Beiträge von Caecilia Calena

    Calena schlief seelenruhig in ihrem Bett und bekam gar nicht mit, dass die Sklavin ihr Zimmer betrat. Sie war gefangen in ihrem Traum der seltsamer Weise von einem See handelte und von einem Mann der auch dort war. Ein seliges Lächeln stand auf ihren Lippen, selbst im Schlaf. Diesen Traum hatte sie die letzten Tage öfters gehabt, warum wusste sie nicht, aber er gefiel ihr und auch die Vorstellung mit IHM dort zu sein. Calena hoffte ja inständig darauf noch einmal etwas mehr mit diesem Mann sprechen zu können, alleine und ohne Hast, einfach nur so und ohne Hintergedanken. Sie mochte ihn und wenn man es so nennen konnte dann schwärmte sie auch für ihn. Ihr war es egal ob er älter war als sie oder nicht, das spielte doch keine Rolle, fand sie zumindest. Für sie hatte er etwas ganz Besonderes an sich und nur das zählte, aber auf der anderen Seite schien er auch ziemlich unerreichbar zu sein, was sie nicht wirklich glücklich stimmte.


    So träumte sie von dem besagten See und auch, dass er da war. Calena lächelte ihn an und schaute ihn zusätzlich noch mit diesem verträumten Blick an. Gerade als sie ihm etwas sagen wollte wurde es plötzlich ziemlich hell um sie herum und das Bild von ihm, von Durus verblasste mit einem Schlag als wäre eine Seifenblase geplatzt. Blinzelnd öffnete Calena ihre Augen und blickte an die Decke ihres Zimmers. Das war nicht der Ort wo sie nun gerne sein mochte und etwas bedröppelt blickte sie nun die Sklaven an die neben ihrem Bett stand.
    Was, wie warum wieso? Was wollte sie hier? Frühstück? Noch einmal musste sie blinzeln um die Worte der Sklavin zu verstehen und seufzte dann. Ja am liebsten hätte sie sich auf die andere Seite gedreht nur um ihren Traum weiter zu führen und außerdem hatte sie wirklich keinen Hunger, wie die letzten Tage schon irgendwie nicht.


    „Danke Phila,“ sagte sie leise und rieb sich mit den Händen über ihre Augen nur um sich dann gleich darauf aufzusetzen. „Mein Cousin meinte das?“ fragte sie etwas überrascht und schaute dann auf das Essen. Allein bei dem Gedanken nun etwas zu essen wurde ihr schlecht. „Entschuldige das ist alles sehr lieb gemeint, aber ich habe keinen Hunger.“

    Ihr Herz flatterte immer noch irgendwie. Die Blumen fand sie wirklich wunderschön und sie konnte es fast immer noch nicht glauben, dass er ihr wirklich geschrieben hatte. Wieder griff sie nach dem Brief und las die wenigen Zeilen erneut durch. „Es solle eine schriftliche Nachricht sein, denke ich und ich werde sie gleich aufschreiben,“ meinte sie ein wenig verträumt und blickte die Sklavin dann mit leuchtenden Augen an.


    Doch als sie hörte wie es Durus ging runzelte sie dann doch ein wenig die Stirn. „Dann muss er sich aber doch mehr verletzt haben wenn er schon blaue Flecken überschminken musste. Ich hoffe sehr, dass es nicht zu weh tat,“ meinte sie in ihre Gedanken versunken. Eigentlich hatte sie geglaubt es wäre nicht so schlimm gewesen, aber sie hatte ihn ja auch einen Tag später nicht mehr gesehen. Zum Glück ging es ihm besser das erleichterte sie doch sehr. Schade, dass er nicht noch mehr gesagt hatte, dachte sie sich du wollte gerade aufstehen wegen den Schreibsachen als sie die weiteren Worte hörte. „Mit dem See?“ fragte sie die Sklavin und spürte auch schon im nächsten Moment wie ihre Wangen zu glühen begannen. „Oh, das, das sollte eigentlich nur…naja….ich schrieb das nur weil wir über Seen sprachen,“ stammelte sie etwas denn nun wurde ihr langsam klar, dass ihre Worte wie ein Vorschlag geklungen haben mochten, dass sie beide……ohjeeeee. Ihr Wangen glühten heiß auf und sie schaute verlegen auf die Seite. Wobei wenn sie ehrlich gewesen wäre, hätte sie es auch nicht schlimm gefunden ein Treffen an einem See…..


    Calena legte den Brief nun neben die Blumen und stand auf um Pergament und Tinte zu holen. Sie hatte alles in einer kleinen Kommode in einer Schublade liegen. So holte sie die Sachen heraus und kam damit zurück zu der Cline. Sie schrieb gerne und wollte auch, damit der Brief persönlicher war, diesen selber Schreiben, aber so einfach Worte zu finden war es gar nicht. „Hat er etwas wegen dem See gesagt?“ fragte sie die Sklavin dann doch noch? „Kannst du mir etwas über deinen Herrn erzählen?“ fragte sie und musste dabei schüchtern lächeln. Sie konnte einfach nicht anders und hoffte gleichzeitig, dass die Sklavin sie nicht für bescheuert hielt.

    Ihr war warm, schrecklich warm und sie hatte trotz allem das Gefühl auf einem Stuhl zu sitzen und von ihrem Cousin ausgefragt zu werden. Außerdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass dieses Gespräch noch lange kein Ende nehmen würde. Vielleicht für diesen Moment weil es sicher nicht angebracht war auf einer Hochzeit darüber zu sprechen, aber später wenn sie zurück in der Casa waren, da gab es dann sicher ein Verhör welches sich gewaschen hatte. Trotz allen war sie froh, dass er für diesen Moment es doch aufgab sie weiter über diesen Tiberier auszufragen, denn was hätte sie denn schon weiter erzählen sollen? All zu viel wusste sie ja auch nicht über ihn.
    Calena nahm sich ebenfalls rasch einen Becher mit etwas verdünntem Wein, gut ihrer war noch mehr als nur verdünnt aber das war auch gut so, und hielt ihn dann in den Händen. Ihr Blick glitt immer wieder durch den Raum,als würde sie jemanden suchen. „Hmm in Ordnung,“ murmelte sie leise und erblickte ganz kurz wieder den Tiberier als dieser durch den Raum lief. „Wann wird es eigentlich beginnen?“ fragte sie dann Crassus in der Hoffnung ihm würde nicht auffallen, dass sie sich immer wieder nach diesem Mann umschaute und gleichzeitig wunderte sie sich ein wenig warum die Hochzeit noch nicht mit den ganzen Dingen begonnen hatte die anlagen.


