Beiträge von Caecilia Calena

    Mit seinem Gefühl hatte er nicht einmal wirklich Unrecht, denn seine Worte gingen wirklich in ihren Gedanken unter. Sie hatte nicht mitbekommen wie er die Anspielung machte, dass er nicht so lange warten würde. Calena konnte es nicht lassen zu dem Tiberier zu sehen, denoch versuchte sie es sehr diskret zu machen als sei es ein Zufall, dass sie in seine Richtung schaute. Als sich dann ihre Blicke mit seinen kreuzten war sie nicht weniger verlegen wie er und lächelte ebenfalls leicht und auf eine scheue Art. Hoffentlich hatte sein Ring heute nicht wieder vor einen anderen Weg einzuschlagen als den, den er sollte. Immer noch nicht auf die Worte ihres Cousins eingehend hatte sie ihm dann die Fragen über Durus gestellt und schaute, nachdem der Blickkontakt zu dem Tiberier unterbrochen worden war, ihren Cousin wieder an.


    Nun hörte sie ihm aufmerksam zu und lauschte seinen Worten über diesen Mann. Sie erinnerte sich, dass Durus ihr das wegen der Pferde erzählt hatte und nun wusste sie auch endlich wieder zu welchem Stall Crassus gehörte, schließlich sagte er es ihr soeben und sie beschloss es sich dieses mal zu merken, doch wahrscheinlich würde sie es doch wieder vergessen. Hmm er schien auch nicht all zu viel über ihn zu wissen. Auf die nun kommende Frage war sie nicht vorbereitet gewesen und senkte verlegen ihren Blick damit er auch nicht ihre geröteten Wangen sehen konnte. Ihre Hände fühlten sich schon eiskalt an. „Nur so,“ gab sie schnell als Antwort zurück, wusste aber schon im selben Moment, dass es auffälliger nicht hätte sein können und Crassus sich damit sicherlich nicht zufrieden gab.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Naria vergas einfach mal alles um sich herum und schaute die Sklavin mit einem leichten Lächeln an. >>Oh das ist wirklich gemein wenn die Kinder so etwas machen. Aber so sind Kinder eben, haben nur Dummheiten im Kopf,<< meinte sie und blickte sich kurz über die Schulter hinweg um. Calena stand noch zusammen mit Nathan einige Schritte weit weg. Dann blickte sie wieder die Sklavin an. >>Katzen sind schöne Tiere, ich mag sie, sie sind niedlich außerdem gute Freunde,<< meinte sie und nun setzte sich Calena dann doch in Bewegung zum einen weil sei selber neugierig war, warum Naria sich nun mit der Sklavin unterhielt und außerdem hatte sie eigentlich nicht vor hier all zu lange ihre Zeit zu vergeuden, aber bevor sie etwas sagen würde musste noch ein wenig Zeit vergene.
    Nathan folgte hinter Calena.


    Einige Worte bekam Calena noch mit und gesellte sich dann neben ihre Sklavin der nun angeboten wurde den Kater zu streicheln. Als Naria die Nähe ihrer Herrin spürte hielt sie inne, auch wenn sie eigentlich vor gehabt hatte den kleinen Kater zu graulen, aber sie glaubte fast, dass Calena etwas sagen wollte. „Nur zu,“ meinte diese aber mit einem leichten Schmunzeln und blickte dann Crista an. „Keine Sorge niemand möchte den Kater mitnehmen. Verzeih,“ sagte sie dann wobei das sicher selten vorkam, dass eine höhere Person zu einer Sklavin so sprach „Aber du sagtest eben etwas von dem tiberianischen Haushalt? Darf ich fragen wer dein Herr ist?“ fragte sie da es ja offensichtlich war, dass sie eine Sklavin war.


    Naria hingegen nahm das Angebot nach der Erlaubnis ihrer Herrin natürlich an und begann den kleinen Kater, der es sich im Körbchen bequem gemacht hatte, hinter den Ohren zu kraulen. Natürlich begann dieser genüsslich zu schnurren was Naria ein kleines Lächeln entlockte.

    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite,“ sagte sie leise zu dem Brautpaar und folgte dann auch schon ihrem Cousin auf die Seite, denn mittlerweile hatte sich schon eine ziemliche Schlange gebildet die alle zum Brautpaar wollten. Natürlich war es verständlich und wieder trat kurz eine Frage in ihren Kopf ob bei ihrer Hochzeit irgendwann einmal auch so viele Gäste anwesend sein würde. Aber da würde wahrscheinlich noch eine Menge Zeit bis dahin vergehen. Eile hatte sie keine und Einfluss darauf auch nicht.
    Während Crassus erzählte wanderte ihr Blick immer wieder über die Anwesenden und die neuen Menschen die kamen. Hochrangige Persönlichkeiten mussten es meistens wohl sein. Namen kannte sie keine.
    „Wirst du dann irgendwann auch aufhören wenn du eine Frau hast?“ fragte sie ihn dann, schließlich hatte er ihr soeben eine ziemlich gute Vorlage für diese Frage gegeben. „Aber wahrscheinlich ist es immer schade wenn man einen guten Mann verliert nicht wahr?“ fragte sie und ihre Aufmerksamkeit wurde sogleich von einen Gast auf sich gezogen.


    Tiberius Durus betrat die Feier und wurde angekündigt und Calena kam einfach nicht drum herum als genau in seine Richtung zu blicken. „Kennst du ihn?“ fragte sie ihren Cousin, gar nicht mehr weiter auf seine Worte eingehend „Tiberius Durus meine ich?“ fragte sie weiter und ließ einen scheuen Blick über die Menge schweifen nur um den Tiberier zu sehen. Ihre Wangen glühten, denn zum Schluß wurde ihr doch etwas bewusst, dass sie ihren Cousin ziemlich deutlich über diesen Mann ausfragte, auch wenn es normale Fragen waren. Vielleicht glaubte sie es auch nur weil sie wusste warum sie diese Fragen stellte.

