Beiträge von Caecilia Calena

    Zum Glück konnte sie keine Gedanken lesen und auch passierte nicht das Gedachte von Paulinus, denn ihr wäre es wohl nicht besser ergangen wenn Crassus hier wäre. Töten wäre dann wohl noch die harmloseste Variante von allen die ihrem Großcousin wohl einfallen würden, schließlich war er ein Praetorianer und die kannten doch wirklich jede Art von Folter die man sich vorstellen konnte und natürlich nicht vorstellen konnte. Nein diese Gedanken waren weit weg und schafften es nicht mehr in ihrem Kopf Unruhe zu stiften. Sie war gerade eine Gefangene und merkte es nicht einmal selber. Paulinus hatte sie in seinem Bann, denn sie konnte sich schon die ganze Zeit nicht mehr lösen und wenn sie hätte denken können wäre ein Gedanke wohl gewesen: Warum bin ich nicht in meinem Bett geblieben?


    Es waren doch immer die Götter die einen lenkten oder einem einen Wink gaben. War das hier auch der Fall? Es musste doch so sein, schließlich waren sie beide hier, so nahe, so unsagbar nahe und so verboten. Verwirrung trat in ihre Augen die immer noch von diesem Glanz umhüllt waren, aber sie verstand seine Worte nicht, denn seine Entschuldigung klang so seltsam, seine Stimme so verändert, aber nicht verstellt. Es war eine Veränderung in seiner Stimme die so, so…..das passende Wort fiel ihr einfach nicht ein, aber diese Sanftheit…..


    Calena öffnete ganz leicht ihre Lippen wollte eigentlich etwas sagen als sie seine Finger auf ihrem Arm spürte die ihr auf der Stelle eine Gänsehaut bescherten. Es kribbelte und krabbelte und schon hatte ein Schauer ihren Rücken erreicht. Sie schluckte doch der Kloß in ihrem Hals wollte nicht verschwinden. Er war plötzlich da gewesen und nun ging er nicht mehr weg.
    „Was?“ fragte sie leise verwirrt und atmete etwas tiefer ein. „Warum sollte ich dich nicht mögen? Mir wäre es egal ob du mein Cousin wärst oder nicht, natürlich würde ich dich mögen,“ sagte sie leise. Ihre Gänsehaut musste mehr als nur spürbar sein und sie versuchte zu verstehen warum er ihr diese Frage stellte. Diese Berührungen ließen ihr Herz vollkommen außer Kontrolle geraten. Es pochte wild, es setzte immer wieder aus und sie merkte erst jetzt, dass sie keinen ruhigen Atem mehr hatte. Wie von selber hob sich eine ihrer Hände und strich ihrem Cousin sanft mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich hätte keinen Grund dich nicht zu mögen."

    Die Luft unter der Decke war warm und stickig, vielleicht hätte sie wenigstens ihre Nase etwas Luft gönnen sollen und diese durch einen kleinen Spalt nach draußen stecken sollen, doch nun wollte sie sich nicht mehr bewegen. Ihr Herz klopfte so hart in ihrer Brust, dass sie das Gefühl hatte es müsste bald zerspringen und kaputt gehen. Das Rauschen in ihren Ohren war auch nicht weniger geworden und sie lauschte angespannt auf irgendwelche Geräusche aber die Geräusche die in ihrem Körper waren übertönten alles, denn die Stille selber kam ihr erstaunlich laut als Rauschen in den Ohren vor.


    Calena hatte sogar unter der Decke ihre Augen ganz fest zusammengekniffen als würde sie somit alles abwenden können was kommen sollte. Sie bemerkte nicht, dass Paulinus sich unter dem Bett wieder vorgeschlichen hatte, auch nicht, dass er sich den Fuß stieß und sich anzog. Sie war so drauf konzentriert sich nicht zu bewegen oder einen Laut von sich zu geben, dass sie rein gar nichts mehr mitbekam. Immer wieder biss sie sich auf die Lippe, aber nichts geschah. Es gab keine weiteren Geräusche und es kam auch niemand in das Zimmer was bei ihr so langsam aber sicher den Verdacht aufkommen ließ, dass Paulinus sie wieder geärgert hatte. Doch weitere Gedanken wurden jäh beendet.


    Ihr Herz blieb stehen, zumindest fühlte es sich so an als sie die komische Stimme hörte und dann auch wie sich das Bett bewegte, beziehungsweise die Auflage. Jemand war bei ihr, aber von der Stimme her konnte es nicht ihr Cousin sei. Hatte er doch Recht behalten? Waren sie gekommen? Ihr trat der Schweiß ein wenig auf die Stirn und sie zuckte ein wenig, doch als die Hände an ihre Seiten griffen schrie sie auf und schon war die Decke von ihrem Kopf gezogen und sie blickte ihm in die Augen. Angst stand in Calenas Gesicht geschrieben, soweit man bei dem Licht erkennen konnte. Ihr Herzschlag war jenseits von Gut und Böse und sie wusste gar nicht wie ihr geschah. Es war kein Monster sondern Paulinus.
    „DUUUUUUU,“ stieß sie keuchend hervor während ihre Haare wie ein Fächer um ihren Kopf lagen und sie ihn anblickte. Etwas hielt sie zurück ihn einfach mal zu hauen. Ihr Atem ging etwas schwerer und sie spürte seinen auf ihrer Wange und sah in seine Augen. War er ihr eben schon so nahe gewesen? Sie wusste es nicht, denn auf einmal war sie unfähig noch irgendetwas zu machen. Ihre Hände die eben noch die Decke gehalten hatten bis er sie ihr weggezogen hatte lagen nun halbwegs neben ihrem Kopf und sie atmete etwas schwerer ein und wieder aus, als wäre sie die ganze Zeit gerannt. „Das war gemein,“ flüsterte sie und konnte sich nicht von seinen Augen los reißen. Sie spürte ein wenig von der Seite das Gewicht seines Körpers an ihrem.

