Beiträge von Caecilia Calena

    Zwischen ihren Fingern lag auch weiterhin der Ring des Patriziers. Sie hielt ihn gut fest, denn sie hatte nicht vor ihn nun auch noch fallen zu lassen damit er nun endgültig verloren ging. Nein bei ihr war er sicher, wie viele andere Dinge auch, denn nur äußerst selten tat sie Sachen verlegen und wenn doch, dann fand sie diese dennoch immer wieder. Ja sie konnte auf ihre Sachen sehr gut aufpassen, aber andere Leute konnten es scheinbar nicht.
    Immer wieder hörte sie, dass der Mann seinen Ring wieder haben wollte und liebend gerne hätte Calena genau das gemacht….ihm den Ring wieder gegeben, deswegen stand sie ja nun im und zwischen diesem Gewusel welches sie verrückt machen würde, wenn sie das den ganzen Tag ertragen müsste.


    Nun Calena war wirklich nicht mit Größe gesegnet und so war es für sie noch viel schlimmer nun zwischen den Männern zu stehen bei denen sie ja eigentlich nicht einmal etwas verloren hatte. Ihre Sklavin stand abseits von ihr, denn viel hätte sie hier auch nicht machen können und Ärger wollte keiner von beiden hier haben. Vielleicht hätte Calena auch einfach lauter sprechen müssen, aber das war nun einmal nicht ihre Art. Sie war immer ruhig, selbst wenn sie schreien würde, würde man es wohl nichts als Schreien ansehen.
    Calena blinzelte, der Mann schien ja launisch zu sein, so einen Aufruhr wegen diesem Ring zu machen, der ja in ihren Händen lag. Natürlich wusste er nichts davon, aber weit hätte er ja auch nicht rollen können….eigentlich.


    Dann,……endlich,……die junge Caecilierin konnte einen weiteren Blick auf den Mann erhaschen, der nun die anderen Männer beiseite schob. Erleichtert atmete sie schon auf, denn sie war sich sicher, dass man sie doch gehört hatte, doch bevor sie etwas sagen konnte, schließlich fragte er erneut nach seinem Ring, schob er sie auch schon zur Seite als wäre sie ein Stuhl. Das war ihr auch noch nicht passiert. Nun sie wusste, dass man sie ab und an einfach übersah, das tat sie bei vielen Leuten auch, was aber daran lag, dass sie eine ziemlich verträumte Person war, aber sie schob andere nicht einfach auf die Seite nur weil sie anscheinend unwichtig erschienen.


    Gut, vielleicht war der Mann auch einfach ein wenig durcheinander, aber diese Handlung machte ihn nicht gerade sympathisch, zumal er nicht wirklich zimperlich war. Doch da Calena nicht so war, fasste sie sich ein Herz und straffte sich ein wenig. Außerdem war er verletzt, denn sonst würde er sich nicht die ganze Zeit seine Wange halten. Ja was hatte der Mann nur gemacht?
    Calena überwand die zwei Schritte schnell, die sie von ihm trennten, denn sie hatte keine Lust gleich wieder von seinen umherschwirrenden Männern überrannt zu werden und stellte sich dem Patrizier einfach in den Weg. Wenn es anders nicht ging dann eben so, schließlich war er eben auch nicht gerade höflich zu ihr gewesen als er sie zur Seite geschoben hatte. Damit er nun endlich seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau richtete musste sie es eben so tun.


    „Ich habe ihn,“ meinte sie und schaffte es sogar den Mann ein wenig anzulächeln während sie ihm den Ring zwischen ihren Fingern zeigte, dazu hielt sie ihre Hand etwas hoch.

    Ein Ring……seltsam……..


    Sie war so gefangen gewesen von dieser Statue, dass sie den „kleinen, größeren“ Unfall des Tiberiers nicht gesehen hatte. Wahrscheinlich wäre es nicht zu übersehen gewesen, wenn Calena nicht so schrecklich verträumt wäre, denn das war sie. Es war keine Seltenheit, dass sie auf der Strasse lief und eine doch sehr bekannte Person einfach übersah. Das war keine böswillige Aktion von ihr, sondern lag daran, dass sie einfach mit den Gedanken schon ganz wo anders war, aber nicht so wirklich in dem Hier und Jetzt. Andere fanden es natürlich nicht so toll wenn sie grüßten und Calena ging an ihnen vorbei, aber die die sie kannten wussten ja wie sie war.


    Ihr Blick ging über den Ring, den sie sich nun ein wenig genauer betrachtete. Er musste einer wichtigen Persönlichkeit gehören, zumindest sah er edel aus, zumindest für einen Siegelring. Nunja sie hatte noch nicht viele Ringe gesehen, nicht solche, aber das tat ja nichts zur Sache, dass sie mal wieder ihren eigenen Gedanken nachging. Gerade als sie ihren kopf anhob um zu sehen wem dieser Ring gehören könnte, schließlich rollte er sicher nicht einfach so auf der Gasse herum, tippte ihre Sklavin sie von der Seite her schnell an und deutete mit einer schnellen Bewegung nach vorne wo etwas geschehen sein musste. Einige Menschen standen um etwas oder um wen herum, eine Sänfte war ebenfalls etwas schief daneben und Calena runzelte leicht ihre Stirn. Noch bevor sie ihren Gedanken zu Ende denken konnte hörte sie auch wie eine männliche Stimme nach einem Ring rief.


