Beiträge von Ánthimos Bantotakis

    Anthi war auf dem Markt gewesen und hatte Farbe, Tinte und Papyrus gekauft, denn er wollte nun endlich mal wieder anfangen zu zeichnen. Und da konnte sein Motiv natürlich nur Penelope sein. Diese saß am Küchentisch als er zurückkam und spielte ein wenig auf Harmonia.


    Der Hüne schaute ihr eine Weile gebannt zu, denn sie bemerkte ihn nicht, so war sie in ihr Spiel vertieft.

    "Gut dann fang ich hier an.", sagte er leise und trat nach vorne.


    "Großer Pan, Herr über der Hirten, wir stehen hier voller Ehrfurcht vor dir. Wir wollen dir danken für deine Güte und dafür dass du uns zwei der schönsten Momente unseres Lebens beschert hast. Aber wir wollen uns auch dafür entschuldigen, dass wir dir vielleicht nicht die richtige Ehre erwiesen haben. Als Geschenk für deine Güte und Weisheit haben wir dir Weihrauch mitgebracht. Außerdem werden wir den Namen unseres Kindes zu deinen Ehren aussuchen, auf das unsere Familie immer an deine Güte erinnert werde. Wir hoffen, diese Opfergaben finden deinen Gefallen."


    Anschließend entzündete er den Weihrauch und trat zurück zu Penelope.

    "Allerdings. Es ging alles so schnell, dass ich manches kaum glauben mag. Gerade waren wir noch Schiffsbrüchige am Strand und jetzt haben wir einigermaßen gute Berufe und sind in Alexandria richtig angekommen."


    Er beobachtete den alten Mann, aber der schien offenbar wirklich eingeschlafen zu sein. Konnten sie hier wirklich offen reden? Zu gerne hätte er Timos zu Axilla befragt. Andererseits war es Anthi ebenfalls bewusst, dass das Gespräch auch andersherum laufen konnte.

    Das war also der große Nikolaos Kerykes. Besonders beeindruckend wirkte er eigentlich nicht, allerdings strahlte er schon eine gewisse Würde und Machte aus, das konnte man ihm nicht abschlagen.
    Ànthimos erhob sich. "Entschuldigt, aber mein Bruder hat da leider einen Fehler gemacht: Penelope und ich sind verlobt, aber noch nicht verheiratet. Wir sind uns durchaus bewusst, dass rechtsgültige Ehen nur vom Eponminatographos geschlossen werden können. Ich bin übrigens Ànthimos Bantotakis.", stellte er sich vor.
    Dann setzte er sich wieder, denn den Rest wollte er seinem großen Bruder überlassen.

    "Ach das ist die Opferstätte? Die hätte ich ja beinahe übersehen." Es war wunderbar wie sie lächelte. Dazu wahren ihre Wangen leicht gerötet, beinahe kam er in Versuchung... aber nicht hier...vielleicht später wenn sie daheim waren.
    Er schaute sich um aber sie waren alleine. Also schlang er seine Arme von hinten um sie-natürlich passte er dabei auch auf den kater auf- und gab ihr zärtlich einen Kuss in den Nacken.


    "Ich freue mich, dass ich mich bei Pan für euch bedanken kann."

    "Mir geht es ebenso. Ich freue mich immer wenn ich hierher komme, denn ich habe hier zwei der schönsten Momente meines Lebens erlebt und dafür bin ich Pan und dir unendlich dankbar."


    Nun bei isis wusste er schon nicht genau, wie sie dort opfern sollten, hier war er aber völlig ratlos.


    "Wie machen wir das mit dem Opfern? Einfach irgendwo hier im Park, oder gibt es hier irgendwo einen extra Ort dafür?"

    "Es geht ja nicht nur um die Geburt, sondern auch danach. Und genau da macht mir halt die Sache mit Timos wieder Sorgen. Aber lass uns Pan ein Opfer darbringen, danach geht es mir sicher gleich besser. In letzter Zeit waren mir die Götter ja sehr wohlgesonnen."