    Calena hatte also richtig gelegen, dass er sie angelogen hatte, aber sie war ihm natürlich nicht böse, schließlich hatte sie ja keinen Grund dazu. Dennoch war es beruhigend zu wissen, dass sie nicht einfach in Häuser kamen, also waren sie hier beide sicher. Aber wer wusste schon was unter dem Bett von Paulinus hauste, es musste ja nicht eines dieser Monster sein sondern konnte auch ein ganz anderes sein, wer wusste das schon und nachsehen wollte sie nicht. „Soo soo, sie kommen nicht in Häuser, verstecken sich aber unter deinem Bett,“ meinte sie grinsend und spürte im nächsten Augenblick wie seine Finger ihre Hand berührten. Es war eine Berührung die eigentlich nichts Besonderes war, aber sie war da und sie löste ein seltsames Bizzeln auf ihrer Haut aus welches sie nicht kannte. Ihr Herz schlug plötzlich so als wäre es aus dem Takt gekommen und in ihrem Kopf machte sich ein schwirrendes Gefühl breit. Doch Calena kämpfte das alles nieder, denn es machte sie schrecklich nervös.


    Für seine ganzen Frechheiten musste er wirklich bestraft werden und so konnte sie auf seine ganzen Worte nicht mehr eingehen sondern stürzte sich nun weiter auf ihren Cousin. Natürlich dachte sie sich nichts dabei. Sie war noch jung und schon lange war sie nicht mehr so ausgelassen gewesen wie nun in diesem Moment. Bei ihrem Onkel und ihrer Tante war das Leben anders gewesen und sie war auch nie mit Männern zusammen gewesen, zumindest alleine, somit war das hier schon einmal etwas anderes.
    Ihr Kichern und Lachen erfüllte weiter den Raum und sie machte sich keine Gedanken darüber, dass jemand kommen könnte oder, dass sie etwas ungutes tun könnte. Ihre Finger strichen über seine Haut die sie nun freigelegt hatte als sie seine Decke etwas weg zog. Sie versuchte ihn an der Seite zu kitzeln und quitschte selber auf als er begann sie ebenfalls zu kitzeln und wer Calena kannte wusste, dass sie sehr kitzlig war an bestimmten Stellen und dann nicht mehr aufhören konnte zu lachen.
    Immer wieder traf er diese Stelle aber sie versuchte sich zusammenzureißen was ihr aber nur sehr spärlich gelang.
    Warm fühlte sich seine Haut an, warm war auch die Decke und auch seine Nähe, es tat irgendwie gut…….


    Was dann wirklich geschah bekam Calena nicht bewusst mit. Natürlich zog sie ihm die Decke weg, aber sie schaute ihn an und nicht in andere Regionen somit blieb ihr im Moment noch verborgen, dass er nichts weiter trug als seine Haut. Doch als er so plötzlich vom Bett verschwand und Calena mittlerweile der Länge nach seitlich auf eben jenem lag guckte sie in seine Richtung und war immer noch am lachen. „Hey was machst du,“ rief sie noch lachend und rutschte schon nach oben an die Kante des Bettes um zu ihm nach unten zu sehen. Ihre Haare rutschten ihr nach vorne und sie blickte nach unten, sah ihm dabei direkt in die Augen, denn der Mond schien nun genau in sein Gesicht. Der Rest seines Körpers lag unter dem Bett. „Das Monster,“ flüsterte sie und grinste, doch seine folgenden Worte ließen ihren Kopf in die Höhe schnellen und aufhorchen. Sie drehte ihren Kopf, stützte sich mit den Armen auf der Bettkante ab und schaute zurück auf die Tür. Ihr Herz pochte nun so schnell und laut, dass sie glaubte, dass Paulinus es hören musste und sie hielt ihren Atem an. Es rauschte in ihren Ohren, aber sie konnte niemanden hören. Doch wenn er es meinte…..


    Schnell ergriff sie die Decke und zog sie über sich, rollte sich in die Embryohaltung zusammen und war still. Sie wollte nichts dem Zufall überlassen, denn sie wusste es würde Ärger geben sollte Crassus nun hier in das Zimmer platzen. Doch sie hörte immer noch nichts, blieb aber unter der Decke und versuchte ruhig zu atmen.