    Calena wollte auch nicht die Hoffnung aufgeben heute doch noch einmal mit Durus zu sprechen, schließlich würde die Hochzeit noch lange gehen und Crassus konnte nicht die ganze Zeit bei ihr stehen bleiben, zumindest glaubte sie es und hoffte es auch ein klein wenig.

    Die junge Caecilierin glaubte sich zu verhören als die Sklavin ihr sagte wer ihr Herr war. Ihr Herz begann nun wirklich etwas zu flattern, denn sie hatte vielleicht mit einem Briefchen gerechnet, aber….nein sie hatte darauf gehofft, dass ein Brief kommen würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er es auf diesem Weg tat und auch nicht mit Blumen die wirklich sehr schön aussahen. Ihr Lächeln zuckte ein wenig und ihre Augen strahlten um die Wette miteinander, so schien es zumindest. Vorsichtig nahm sie der Sklavin den Brief aus der Hand den sie ihr nun reichte.


    „Danke,“ sagte sie leise und rollte den Brief auseinander.


    Es dauerte eine Weile, denn sie musste die Zeilen mehrmals lesen. Aufgeregt war sie…er hatte wirklich auf ihren Brief geantwortet, zumindest auf einen Teil, aber das war nicht schlimm, denn alles was zählte war, dass er geantwortet hatte. Sie lächelte und schaute die Sklavin wieder mit ihrem strahlenden Blick an als sie den Brief etwas sinken ließ und ihn in ihren Schoß legte, dann nahm sie ihr die Blumen ab und besah sich diese. „Sie sind wunderschön…und dieses Blau……es ist etwas Besonderes,“ sagte sie leise und roch an den Rosen die ihren typischen Duft nicht verloren hatten.
    „Was schreiben? Etwas ausrichten? Ich…ja….doch….denke ich…..,“ stotterte sie einen Moment herum. Verlegen blickte sie die Sklavin an und legte die Blumen vorsichtig auf die Seite der Cline, sie würde sie später in das Wasser stellen.


    „Geht es ihm wirklich gut? Er schrieb etwas von blaue Flecken? War es denn schlimm?“ wollte sie dann doch wissen, denn sie sah ihn ja leider nicht. Gut es war eine fremde Sklavin aber was sollte sie denn machen? „Hat er noch etwas gesagt?“ hakte sie dann nach und wirkte dabei doch ein wenig aufgeregt. Calena versuchte sich selber etwas zur Ruhe zu zwingen, denn sie sollte hier ja nicht wirken wie ein jungen Küken welches gerade das Fliegen lernte. „Ich werde noch etwas schreiben, denke ich…..aber erzähl bitte erst….wenn du die Zeit hast,“ bat sie die Sklavin und blickte wieder auf die Zeilen.

    Ihr Herr? Wer um Himmels Willen war ihr Herr? Sie bekam Blumen von einem Mann und einen Brief, Grüße und Dank? Calena war einen Moment etwas durcheinander und dachte ausnahmsweise gerade einmal nicht an diesen Tiberier, der ihr immer wieder im Kopf herumspukte. Die Sklavin war sehr gut erzogen, das fiel ihr sogleich aus, also musste sie auch aus einem guten Haus stammen, was man auch an ihrer Kleidung erkennen konnte. „Danke Malek,“ sagte sie zu dem Sklaven damit dieser wusste es wäre alles in Ordnung und er gehen konnte. Es gab Dinge die gingen nicht einmal einen Sklaven etwas an. Als Malek mit einem Kopfnicken das Zimmer verlassen hatte blickte sie wieder die Sklavin an.


    Die Rosen sahen wundervoll aus und das Blau war etwas was sie noch nie zuvor an einer Rose gesehen hatte. Er hatte sie extra für sie färben lassen? Calenas Augen begannen zu leuchten wie zwei kleine Sterne in der Nacht am Himmel. „Wer ist er? Wer ist dein Herr?“ fragte sie neugierig kam aber nicht auf den Gedanken der Sklavin die Sachen einfach aus den Händen zu reißen auch wenn ihre Geduld gerade ziemlich auf die Probe gestellt wurde, denn ab und an war ihre Neugierde erschreckend groß. Ihr Herz pochte immer weiter, immer schneller und sie konnte es kaum erwarten den Namen zu hören.


    Vielleicht? Kurz blitzte ein kleiner Gedanke in ihrem Inneren auf, aber sie verwarf ihn gleich wieder. Er würde doch keine Blumen schicken....oder doch?

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    -Malek-


    Das Zeugs klebte wie sonst was und ausgerechnet in diesem Moment klopfte es auch noch an der Tür. Was sollte denn das nun werden? Grimmig schnappte er sich ein Tuch, befeuchtete es schnell mit Wasser und versuchte sich das klebrige Zeugs so gut es ging von den Fingern zu wischen. Naja wirklich klebefrei waren sie nicht, aber immerhin besser als vorher. Malek eilte an die Tür, räusperte sich kurz und öffnete diese dann um einer jungen Sklavin entgegen zu treten. Na die hatte aber schöne Augen und erst ihr wallendes Haar.
    "Salve," war das erste was er sagte und da platzte die Sklavin auch schon raus zu wem sie wollte und was sie wollte. Die Blumen waren ihm natürlich sofort aufgefallen auch wenn etwas mit der Farbe nicht zu stimmen schien. Da war die Herrin kaum in Rom und sollte schon Geschenke bekommen? Das gab doch Gesprächsstoff, aber natürlich nur in der Casa er wusste was ihm drohen würde sollte davon etwas nach draußen dringen. "Angenehme Dinge?" fragte er, aber es war eine rhetorische Frage. Sie war doch da oder nicht? Zumindest meinte er sie erst kürzlich gesehen zu haben, bevor seine Hände sich der klebrigen Masse zugewendet hatten. "Ja gut," meinte er "Ich bringe dich zu ihrem Zimmer," sagte er und musterte die Sklavin noch einmal eingehend. Gefährlich sah sie ja nun wirklich nicht aus, also ließ er sie eintreten und schloss hinter ihr die Porta um sie dann zum Cubiculum von Calena zu führen.

