Beiträge von Thimótheos Bantotakis

    "Pah! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich etwas schändliches tun würde." Er sagte das leichthin, aber irgendwie wollten sich seine Worte nicht ganz überzeugend anhören.
    "Wenn ich ehrlich bin, sehe ich ebenso wenig den Sinn des Bündnisses, jetzt da Mithridates nicht mehr da ist. Allerdings halte ich es für sinnvoll dort Mitglied zu sein, denn der Gymnasiarchos scheint sich gern im engsten Kreis seiner Getreuen über seine Pläne und Gedanken auszutauschen. Das möchte ich mir nicht entgehen lassen."
    Er zwinkerte Ánthimos vielsagend zu und sagte dann allerdings mit erhobenem Zeigefinger:
    "Aber! Wir lassen uns nicht in jegliche Machenschaften hereinziehen oder für die politischen Machtspielchen des Keryken ausnutzen! Ich habe meine ganz eigenen Vorstellungen von meiner Karriere und hoffe, dass ich nicht in eine Situation hereinrutsche, die mich vor eine schwerwiegende Entscheidung stellt. Denn meine Familie werde ich selbstverständlich niemals in Gefahr bringen."
    Keine Ahnung, was er genau damit sagen wollte. Ánthimos würde schon etwas mit diesem Wirrwarr anfangen können. (:D)

    Timos kam bald auch zur Türe hereingestolpert. Er war müde und wollte eigentlich nur noch gemütlich etwas essen und dann ins Bett fallen. Er tauschte seine Straßenschuhe gegen gemütliche Haussandalen und flätzte sich auf den Stuhl im "Wohnzimmer".
    "Mahlzeit..." begrüßte er seinen Bruder, der ebenfalls zuhause war und hier herumwuselte.

    "Hm. Nun gut, es ist deine Entscheidung." erwiderte Timos und nahm den Ring entgegen. "Viel Erfolg mit deiner Akademie und deiner Anstellung als Geograph. Ich würde gerne öfter vorbeischauen, aber mein Amt lässt das momentan leider nicht zu."
    In seiner Stimme klang echtes Bedauern mit, während er den Ring der Stadtwache nachdenklich zwischen den Fingern drehte.

    "Nunja, Einführung ist ein schlecht gewähltes Wort..." Er suchte nach einem besseren Begriff, fand auf die Schnelle jedoch keinen und fuhr einfach fort.
    "Weißt du, unser Gymnasiarchos schart seit einiger Zeit vertrauenswürdige Pyrtanen und einflussreiche Bürger der Polis um sich. Cleonymus, Urgulania und ich gehören diesem Kreis an. Ursprünglich diente dies wohl dem Zweck, den Kandidaten gegenseitig Stimmen zu sichern, um gegenüber anderen "Parteien" im Vorteil zu sein. Seit dein ehemaliger Vorgesetzter, Mithridates Castor, nicht mehr im Pyrtaneion ist, könnte die Gemeinschaft eine andere Bedeutung erhalten. Allerdings bist du der einzige Pyrtane, der noch nicht ganz integriert ist..."
    Timos war sich absolut nicht sicher, ob er das alles hier so erzählen durfte, er hatte sich einige Male umgeschaut, ob die Tür auch wirklich zu war und ob nicht doch jemand irgendwie lauschen konnte, doch das war nicht der Fall. Jetzt erwartete er die Reaktion seines Bruders.

    Timos ließ sich gefügig führen und abstellen, denn wenige Augenblicke später wurde er mit einem besonders reizenden Anblick belohnt. Bei der Auswahl kam er ja ganz durcheinander!
    Nachdenklich verschränkte er die Arme vor der Brust und betrachtete jede der Frauen kurz eindringlich. Ein charmantes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich entschieden hatte.
    "Ich würde den Abend gerne mit Harmonia verbringen." verkündete er und sah die Dame erwartungsvoll an. Ihr Körper war unglaublich und das hispanische Blut in ihren Adern ließ Timos auf eine flotte Nacht hoffen.