    Die Vorstellung, dass dieser Hund hier wachen sollte und das auch noch bei seiner beachtlichen Größe ließ sie noch einmal mehr aufkichern. Vor allem fand sie diesen komischen Hund nicht wirklich schön, er wirkte auf sie etwas eigenartig. Calena war sehr tierlieb aber dieser Hund, gegen ihn hatte sie schon etwas gehabt als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, warum dem so war wusste sie nicht, aber er hatte sie so seltsam angesehen…..
    Nachdenklich biss sie sich auf ihre Unterlippe, denn wirklich beruhigend fand sie seine weiteren Aussagen wirklich nicht. Sie war sich nicht sicher ob er sie auf den Arm nahm oder nicht und ob die Geschichten wahr waren oder nicht. Es war unheimlich und sie wusste oder glaubte, dass es solche übersinnlichen Sachen gab, warum sollte es dann diese komischen Wesen oder was auch immer das waren nicht doch geben?
    „Die CU hat einen gejagt? Du nimmst mich auf den Arm…..oder?“ fragte sie unsicher und blickte Paulinus dabei genau an um rauszufinden ob er es wirklich ernst meinte oder nicht. Sie strich sich mit den Fingern eine kleine Strähne hinter das Ohr und ließ ihren Cousin nicht aus den Augen. „Du lügst doch bestimmt,“ meinte sie dann mit etwas festerer Stimme als noch eben und einem leichten Schmunzeln auf den Lippen.


    „Ich glaube du warst zu lange in kalten Gebieten. Sicher kann es hier noch wärmer werden, das hier ist doch nichts es ist angenehm, aber wenn Hochsommer ist dann wird es wirklich heiß hier und da sollte man in der Mittagshitze nicht die ganze Zeit draußen rumrennen,“ erklärte sie ihm. Sie selber war zu diesen Zeiten auch immer lieber in der kühlen Casa als draußen in der Gluthitze. Viel zu schnell konnte einem das nicht bekommen.


    Und wieder blieb ihr Blick an ihrem Cousin hängen, der in dem Mondlicht so unwirklich und geheimnisvoll aussah. Es war schon merkwürdig wie Licht einen Menschen verändern konnte. Sicher er war ein gutaussehender junger Mann das hatte sie bei ihrem ersten Treffen schon bemerkt, aber in diesem Licht wirkte er so anders, auf eine gewisse Weise anziehend und interessant. Es erschreckte sie was sie da dachte und sie erwischte sich auch bei dem Gedanken einfach schnell zu gehen damit sie diese Gedanken wieder los wurde, doch sie blieb, etwas hielt sie hier an Ort und Stelle.


    Ihr Kopf neigte sich auf die Seite als er sie Hasenfuß nannte. Sowas machte man doch nicht. „Hasenfuß? Ich? Warum? Wie kommst du denn darauf, dass ich Angst habe hmm?“ wollte sie wissen und beugte sich ein wenig nach vorne und war somit näher bei ihm als noch eben. „Vielleicht wollen diese Biester aber auch lieber einen jungen Mann haben, denn wer sagt denn, dass die Wesen männlich sind? Vielleicht sind sie ja weiblich hmm?“ sagte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Vielleicht könnte ich dich ja wirklich beschützen,“ meinte sie und tat so als hätte sie keine Angst, aber innerlich war ihr nicht so ganz wohl und sie merkte, dass sie ein komisches Gefühl im Bauch hatte bei dem Gedanken nun vielleicht ein Fuß vor das Bett zu setzen, deswegen wollte sie das doch lieber lassen. Dafür wollte sie ihrem frechen Cousin lieber einen kleinen Denkzettel erteilen. Sie sah ihn an und schon im nächsten Moment machte sie einen kleinen Satz und war direkt neben ihm, lag halb da und versuchte ihn zu kitzeln wobei sie ihm auch die Decke wenigstens ein Stück weit entreißen wollte. „Dir werde ich geben,“ lachte sie und ihre Finger versuchten sich ihre Wege zu bahnen….

    Ihre Wangen färbten sich noch weiter rot bei seinen Worten und in Gedanken schallte sie sich ja schon selber, schließlich saß sie hier bei ihrem Cousin und es war doch nicht das erste mal, dass sie Komplimente von ihm bekam, warum also wurde sie dann rot. Ihre Lächeln wurde ein wenig strahlender, denn es freut sie, dass sie ihn wecken durfte wann immer sie wollte. Natürlich würde sie das nicht ausnutzen, schließlich war ihr das was sie nun getan hatte schon ziemlich unangenehm und sie wusste immer noch nicht warum sie mitten in der Nacht zu ihm gekommen war. „Deine Worte freuen mich,“ sagte sie zaghaft und schmunzelte ihren Cousin an, der immer noch mit zerzausten Haaren vor ihr saß, beziehungsweise ein Stück weit neben ihr schließlich war er ja etwas von ihr weggerückt was sie noch gar nicht wirklich wahr genommen hatte.


    Die Geschichte die er nun zu seinem Besten gab, war sicher nicht gerade dafür förderlich, dass sich Calena wohler fühlte denn mit einem Mal konnte sie spüren wie ihr eine Gänsehaut samt Schauer über den Rücken und die Arme kroch und um das noch zu unterstreichen zog sie ihre Beine auf das Bett und saß nun ganz auf diesem. Ihr Lächeln war nicht mehr da stattdessen schaute sie ihren Cousin ein wenig skeptisch an und es schien als hätte sie Angst. Ganz leicht schüttelte es sie und sie rieb sich in einer schnellen Bewegung über beide Arme und umklammerte dann eines ihrer Beine. „Eine wirklich nette Geschichte Paulinus ich hoffe du kannst später noch schlafen,“ meinte sie und versuchte dabei etwas frech zu klingen damit er nicht bemerkte, dass es wohl eher sie war die keinen Schlaf finden würde alleine in ihrem Zimmer. „Gibt es sie wirklich?“ hakte sie dann nach und blickte sich ein klein wenig zur Seite um da sie glaubte ein Geräusch gehört zu haben, doch es bewegte sich nichts, zumindest noch nicht.