    Malek brachte die junge Sklavin durch die Casa auf direktem Wege zu dem Cubiculum seiner Herrin und klopfte an.
    Calena war vor kurzem erst im Balneum gewesen und hatte sich ein wenig entspannt. Ihre Gedanken kreisten um alle möglichen Dinge, die einer jungen Frau halt so im Kopf rumgeistern konnten. Sie trug eine zartgelbe Stola und hatte auf die Palla natürlich verzichtet, schließlich war sie hier in der Casa und brauchte im Moment keine Kopfbedeckung oder etwas ähnliches, außerdem waren ihre Haare noch nicht vollkommen trocken, aber dennoch hatten sie diesen goldenen Schimmer schon angenommen.
    "Ja bitte?" fragte sie als es klopfte und setzte sich auf der Cline auf, auf der sie gerade saß. Gespannt wartete sie wer sie denn nun stören wollte und dachte natürlich gleich an Crassus oder Paulinus, doch es sollte jemand ganz anderes sein.
    Die Tür ging auf und Malek betrat den Raum, neigte leicht seinen Kopf und trug dann seinen Satz vor. "Herrin hier ist eine Sklavin die dich sprechen möchte und dir etwas überbringen möchte," sagte er und machte Platz damit die Sklavin eintreten konnte.
    Ein leicht überraschter Blick machte sich nun bei Calena bemerkbar, denn mit so etwas hatte sie nicht gerechnet, außerdem fielen ihr gleich die Blumen in den Armen der Sklavin auf. Ihr Herz begann ein wenig schneller zu schlagen während sie der Sklavin ein nettes Lächeln schenkte. "Komm näher," bat sie diese.

    Langsam waren sie beide durch die Casa gelaufen und Calena führte Paulinus zum Balneum. Unterwegs hatte sie noch rasch einen der Sklaven angewiesen sich schleunigst um das Bad zu kümmern, damit es Paulinus auch an nichts fehlen würde.
    „Da wären wir also,“ sagte sie als sie vor dem Bad ankamen. „Kann ich noch etwas für dich tun? Wenn du nachher fertig bist werden die Sklaven auch dein Cubiculum bereitet haben und du kannst dich wenn du willst ausruhen oder aber erst einmal etwas essen. Ich denke du wirst Hunger haben oder?“ fragte sie ihn und lächelte ihn freundlich an.
    Calena war ziemlich froh jemanden nun hier zu haben der zu ihrer näheren Familie gehörte und sie freute sich schon sehr darauf noch viel mehr über Paulinus zu erfahren und vielleicht auch ein wenig mehr darüber warum die Eltern beziehungsweise die Brüder sich so schlecht verstanden hatten. Es musste ja etwas vorgefallen sein, dass sie es nicht taten und irgendwie interessierte es sie schon.
    Nun wartete sie erst einmal was er zu sagen hatte, vielleicht konnte sie ihm ja noch etwas bringen oder etwas ähnliches.

    Neugierig hörte sie ihrem Cousin zu und schnappte sich noch ein kleines Stückchen Brot denn die Sachen waren wirklich viel zu köstlich um sie einfach nur stehen zu lassen. Leicht schmunzelte sie Crassus an als sie sich wieder ein wenig zurücklehnte und weiter aß. „Ägypten hört sich schön an. Ich habe schon einiges davon gehört und irgendwann würde ich es auch gerne einmal sehen. Es ist irgendwie unglaublich wenn man den Erzählungen Glauben schenken soll, dass es dort Unmengen an Sand geben soll und diese großen Bauten, diese….Pyramiden die nur für eine Person erschaffen wurden als Grabstätte. Das muss alles sehr beeindruckend sein,“ meinte sie und staunte darüber auch ein wenig. Doch das waren alles nur Erzählungen die sie mal erzählt bekommen hatte, denn wie es wirklich dort ausschaute das wusste sie nicht, aber vielleicht würde sie es eines Tages erfahren.


    Es war ihr immer noch nicht wirklich Recht, dass er ihr so viel Geld geben wollte, aber wenn er das wirklich wollte, dann konnte sie ihn auch sicherlich nicht davon abbringen. „Naja ich werde es versuchen aber glaube mir, ich bin eben nicht so wie die oberen Frauen die liebend gerne das Geld ausgeben nur damit sie ein paar schöne Kleider haben,“ lachte sie und zuckte dann mit den Schultern. „Ab und an mache ich das gerne, ein wenig Einkaufen, aber ich kaufe dennoch immer mit Bedacht ein,“ meinte sie dann mit einem Schmunzeln. Das er sogar den Gedanken an eine Hochzeit einmal kurz hatte ahnte sie nicht und wirklich toll hätte sie es sicher auch nicht gefunden, allerdings würde sie sich immer seinem Willen beugen sollte er einmal ankommen und sagen sie müsste den und den heiraten. Calena hatte in dieser Hinsicht eine sehr gute aber strenge Erziehung bei ihrer Tante und Onkel genossen, deswegen hatte sie gelernt vor allem in solchen Dingen niemals zu widersprechen.


    „In Ordnung,“ sagte sie leise und stand ebenfalls auf umarmte ihn und fühlte sich einfach zu Hause. Ja sie fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. „Schlafe gut Crassus und ich freue mich auf morgen. Gute Nacht,“ sagte sie, löste sich ebenfalls aus seiner Umarmung und ging, nachdem er gegangen war ebenfalls in ihr Cubiculum um sich erst etwas einzurichten und dann endlich auszuruhen und vorher das Bad zu genießen.