    Er schaute sie verträumt an, und als ihre Blicke sich trafen, waren seine Sorgen gleich verschwunden.

    "Nun seine Frau und sein Kind sind gestorben... das hat mich schon sehr erschreckt und nachdenklich gemacht. Er reist jetzt durch die Welt und erzählt von dieser Lehre die keine Gefühle zulassen will. Irgendwie kann ich den armen Kerl verstehen, aber das macht sein Schicksal nicht weniger traurig."

    "Nun bis vor einer Woche hatte ich auch keinen Grund mich um jemanden zu sorgen. Meine Brüder sind große starke Männer, um die braucht man sich normal nicht zu sorgen. Aber nun werde ich Vater und ich bin für euch beide verantwortlich. Außerdem hat mich die Unterhaltung mit Marcus Achilleos ein wenig erschreckt..."


    Aber nun kam er auf das schönere Thema zurück:


    "Ich denke auch das Pan uns wohlgesonnen ist. Und du hast recht, wir sollten ihm danken. Vielleicht auch dann wenn wir uns überlegen welchesn Namen unsere tochter einmal haben soll. Aber da das ja Unglück bringen könnte, sollten wir das einfach mal in unseren Hinterköpfen ablegen."

    Anthi ging langsam ins Becken. Irgendwie hatte ihn der Schiffsbruch ein wenig wasserscheu werden lassen. Natürlich gab es dafür keine Veranlassung, aber solche Ängste waren halt nicht unbedingt vom Realismus abhängig. Als er dann aber erst einmal drinnen war erfreute er sich ebenfalls an dem warmen Wasser und tat es seinem Bruder gleich. "Aaah, ich hab bis eben gar nicht gewusst wie sehr ich ein warmes Bad vermisst habe."

    "Ja, aber das wird Zeit brauchen, wenn sie sich nicht zurückhalten werden sie die eben nicht haben." Bei diesen Worten legte er ihr die Hand auf den Bauch.



    "Ich hoffe natürlich das ich da zu schwarz sehe. Nur bin ich jetzt halt für euch beide verantwortlich und möchte auf gar keinen Fall, dass euch deswegen Gefahr droht."

    "Nun, ich möchte das nicht überbewerten, aber es lässt auf einen leichten Lebenswandel schließen. Man weis ja nicht ob es nur einer war oder vielleicht noch mehr. Ich weis das ja nicht und ich kenne Axilla nicht genug um mir da selber eine Meinung zu bilden. Das sie keine Jungfrau mehr war würde sie natürlich nicht ausschließen, aber es wirft schon ein paar Fragen auf. Am liebsten hätte ich für Timos halt eine anständige Frau, die ihn vielleicht ein wenig von seinem lockeren Lebenswandel abbringt und nicht eine die ihn noch darin bestärkt."


    Er wirkte nachdenklich, denn Anthi machte sich wirklich Sorgen um seinen Bruder.


    "Wir können Tigris gerne mitnehmen. ich denke nicht, dass Pan sich an ihm stört."

    Anthi wog seinen Kopf hin und her.


    "Das hätte ich auch gedacht, bevor ich dich kennengelernt hätte. Aber ich muss sagen, wenn du eine Rhomäerin wärst würde ich auch nicht von dir lassen können. Und Timos scheint sie wirklich sehr zu mögen. Ich habe noch nicht erlebt, dass er sich über eine Frau länger Gedanken gemacht hat, aber dieses Mal scheint es so zu sein.", meinte er nachdenklich.


    "Und von Axilla erwarte ich in der Hinsicht auch kein großes Verantwortungsbewusstsein. Ich möchte jetzt nicht schlecht über sie reden, denn ich finde sie sehr nett und sympathisch, aber sie wirkte mir doch reichlich naiv. Ich meine sie hat sich Timos einfach in eine Opiumhöhle schleppen lassen. Dazu kommt noch, dass sie wohl schon vor Timos nicht mehr unberührt war..."