    Calena war natürlich froh, dass er auf ein anderes Thema zwischendurch zu sprechen war, auch wenn es wieder eines war wo sie rot wurde und verlegen lächelte. „Übertreib doch nicht so besonders sind……….,“ begann sie und stockte dann als er seine Hand erhob und mit den Fingern über eine Strähne ihrer Haare strich. Ihr Blick blieb an seinen Augen hängen und sie musste unweigerlich schlucken. Es dauerte etwas bis sie sich wieder fing und spüren konnte wie schnell ihr Herz doch am pochen war. „Meine Haare sind doch nicht besonders und dein Bruder hat ganz sicher übertrieben deine Haare stehen dir,“ versuchte sie sich selber abzulenken und blickte verlegen auf ihre eine Hand.


    Was machte sie eigentlich hier?


    Wieder strich eine ihrer Hände über den anderen Arm und sie atmete etwas tiefer ein und blickte ihn wieder an. „So heiß sind die Nächte hier doch gar nicht mehr. Gut wahrscheinlich noch lange nicht so kalt wie in Germanien aber dennoch kühler als sonst,“ schmunzelte sie. Dann begann sie zu lachen. „Du solltest vielleicht nicht alleine hier sein wenn du Angst hast dich zu verlaufen,“ meinte sie in einem neckenden Tonfall „Aber wer weiß was sich alles in einem so großen Zimmer verstecken kann,“ meinte sie dann und verstellte dabei ihre Stimme. Sie erinnerte sich natürlich an seine Geschichte von eben die ihr immer noch eine Gänsehaut bescherte und hockte sich nun auf dem Bett anders hin, kniete sich und blickte Paulinus an. Sie hatte ein freches Grinsen auf den Lippen während ihre Haare vorn über die Schulter fielen und hin und wieder auch in ihr Gesicht. „Hast du schon einmal unter deinem Bett nachgesehen? Wer weiß was dort auf dich lauert, du musst dich nicht einmal in deinem Zimmer verlaufen um in Gefahr zu geraten.“ Calena kicherte etwas und kam sich ja selber vollkommen albern und doch irgendwie komisch zugleich vor.

    Es erleichterte sie sehr als sie hörte, dass es nicht schlimm war, dass sie gekommen war. Nichts wäre nun wohl peinlicher und unangenehmer gewesen wenn er sie gleich wieder aus dem Zimmer geschickt hätte. So war sie ihm sehr dankbar, dass sie bleiben durfte, zumindest im Moment. Welche Gedanken er hegte und, dass er sogar etwas verlegen war weil er unter seiner Decke nackt war konnte sie nicht erahnen. Vielleicht wäre sie ob dieser Tatsache selber rot angelaufen, aber da sie es nicht wissen konnte war dies nicht der Fall, zumindest noch nicht.


    Auch nahm sie nicht wirklich wahr als er auf die andere Seite des Bettes rückte da sie sich einfach an die Kante setzte. Vielleicht hätte sie es bemerken sollen aber sie tat es nicht. Stattdessen blickte sie ihn leicht in dem fahlen Mondschein an und lächelte zaghaft. „Dann bin ich ja beruhigt, dass ich nicht die einzige bin die nicht schlafen kann,“ sagte sie zaghaft. „Aber,….aber ich habe dich geweckt und das tut mir leid und das macht das ganze nun doch irgendwie, ich weiß auch nicht,“ meinte sie und zupfte leicht an ihrem Morgenmantel herum. „Ich weiß auch nicht was los ist. Ich glaube heute vermisse ich meine Eltern irgendwie. Es ist eine komische Nacht, vielleicht liegt es an dem Mondlicht welches überall durch die Fenster scheint und beschert mir diese Gedanken.“ Irgendwie musste sie doch ihr Verhalten erklären, und das war das erste was ihr dazu einfiel.


    Wieder blickte sie ihn an und musste schmunzeln weil seine Haare, auch trotz seiner Versuche es zu bändigen, ziemlich zu den Seiten abstanden und machen was sie wollten. Er sah einfach niedlich aus, so wie er da saß mit seiner Decke und dem verwuschelten Kopf, dass sie einen Moment noch etwas mehr schmunzeln musste. Etwas verlegen wegen ihrer Gedanken strich sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. „Warum kannst du so schlecht schlafen? Wegen der Schwüle oder wegen etwas anderem? Und hast du dich schon eingelebt?“ wollte sie dann wissen, denn wenn sie schon hier war musste sie auch mit ihm reden. Welch seltsame Situation, da saßen sie zusammen auf seinem Bett, mitten in der Nacht und redeten…..wenn Crassus das sehen würde, sicher würde er meinen sie hatten sie nicht mehr alle. Zaghaft und auf der anderen Seite strahlend war ihr Lächeln und selbst im Schein des Mondes konnte man sehen wie sehr ihre Augen leuchteten.