    „Uffff,“ stieß Calena aus als sie gegen jemanden knallte. Im ersten Moment hatte sie kaum Luft zum atmen und blickte den jungen Mann erschrocken an. Wenn sie gewusst hätte, dass jemand hier war, hätte sie sicher nicht das Spiel mit Paula so wild begonnen. Calenas zusammengesteckte Haare hatten sich an einigen Stellen gelöst so, dass es ihr ein leicht wildes Aussehen gab. Verlegen blickte sie den Fremden an und tat ebenfalls einen Schritt nach hinten. Bevor sie noch etwas sagen konnte begann er schon zu sprechen. Seine Worte ließen sie blinzeln. Er entschuldigte sich für etwas was sie getan hatte? Ihre Wangen die schon die ganze Zeit von dem Spiel mit dem kleinen Mädchen heiß waren begannen nun erst recht zu glühen und sie wand ihren Blick einen Moment gen Boden bevor sie ihn wieder zaghaft ansah und anlächelte.
    „Es war meine Schuld, das Spiel war etwas zu wild. Verzeih mir. Caecilia Calena, die Cousine von Crassus,“ stellte sie sich nun bei ihm vor. Sein Name sagte ihr gar nichts und sie war schon neugierig wie sie eigentlich miteinander verwandt waren schließlich trug er ebenfalls den Gensnamen Caecilia.


    Ehe sie aber eine weitere Frage stellen konnte schien Paula ihn in ihren Bann zu ziehen. Das kleine Mädchen stand verschüchtert immer noch da wo sie stehen geblieben war. Doch was dann geschah ließ ihr Herz einen Moment flattern, denn sie war es nicht wirklich gewohnt, dass jemand so wie sie war, zumindest was den Umgang mit Sklaven anbetraf. Wahrscheinlich war es auch nur weil Paula einfach ein süßes, kleines Mädchen war und jeden mit ihren blonden Locken verzauberte. Neugierig und erstaunt blickte Calena den beiden zu.


    Paula hatte sich ziemlich erschrocken als Calena gegen den Fremden gerannt war und glaubte wirklich, dass es nun Ärger geben würde. Sie hatte auch Angst davor, dass sie selber Ärger bekam schließlich war sie hier drinnen auch gerannt, doch der Mann kniete sich nieder und lächelte sie an. Langsam ließ Paula ihre Hände von ihrem Mund sinken und neigte den Kopf ganz leicht auf die Seite als wollte sie ihn mustern, was sie eigentlich auch tat. Ihre strahlend blauen Augen sahen ihn weiter an und begannen zu leuchten als er sie in ihrer Heimatsprache anredete. Sie kannte diese nur von ihren Eltern, aber mit niemand anderen sprach sie diese. Das Erstaunen stand in ihr Gesicht geschrieben und als er dann auch noch eine kleine Geschichte erzählte blieb der Kleinen der Mund offen stehen. „Heilsa,“ brachte die Kleine endlich schüchtern hervor „Hast du noch mehr Geschichten?“ fragte sie etwas schüchtern und mit einem verschmitzten Lächeln nun ebenfalls auf Germanisch.


    Calena war mehr als überrascht und staunte nicht schlecht als er vor dem Mädchen auf die Knie ging und diese dann auch auf ihrer Sprache ansprach. Ihre Augen leuchteten mindestens genauso wie diese von Paula.

    Während der junge Mann das Atrium betrachtete und bewunderte spielte Calena mit einem Sklavenmädchen im Hortus. Das Mädchen, Paula, war ihr Name, war gerade mal fünf Jahre alt und gehörte einem Sklavenpaar hier im Haus. Sie war noch zu jung um sie zu verkaufen, aber Calena glaubte auch nicht daran, dass ihr Cousin so herzlos war und das Kind den Eltern einfach entriss, vor allem wenn sie gut arbeiteten und sie hatte bis jetzt noch nichts Schlechtes bei ihnen bemerkt. Das kleine Mädchen hatte hellblonde Locken die bei jedem Schritt welchen sie tat auf und ab wippten und wer sie nicht süß finden konnte, der wusste einfach nicht was süß war, denn Calena hatte an dem kleinen Mädchen einen Narren gefressen.


    Paula tollte durch den Hortus denn sie spielten fangen und nun war die Kleine wieder dran. Calena musste lachen weil sie sich so freute und dieses helle und fröhliche Lachen der jungen Frau hallte in das Atrium, denn in dieses rannte sie nun ohne drauf zu achten wer sich gerade drinnen aufhielt. Sie hatte einfach einen solchen Spaß, dass alles andere nebensächlich war. Ihre Schritte hallten ebenfalls auf dem Boden als sie einen nach den anderen tat und als sie um eine Ecke rannte, um die sie natürlich nicht schauen konnte, rannte sie genau in den jungen Mann der dort gerade die Wände betrachtete.


    Paula die ja hinter Calena her gerannt war und wesentlich langsamer war blieb erschrocken stehen als sie sah was geschehen war.

    ~~Cubiculum Caecilia Calena~~



    Dies ist das geschmackvoll eingerichtete, kleine Reich der Caecilia Calena. Schon alleine wenn man das Zimmer betritt, welches erst seit kurzem so eingerichtet ist, sieht man, dass die Besitzerin ziemlich verträumt sein muss. Nur helle Farben wurden verwendet. Ein strahlendes Gelb ziert die Wand, gemischt mit einem Terracotta welches dem Sonnenuntergang alle Ehre macht. Ein großes und gemütlich aussehendes Bett steht direkt an der Wand beim Fenster. Kissen liegen auf diesem und einige transparente, bunte Tücher.
    Ein kleiner Schreibtisch steht gegenüber der Tür an der Wand. Man sieht, dass nur die edelsten Hölzer verwendet worden waren. Zwei Truhen mit ihren Habseligkeiten stehen neben dem Bett. Verschiedene Ornamente und Verzierungen zieren den Wandabschluss zur Decke.