    Sofort glitt ihr Blick natürlich wieder auf ihre Hand in der sie den Ring hielt, der wahrscheinlich demjenigen gehörte der nach diesem Rief. Umständliche Gedankengänge die sie da gerade dachte und sie musste über sich selber den Kopf schütteln. Ein wenig durcheinander fühlte sie sich, doch dann blickte sie kurz ihre Sklavin an und begab sich zu der kleinen Traube von wild umher schwatzenden Menschen die um den eigentlichen Ringträger standen. Den Mann konnte sie nicht sehen, auch nicht, dass dieser verletzt war, denn die ganzen anderen Männer um ihn herum versperrten ihr die Sicht zumal sie eh schon so klein war.


    „Verzeihung?“ fragte sie vorsichtig in die Runde, doch scheinbar wollte oder konnte keiner Notiz von ihr nehmen so, dass sie einfach den erstbesten ein wenig an seiner Kleidung zog. „Entschuldigung bitte,“ meinte sie noch einmal freundlich und lächelte etwas verlegen, denn es gehörte sich nicht, dass man jemand anderen einfach so an Stoff zog, aber sie musste ja irgendwie die Aufmerksamkeit bekommen und wenn nicht stimmlich, dann eben auf diesen Weg. „Ich habe den Ring,“ sagte sie vorsichtig und konnte einen ganz kurzen Blick auf einen Mann erhaschen der sich die Hand ins Gesicht hielt, doch sogleich rückte wieder ein anderer männlicher Körper vor ihr Blickfeld. Das war ja schlimmer als in einem Bienenstock hier.

    Rom-eine Stadt-eine Welt und doch so anders als sie sie in Erinnerung hatte. Calena stieg vom Wagen ab, denn sie konnte es nicht mehr erwarten durch das Tor der ewigen Stadt zu treten. Die Sklaven wussten wohin die Sachen gebracht werden mussten, aber vor dem Abend würden sie den Wagen nicht durch die vollen Strassen von Rom bringen können und nun war erst Mittag, also noch lange Zeit bis sie nachkommen konnten.
    Es tat gut zu wissen nun endlich wieder fast am Ziel zu sein – in ihrem zu Hause. Natürlich war sie auch im Süden Italiens zu Hause gewesen, aber es war etwas anderes. Sie hatte dort leben müssen weil ihre Eltern nicht wollten, dass sie den Niedergang ihrer Mutter mitbekam. Es war ein schwerer Schlag für das damals junge Mädchen gewesen. Niemand verließ gerne den Ort seiner Geburt, schon gar nicht als junges Mädchen.
    Doch diese Geschehnisse waren gut verarbeitet du sie versuchte nicht mehr all zu oft daran zu denken und sich an den schönen Seiten im Leben zu erfreuen.


    Zusammen mit Naria trat sie nun durch die Tore dieser wundervollen Stadt. Ihr Herz raste, denn sie konnte nicht leugnen, dass sie aufgeregt war. Vieles hatte sich seit damals verändert. Ihr kam die Stadt noch viel größer und mächtiger vor als damals wo sie gegangen war, doch sie fühlte sich schon gleich nach dem Betreten zu Hause. Als würde eine Mutter ihr kleines Kind in den Arm ziehen.
    Ihre Nussbraunen Augen musterten alles was sie zu sehen bekam und Naria musste sich eilen damit sie mit ihrer Herrin überhaupt Schritt halten konnte.
    Calena hätte wohl am liebsten jeden umarmt der ihr über den Weg lief, aber das hätte sich nicht geschickt, so gab sie sich damit zufrieden endlich wieder hier zu sein.
    Gemächlichen Schrittes, auch wenn sie gerne gerannt wäre, lief sie zusammen mit ihrer Sklavin durch die Strassen von Rom. Sie wusste wohin sie wollte doch es hatte sich sehr viel verändert und es schien nichts mehr an dem Platz zu sein wo es einmal gewesen war. Wie konnte eine Stadt in den Jahren nur so wachsen und wie sollte sie den Weg finden?


    Calena beschloss einfach nach rechts erst einmal zu laufen und zu sehen wo dieser Weg sie hinführte. Naria war sich nicht so sicher ob ihre Herrin so wirklich das Richtige machte, denn es wäre bei weitem einfacher gewesen jemanden nach dem Weg zu fragen und Nathan noch zusätzlich mitzunehmen, doch das hatte ihre Herrin ja abgeschlagen, er sollte lieber drauf achten, dass die Sachen auch dahin kamen wohin sie sollten, nämlich in die Casa Caecilia. Und diese suchten sie ja nun selber, wahrscheinlich aber am falschen Ort.


