Zum Glück konnte sie keine Gedanken lesen und auch passierte nicht das Gedachte von Paulinus, denn ihr wäre es wohl nicht besser ergangen wenn Crassus hier wäre. Töten wäre dann wohl noch die harmloseste Variante von allen die ihrem Großcousin wohl einfallen würden, schließlich war er ein Praetorianer und die kannten doch wirklich jede Art von Folter die man sich vorstellen konnte und natürlich nicht vorstellen konnte. Nein diese Gedanken waren weit weg und schafften es nicht mehr in ihrem Kopf Unruhe zu stiften. Sie war gerade eine Gefangene und merkte es nicht einmal selber. Paulinus hatte sie in seinem Bann, denn sie konnte sich schon die ganze Zeit nicht mehr lösen und wenn sie hätte denken können wäre ein Gedanke wohl gewesen: Warum bin ich nicht in meinem Bett geblieben?
Es waren doch immer die Götter die einen lenkten oder einem einen Wink gaben. War das hier auch der Fall? Es musste doch so sein, schließlich waren sie beide hier, so nahe, so unsagbar nahe und so verboten. Verwirrung trat in ihre Augen die immer noch von diesem Glanz umhüllt waren, aber sie verstand seine Worte nicht, denn seine Entschuldigung klang so seltsam, seine Stimme so verändert, aber nicht verstellt. Es war eine Veränderung in seiner Stimme die so, so…..das passende Wort fiel ihr einfach nicht ein, aber diese Sanftheit…..
Calena öffnete ganz leicht ihre Lippen wollte eigentlich etwas sagen als sie seine Finger auf ihrem Arm spürte die ihr auf der Stelle eine Gänsehaut bescherten. Es kribbelte und krabbelte und schon hatte ein Schauer ihren Rücken erreicht. Sie schluckte doch der Kloß in ihrem Hals wollte nicht verschwinden. Er war plötzlich da gewesen und nun ging er nicht mehr weg.
„Was?“ fragte sie leise verwirrt und atmete etwas tiefer ein. „Warum sollte ich dich nicht mögen? Mir wäre es egal ob du mein Cousin wärst oder nicht, natürlich würde ich dich mögen,“ sagte sie leise. Ihre Gänsehaut musste mehr als nur spürbar sein und sie versuchte zu verstehen warum er ihr diese Frage stellte. Diese Berührungen ließen ihr Herz vollkommen außer Kontrolle geraten. Es pochte wild, es setzte immer wieder aus und sie merkte erst jetzt, dass sie keinen ruhigen Atem mehr hatte. Wie von selber hob sich eine ihrer Hände und strich ihrem Cousin sanft mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich hätte keinen Grund dich nicht zu mögen."