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    -Naria-



    Naria war schon immer eine neugierige aber äußerst gehorsame Sklavin gewesen und sehr lange schon an der Seite von Calena. Sie wusste wie man sich zu benehmen hatte und gab einem eigentlich nie einen Grund sie zu züchtigen, wenn sie jemals schon geschlagen worden war. Sie wusste, dass man dem Herrn oder der Herrin nicht in die Augen sah, zumindest nicht wenn sie es nicht verlangten. Wenn sie geahnt hätte, dass sie mit ihrer kleinen Beobachtung gegenüber diesem Mann einen Fehler begann, dann hätte sie es sicher nicht getan. Als sie ihn betrachtet hatte, hatte sie ja noch nicht gewusst, dass hier ein weiteres Familienmitglied vor ihr stand. Der Name sagte ihr nichts, aber woher sollte sie ihn auch kennen? Bevor sie ihm antworten konnte kam der Kutscher mit seinen Sachen angepoltert und ließ diese ziemlich unsanft auf den Boden aufkommen, dass selbst Naria ein wenig zuckte.
    Anhand der Worte und der Art von dem jungen Caecilier merkte sie, dass sie bei ihm sicher aufpassen musste, wie andere wohl auch. Er war nicht direkt unfreundlich aber die Sonne um sich hatte er auch nicht gerade.


    >>Willkommen Caecilius Paulinus. Ich führe dich zu ihm,<< sagte sie ruhig und neigte dabei leicht ihren Kopf, öffnete die Porta weiter damit er eintreten konnte und schloss sie nach dem er eingetreten war auch wieder. >>Es wird sich gleich um deine Sachen gekümmert Dominus. Bitte folge mir,<< sprach sie und ging ihm langsam voraus.



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    -Naria-


    Naria führte den jungen Caecilier in das Atrium und deutete auf eine der steinernen Bänke. >>Ich werde den Herrn holen gehen, bitte nimm doch einen Moment noch Platz,<< sagte sie wieder mit diesem Nicken, denn sie fand es war besser sich mit diesem Mann sogleich gut zu stellen anstatt es herauszufordern. Dann beeilte sie sich aus dem Atrium fort zu kommen um den Hausherren bescheid zu geben. Das Atrium war prächtig eingerichtet und man konnte sehen, dass der Hausherr alles andere als Arm war. Trotz allem wirkte es aber nicht protzig sondern angenehm. Naria mochte dieses Atrium sehr genauso wie ihre Herrin Calena die sich mittlerweile sehr gerne hier aufhielt.


    In seinem Arbeitszimmer fand sie Crassus. >>Dominus, ein Galeo Caecilius Paulinus ist soeben eingetroffen und möchte mit dir sprechen,<< sagte sie und hielt ihren Blick gesenkt.

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    -Naria-


    Wie es der Zufall wollte war es nicht der altbekannte Ianitor der die Tür öffnete, sondern die Sklavin Naria. Der Ianitor hatte sich eine schlimme Erkältung eingefangen. Wie er das geschafft hatte war zwar jedem ein Rätsel, aber er hatte eindeutig eine Triefnase und vollkommen geschwollene Augen. Normal hätte Nathan es getan, die Türe geöffnet, aber dieser hatte noch einen Auftrag zu erfüllen und deswegen tat Naria die Türe auf.
    >>Salve,<< grüßte sie den fremden, jungen Mann >>Wie kann ich dir weiterhelfen?<< fragte sie ihn und versuchte ihn gleichzeitig etwas unauffällig zu mustern, aber eben so, dass er es nicht merkte. Zumindest hoffte sie, dass er es nicht merkte. Er schaute gut aus und umso mehr interessierte es sie wer das sein konnte. Freundlich lächelnd wartete sie auf eine Antwort des jungen Mannes.

    Sie war nervös, sie war wirklich nervös und versuchte einfach nur gerade aus zu blicken ohne sich etwas anmerken zu lassen. Die Worte ihres Cousin brachten leider aber nicht den wohl erhofften Effekt, denn sie wurde dadurch nur noch nervöser. Lächeln, lächeln, dachte sie sich die ganze Zeit nachdem er es gesagt hatte und tat es dann auch. Ihr Lächeln war bezaubernd und zurückhaltend und wenn ihr Herz nicht so schlimm und schnell gegen ihre Brust geschlagen hätte, hätte sie sich auch viel wohler gefühlt, aber das konnte sie im Moment nicht ändern. Wenn sie erst einmal bei dem Brautpaar vorbei waren konnte sie sich bestimmt etwas mehr entspannen. Hoffe sie zumindest. Vor allem würde sie ihrem Cousin nicht von der Seite weichen, das war besser, so konnte auch nichts Unvorhergesehenes passieren. Locker ließ sie ihre Hände neben ihren Körper sinken und atmete einmal tief ein und aus, seine Worte immer noch in ihrem Ohr, als sie dann plötzlich vor dem Brautpaar standen.


    Natürlich würde sie versuchen sich genauso zu verhalten wie es Crassus gesagt hatte, aber es war schwer für jemanden der es gar nicht gewohnt war bei solchen Anlässen mit anwesend zu sein. Calena lächelte das Brautpaar an als Crassus sie vorstellte. Die Braut war wirklich hübsch und die beiden sahen auch nicht wirklich so aus, als wäre es eine arrangierte Hochzeit, aber das konnte man ja nie wirklich wissen. Sollte sie nun etwas sagen? Ihre Wangen röteten sich ein wenig, doch versuchte sie sich nichts weiter anmerken zu lassen was recht schwer war.


    „Salve Aelia Vespa und Prudentius Balbus. Ich wünsche euch alles Gute für diesen Tag und die weiteren die folgen werden,“ sagte sie leise und lächelte die beiden etwas zurückhaltend an. Hoffentlich waren es gute Worte gewesen.