    Den Wein nahm Timos gern entgegen, probierte und nickte, denn er war gut.
    "Ich bevorzuge etwas stilvolles. Und... - nein, nach einem Jüngling stand ihm nicht der Sinn. Lieber eine dieser hochgepriesenen Damen, die ihm schon einige von Urgulanias Kunden empfohlen hatten - ...eine Freundin bitte. Ja, es wäre wohl praktisch, wenn du mir die Damen einmal vorstellen würdest."
    Der junge Grieche war sich nur noch nicht ganz sicher...wollte er sich etwas aus Ovids Lehren anhören? Schmunzelnd entschied er, dass er sich heute Abend durchaus etwas tiefgründigere Kultur (:D) leisten konnte.

    Aha, da war auch schon das Personal, das sich um den interessierten Gast kümmerte.
    "Sag mir, was haben die Freundinnen mir denn zu bieten?" fragte Timos geradeheraus. Er wusste nicht, was für Programme oder Angebote es hier gab, deshalb informierte er sich lieber, als ahnungslos irgendetwas zu wählen...

    Es war spät. Die Sonne war schon vor Stunden untergegangen und Timos hatte bereits einen heiteren Abend in der Kneipe hinter sich, denn heute waren er und sein Bruder Pyrtanen geworden und das musste gefeiert werden. Später waren Ánthimos und Penelope nach Haus gegangen, doch Timos war noch wach und relativ frisch und verspürte plötzlich eine gewisse Begierde...
    Er schmiss sich ein oder zwei - das wusste er nicht mehr so genau - Stückchen Opium rein und machte sich dann auf zum bekanntesten Vergnügungsort der Stadt.


    Auch wenn er schon einen langen Abend hinter sich hatte, so war von seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zu beginn der Feierei noch der Großteil erhalten geblieben.
    Er war schick gekleidet, trug einen hellbeigen Chiton und darüber eine scharlachroten Clamys. Dafür waren zwar zwei ganze Wochenlöhne draufgegangen, doch das störte ihn nicht im geringsten. Am Arm trug er Reifen und am rechten Ringfinger sogar seinen Siegelring, der einst seinem Vater gehörte. Seine Haare waren gekämmt und mit Holzperlen geschmückt und von sein Körpergeruch wurde durch ein mittlerweile von Straßengestank und Schweiß verwaschenes Duftwasser geziert. Oh ja, heute war er auf Prunk und Luxus aus und das wollte er mit einem Besuch bei den "Sieben Freundinnen" noch einmal unterstreichen!


    Äußert freundlich und gut gelaunt betrat Thimótheos Bantotakis, der neu gewählte Strategos Alexandres und stolzer Sohn des Kyriákos Bantotakis, das Freudenhaus und wartete darauf empfangen zu werden.

    Thimótheos machte ziemlich große Augen, als der Keryke den Brief verlas. Er schluckte, schaute in die Runde und überlegte, zögerte, wusste nicht recht zu reagieren. Sollte er schon etwas sagen, oder sollte er sich lieber zurückhalten? Er entschied sich für zweiteres, während er jedoch ernst dreinblickte und mit einem Anflug von Nervosität mit einem Griffel herumspielte.

    Der Vorraum des Strategos war nur mit einem einfachen Schreibtisch und etlichen Aktenregalen geschmückt, doch Galaktíon fand es hier durchaus gemütlich. Er fühlte sich wohl zwischen Tabulae und Papyri und liebte seine Arbeit. Zum Glück hatte er den neu gewählten Strategos direkt im Anschluss an die Ekklesia ansprechen können und hatte auch sofort die Anstellung als Grammateos bei ihm bekommen.
    Galaktíon war höchstens ein oder zwei Jahre älter als sein Vorgesetzter, allerdings hatte er schon zuvor lange Zeit als Buchhalter, Archivar oder Grammateos gearbeitet und hatte so einige Erfahrung vorzuweisen.