    „Ist Rom nicht wundervoll?“ fragte die junge Frau ihre Sklavin und ließ ihr kaum eine Möglichkeit zu antworten als sie schon einige schnelle Schritte nach vorne eilte nur um vor einer Statue stehen zu bleiben. „Sieh, ein Abbild von Iulius Caesar, ein großer Mann soll er gewesen sein,“ sinnierte sie und betrachtete sich die Skulptur die hier und da ganz kleine Mängel aufwies.
    Es war warm und die Sonne spiegelte sich immer wieder in ihren Augen, die dadurch nur noch mehr Tiefe gewannen und in einem wundervollen Nussbraun leuchteten. Ihre Haut war auch nicht weiß, sondern von der Sonne im Süden schön gebräunt.
    Wie sie diese Stadt doch vermisst hatte. Naria stand einfach nur neben ihr und lächelte sie schüchtern an, aber innerlich wünschte sie sich, dass sie nun endlich den Weg suchten um zur Casa zu gelangen, denn sie befürchtete schon wenn ihre Herrin weiter so machte, dass der Wagen früher da war als sie selber. Außerdem mussten sie noch den Weg finden. „Weißt du was?“ fragte sie ihre Sklavin „Ich werde gleich jemanden fragen wo lang wir müssen,“ beschloss Calena und wandte sich schon herum als sie etwas klimpern hörte.


    Ihr Blick glitt auf den Boden wo ihr einfach so etwas entgegen kullerte. Ein wenig überrascht ging sie sofort in die Knie und hob es auf. Ein Ring……seltsam……..




    Sim-Off:

    Wem gehört dieser Ring? Wer mag ist eingeladen!

    Ein staubiger Bote brachte einen ganz besonderen Brief zur Casa Caecilia und verschwand kurz darauf auch wieder.


    An
    Praefectus Praetorio
    Gaius Caecilius Crassus
    Casa Caecilia
    Roma
    Italia



    Salve mein lieber Großcousin,


    Es ist nun schon wieder eine Weile vergangen seit unserem letzten Briefwechsel und viele Dinge sind geschehen, vor allem viele die nicht schön sind, aber das weißt Du sicher besser als ich.
    Wie geht es Dir? Ich hoffe doch sehr, dass die Götter immer schützend an Deiner Seite stehen. Ich habe nun lange gebraucht um mit den letzten Ereignissen fertig zu werden, aber irgendwie hatte ich immer gewusst, dass es so kommen würde.
    Damals als Vater und Mutter mich hier her schickten, wusste ich, dass etwas mit Mutter nicht stimmte, doch habe ich meinem Vater nicht widersprechen können und Rom doch verlassen.
    Ich denke noch oft an Vater und Mutter und weiß, dass sie, da wo sie nun sind, ein Auge auf mich werden und natürlich auch auf dich.


    Nun wird es Zeit für mich. Ich möchte wieder nach Rom kommen, nach Hause, denn bei Tante und Onkel kann ich einfach nicht mehr glücklich werden. Ich liebe sie wie meine Eltern, aber ich möchte dort hin wo meine Wurzeln sind und diese sind in Rom. Ich denke das wirst Du verstehen, schließlich kennst Du meine Gedanken und Wünsche so gut wie ich. Ich hoffe es kommt nicht überrascht und noch mehr hoffe ich, dass Du mir nicht böse sein wirst wenn ich plötzlich vor dir stehe, direkt vor deiner Türe, denn ich werde gleich nach diesem Brief aufbrechen und wie schnell dieser sein wird weiß ich nicht. Doch ich bin mir sicher, dass er mindestens einen Tag vor mir bei dir ankommen wird, hat er doch nicht so viele Lasten zu tragen wie ich.


    Mit einem Lächeln auf meinen Lippen schreibe ich Dir diese Zeilen und würde gerne Dein Geicht sehen wenn Du sie liest. Sei mir nicht böse mein lieber Großcousin, dass ich Dich überfallen werde, aber ich freue mich so sehr, Dich und alle anderen wiederzusehen und kann es kaum noch erwarten.


    Deine kleine Calena

    Salve,


    bin auf der Suche nach meiner Familie und hoffe sie hier zu finden.


    Vor langer Zeit schickten mich meine Eltern zu einer Tante und einen Onkel ganz im Süden von Italien. Ich sollte dort lernen, unter anderem das gute Benehmen, Lesen und Schreiben und andere Dinge, die eine Frau können muss. Im Großen und Ganzen war es aber nur deswegen, weil meine Mutter krank war und mein Vater nicht wollte, dass ich das mit bekam. Mittlerweile leben sie beide nicht mehr und ich möchte zurück, zurück in die Stadt meiner Geburt, zurück nach Rom.


    Ich bin Calena und hoffe auf Aufnahme in die Gens Caecilia.


    Ich bin jung, quirlig, genieße das Leben, lache gerne, kann aber auch ernst sein, witzig, nachdenklich und vor allem verträumt. Ich kann nur sehr selten nein sagen, was sicher nicht immer gut ist. Streitereien mag ich gar nicht, ich versuche ihnen lieber aus dem Weg zu gehen. Genauso verabscheue ich Gewalt, davon gibt es doch schon viel zu viel, also haltet sie bitte von mir fern. Es gibt noch vieles mehr von mir zu erzählen, aber findet es doch lieber selber raus =)