    Aber auch zu den Urbanern wäre eine ziemliche Zumutung gewesen für Calena. Natürlich hätte sie es getan das war klar, aber es wäre wie alles auch eine Demütigung, aber scheinbar kam sie nicht davon. Wie es in der jungen Frau aussah konnte keiner wissen, auch nicht, dass sie sich zutiefst verletzt fühlte. Sie war eingeschüchtert, wahrscheinlich etwas was der Händler beabsichtigt hatte, vielleicht aus dem Grund um sie so weit zu drängen bis sie ihm einfach das Geld für die fehlende Brosche gegeben hätte. Wenn dieser Flavier nicht gekommen wäre und niemand sonst eingeschritten wäre, hätte sie es wahrscheinlich sogar getan. Calena konnte man ziemlich schnell einschüchtern und da sie nicht gerne Schritt und schnell Angst bekam warn sie ein gefundenes Opfer für solche Spielchen.
    Dieser Patrizier hatte wenigstens Ahnung und sie musste sich eingestehen, dass sie selber bei seiner Stimme eine Gänsehaut bekam und einen leichten Schauer im Nacken. Er war jemand mit dem man sich lieber nicht anlegte, denn er hatte wirklich etwas in der Stimme was einen Angst einjagen konnte und dann zusätzlich noch sein Blick……


    Calena erschrak etwas als der Patrizier einen Jungen zu sich rief der zu den Urbanern laufen sollte. Natürlich hatte sie nichts getan, aber es wäre doch ein seltsames Gefühl wenn man wegen dem Verdacht auf Diebstahl mit diesen mitgehen musste. Sie wollte es nicht und sie wollte schon den Mund öffnen um zu erwidern, dass sie es einfach tun würde, ihre Sachen zu zeigen, ihre Hände, dass das alles nicht von Nöten war, doch sie wagte es nicht. Als der Händler dann doch einlenkte fiel ein großer Stein von ihrem Herzen und sie blickte den Händler an. Wie konnte man nur so boshaft sein? In den Augen des Händlers blitzte es dunkel auf, als würde er sagen wollen dich bekomme ich noch. Auch das erschreckte Calena etwas, schließlich hatte sie ihm nichts getan, hatte sich nur nach ein wenig Schmuck umgesehen und dann wurde sie so öffentlich angegriffen. Die Umstehenden reckten immer weiter ihre Hälse damit sie besser sehen konnten. Einige von ihnen hatten eigentlich gehofft, dass sie hier vielleicht mehr sehen würden, vielleicht, dass einmal ein Patrizier sich mit einem Händler schlug, das wäre einmal eine Abwechslung gewesen die man nicht so schnell vergas.


    Ihr Herz klopfte immer schneller und man sah es Calena sicher auch an, dass sie sich nicht wohl fühlte hier zu stehen. Wäre sie jemand anderes gewesen hätte sie das alles sicher sofort abgeschmettert und gesagt, nein jetzt werden erst recht die Urbaner geholt, aber das konnte sie nicht. Ihr Blick galt nun Aquilius der sich nun an sie wandte und sie ansah. Sie versuchte ihre Unsicherheit die sie verspürte etwas zu überspielen, schließlich war er nicht der Händler sondern ein angesehener Bürger der ihr geholfen hatte und immer noch half.
    „Ich danke dir,“ sagte sie leise „für deine Hilfe,“ führte sie diesen Satz zu Ende und machte eine ganz kleine Pause um sich zu sammeln und wieder etwas mehr Haltung anzunehmen. „Caecilia Calena, ich bin die Cousine des Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus,“ sagte sie und versuchte dabei ihre Stimme etwas zu festigen. Sie hoffte, dass der Händler nun verstand, dass er einen Fehler gemacht hatte, denn Crassus würde dieses Verhalten auf keinen Fall dulden, das wusste sie. „Es tut mir leid, dass du in diese Geschichte reingezogen wurdest,“ entschuldigte sie sich, auch wenn er es war, der dazu gekommen war und zwar freiwillig. „Ich habe wirklich nichts getan und die Brosche auch wieder an ihren Platz zurück gelegt,“ sagte sie verzweifelt.


    Der Händler war in der Zwischenzeit etwas leiser geworden und blickte die Personen vor sich nur an. Natürlich kannte er den Namen Caecilia und auch das Oberhaupt der Familie war ihm ein guter Begriff. Er presste die Kiefer aufeinander, doch er wollte sie.

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    -Nathan-


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    -Naria-



    Nicht schon wieder! Calena seufzte und sah ihre beiden Sklaven ein klein wenig vorwurfsvoll an. Natürlich war sie ihnen nicht wirklich böse, schließlich waren sie genauso lange in Roma wie sie auch, aber man konnte sich doch nicht jeden Tag in dieser Stadt verlaufen oder? Calena wollte auch nicht ständig nach dem Weg fragen müssen. >>Hallo wo geht es zur Casa Caecilia?<< nein, nein dieses Mal würde sie das nicht fragen, da konnte ihr ein Patrizier nach dem anderen von ihr aus vor die Füße fallen, aber sie würde nicht fragen. Anscheinend hatte sie zur Zeit wirklich eine seltsame Anziehungskraft und vor allem für Situationen die nicht die schönsten waren, doch sie wollte so etwas lieber schnell vergessen, auch wenn bleibende Erinnerungen, aus den Geschichten wenigstens nur die Guten, blieben.
    >>Calena ich kann doch jemanden nach dem Weg fragen,<< meinte Naria und lächelte dabei etwas zurückhaltend, denn für sie war es wieder einmal ein aufregendes Erlebnis einfach so durch Rom zu irren als hätten sie alle nichts besseres zu tun. Nathan hingegen schüttelte darüber immer wieder nur den Kopf, schwieg aber die meiste Zeit. Er war da um auf Calena aufzupassen und das würde er auch mit seinem Leben tun, konnte kommen was wolle.


    „Nein versuchen wir es doch einmal ohne fragen. Noch haben wir ja Zeit und vielleicht lernen wir so die Gegend etwas besser kennen, auch wenn ich es hier nicht wirklich schön finde,“ gab sie dann doch ihre Bedenken kund. In diesem Moment hörte sie eine Frau mit den Kindern zetern und blickte in genau jene Richtung. Calena runzelte etwas ihre Stirn und ziemlich schnell war ihre Neugierde erweckt auch wenn die Menschen die da um etwas herum standen ungute Erinnerungen in ihr wach riefen. Doch die Neugierde siegte wieder einmal und noch bevor Nathan einen Einwand vorbringen konnte lief Calena auch schon hinüber und bekam noch mit wie die Sklavin den Kindern sagte, dass sie das nicht mehr machen sollten, kurz darauf verschwanden die Kinder auch schon und die Versammlung löste sich auf. Zurück blieb die Sklavin mit einem kleinen und ziemlich vertrubbelten Kater.