    Paula fand es natürlich toll ihn zu umarmen und es machte ihr einfach großen Spaß, außerdem fand sie ihn toll und das Leuchten in ihren blauen Augen sagte ja wohl alles. Sie strahlte bis über beide Ohren und ließ ihn dann wieder los. Leise kicherte sie auf als er das mit den Flöhen sagte und grinste dann verschmitzt. „Ich geh weiter spielen,“ meinte sie dann mit ihrer piepsigen Stimme und schaute noch einmal Paulinus an und dann Calena bevor sie lachend und hüpfend nach draußen wieder im Garten verschwand.


    Calena die das ganze die ganze Zeit beobachtet hatte schmunzelte nur. Sie mochte die kleine und spätestens jetzt musste eigentlich jedem klar sein warum sie das tat. Das Mädchen war einfach nur süß. Die junge Caecilierin blickte Paulinus an und nickte. „Ja sicher, komm mit ich möchte ja nicht, dass du von den Flöhen aufgefressen wirst,“ sagte sie und kicherte dabei ebenfalls leise auf. Hoffentlich fasste er es auch so auf wie sie es gemeint hatte, schließlich kannte sie ihn nicht und wusste auch nicht wie viel Spaß er eigentlich vertrug, deswegen schaute sie gleich ebenfalls etwas ernster und führte ihn langsam in Richtung Balneum.


    „Das stimmt, Paula ist fröhlich und sie hat hier eine Kindheit was nicht jedes Sklavenmädchen hat. Sie ist eine gute Seele und weiß einfach noch nicht was es heißt Sklave zu sein,“ sagte sie und man hörte aus ihrer Stimme doch ein klein wenig Wehmut heraus, denn sie wusste, dass auch wenn Sklaven gut behandelt wurden, sie dennoch nicht frei waren. „In diesem Alter ist man noch vollkommen ohne Vorurteile das stimmt, dies Alter ist schön,“ sagte sie nachdenklich und warf ihm einen Blick von der Seite her zu und führte ihn weiter zum Balneum.

    Das waren Dinge die hatte sie noch nicht kennen gelernt, denn bis jetzt hatte man ihr immer geglaubt, weil sie eben ein ehrlicher Mensch war. Es enttäuschte sie, dass es Menschen gab die so waren wie der Händler, aber gleichzeitig hatte sie heute auch wieder etwas neues dazu gelernt. Sie war in vielen Dingen doch noch zu unbedarft und naiv in ihrem Denken weil sie es einfach nicht kannte, aber Rom war eben nicht das Land von dem sie kam. In ländlichen Gegenden ging man einfach anders miteinander um, was hier in Rom ganz anders war. „Ich verstehe nur nicht wie man das machen kann. Ich meine er wusste doch sicher, dass ich unschuldig war. Warum tut er dann so was und was hätte es ihm denn gebracht wenn die Urbaner gekommen wären? Hätten sie nicht auch festgestellt, dass ich unschuldig bin? Oder hätte er es gar gewagt mir die Brosche noch zuzustecken damit ich wirklich als Schuldige da stehe?“ fragte sie den Flavier und erschauderte gleichzeitig bei diesen Gedanken. Ja was wäre geworden wenn sie eben nicht die Cousine des Caecilius Crassus gewesen wäre? Am besten schien es noch zu sein wenn man sich darüber einfach keine Gedanken machte auch wenn das bei dieser Sache doch recht schwer war, schließlich waren genügend Menschen anwesend gewesen, hatten sie gesehen und ihren Namen gehört, es würde so oder so gemunkelt werden da war sie sich fast sicher.


    Zurückhaltend lächelte sie den Mann an und nickte dabei sanft mit ihrem Kopf. „Das werde ich dir versprechen, ich hätte auch so keine wirkliche Lust mehr diesem Mann noch einmal zu begegnen. Glaubst du etwa er würde noch einmal etwas versuchen?“ denn das meinte sie aus seinen Worten eben herausgehört zu haben und wirklich wohl wurde ihr bei diesem Gedanken so ganz und gar nicht. Was war wenn sie in zwei Wochen noch einmal hier her ging und der Mann dann kommen würde? Die leichte Gänsehaut in ihrem Nacken begann ein wenig zu kribbeln bei diesen Gedanken. Wie schnell konnte man sich in Rom Feinde machen?


    Calena wusste nichts von den Gedanken die der Flavier gegenüber ihres Cousins hatte. Wenn hätte es ihr wohl leid getan, dass es Unstimmigkeiten zwischen ihnen gab, denn sie mochte ihren Cousin über alles, war er doch der größte Teil ihrer Familie, da alle anderen nicht mehr wirklich am Leben waren oder doch recht verstreut im gesamten Reich. „Für dich mag es selbstverständlich sein, aber für mich war es heute wirkliches Glück, dass du da gewesen warst,“ meinte sie.


    „Gerne, danke das ist sehr nett von dir,“ sagte sie höflich auf sein Angebot sie noch ein Stückchen zu begleiten aber wieder mischte sich ein ungutes Gefühl zwischen die Worte die sie hörte, denn wieder betraf es die Vermutung,dass dieser Händler vielleicht doch noch auf dumme Gedanken kommen könnte. Langsam tat sie also den ersten Schritt wobei ihre Sklaven ihr in einem gewissen Abstand folgten. Naria war immer noch etwas neben sich, denn sie hatte so etwas auch noch nie zuvor erlebt und zitterte noch ein wenig.


    Der Händler stattdessen sah den Patrizier weiterhin an, auch wenn dieser ruhiger geworden zu schien, doch in seinem Inneren brodelte es wie verrückt. Doch er riss sich zusammen. Die Worte des Patriziers tat er mit einem wütenden Knurren ab und drehte sich dann ohne etwas zu sagen um. Er entriss dem einen Sklaven die Brosche und schubste den armen Sklaven auf die Seite um sich seinen weiteren Geschäften zu widmen, scheuchte dabei allerdings auch einiges an Kundschaft mit seinen Flüchen davon.