    An seinem ersten Arbeitstag betrat bereits eine Person mit einem Anliegen seine wunderbare Schreibstube. Der Mann war ihm bekannt, es war derjenige, der die Ekklesia frühzeitig verlassen hatte, nachdem er einige Unruhe gestiftet hatte. Höflich begrüßte der Grammateos den Achilleos und hörte sich dessen Anliegen an.


    "Chaire Marcus Achilleos. Du möchtest den Dienst quittieren? Nun, dann bitte ich dich, sämtliche Waffen und Ausrüstung, die du von der Stadt Alexandria zur Verfügung gestellt bekommen hast, mir zu überge..."


    "Darf ich den Grund für deinen Austritt aus der Wache erfahren, werter Marcus?"
    Timos hatte seinen Schreiber kurzerhand unterbrochen, denn was Marcus gerade tat überraschte ihn, obwohl er es bereits geahnt hatte. Timos hatte den Besucher gehört und stand nun im Türrahmen zu seinem Arbeitszimmer. Mit verschränkten Armen beobachtete er den Attiker erwartungsvoll.


    Die Arbeitsräume des Strategos Alexandres Thimótheos Bantotakis


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    Den Arbeitsräumen des Thimótheos ist ein Vorraum vorgeschaltet, in dem der Grammateos Galaktíon jeden empfängt, der ein Anliegen oder Post für den Strategos hat.


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    Das Tragen von Waffen ist hier nur dem Strategos selbst und Angehörigen der Stadtwache sowie der rhomäischen Legionen gestattet!


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    Beschwerdebriefe über Krokodile in der Kanalisation nehmen wir nicht entgegen!


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    Thimótheos Bantotakis - Strategos Alexandres

    Thimótheos hatte sich einfach nicht zwischen dem beigen und dem dunkelgrünen Chiton entscheiden können, weshalb er noch NACH seinem Bruder im Tychaion aufkreuzte, was er eigentlich hatte unterbinden wollen. Er begrüßte alle anwesenden und war ehrlich erfreut, die Runde wiederzusehen. Neugierde und Vorfreude bestimmten seine Gemütslage an diesem Tag, denn es war sein erster Arbeitstag als Strategos.

    Der Gymnasiarchos kam zu Urgulania und Thimótheos heran und drückte erst der Rhomäerin, dann dem Bantotaken seine Glückwünsche aus. Der junge Grieche platzte innerlich zwar vor stolz, doch äußerlich blieb er ruhig, fröhlich zwar, aber nicht auffällig überschwänglich.
    "Ich danke dir, Gymnasiarchos und spreche dir gleichzeit meine Glückwünsche zur Wiederwahl aus. Ich bin voller Vorfreude auf den Dienst, den mein Amt bringen wird. Sollte ich einmal Hilfe brauchen, werde ich auf dein Angebot zurückkommen."
    Auch er drückte seine Demut und seine Verehrung für diesen mächtigen Mann in einer leichten Verneigung aus, bevor der Keryke zum nächsten Pyrtanen ging.


    Nun grautlierte seine ehemalige Vorgesetzte ihm, was Timos mit nicht weniger Freude erfüllte.
    "Danke vielmals, es war mir eine Ehre, dein Schreiber sein zu dürfen. Und keine Sorge, auch weiterhin werde ich dein Mitarbeiter sein, denn als Exegetes wirst du wohl nicht umhin kommen, gelegentlich nach mir zu schicken." Er zwinkerte Urgulania fröhlich zu und dann trat auch schon Cleonymus hinzu.


    "Vielen Dank, Cleonymus. Ich gratuliere dir ebenfalls und freue mich auf eine gelungene Einführung in mein Amt und eine gute Zusammenarbeit. Ich denke es gibt einiges zu besprechen. Ich werde dich so bald wie möglich in deiner neuen Amtsstube aufsuchen."


    Und da kam dann auch schon sein Bruder, den Timos mit einem breiten Grinsen empfing.
    "Dir müssen wir ebenfalls gratulieren, Agoranomos Bantotakis! Heute Abend wird gefeiert!"
    Oh ja, Timos freute sich schon auf das kleine Fest, auch wenn sie immer noch in dieser vermaledeiten kleinen Wohnung lebten. Gut, dass das nicht mehr lange der Fall sein würde.