    >>Der ist ja süß,<< flatterten die Worte einfach über die Lippen von Naria die einen Narren an Katzen gefressen hatte. Sie war ja ansonsten wie Calena immer sehr zurückhaltend und scheu, aber wenn es um Katzen ging da war sie der offenste Mensch den es gab. Nathan brummelte leise vor sich hin, denn er kannte Naria gut genug um zu wissen, dass sie nicht so schnell locker lassen würde, es sei denn Calena sagte etwas und diese tat es nur sehr selten.

    Calena war so damit beschäftigt gewesen sich die Anwesenden etwas genauer zu betrachten, dass sie gar nicht mitbekommen hatte wie die Tür von einem Sklaven geöffnet wurde. Wahrscheinlich hätte sie es auch weiterhin nicht mitbekommen, wenn dieser Sklave nicht solch eine seltsame Aussprache gehabt hätte. Dadurch wurde sie nun Aufmerksam auf diesen und drehte ihm ihren Kopf zu. Eindeutig stammte er nicht aus dieser Gegend, denn auch sein Aussehen zeugte von etwas exotischem, auch wenn sie nicht wusste woher er genau stammte, weckte es doch etwas ihr Interesse, da sie ferne Länder mochte. Natürlich kam sie nicht auf die Idee den Sklaven zu fragen woher er denn nun stammte. Wahrscheinlich hätte Crassus ihr dann noch die Leviten gelesen, was eigentlich ein leicht belustigender Gedanke war, aber nicht hier her gehörte.


    Zusammen mit den anderen folgte sie dann diesem Sklaven und schaute sich während dem Laufen immer wieder zu den Seiten hin um. Man konnte ihr die Unerfahrenheit ansehen, wirkte sie doch viel zu neugierig und betrachtete alles mit großen Augen. Es war schön hier. Anders als in der Casa Caecilia und doch wundervoll, auch wenn sie ihr zu Hause sehr mochte. Sie hatte sich mittlerweile sehr gut eingelebt. Calena achtete darauf, dass sie an der Seite ihres Cousins blieb und nicht unterwegs zwischen den Gästen verloren ging.
    Dann kamen sie an den Ort wo sich auch das Brautpaar aufhielt, auch wenn sie die Leute nicht kannte und so gar keine Ahnung hatte wer hier wer war. Es standen schon ziemlich viele Gäste herum und sprachen miteinander, also wartete sie ab was ihr Cousin tun würde.

    Calena hörte im Moment nur mit halben Ohr zu. Sie hatte Germanica Paulina noch einmal freundlich zugenickt als ihr Gatte sie ihr noch einmal vorgestellt hatte, aber nun war es schwer den Worten der beiden Männer zu folgen, denn hier standen so viele Leute als sie durch das große Tor gegangen waren und nun zur Hauptporta des Domus gingen. Natürlich kannte sie hier niemanden, aber dennoch war das ganze ziemlich aufregend. Die junge Frau konnte ihre Blicke gar nicht still stehen lassen, sie nahm alles förmlich in sich auf und sah sich die ganzen Leute ganz genau an. Hier schien wirklich nur die erste Klasse vertreten zu sein, zumindest überwiegend, schließlich war der Bräutigam ein Plebejer also würden sicher auch einige von ihnen hier dabei sein.
    Sie war gespannt wie die Braut aussehen würde, und ob vielleicht doch der Kaiser anwesend war, denn die Worte ihres Cousins gingen ihr einfach nicht aus dem Kopf, dass er sie ihm dann vorstellen wollte. Vielleicht würde ein anderer über die Gedanken von Calena nur den Kopf schütteln, aber es war für sie eben alles neu von daher war es sicher normal.


    Calena wollte das Gespräch nicht mit unnützen Fragen von ihr unterbrechen, deswegen blieb sie erst einmal still und gab sich dem Neuen hin. Alleine der Platz vor der Porta zum Domus war beeindruckend. Eigentlich hatte sie nie damit gerechnet einmal hier beim Palast zu stehen, aber da sah man mal wieder, dass viele Dinge einfach ziemlich unerhofft kamen.

    Das Brot mit dem Käse war schnell verspeist und der ärgste Hunger war vorüber. Calena fühlte sich wirklich glücklich wieder zu Hause zu sein und bekam ihr strahlendes Lächeln gar nicht mehr von ihren Lippen. Wenn Crassus gewusst hätte wie ihre Einstellung zu der Sklaverei war, hätte er sicher den Kopf geschüttelt. Naja eigentlich war sie nicht anders wie die der anderen, aber dennoch. Sie sah Sklaven eben nicht als Sachen sondern als Personen an, wusste aber, dass man sie brauchte und so lange sie wussten wie man sich benahm hatten sie auch nichts zu befürchten. Sicher würde Calena nie einen Sklaven mit eigener Hand bestrafen und es brauchte wahrscheinlich eine Menge um sie überhaupt dazu zu bringen, dass sie es jemanden sagen würde wenn einer der Sklaven sich daneben benahm. Wie gerne wäre sie auch hier aufgewachsen, nicht nur einige Jahre, sondern länger. Leise seufzte sie kurz auf bei dieser Erinnerung und lauschte dann wieder seinen Worten. „Vielleicht bin ich es dann irgendwann auch einmal Leid hier zu sein, wer weiß. Ich glaube da einfach einmal deinen Worten, hoffe aber, dass es noch eine ganze Zeit auf sich warten lässt. Wenn du einmal Rom verlässt wo würdest du da gerne hingehen? Hast du ein Ziel?“ fragte sie neugierig nach und ließ sich noch etwas zu Trinken einschenken.


    „Oh ja liebend gerne. Wenn es nicht schon dunkel wäre, würde ich mich wohl gleich auf den Weg machen,“ schmunzelte sie ihn an, natürlich sollte das ein Scherz gewesen sein. „Natürlich möchte ich mir in den nächsten Tagen Rom genau ansehen, es hat sich sehr viel verändert und meine Erinnerungen an Rom scheinen wie hinter einer nebeligen Wand zu liegen, diese gilt es zu durchbrechen,“ meinte sie. Calena hatte sich gerade noch so unter Kontrolle, denn als Crassus ihr mitteilte wie viel Geld er ihr mitgeben wollte damit sie etwas einkaufen konnte blinzelte sie erst einmal. Ihre Wangen begannen zu glühen, denn es war ihr ein wenig unangenehm so über das Geld zu sprechen, sie wollte das doch gar nicht. „Das ist aber nicht nötig Crassus, ich meine…….Ich kann doch nicht so viel einkaufen gehen,….oder?“ fragte sie ihn sichtlich verlegen und senkte dabei ihren Blick.