    „Ich hoffe diese ganze Sache hat dich nun selber von deinen eigenen Vorhaben nicht so lange abgehalten. Es tut mir leid wenn doch, auch wenn ich weiß, dass ich eigentlich ja nichts dafür kann,“ sagte sie während sie einige Schritte gingen. „Mit ist so etwas noch nie geschehen. Es fühlt sich seltsam an wenn jemand kommt und einen auf diese Weise beschuldigt. Doch wie du sagtest werde ich versuchen das ganze so gut es geht zu vergessen.“

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ahja? Crassus hob eine Augenbraue und brachte damit sein Unverständnis auch gut sichtbar zum Ausdruck. Ihr Blick und ihr Schmunzeln, das er beides nicht so recht verstand, trugen allerdings auch nicht wirklich zu Klärung der Verwirrung bei. Im Gegenteil, irgendwie fühlte sich Crassus ein wenig veräppelt oder so als ob er etwas hätte mitbekommen müssen, es aber absolut nicht hat. Du hast ihn kennen gelernt als du ihn nach dem Weg gefragt hast? Das klang für Crassus nicht gerade sonderlich glaubwürdig beziehungsweise nachvollziehbar: Wie muss man sich das Vorstellen? 'Salve, mein Name ist Caecilia Calena, wie heißt du? Wo gehts denn zur Casa des Praefectus Praetorio?' Ich meine, wenn du nach dem Weg fragen lässt, stellst du dich doch nicht vor. Und ich wüsste auch nicht, dass der Tiberier mit einem Namensschild herumläuft. Würde mich zwar nicht wundern, aber... Crassus hatte den letzten unvollständigen Satz schon recht undeutlich und leise und mehr zu sich selber ausgesprochen, da er ja nur bedingt etwas mit der Thematik - woher sie den Patrizier den kannte - zu tun hatte. Das interessierte Crassus jetzt schon. Er musste es ja wissen, wenn die Patrizier etwas planen sollten... und bei denen wusste man nie,



    Sein Blick verriet ihr auf der Stelle, dass er diese Geschichte ziemlich abenteuerlich finden musste, aber es war ja fast so gewesen. Ihr wurde ein wenig warm, denn irgendwie kam sie sich wie bei einem Verhör vor. Calena schmunzelte ihren Cousin ein klein wenig unsicher an und schon fast entschuldigend. „Ähm, ja,“ brachte sie erst einmal hervor und blickte kurz zu Boden. Was sollte es eigentlich, sie hatte ja nichts Verbotenes getan, zumindest war sie der festen Meinung und unterhalten durfte sie sich ja. „So ähnlich war es aber. Es war ein Zufall und es ist doch nichts Schlimmes daran, oder etwa doch? Wir haben einige Worte miteinander gewechselt, das war alles und währenddessen stellten wir uns gegenseitig auch vor,“ sagte sie dann und versuchte somit die ziemlich direkten Fragen zu umgehen, denn sie wollte nicht an die große Glocke hängen, dass der Tiberier einen kleinen Unfall gehabt hatte und sie ihm eben geholfen hatte. „Und richtig kennen lernen ist das ja nicht,“ meinte sie dann „Ich kenne seinen Namen, seine Stimme, sein Aussehen,“ plapperte sie drauf los und verfiel dem ganzen mal wieder. Das war bei ihr ab und an so, dass sie einfach drauf los redete ohne groß drüber nachzudenken und wenn man dann noch ihren Blick dabei sah dann wusste man doch mehr als sie zugeben wollte.


    Leise räusperte sie sich, denn es fiel ihr dann doch auf, dass sie ein wenig abschweifte. Es ärgerte sie ein wenig, dass er auf das Trinken holen nicht einging, denn so hätte sie ihn wenigstens ein klein wenig ablenken können, aber es wollte einfach nicht gelingen und zu allem Überfluss trat dann auch noch ein Sklave zu ihnen der ihnen etwas zu trinken anbot. Nein das war nicht so ganz ihr Tag außerdem fühlte sie sich ein klein wenig ertappt. Calena nahm sich einen Becher und hielt ihn dann einfach nur fest. „Und du weißt nichts weiter über ihn?“ hakte sie dann noch einmal nach wobei sie aber hoffte, dass er ihr keine unangenehmen Fragen mehr stellen würde. Kurz schweifte ihr Blick noch einmal an die Stelle wo der Tiberier gestanden hatte, aber mittlerweile schien er sich weiter bewegt zu haben und sie wusste nicht wo hin. Vielleicht ergab sich ja noch eine Gelegenheit um einige Worte zu wechseln auch wenn es hier sehr voll war und der Mann sicher mit vielen zu reden hatte.

    Damit hatte sie fast gerechnet, denn sie hatte nie wirklich etwas über ihren Onkel erfahren und über ihren Cousin schon einmal gar nicht. Ein wenig beschämte sie der Gedanke allerdings schon, dass ihr Vater und dessen Bruder sich nicht wirklich verstanden hatten und somit die Verwandtschaft doch ziemlich auseinandergebrochen war. Natürlich konnte man das alles nun nicht mehr ändern, zumindest das was die Eltern betraf, aber nun hatten sich die beiden ja und vielleicht konnte man da in der Familie etwas wett machen. „Ich finde es sehr schade, dass dem so war und hoffe, dass wir beide besser miteinander umgehen können als es unsere Eltern taten,“ meinte sie und lächelte ihn sachte dabei an. „Das mit deinen Eltern und deinem Bruder tut mir leid,“ sagte sie dann leise. Calena wusste nicht wie es war einen Bruder oder eine Schwester zu haben, denn sie war das einzige Kind geblieben. Ihre Mutter war zu früh krank geworden und eine erneute Schwangerschaft hätte weder sie noch das Kind überleben können, auch wenn sie es so oder so nicht getan hatte.