    Ihre Haare hingen ihr an den Seiten hinunter, leicht wellig wie sie waren. Calena merkte, als sie die Stimme ihres Cousins hörte, wie ihr Gesicht langsam rot wurde. Was war eigentlich in sie gefahren ihn mitten aus den Schlaf zu reißen? Sie hatte keine Ahnung, aber nun konnte sie ja schlecht die Tür wieder zumachen und einfach gehen.
    So trat sie einfach an und schloss die Tür leise wieder hinter sich, schließlich wollte sie nicht, dass die Sklaven begannen zu lästern wenn man sie hier im Halbdunkel der Casa am Zimmer ihres Cousins sah. In seinem Zimmer war es auch nicht heller als draußen auf dem Gang, aber der aufgegangene Mond schien durch das Fenster und erhellte den Raum ein klein wenig mit seinem bläulich schimmernden Licht.


    „Ja ich bin es und nein, nein es ist nichts geschehen, ich wollte dich nicht wecken, es tut mir leid,“ gestand sie ihm leise und trat langsam auf ihn und sein Bett zu. Es machte ihr nichts aus, dass er halb im Bett saß, sie sah sicher nicht besser aus als er von daher machte es einfach nichts. „Ich weiß auch nicht,“ meinte sie dann und lächelte ihn zaghaft an. „Ich habe dich die ganze Zeit nicht gesehen und irgendwie plagten mich Sorgen und der Drang mit dir einfach zu sprechen. Warum jetzt? Ich weiß es nicht und komme mir gerade ziemlich albern und wie ein kleines Kind vor. Ich habe einfach nicht schlafen können,“ sagte sie und lächelte dabei über sich selber als sie sich einfach an die Kante des Bettes setzte.

    Sie hatte es Phila versprochen gehabt sie mitzunehmen und wenn sie ein Versprechen gab dann hielt sie es auch. Und heute sollte es so weit sein, zwar kannte sie sich selber noch nicht so gut in Rom aus, aber zu viert sollten sie es schon schaffen die Wege und die Stadt zu erkunden, außerdem würden sie sicher nicht überfallen werden wenn sie zu viert gingen. Von ihrem Cousin hatte sie sich etwas Geld geben lassen und ihm gesagt, dass sie einkaufen wollte und deswegen die drei Sklaven mitnahm. Sie wusste nicht genau was er dazu sagen würde, wenn sie ihm erzählte sie wolle Phila die Stadt zeigen.


    Naria und Nathan waren natürlich mit dabei und so lief Calena zusammen mit den drei Sklaven durch Rom und seine kleinen, verwinkelten Gassen. "Es gibt hier sicher viel zu sehen aber ich muss gestehen, dass ich seit dem ich in Rom war auch noch nicht so viel erkundet habe," sagte sie zu Phila und lächelte diese an. "Es ist für mich vieles noch neu und ich habe es ja gleich zu Anfang als ich ankam geschafft mich zu verlaufen, aber ich traf jemanden der mir sagte wo lang ich laufen musste." Gerne erinnerte sie sich an diesen Tag zurück auch wenn ihr Herz dabei ein wenig schwer wurde.
    "Wieviel hast du schon von der Stadt gesehen Phila?" wollte sie wissen.

    Da hatte sie ein neues Familienmitglied kennengelernt und dann schien er von ein auf den anderen Tag einfach unauffindbar zu sein. Das gab es doch gar nicht, dabei hatten sie sich doch näher kennen lernen wollen. Aus diesem Grund, und weil sie an diesem Abend einfach nicht einschlafen konnte, schlüpfte sie wieder aus ihrem Bett hinaus und begab sich durch die schlafende Casa zu dem Cubiculum von Paulinus.
    Bekleidet war sie natürlich nur in ihrem Schlafgewand und einem Morgenmantel den sie sich schnell übergezogen hatte. Wahrscheinlich würde er sie für verrückt halten weil sie jetzt zu ihm kam, aber was sollte es, sie hatten sich ja auch auf eine amüsante Art und Weise kennengelernt und so spät war es ja nun auch wieder nicht.


    Als sie bei seiner Türe angekommen war schaute sie sich noch einmal um als täte sie etwas Verbotenes, dabei war da doch gar nichts. Lächelnd schüttelte sie selber den Kopf über sich und klopfte dann an die Tür an. Nichts rührte sich weswegen sie noch einmal zaghaft anklopfte und dann aber die Tür öffnete.


    "Paulinus schläfst du schon?" fragte sie in das Zimmer hinein und streckte ihren Kopf zwischen Tür und Rahmen hindurch.

    Sim-Off:

    ich hoffe es ist ok =)



    Seit dem Vorfall damals auf dem Mercatus war sie nicht mehr wirklich hier gewesen. Es war ein Erlebnis welches sich wirklich ziemlich in ihren Kopf gebrannt hatte, aber was sollte es sie konnte sich ja nicht immer verstecken. Damals hatten alle Menschen sehen können, dass sie nichts getan hatte und warum sollte sie sich nun weiter verstecken?
    So hatte sie sich heute in eine schöne orange schimmernde, aber nicht grell, Stola und Palla gehüllt die mit feinen goldenen Fäden durchwebt war und hatte einen Mantel mit Fell übergeworfen damit sie nicht fror. Es war kühl, zwar nicht eiskalt, aber dennoch recht frisch geworden was zu dieser Jahreszeit ja natürlich war.