    Calena musste lachen. „Die hysterische Cousine, aber so etwas hat sicher nicht jeder und da wärst du sicher in aller Munde, eben mal auf eine ganz andere Weise,“ lachte sie aber die Vorstellung war schon zu komisch. Vielleicht war es ja auch mal etwas anderes wenn man eben nicht einen solchen Spleen hatte und einfach ganz normal war, das fand sie natürlicher. Vielleicht spielte dabei bei ihr auch einfach das Landleben eine große Rolle. „Ja nach dem Bad werde ich wohl erschlagen in das Bett fallen. Ich freue mich riesig hier zu sein, das kannst du dir gar nicht vorstellen,“ sagte sie erfreut. „Dann möchte ich dich nicht weiter aufhalten wenn du wirklich noch arbeiten musst. Ich freue mich drauf morgen mit dir zu essen?“ stellte sie ihm eine Frage die fast keine mehr war. Calena schmunzelte und umarmte ihn noch einmal feste.

    Ein wenig verspürte Calena schon den Drang, den Schritt den Crassus zu Seite getan hatte, zu folgen, denn sie fühlte sich etwas wie auf einem Präsentierteller. Calena musste sich erst daran gewöhnen, dass es wohl auch Momente geben würde bei denen sie im Mittelpunkt stand und bei Vorstellungen war dem natürlich so.
    Mit einem etwas scheu wirkenden Lächeln bedachte sie den Senator und dessen Gattin. „Salve, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen,“ sagte sie ruhig und wieder mit dieser leisen und zugleich melodischen Stimme. Sie hoffte alles richtig gemacht zu haben und lächelte dann ihren Cousin an, als sie ihren Kopf ein wenig zur Seite drehte und zu ihm aufschaute.


    Natürlich blieb Calena an der Seite ihres Cousins, denn alleine wollte sie hier nicht stehen bleiben. Sie war wirklich gespannt darauf wie es wohl im Inneren des Palastes aussehen würde. Während sie auf das Tor zuschritten kamen immer mehr Sänften mit den Gästen an und der ein oder andere wurde durch seine Sklaven am Tor gemeldet. Das versprach wirklich ein äußerst großes Fest zu werden bei der Menge an Gästen.

    Ein wahr gewordener Alptraum, so kam es ihr gerade vor. Als Diebin beschuldigt und beschimpft zu werden, wenn das ihr Großcousin erfuhr wäre er sicher nicht begeistert darüber und wenn er hier wäre, würde er sicher kurzen Prozess machen. Sie war dem Flavier mehr als nur dankbar, dass er so für sie eintrat obwohl er sie nicht kannte. Natürlich hätte sie eine Diebin sein können, aber das war sie nicht und niemals hätte sie es gekonnt. Sah man es ihr an?
    Wie der Händler mit dem Patrizier sprach war die Höhe. Wie jemand ein solches Mundwerk gegenüber einer höheren Person haben konnte verstand sie nicht. Calena spürte wie sie Gänsehaut bekam, das bekam sie immer wenn sie Angst hatte und, dass sie diese hatte war wohl verständlich, schließlich wurde man nicht jeden Tag gefasst und wie eine Diebin behandelt. Es tat ihr auch gleichzeitig leid, dass der Flavier nun solche Frechheiten über sich ergehen lassen musste und sie hatte keine Ahnung wie sie das jemals gut machen konnte, egal wie die Sache hier ausging.


    Die Blicke der Umstehenden machten sie nervös und es war als könnte sie diese direkt wie Messerspitzen auf sich fühlen. So gerne hätte sie sich einfach hinter diesem Mann versteckt der eine Ausstrahlung hatte die man nicht beschreiben konnte. Sie wusste auch nicht wie sie es hätte sagen sollen, aber nun da er neben ihr stand fühlte sie sich beschützt, auch wenn die Angst weiterhin da war. Hatte sie eben noch den Gedanken gehegt ob er noch verlangen würde, dass sie sich hier auszog kam nun wirklich die Höhe, als der Händler tatsächlich wollte, dass sie und ihr Gefolge die Hände ausstreckten. Ungeheuerlich, es wurde ja immer schlimmer und erniedrigender für die junge Frau die bald nicht mehr wusste wo ihr der Kopf eigentlich stand. Es tat weh, selbst wenn es ein Mensch war den sie nicht kannte, aber wenn man so etwas an den Kopf bekam fühlte man sich sehr gedemütigt und beschmutzt. Aber was würde ihr denn letztendlich anderes übrig bleiben als dem ´Befehl´des Händlers nachzukommen. Calena wollte nicht, dass das hier eskalierte. Streitereien waren der pure Horror für sie.


    „Hab ich das gesagt? Hää?“ blaffte der Händler den Mann nun wieder lauter an. Wahrscheinlich hatte dieser etwas an den Ohren. „Ich will nur sehen ob sie auch wirklich nichts haben! Ist es nicht mein Recht? Oder wie soll ich beweisen, dass sie es gestohlen hat? Sie sagt sie hat es nicht, aber weder dein noch ihr Wort reichen da aus. Das Schmuckstück ist teuer und ich will eine angemessene Entschädigung haben und wenn das Weib sie hat, wird sie dafür büßen wie es sich für Diebe gehört! Wenn einer von unserm Stand etwas klaut bekommt er gleich die Hand abgehakt und wenn ihr Schnösel das macht redet ihr euch noch raus, am besten mit der Ausrede euch war langweilig. Und wenn du glaubst mit Geld alles wieder gut machen zu können, haste dich geirrt. Ich will Recht, mehr nicht,“ sagte er nun wirklich in einem aggressiven Tonfall und mit wütend blitzenden Augen. Ihm reichte es langsam mit diesem eingebildeten Pack. So würde er doch nicht mit sich umspringen lassen, das wäre ja noch schöner. Paaahhh, von wegen. Seine Hände ballten sich neben seinem Körper zu Fäusten und er presste diese so stark zusammen, dass seine Knöchel langsam weiß hervortraten.