    „Nein du hast Recht, ich werde dich gleich in das Bad bringen und dann einen Sklaven suchen der sich weiter um das Wasser und den Rest kümmert. Was hälst du davon?“ fragte sie leise und schaute ihn mit einem kleinen Schmunzeln an. Mittlerweile war die schüchterne Calena doch ein wenig aufgetaut, aber es war hier ja auch was vollkommen anderes da es sich hier um ein Familienmitglied handelte. Bei jemand anderen wäre sie auch weiterhin ziemlich zurückhaltend gewesen.


    Als er sich dann wieder an die kleine Paula wandte wurde Calena wieder warm ums Herz, denn sie fand es einfach wundervoll wie er mit dem Mädchen umging und das obwohl es nur eine Sklavin war. Paula bekam natürlich ganz große Augen und begann zu lächeln als er sich ihr näherte. Das Mädchen begann bei seinen Worten zu blinzeln und das Lächeln auf ihren Lippen wurde immer breiter bis sie grinste. Dann klatschte sie aufgeregt in die Händen und nickte eifrig mit ihrem Kopf so, dass ihre kleinen Locken nur so sprangen. „Ja, ja ja gerne möchte ich mitkommen. Danke, danke,“ piepste sie regelrecht und umarmte ihn dann einfach, wobei die Arme der Fünfjährigen gerade mal so seine Hüfte umschließen konnten. Im Moment schien nicht zu zählen, dass er auch ihr Herr war.

    Nun war sie wirklich verwirrt und blinzelte. Sie versuchte noch einmal genau nachzudenken und hätte sich dann beinahe an die Stirn geschlagen. Sicher war es der Bruder ihres Vaters, irgendwie hatte sie zu schnell gedacht oder zu schnell geredet, dass es so unstimmig wurde. Entschuldigend lächelte sie ihn an. „Genau, verzeih, ich bin ein wenig durcheinander. Du bist dann wirklich mein Cousin, das gefällt mir,“ gab sie leise zu. „Ich bin mir nur nicht sicher, dass ich jemals etwas von dir gehört habe,“ meinte sie und schaute ihn wieder entschuldigend an. Wahrscheinlich lag es wohl auch daran, dass sie einfach am Ende der Welt, so schien es ihr sehr lange, gelebt hatte. Zwar war es nur der Süden Italiens gewesen, aber das spielte bei ihr nicht wirklich eine Rolle. Hatten sich die beiden Brüder gut verstanden? Sie wusste es nicht und nach dem Tod ihrer Eltern hätte sie ihn auch nicht mehr fragen können.
    „Ich war als Kind hier, wurde dann aber in den Süden Italiens geschickt. Ich weiß nicht ob du es weißt, aber meine Eltern leben beide nicht mehr,“ sagte sie dann und blickte kurz zu Boden. Schnell hatte sie sich aber wieder gefasst und sah ihn an.


    „Es wird mir eine Freude sein mit dir zusammen durch Rom zu gehen, aber du solltest dich darauf einstellen, dass ich es immer wieder schaffe mich zu verlaufen,“ meinte sie mit geröteten Wangen. „Irgendwie passiert mir das fast jedes Mal,“ sagte sie noch bevor die Sklaven mit den Sachen von Paulinus kamen. Er machte sie mit seinen Worten vollkommen verlegen, schließlich war er doch ihr Cousin und war es da nicht egal wie er angezogen vor ihr stand. Calena lächelte ihn leicht an und nickte dann. „Ich lasse Naria ein Bad für dich richten, dann kannst du erst einmal entspannen und sicher wird auch gleich ein Zimmer für dich fertig gemacht werden. Hmm, weiß Crassus schon, dass du da bist?“ fragte sie ihn dann, schließlich wusste sie ja nicht, dass Naria gerade bei ihm war um ihm genau das zu sagen.


    Paula stand auch weiterhin mit gespitzten Ohren und einem Schmunzeln auf den Lippen da und schaute sich den jungen Mann an. Scheinbar hatte er es ihr angetan.



    Sim-Off:

    :D:D danke dir *g* hatte mich da etwas verguckt

    Paula strahlte den jungen Mann noch immer an. Ihr Lächeln hatte etwas schüchtern und verschmitztes zugleich. Ihre blauen Augen strahlten förmlich fühlte sie sich doch glücklich hier jemanden stehen zu haben der ebenfalls ihre Sprache sprach. „Schaaaaade,“ sagte sie und gluckste leise auf als er ihr über den Kopf strich nachdem er sich wieder erhoben hatte. Er war aber groß, dachte sie sich und schaute zu ihm auf während er sich wieder an ihre Herrin wandte. Paula hatte nicht vor zu gehen, schließlich war sie eben noch ins Spiel vertieft gewesen außerdem war das kleine fünfjährige Mädchen ziemlich neugierig und wollte wissen was sie so zu reden hatten. Wahrscheinlich verstand sie die Hälfte sowieso nicht, aber vielleicht würde er ihr später ja noch eine ganz andere Geschichte erzählen, es musste ja keine sein aus ihrer Heimat oder in ihrer Sprache.


    Calenas Schmunzeln wurde etwas weniger als sich Paulinus wieder erhob und sie ernst anschaute. Er war so jung schien es ihr und doch jetzt schon so ernst? Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass sie ihn nicht kannte, zumindest konnte sie sich nicht an ihn erinnern. Sie schaute ihn direkt an und musterte ihn ein klein wenig. Da sie ihn nicht kannte und auch nicht wusste wie er auf bestimmte Dinge reagierte wollte sie lieber achtsam sein. „Catilius der Name sagt mit etwas,“ meinte sie und überlegte etwas genauer. „Er war der Bruder meines Onkels wenn ich mich richtig erinnere. Eigentlich sind wir damit ziemlich verwandt und wissen es nur nicht. Stammbäume sind für mich ein Wald wo man die Blätter vor lauter Bäumen nicht sieht,“ witzelte sie etwas blickte dann aber auf der Stelle wieder kurz auf den Boden.