    Timos hatte das Gespräch mit Interesse mitverfolgt, sich nur mit gelegentlichem Nicken oder skeptischen Blicken eingebracht und sich ansonsten zurückgehalten. Als die Diskussion dann jedoch völlig aus dem Ruder lief, starrte er einfach nur mit offenem Mund von Marcus zu Axilla und dann zu Urgulania und wieder zurück. Unfassbar, dass sich eine angeblick wohlerzogene Rhomäerin solch einen Wutausbruch vor den versammelten Gästen leistete. Viel unfassbarer jedoch war die Aussage des Achilleos über das Töten und das Sterben und noch viel unfassbarer war, dass er nichts dagegen tun konnte.
    Er saß genau so erstarrt da, wie Urgulania und Silanus und die anderen Gäste, bis sein Bruder plötzlich zu essen begann. Timos schaute ihn nur ungläubig an, dann jedoch verstand er und stieg mit ein.


    "Allerdings muss ich die Speisen ebenso hoch loben wie mein werter Bruder. Iunia Urgulania, ich habe lange nicht so vorzüglich gegessen, vielen Dank."
    Und bei dieser Gelegenheit fiel ihm ein, dass er ja noch ein Geschenk für die Dame des Hauses in Peto hatte.
    "Werte Eutheniarche, mir ist es fast peinlich, doch habe ich ganz vergessen, dass ich doch ein kleines Präsent für unsere ehrbare Gastgeberin mitgebracht hatte." Und während er in den Falten seines Gewandes herumfischte, murmelte er: "Wie konnte ich nur so unaufmerksam sein...da hab ich's, bittesehr."
    Der Grieche reichte seiner Vorgesetzten und Gastgeberin ein gläsernes Fläschchen und erklärte:
    "Hochgeschätzte Iunia Urgulania, dies ist feinstes Balsam aus dem Süden Ägyptens, hergestellt aus Elefantenmilch, stammend aus einem fernen Land im Osten, verschiedensten Kräutern und verfeinert mit angenehmen Farben und Düften. Es ist nur eine Kleinigkeit, doch drückt es dennoch meien Dankbarkeit für die Einladung und deine Gastfreundschaft aus und ich hoffe, dass diese Gabe dir helfe, dein jugendliches und frisches Aussehen so lange wie möglich zu erhalten."
    Ein breites, freundliches und aufrichtiges Lächeln zeigte sich auf Timos' Zügen und offenbarte, dass seine Worte durchaus ernst gemeint waren.


    Sim-Off:

    ~> Wisim ;)

    Thimótheos hob selbstverständlich bei seinen Unterstützern die Hand und, selbstredend, für seinen Bruder.


    Sim-Off:


    Danke an alle für die Unterstützung. :)


    Ánthimos als Agoranomos: :dafuer:


    Cleonymus als Kosmetes: :dafuer:


    Iunia Urgulania als Exegetes: :dafuer:


    Nikolaos als Gymnasiarchos: :dafuer:


    Thimótheos als Strategos: :dafuer:


    Seine Verlegenheit mit einem bescheidenen Lächeln überspielend erhob Thimótheos sich von seinem Platz und richtete sich gerade auf. Er warf Cleonymus einen heimlichen Blick zu, während er in die Runde sah und weitere unterstützende Worte erhoffte.

    Sekundenbruchteile lag Timos' undeutbarer Blick auf Cleonymus, während er die Bedingungen überdachte, derer er sich schon im Vorhinein bewusst gewesen war.


    "Du sollst deine Arbeit ohne meine Einwände, jedoch mit meiner vollen Unterstützung zu Ende führen, sofern dir das beliebt. Dem Bündnis des Keryken schließe ich mich mit Freuden an und werde meinen Bruder gewiss vom Vorteil dieser Beziehungen überzeugen können. Ich freue mich über eure Unterstützung in dieser Angelegenheit und bin gern bereit, dem Gymnasiarchos und damit auch Alexandria selbst mit vollem Einsatz zu dienen."