    Heute wollte sie allerdings acht geben und sich nicht wieder wegen einer Sache beschuldigen lassen die sie nicht getan hatte. Naria und Nathan ihre beiden Sklaven hatte sie im Schlepp, denn ohne sie ging sie sicher nicht auf den Markt. Nathan war ihr Beschützer und Naria diejenige mit der sie immer die Sachen aussuchte, eine Freundin eben, wenn auch eine Sklavin aber das spielte ja keine Rolle.


    Calena machte allerdings auf dem Markt einen Bogen um den Stand des Händlers von damals, beziehungsweise um das kleine Gebiet wo der Stand gestanden hatte, sie wollte nichts dem Zufall überlassen.
    Doch Calena sollte heute noch erfahren, dass sie anscheinend das Pech gepachtet hatte und so einfach nicht vom Markt entkommen würde können. Sie wollte an einem Stand vorbeilaufen an denen sich einige Menschen versammelt hatten und sich die Auslagen anschauten, als plötzlich jemand etwas von einem Dieb rief. Nein dieses Mal war nicht Calena damit gemeint, dennoch erschreckte es sie und sie blieb stehen und wollte sich umschauen, doch genau in diesem Moment rannten drei Gestalten an ihr vorbei und schubbsten sie dabei so heftig an, dass die junge Frau das Gleichgewicht verlor und nicht einmal Nathan oder Naria reagieren konnten. Im nächsten Augenblick knallte Calena gegen einen Mann und mit den Rücken in Richtung des Standes und der Auslagen…..


    Was für ein Pechtag….

    Ihr Kreislauf hatte sich so langsam aber sicher wirklich beruhigt und sie versuchte es auch zu vermeiden ihre Hände anzusehen und zum Glück hatte man sie mit einer Decke zugedeckt so blieb ihr dann der restliche Anblick ihrer beschmutzten Kleidung erspart.
    Zaghaft schaffte sie es sogar Durus anzulächeln, aber wirklich nur zaghaft. „Danke,“ sagte sie noch als er sich darum kümmerte, dass sie etwas zu Trinken bekam.
    Leider ging er dann auch schon was sie nicht wirklich glücklich machte, aber sie konnte ihn auch verstehen, dass er nicht weiter hier rumstehen konnte, schließlich traten sich die anderen hier ja fast auf die Füße.
    Als sie das Trinken gereicht bekam trank sie gleich ein zwei Schlucke und fühlte sich schon etwas besser. Sie hoffte ihn so schnell wie möglich wieder sehen zu können und doch wünschte sie sich, dass dieser Tag heute nie gewesen wäre.

    Calena stützte sich nun ein wenig mit ihren Armen auf dem Bett ab und drehte der Sklavin ihren Kopf zu, soweit sie es konnte. "Warum kannst du das nicht?" wollte sie wissen, denn sie verstand nicht warum das nicht gehen sollte. "Ach was, er würde euch nicht bestrafen, warum denn? Nur weil du dich in einen anderen Sklaven verleibt hast? Mein Cousin ist kein Unmensch, das würde er nicht tun. Ihm kann es doch egal sein ob du dich mit einem anderen Sklaven abgibst oder nicht, solange du deine Arbeiten auch weiterhin so ausübst, dass er nicht meckern kann, wird er auch wegen Gabriel nie etwas sagen," meinte Calena und lächelte die Sklavin aufmunternd an.
    Sie konnte sich wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Crassus Phila wegen so etwas bestrafen würde. Er hätte ja keinen Grund und außerdem war sie selber ja auch noch da und würde ihr dann helfen und etwas dazu sagen.
    "Du solltest mit Gabriel sprechen, ihm zeigen was du fühlst," bestärkte sie die Sklavin noch einmal und ließ sich dann wieder in die Kissen sinken um die zierlichen Hände der SKlavin zu genießen. Es tat wirklich gut und sie spürte wie ihre Verspannungen so langsam aber sicher sich in Luft auflösten.

    Die Worte, dass es Crista gut ging, drangen nur langsam zu ihr durch. Zwar hatte sie diese gehört doch klangen sie in ihren Ohren einfach nur unwirklich. Wirklich erleichtert konnte sie nicht sein, aber in der Stimme und dem Blick von Durus war etwas beruhigendes was sie ruhiger werden ließ auch wenn es nur langsam ging. Calena versuchte das drum herum einfach so gut es ging zu ignorieren und sich zusammenzunehmen. Diesen Tag heute sollte man einfach streichen beschloss sie in ihren Gedanken.
    „Ich hoffe sie wird schnell wieder gesund und sie hat keine Schäden davongetragen,“ sagte sie leise und erblickte im nächsten Moment Arvinia. Ihr ging es gut, sie hatte sich auf jeden Fall besser im Griff halten können als sie selber und Calena war das alles immer noch mehr als unangenehm und peinlich dazu.
    Vorsichtig lächelte sie Arvinia an „Danke,“ kam es wieder leise über ihre Lippen und dann versuchte sie einen kleinen Blick in das andere Zimmer zu erhaschen aber aus ihrer Position gelang es ihr einfach nicht.