    „Ich bin erst seit kurzem wieder in Rom. Als Kind schickte man mich in den Süden Italiens. Nun bin ich aber wieder hier, genauso neu wie du anscheinend,“ sagte sie leise und blickte vorsichtig zu ihm auf. „Wir kommt es, dass du in Germanien aufgewachsen bist, so weit weg der Heimat?“ wollte sie dann wissen und hoffte gleichzeitig nicht zu aufdringlich mit ihren Fragen zu sein. Ein wenig schüchtern lächelte sie ihn dann an. Mit der Größe dieser Stadt hatte er schon Recht, schließlich hatte Calena immer wieder das Glück sich etwas zu verlaufen als hätte sie es gepachtet.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Anscheinend war Naria da ein kleiner Engel als Kind gewesen, denn sie konnte sich nicht daran erinnern jemals Tiere geärgert zu haben, aber vielleicht hatte es auch einfach daran gelegen, dass sie nicht die schönste Kindheit erlebt hatte, denn nicht jeder Sklave oder Sklavin konnten davon ein gutes Lied singen, aber über früher dachte sie nicht mehr nach, denn sie hatte nun ja ein sehr angenehmes zu Hause und wusste, dass so lange sie alles richtig machte auch keinen Ärger oder andere Probleme bekommen würde, von daher war ja alles gut. Naria lächelte. Die andere Sklavin machte einen aufgeweckten und freundlichen Eindruck auf sie und ihr wurde wieder bewusst, dass sie außer ihrer Herrin hier noch keine Freunde gefunden hatte, denn auch Sklaven hatten ab und an ja auch das Bedürfnis sich mit anderen einmal auszutauschen. Wer weiß, vielleicht fand sie in dieser Sklavin ja so etwas wie eine Freundin, aber Naria wollte sich natürlich nicht in einen Gedanken versteifen zumal sie die andere ja nicht kannte.


    Das Geschnurre des kleinen war laut und deutlich zu hören während er sich von Naria hinter den Ohren verwöhnen ließ. Calena hingegen staunte nun wirklich nicht schlecht und ja selbst als die Sklavin den Namen nannte wurden ihre Wangen ein klein wenig rot. Warum passierte ihr denn das dauernd? „Tiberius Durus?“ fragte Calena deswegen etwas überrascht nach auch wenn diese Frage doch mehr als überflüssig war, schließlich hatte die Sklavin eben doch den Namen genannt. Calena musste nun aber doch lächeln, denn die Sklavin plapperte wie ein nicht zu Stoppender Fluss drauf los, etwas was ihr gefiel aber sicher bei anderen aufgestoßen wäre. Für Calena hörte es sich ja schon fast so an als wollte die Sklavin sie mit ihrer Herrin bekannt machen, was sie etwas verwunderte, schließlich kannte sie nicht einmal ihren Namen.


    „Ich bin Caecilia Calena, die Cousine des Praefectus Praetorio Caecilius Crassus,“ stellte sie sich vor. Mittlerweile, um genau zu sein, seit dem Marktbesuch, hatte sie sich angewöhnt sich in dieser Weise vorzustellen damit gleich klar war, dass sie nicht irgendwer war. Gut sie mochte keine Patrizierin sein, aber dennoch war sie die Cousine eines sehr hochrangigen Mannes und wenn man einmal einen solch unschönen Zusammenstoß hatte, wie sie auf dem mercatus dann sagte man lieber einen Namen zu viel als einen zu wenig. „Es freut mich dich kennen zu lernen,“ meinte sie zu der Sklaven was ja auch nicht wirklich üblich war, dass man so mit einer Sklavin sprach. „Dies sind Naria und Nathan, meine beiden Begleiter,“ stellte sie nun auch diese beiden vor. „Ich kenne deine Herrin nicht, aber deinen Herrn habe ich durch einen Zufall schon getroffen,“ meinte sie und ging aber nicht weiter drauf ein, denn das ging die Sklavin ja nichts an.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Hätte Calena in normalem Ton und mit normaler Körpersprache gesagt, dass sie nur durch seine Farbe der Toga, durch seinen Schmuck oder wegen seiner Begleitung auf Durus aufmerksam geworden war, hätte ihr das Crassus sicher sofort geglaubt. Doch als sie den Kopf ein wenig abwandte und schon fast zu schnell auf seine Frage antwortete, machte ihn das natürlich stutzig. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck wandte er sich an Calena: Nur so? Langsam und während er Calena weiter musterte wanderte eine Braue nach oben. Du kennst ihn? hakte er nach. Auch wenn es (noch) nicht verboten war einen Patrizier zu kennen, würde ihn die Tatsache doch überraschen. Crassus wüsste nicht, dass er ihn ihr schon einmal vorgestellt hätte und davon abgesehen fiel Crassus gerade auch keine Feierlichkeit ein, bei der Calena ihn hätte antreffen können.
    Doch Crassus konnte diesen Gedanken nicht sehr lange verfolgen, denn wie durch Zufall streichte sein Blick Philogena, die bei Macer stand. Dieser redete offenbar gerade mit einem von Crassus Tribunen. Es schien Artorius Avitus samt Gattin zu sein. Da Philogena allerdings nicht zu ihm sah konnte Crassus sie nicht grüßen und sein kleines Lächeln verschwand wieder ungesehen. Denn als er sich an Calena wandte war wieder der fragende Gesichtsausdruck in seinem Gesicht: Also?