    Calena hatte den Blick des Patriziers ihr gegenüber gesehen und sah, dass mit ihm sicher nicht mehr lange gut Kirschen essen war. Es lief hier alles aus dem Ruder und sie hatte wirklich langsam Panik, dass es vollkommen eskalierte. Keiner der anderen Schritt ein, alle sahen sie weiter zu und ergötzten sich an diesem Bild was nicht ständig zu sehen war. Die junge Caecilierin spürte wie das Blut in ihren Ohren rauschte und als sie sah wie der Händler seine Fäuste zu ballen begann und die Adern an seinem Hals und seiner Stirn immer weiter hervor traten, tat sie instinktiv einen Schritt nach hinten. Wahrscheinlich für den Händler ein Zeichen, dass sie schuldig war, aber für sie nur ein wenig mehr Sicherheit. Vielleicht sollte sie einfach das tun was der Händler verlangte und sich die Blöße geben ihre Hände zu zeigen und jeden kleinen Beutel auszuleeren den die kleine Gruppe besaß. Vielleicht würde den Händler das besänftigen, aber sie käme damit nicht gut davon. Er war sie angegangen, hatte sie gedemütigt, machte nun bei einem hochangesehenen Mann weiter... wo sollte das enden?

    Für Calena sahen diese ganzen Menschen alle wichtig aus, denn unwichtige würde man doch sicher nicht zu so einer Hochzeit einladen, glaubte sie zumindest. Sie hatte von diesen Dingen einfach keine Ahnung, denn im Grunde war es doch nichts weiter als Politik. Trotz allem musterte sie die Umstehenden etwas genauer und war erstaunt, dass Crassus diese alle wohl nur flüchtig zu kennen schien. Dabei dachte sie, dass er diese sicher fast alle kennen würde. Ein leichtes Schmunzeln entlockte er ihr dann doch als er meinte sie brauchte sie nicht weiter zu beachten. „Das heißt du kennst nur jene die weit oben stehen?“ fragte sie ihn mit einem leichten Grinsen aber rief sich auf der Stelle zur Ordnung, schließlich waren sie hier nicht in den eigenen vier Wänden sondern standen vor dem Tor zum Palast. Ihre Augen leuchteten bei so vielen Neuigkeiten und fremden Gesichtern die sie sah, dennoch würde sie wohl eher die meiste Zeit sehr zurückhaltend sein, es war doch noch alles recht neu auch wenn sie sehr neugierig war.


    Einen Consul sollte sie kennen lernen? Sie war gespannt wer das sein sollte.
    Als er sich in Richtung eines Neuankömmlings wandte sah sie ebenfalls in diese Richtung. Der Name den er nun sagte, sagte ihr nichts, zumindest nicht, dass sie wüsste und nach der Berührung von Crassus folgte sie ihm natürlich auf der Stelle und blieb an seiner Seite als er sich diesem Senator zuwandte. Calena blieb still da sie sich nicht in den Vordergrund drängen wollte, denn sie wusste, dass man das nicht tat. So blickte sie den Mann und die Frau nur leicht an und wirkte dabei wohl eher schüchtern als alles andere.

    Die Worte des Händlers schallten ihr in den Ohren wider. Es war so ungeheuerlich und abgrundtief peinlich hier als eine Diebin hingestellt zu werden. Calena eine Diebin! Calena die keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte und jeden Streit zu gerne aus dem Weg ging, Calena deren Gerechtigkeitssinn höher als alles andere war sollte hier gestohlen haben? Wer sie kannte hätte die Vorwürfe mit einem Lächeln abgetan und nur den Kopf darüber geschüttelt, wie dumm dieser Mann doch sein konnte. Die aufmerksam gewordenen Leute wurden auch immer mehr, und immer wieder fiel ein neuer Schatten auf die junge Frau wenn ein neugieriger den Kopf nach ihr reckte. So etwas schreckliches war ihr noch nie geschehen und zu deutlich konnte man Calena ansehen, dass sie hiermit niemals alleine fertig werden würde. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas genommen was nicht ihr gewesen war und es tat weh sich hier vor allen Menschen beschuldigen zu lassen, denn auch wenn raus kam, dass sie es wirklich nicht gewesen war, hatte sie doch eine Schädigung davongetragen. Man würde über sie reden und das wollte sie nicht, nicht auf diese Art und Weise.


    „Ich war es nicht,“ drang es wieder leise über ihre Lippen und Nathan konnte man ansehen, dass er nicht mehr ruhig stehen bleiben wollte, sondern diesem Mann deutlich sagen wollte, dass seine Herrin nichts dergleichen verbrochen hatte, doch er kam nicht dazu.
    Plötzlich trat ein Mann aus den Reihen und der Schatten von diesem fiel genau auf Calena. Mit einem seltsamen, verschüchterten Blick sah sie zu dem Fremden auf der plötzlich aufgetauchte war und nun das Wort übernahm. Sie hatte ja die ganze Zeit schon gehofft, dass ihr jemand helfen würde, aber keiner der Umstehenden hatte sich entweder getraut, oder es war ihnen einfach egal gewesen und es gefiel ihnen besser dieses Schauspiel anzusehen. Wahrscheinlich bot sich den Menschen so etwas nicht den ganzen Tag. Ihr Herz begann wieder um einiges schneller zu pochen als der Händler sie schon wieder des Diebstahls bezichtigte. Was sollte sie denn noch sagen und machen? Sollte sie sich hier auf der Stelle nackt ausziehen damit er sah, dass sie nichts bei sich hatte? Diese Blöße wollte sie sich gewiss nicht geben.