    Langsam wanderte ihr Blick wieder zu Durus. Wie sehr hatte sie sich doch auf heute gefreut ihn wieder zu sehen und dann endete alles in einer solchen Katastrophe, das war gemein.
    „Kann ich etwas Wasser haben?“ fragte sie ihn schließlich zum einen weil sie wirklich Durst hatte und zum anderen weil diese Stille zwischen ihr und ihm etwas Unangenehmes hatte. Wie wäre der Tag wohl verlaufen wenn das mit Crista nicht geschehen wäre? Calena hätte sich so sehr gefreut sich mit ihm zu unterhalten wie an dem Tag als sie ihn kennen gelernt hatte.

    Es dauerte noch einen Moment und Calena bekam von dem ganzen drum herum hier nichts mit, auch nicht, dass man Crista nebenan in ein Bett gelegt hatte wo man sich nun um sie kümmerte. Schon bald öffnete sie dann ihre Augen nachdem sie ihren kopf einige Male ziemlich unruhig hin und her bewegt hatte.
    Ein leichter Schleier lag über ihren Augen und sie erkannte Durus nicht sofort, erst als er sie ansprach runzelte sie leicht die Stirn und blinzelte ein paar Mal um besser sehen zu können.
    Was machte sie denn hier? Verwirrt blickte sie umher da sie nicht wusste wo genau sie eigentlich war und warum sie hier in einem fremden Bett lag, denn ihres war es sicher nicht.
    Doch leider kamen die Gedanken mit dem Pochen ihres Kopfes viel schneller zurück als sie wollte.
    Leise sagte sie dann „Ja,“ und sah Durus an.
    „Es…..tut mir…leid…,“ stammelte sie als müsste sie sich für etwas entschuldigen weil sie etwas getan hatte. Natürlich war dem nicht so aber ihr war es schrecklich peinlich, dass sie einfach zusammengebrochen war und die Röte auf ihren Wangen die sich nun langsam einstellte sagte wohl mehr als Worte, dass ihr das ganze ziemlich peinlich war. Calena zwang sich außerdem nicht ihre Hände anzusehen oder an sich hinunter, was zum Glück durch ihre Lage fast nicht möglich war.
    „Wie geht es Crista?“ fragte sie dann leise und versuchte Durus nicht anzustarren. Ihr Herz pochte schnell, was aber auch einfach daran liegen konnte, dass sie sich komisch fühlte, schließlich war sie eben erst aus ihrer Ohnmacht wieder zu sich gekommen. „Es ist schrecklich,“ flüsterte sie dann „Und…..ich wollte….im Atrium…..,“ stammelte sie und hob etwas ihre Hände an um sie gleich darauf wieder neben sich sinken zu lassen. Sie wollte sich irgendwie erklären warum sie einfach zusammengebrochen war, aber ihr fehlten die Worte.

    Sklaven hatten Calena im Atrium hochgehoben und trugen sie nun in das Zimmer von Arvinia. Calena selber bekam davon nichts mit war sie doch immer noch in ihrer Ohnmacht gefangen. Der Sklave der Calena in den Armen hielt nickte der jungen Herrin zu und legte Calena vorsichtig in das dargebotene Bett hinein. Er passte dabei wirklich auf, denn er hatte nicht vor etwas falsch zu machen und dafür dann noch Ärger zu bekommen zudem wunderte er sich sowieso was hier eigentlich los war. Crista, die Sklavin die er kaum kannte war voller Blut und nass und diese Frau die er nun in das Bett legte war ebenfalls voller Blut. Es sah aus wie nach einem Massaker. Das würde Gesprächsstoff geben unter den Sklaven….


    Calenas Gesicht war immer noch schrecklich blass und als sie in das Bett gelegt wurde seufzte sie leise auf, aber ihre Augen blieben noch geschlossen auch wenn sich ihr Kopf leicht auf die Seite drehte. So etwas wie heute hatte sie wirklich noch nie erlebt, schließlich hatte sie sich nur mit der Sklavin treffen wollen, naja und den Hausherrn sehen wollen, aber das alles hatte nicht auf diesen Weg passieren sollen. Wie sollte sie Durus jetzt noch in die Augen sehen können, nachdem ihr so etwas Peinliches geschehen war? Was würde er nur von ihr halten? Ohnmächtig geworden wegen ein wenig Blut, einen Becher kaputt gemacht und überhaupt.


    Wieder bewegte sie leicht ihren Kopf.

    Calena genoss die Hände der zierlichen Sklavin. Sie hätte niemals gedacht, dass sie ihr Handwerk so gut verstand wie sie es anscheinend tat. Calena merkte förmlich wie die Verspannungen langsam nachließen. Ein herrliches Gefühl und sie wusste, dass sie die Dienste dieser Sklavin sicher noch mehrmals in Anspruch nehmen würde.
    Geduldig wartete sie natürlich auch auf die ausstehende Antwort der Sklavin, denn auch Calena war manchmal neugierig versuchte diese Neugierde aber immer so gut es ging zu verbergen. Außerdem wollte sie nie aufdringlich wirken umso erfreuter war sie darüber, dass Phila ihr dann doch noch erzählte um wen es sich da handelte.
    „Gabriel?“ fragte sie nach und begann zu schmunzeln. „Mit der Musik da hast du wirklich recht. Und was ist mit ihm? Weiß er es, dass du ihn magst? Warum gehst du nicht einfach zu ihm?“ fragte sie und wusste ja selber, dass das bescheuert war schließlich war sie auch nicht einfach zu Durus gegangen. Alleine der Gedanke ließ sie leise aufseufzen. Solche Dinge waren wirklich schwer und oft genug gemein, denn nicht immer bekam man das was man sich erhoffte oder was das Herz sich wünschte.