    Kannte sie ihn? Indirekt schon, irgendwie, ja, so, in etwa. Ihre Wangen glühten rot und sie musste ihren Cousin nicht wirklich ansehen um zu wissen, dass er sie nun mehr als nur deutlich am mustern war. Nervös blickte sie noch einmal in die Richtung in die der Tiberier eben gestanden hatte, aber Crassus wollte einfach nicht locker lassen und so lächelte sie ihn vorsichtig an. Aber ihre Augen und der darin versteckte Blick sagten wohl schon so einiges aus was er wissen musste, es sei denn er verstand dieses einige einfach falsch. „Ja etwas, nicht wirklich,“ meinte sie dann und schmunzelte. Ganz sicher würde sie ihm nichts von dem Gespräch, beziehungsweise von dem Inhalt ihres Gespräches erzählen, das ziemte sich nicht und ihr Cousin musste ja nun nicht wirklich alles wissen, dachte sie sich nun einfach mal.
    „Ich habe ihn gleich nach meiner Ankunft in Rom kennen gelernt. Ich habe ihn nach dem Weg zur Casa gefragt, daher kenne ich ihn und ich, naja dachte du würdest ihn vielleicht etwas kennen oder über ihn ein bisschen mehr, eben,“ stammelte sie ein wenig rum und merkte erst zu spät wie doof das doch alles klang. So räusperte sie sich etwas und lächelte entschuldigend. „Ist ja nicht so wichtig,“ winkte sie mit den Worten ab und versuchte ihn ein klein wenig, aber wirklich nur so ein ganz klein wenig abzulenken. „Magst du vielleicht etwas trinken?“ Sie vergaß dabei mal wieder vollkommen, dass er nicht ohne Grund Praetorianerpraefect war.
    Wie gut, dass sie seine Gedanken nicht lesen oder erraten konnte, denn alleine dieses (noch) vor dem nicht verboten einen Patrizier zu kennen, hätte sie wohl ein wenig stutzig gemacht.


    Ihr wurde immer wärmer und so eine kühlendes Getränk wäre doch jetzt wirklich das Beste gewesen und außerdem hätte sie es auch geholt und vielleicht....nein sie dachte ihre Gedanken nicht weiter und schaute eher vorsichtig ihren Cousin wieder an.

    Ihr fiel nichts anderes ein als diesem Mann zu danken und wahrscheinlich hätte sie es auch noch weiter getan wenn er nicht mit seinem Kopf geschüttelt hätte. Für sie war es einfach nur Glück, dass er gekommen war, denn bei den anderen Anwesenden hier hatte sie das Gefühl gehabt, dass es ihnen egal gewesen wäre was der Händler getan hätte. Gut Calena war nicht alleine da und Nathan wäre eingeschritten wenn es der Händler zu bunt getrieben hätte, aber im Großen und Ganzen ging es hier um das Prinzip. Er hatte sie als Diebin vor versammelter Mannschaft bezichtigt. Als ehrlicher Mensch tat es weh so etwas zu hören, auch wenn man von einem solch schmierigen Zeitgenossen sicher nichts Besseres erwarten konnte.
    Wenn sie nicht so durcheinander gewesen wäre, hätte sie sicher schon früher ihren Namen oder den ihren Cousin genannt oder wäre gar auf die Idee gekommen Nathan zu ihm zu schicken. Wahrscheinlich hätte der Händler dann schon längst nicht mehr hier gestanden. Eigentlich war diese Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch.


    Immer noch, auch nachdem der Flavier nun ihren Namen noch einmal wiederholte, klopfte ihr Herz aufgeregt und hart gegen ihre Brust. Auch an ihrem Blick war deutlich zu erkennen, dass sie sich noch lange nicht wohl fühlte. Solch Situationen waren der Horror für die junge Frau. Aufgeregt schaute sie zu dem Händler und dann wieder kurz zu dem Flavier, ehe sie die Worte noch einmal in ihrem Kopf durchging. Vielleicht heruntergefallen……vielleicht war das auch alles einfach nur ein abgekapertes Spiel gewesen. Welche Möglichkeiten hatte sie gegen diesen Mann anzugehen? Sie wusste es nicht und es war auch nur ein sehr kurzer Gedanke, denn sie war viel zu sanft, als es zu testen.
    Calena hörte das Raunen der Herumstehenden. Dann sah sie den Blick des Händlers. Ihm schien einen Augenblick alles aus dem Gesicht gefallen zu sein als er ihren Namen hörte und dazu den ihres Cousins. Ja er hatte eine magische Anziehungskraft sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung.


    Verlegen schaute sie nach den Worten de Händlers gen Boden. Es würde gleich endlich vorbei sein, dank diesem Mann. Erleichtert atmete sie auf, schloss ganz kurz ihre Augen um sich zu sammeln und blickte dann in jene von Aquilius. „Nur warst du der einzige der kam und mir beistand, deswegen gilt mein Danke dir. Ich hätte nicht gewusst was ich noch machen sollte außer die Wahrheit sagen und das habe ich,“ meinte sie mit einem verzweifelten Blick. „Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich meine warum sollte ich stehlen wenn ich es nicht brauche? Ich verstehe das nicht,“ sagte sie, naiv wie sie war. Natürlich hatte sie schon davon gehört, dass Frauen die alles hatten dennoch ab und an diebten. Dann, bevor sie weiter sprechen konnte hörte sie die Worte des Sklaven und ihr Kopf ruckte in diese Richtung. Tatsächlich der Sklave hielt die Brosche in der Hand und Calena blieb vor Überraschung einen Moment der Mund offen stehen.


    „Sie hatten sie die ganze Zeit,“ flüsterte sie. Die Scham die sie empfand, empfunden hatte und die immer noch da war, konnte man ihr nicht nehmen auch nicht jetzt wo feststand, dass sie es ja nicht gewesen sein kann. „Wie kann ich dir dennoch danken?“ fragte sie ihn und versuchte sich mit den Worten etwas abzulenken. „Für mich ist es einfach nicht selbstverständlich, dass man einem Menschen, den man nie gesehen hat und von dem man nichts weiß, in einer solch brisanten Situation hilft. Du hast hier für mich eingestanden,“ sagte sie leise und senkte wieder ihren Blick ein wenig.


    Dem Händler glänzten einige Schweißperlen auf der Stirn als der SKlave die Brosche in die Luft hielt und er lächelte schmierig und zuckte mit den Schultern. "Irren ist menschlich," meinte er schlichtweg "Aber dennoch sie hatte sie zu letzt gehabt und jeder andere hätte sie sicher auch beschuldigt," knurrte er dennoch noch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.