur mit Kranken lernen, oder?"

    "Ich find es gut, wie er sich um die Kinder dort kümmert. Penelope und ich unterrichten auch drei Kinder aus Rhakotis im Lesen und Schreiben. Das einzige was mich an der Sache stört ist seine merkwürdige Lehre, aber ich denke ehrlich gesagt, dass die da nicht weiter negativ ins Gewicht fällt."


    Hatte er da eben etwas gehört? Er lauschte noch einmal kurz, aber er hörte nichts.
    "Was hast du denn in der Akademie gemacht? Macht Marcus da jetzt Führungen"

    Ànthimos war gerade auf dem Rückweg von Inhapy. Ihm schwirrte der Kopf vor lauter neuem Wissen. Zum Glück hatte er das Meiste aufgezeichnet. Als er kurz davor war nach Broucheion zu gelangen wurde er Marcus Achilleos gewahr, der mit einigen Wachen und zwei anderen Kerlen da stand.
    Der eine schien ein Grieche zu sein und der andere offenbar Nubier. Letzterer hätte sicher einen guten Trainingspartner abgegeben: Groß stark und sogar noch ein wenig größer als Anthi.


    "Chaire, Marcus. Das ich dich mal außerhalb des Stadions treffe, hätte ich nicht erwartet." Er nickte auch den Wachen und den beiden anderen Kerlen freundlich zu. "Bist du auf dem Weg ins Museion? Ich hab nämlich vor Penelope zu besuchen, dann würde ich euch begleiten."

    Wasserdampf? Klar, da hätte er auch wieder selbst drauf kommen können.
    Aber er sollte jetzt bei Inhapy klopfen? Nun eigentlich fasste er nur ungerne eine Frau an, die nicht Penelope war, allerdings würde sich das in der Medizin nicht vermeiden lassen."Keine Sorge, ich zeichne Bilder, das ist nichts für Grobmotoriker." Auch er klopfte mit seinem Zeigefinger leicht an die ihm gezeigte Stelle. Es klang irgendwie hohl, also war es offenbar leer. "Stimmt, es klingt leer." Er setzte sich wieder. "Und was mach ich bei den Entzündungen und dem Durchfall?"

    Sie saß vor ihm und lächelte. Nicht das er was dagegen hatte von Frauen angelächelt zu werden, und Inhapy war zwar älter als er, sah aber noch sehr gut aus, aber das war er von ihr nicht gewohnt. Normalerweise war sie eher kratzbürstig und behandelte die Männer ein wenig von oben herab.


    "Dagegenklopfen. Ich geh mal davon aus, dass sich das jetzt frei angehört hat. Aber ich glaube wenn ich das nur von dir höre und nicht selbst versuche, wird mir das nicht viel bringen. Wenn der Schleim mit der Behandlung nicht wegbekomme, also mit Sellerie, kann ich den Schleim dann irgendwie rausdrücken, dass er aus der Nase herauskommt? Ich meine wenn viel Schleim im Kopf ist, kommt er ja auch da raus." Um zu verdeutlichen, was er meinte, fuhr er sich mit dem Finger, an der Stelle entlang die sie ihm gezeigt hatte, Richtung Nase.

    Natürlich kannte er Feigen. Sie hatten früher zwei Feigenbäume in ihrem Garten gehabt. "Feigen kenn ich. Da hast du recht, von denen haben wir als Kinder oft gegessen, die sind übel." Anthi lachte heiter. "Ich sehe schon gegen Kopfschmerzen ist so manches Kraut gewachsen. Aber woher merke ich, dass jemand Schleim im Kopf hat? Oder meinst du damit eine laufende Nase?" Ànthimos war eigentlich nie krank, obwohl er eigentlich wenig Rücksicht auf seine Gesundheit nahm, mal abgesehen von seinem Training und seinem Essen. Daher war das für ihn schon alles ein wenig unbekannt.

    Anthi nickte zustimmend. "Gut, Ich werde dann heute hier bleiben bis du auch gehst. Einer meiner Kollegen soll mir in der Pause was zum Essen mitbringen." Er hatte keine Angst vor einer Auseinandersetzung mit den Dreien, falls sie wiederkommen sollten. Das war zwar dumm, schließlich konnten sie bewaffnet sein, aber so war er halt.
    "Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: Danke, dass du meiner Verlobten bei der Überraschung mit dem Malerbetrieb geholfen hast. Ich würde dann die Betriebserlaubnis auch gerne bestätigen, wenn du noch kurz Zeit hast."

    Das hatte er ja nicht wissen können. Gleich mehrere auf einmal? Na dann behielt er lieber sein altes dreckiges Blut! Lieber früh sterben, als jeden Monat sowas! Dann passte er halt ein wenig besser auf sich auf, und dann ging das schon.


    "Gut, dass merke ich mir: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Was sind denn das da dann noch für Pflanzen?", fragte er weiter neugierig.