    Offen schaute sie dem Mann, der eben dazu gekommen war an, als dieser sie etwas musterte. Sie hatte nichts zu verbergen und wollte nur, dass man ihr glaubte, aber wie sollte sie einen Fremden davon überzeugen? Doch als der Händler begann diesen Fremden grob anzureden und unverschämt zu werden zuckte selbst die junge Frau ein wenig zusammen. Ein wenig überrascht blinzelte sie als sie den Namen und die ehemaligen Ämter dieses Mannes hörte. Calena kannte ihn nicht, aber sie hatte schon etwas von der Familie der Flavier gehört, denn sie war eine angesehene patrizische Familie. Wobei ihr eine Sekunde lang einfiel, dass sie anscheinend Patrizier sehr gerne auf sehr ungewöhnliche Weisen kennen lernte. Doch den Gedanken schob sie rasch auf die Seite, denn sie wollte sich von nichts ablenken lassen zumal es hier um sie und ihre Ehre ging, die dieser Mann in gewisser Weise beschmutzt hatte.


    Naria, die junge Sklavin von Calena verfolgte das ganze hinter ihr stehend und traute sich nicht einmal wirklich Luft zu holen. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass ihre Herrin etwas geklaut haben sollte. Allein dieser Gedanke war vollkommen absurd. Völlig aufgeregt nagte sie auf ihrer Unterlippe herum und spielte nervös mit ihren Fingern an ihrer Tunika.


    Schon wieder hörte sie das Wort Carcer und bekam eine Gänsehaut, denn an diesen Ort wollte sie niemals sein, nicht einmal in ihren Träumen und sie war froh darüber, dass der Flavier nun sagte, dass man sie nicht einfach so auf den Verdacht hin dort hinbringen konnte. Ein kleiner Stein fiel ihr vom Herzen doch als sie den Blick des Händlers sah, der einen Moment lang auf ihr haftete wurde ihr wieder ganz anders. Warum war sie heute nur nach draußen gegangen?


    Der Händler kniff seine Augen etwas zusammen während er den Neuankömmling musterte und als jener seinen Namen nannte und mit seinen unzähligen Ämtern angab bekam er ein seltsames Lächeln auf die Lippen. Na mit einem Patrizier hatte er es ja schon lange nicht mehr zu tun gehabt. Innerlich rieb er sich also seine Hände und streckte sich ein wenig damit er mit der Größe des Patriziers mithalten konnte.
    „Warum ich das glaube hmm?“ Fragend schaute er den Mann an und schüttelte dann mit dem Kopf „Ihr Patrizier seit schon herrlich. Wahrscheinlich macht ihr noch gemeinsame Sache was? Warum ich das glaube fragt er,“ dabei lachte der Händler auf und entblößte einige nicht mehr ganz so frische Zähne. „Das Weib hatte die Brosche eben noch in der Hand und nun ist sie weg. Glaubst du vielleicht ihr sind Füße gewachsen und sie ist eiligst davon getrottet? Nein sicher nicht! Kaum wandte diese Person sich von der Brosche ab, oder besser gesagt von dem Platz wo sie gelegen hatte, war sie auch schon verschwunden. Das ist ein Grund diese Frau zu verdächtigen!“ pflaumte er den Mann an.


    Calena konnte es wirklich nicht fassen diese Anschuldigungen und die Blicke des Händler weiter über sich ergehen zu lassen, deswegen senkte sie ihren Blick was in diesem Moment vielleicht einen unterwürfigen Eindruck machte. Doch sie schaffte es einfach nicht mehr den Blick aufrecht zu erhalten, auch wenn sie nichts getan hatte.

    „Und dennoch gibt es immer jene die meinen sie haben ein schlechtes Leben, dabei haben sie alles. Ich habe es schon öfters mitbekommen, nicht bei Tante und Onkel, aber bei den anderen. Sie meinten dann wirklich fliehen zu müssen und ich konnte nicht verstehen warum, denn sie hatten einfach alles und zwar ein sehr gutes Leben,“ sagte sie und schüttelte den Kopf darüber. Die Sklaven die das getan hatten, hatten kurze Zeit später ihr Leben dafür lassen müssen. Somit hatten sie alles verloren samt ihrem Leben. Wie konnte man so etwas nur aufs Spiel setzen? Vielleicht dachte Calena auch einfach in vielen Dingen noch zu naiv oder war zu leichtgläubig, aber so wirklich in den Kopf gehen wollte ihr das nicht. „Ich kann es mir auch nichts anders vorstellen als, dass sie es gut bei dir haben. Und das es dir nicht geschadet hat sieht man ja,“ meinte sie hatte dabei aber auch gleichzeitig ein leicht freches Grinsen auf den Lippen.
    „Meinst du wirklich? Ich habe mir nun so lange gewünscht wieder zurück zu kehren, dass ich es mir im Moment gar nicht vorstellen kann, dass vielleicht eines Tages der Punkt kommt an dem ich doch nicht mehr hier bleiben will,“ sagte sie und betrachtete ihren Großcousin eine Weile, denn seine letzten Worte hatte er in einem sehr seltsamen Ton gesprochen. „Wärst du glücklich darüber?“ fragte sie ihn dann offen.


    Sie knabberte ein wenig an ihrem Käse und auch an dem Brot während sie ihm weiter zu hörte. „Ich werde mich dann melden sollte ich etwas brauchen,“ gab sie nur leise von sich, denn sie hatte wirklich nicht vor in Saus und Braus auf seine Kosten zu leben, auch wenn sie auf ihn angewiesen war. Dennoch, es war nicht ihre Art, sie war bescheiden und wahrscheinlich würde nicht einmal Crassus es schaffen sie umzupolen. Es lag ihr nicht im Blut das Geld zu nehmen und damit die Märkte leer zu kaufen. Sie nahm das was sie benötigte, sehr selten etwas mehr, und sie war damit glücklich und lief dennoch nicht abgerissen herum.


    Sie lachte auf bei dem Kommentar von Crassus. „Einen grundlosen Tick? Ist das nicht etwas zu sehr abgedreht und übertrieben? Warum muss man denn unbedingt ins Gespräch kommen? Setz mir eine Spinne vor und du hast ein Gespräch was die nächsten Wochen anhalten wird,“ gab sie lachend zurück, denn bei Spinnen konnte sie schon einmal jegliche Etikette verlieren.