    Wenn Calena etwas hätte denken können, hätte sie wohl gesagt, dass sie froh war, dass sie nichts mehr mitbekam. In den Dingen wie Blut und Unfälle hatte sie ein zwiespältiges Verhältnis und vieles erinnerte sie einfach an ihre Eltern. Aber da sie schon als Kind niemals hatte Blut sehen können, und schon damals immer wieder in Ohnmacht gefallen war, hatte sie erstaunlich lange nun durchgehalten.
    Nun hing sie in dem Korbsessel und hatte ihre Augen geschlossen, ja wirkte sogar friedlich, wenn man den Ausdruck in ihrem Gesicht deuten konnte. Sie war blass, schrecklich blass, aber alle Anspannung die eben noch auf ihr gelastet hatte war nun endlich verschwunden.


    Das einzigste was an dieser ganzen Szene störte war das viele Blut auf ihrer Kleidung und an ihren Händen. Im ersten Moment schien es als wäre ihr selber etwas zugestoßen, zumindest hätte dies sicher ein Außenstehender so gesehen. #Ruhig hob und senkte sich ihr Brustkorb, also war sie noch am Leben und so weit in Ordnung.


    Vielleicht hätte sie ein warmes Gefühl gespürt bei der Sorge die man sich um sie wohl machte, aber leider bekam sie davon nicht mit, gefangen war sie in der Schwärze die im Moment eine wahre Erlösung für die junge Caeciliern war.

    Unter anderen Umständen hätte Calena wohl geschmunzelt, denn schneller als sie gucken konnte hatte sie in ihren Händen einen Becher mit warmen Wein. Eigentlich hatte sie nur etwas gewollt womit sie ihre Hände sauber bekommen konnte und nun wurden sie warm durch den Wein. Das Zittern wollte deswegen aber nicht abebben. Mit großen Augen schaute sie Durus an und nahm den Wein entgegen. Stumm blickte sie dann in den Becher welcher irgendwie leuchtete wie Blut.


    Wieder überkam sie ein kleiner Schwindel aber sie versuchte ihr Bestes, auch wenn sie das Gefühl langsam bekam, dass ihr Bestes nicht gut genug war. „Danke,“ flüsterte sie leise vor sich her und ließ den Becher ein Stück weit sinken.


    Als Cato in das Atrium kam und den Namen der Sklavin ausstieß zuckte Calena wieder zusammen und wandte einen Augenblick ihren Kopf in genau jene Richtung. Scheinbar war genau das ein Fehler gewesen. In diesem Moment spürte sie wie sie ihren Schwindelanfall nicht mehr unter Kontrolle hatte und sich alles um sie herum zu drehen begann. Sie wollte nicht, aber sie schaffte es auch nicht sich dagegen zu wehren. Der Becher glitt ihr aus den Händen und fiel scheppernd auf den Boden wo er zerbrach und der warme Wein wie Blut sich zu ihren Füßen ergoss. Ziemlich mitgenommen und benommen sackte sie in sich zusammen. Das Blut und die ganzen Umstände waren einfach zu viel.

    Innerlich fragte sie sich schon was sie falsch gemacht hatte. Warum taten die Götter das mit ihr? Hatte sie etwas verbrochen oder die Sklavin? Sie hatte ihr doch nur helfen wollen damit sie ihn wieder sehen konnte und nun lag sie da hinten in der Ecke, blutüberströmt und Calena kam sich einfach nur hilflos vor, auch wenn sie Crista sicher vor dem sicheren Tod bewahrt hatte, schließlich hatte sie mit dem Gesicht nach unten im Wasser gelegen. Trotz dieser Erkenntnis konnte sich Calena im Moment alles andere als wohl fühlen.
    Hilflos blickte sie zu Durus auf als dieser meinte es sei alles in Ordnung, aber das war es doch gar nicht. Hier war doch gar nichts in Ordnung, das waren doch nur Worte die sie beruhigen sollten. Calena fühlte sich wirklich wie geschlagen und diese innere Hilflosigkeit machte sie verrückt nur versuchte sie sich das alles nicht so anmerken zu lassen.


    Sanft bewegte sie ihren Kopf was ein Nicken darstellen sollte. Wirklich überzeugend war das sicher nicht. „Kann………ich?“ fragte sie leise und hob etwas ihre Hände an die immer noch rötlich verschmiert leuchteten. Es war kein schöner Anblick, zudem hatte sie noch Blut auf ihrer Kleidung, wobei es der Tiberierin nicht anders erging. In ihrem Kopf schwirrte es immer noch und sie legte ihre Hände zurück in ihren Schoß. Man sah es Calena sehr deutlich an wie sehr sie das ganze mitnahm und so ließ sie ein wenig ihre Schultern hängen und blickte wieder stumm an Durus vorbei gegen eine Wand