Der Stoff war gut, der Preis auch. Nur sein Geldbeutel war nicht genug gefüllt. Sooo tief würde der Händler niemals gehen. Marcus schüttelte mit dem Kopf. In seiner Heimat würde er eine Tunika der selben Qualität für einen Bruchteil bekommen. Naja, niemand sagte das das Leben in Rom günstig sein würde.
Er verließ den Stand und kaufte gleich nebenan etwas Gemüse, das er als Rohkost im Gehen aß. Kauend passierte er langsam Stand für Stand und staunte über das riesige Warenangebot. Es wurden Sachen zum Kauf feilgeboten, deren Namen er noch nicht einmal kannte.Exotische Düfte stiegen in seine Nase und er saugte sie auf. Einmal mehr war Marcus über seine Entscheidung nach Rom zu gehen froh und sah sich bestätigt.
Ein paar Stunden waren vergangen und er setzte sich unter einem Baum, um sich etwas auszuruhen und dem Treiben zuzuschauen.
Beiträge von Marcus Dardanus
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Marcus reichte dem Praefectus die Schriftrolle.
"Hier ist der Bericht des Stationarius aus Mantua. Ich soll Dir außerdem seine Grüße ausrichten."
Seit dem letzten Zusammentreffen der beiden Männer, sah der alte Tabellarius trotz seiner anstrengenden Arbeit deutlich besser aus. Die Gesichtshaut, Anfangs noch blaß und fahl, hatte eine gesunde Bräune angenommen und die Körperhaltung war aufrechter. -
Marcus öffnete die Tür und trat hinein.
"Salve Praefectus! Ich hoffe, ich störe Dich nicht?"
Lächelnd ging er zu Varus' Schreibtisch. -
Es wude später Nachmittag, als Marcus vor der Tür seines Vorgesetzten stand. In der Hand hielt er eine Schriftrolle. Er klopfte.
*klopf klopf*
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Wochen nach seiner Versetzung in die Mansio des Cursus Publicus in Mantua, hatte Marcus endlich mal wieder Zeit über die Märkte in Rom zu schlendern. Der Herbst nahte und der Himmel war wolkenverhangen. Ihm fröstelte leicht, als er an den Ständen vorbeiging. In unregelmäßigen Abständen kontrollierte Marcus, ob der Geldbeutel mit seinen Ersparnissen noch an seinem Platz war. Man hörte schließlich viele Schauergeschichten über die Kriminalität in der Hauptstadt.
Er lächelte einen Händler an, der einfache Tuniken anbot. Das Angebot sah auf den ersten Blick gut aus und Marcus hatte neue Kleidung dringend nötig. Er betrat den Stand und prüfte den Stoff mit seinen Händen. -
Erschöpft kehrte Marcus von einem Auftrag in die Mansio in Mantua zurück. Als er das Pferd in den Stall brachte, blieb er noch ein wenig und rieb es gründlich ab. Als er fertig war, ging er nach draußen und schaute in den Himmel. Es war Mittags und schwül-warm. Er freute sich auf ein Essen und ein kleines Mittagsschläfchen.
"Marcus!"
Der Stationarius stand in der Tür zur Mansio. In der Hand hielt er eine Schriftrolle. Marcus seufzte.
"Ja! Ich komme."
Er ging zum Stationarius und der drückte ihm die Schriftrolle in die Hand.
"Hier! Das ist eine wichtige Botschaft für irgendjemand wichtigem in Rom. Stell den Brief bitte auf dem schnellsten Wege zu. Und wenn Du schon dort bist, kauf Dir neue Kleidung! In den altmodischem Fummel den Du trägst, siehst Du nicht gerade seriös aus."
Marcus nickte kurz und trauerte kurz seinem entgangendem Schläfchen hinterher. Auf der anderen Seite, wollte er sich ohnehin etwas Neues zum anziehen kaufen. Und wo wenn nicht auf Roms Märkten hat man die größte Auswahl? Er drehte sich um und holte sich ein frisches Pferd aus dem Stall. Er hoffte so schnell wie möglich in Rom anzukommen. -
Am späten Nachmittag erreichte Marcus das Anwesen. Staunend blickte er sich um. So einen prachtvollen Bau hat er in seinem Leben selten aus der Nähe gesehen. Er seufzte. Sorgen hatten die, die hier leben bestimmt nicht. Auf jedenfall nicht seine. Er sah auf seine leicht verschlissene Kleidung herab und beschloss, bei nächster Gelegenheit auf dem Markt etwas Neues von seinem kargen Lohn zu kaufen. Dennoch empfand er keinen Neid und ging einfach davon aus, daß die Leute, die hier wohnten, das Geld das sie hatten bestimmt mit harter, redlicher Arbeit verdient hatten.
Er erreichte den Eingang und klopfte. Ein junger Mann öffnete die Tür. Marcus lächelte ihn an und überreichte die Schriftrolle.
"Salve! Eine Botschaft für Decima Lucilla."An Decima Lucilla
Landvilla Decima Drusilla
...
ItaliaLiebe Tante Lucilla,
wie geht es Dir?! Ist das Kind schon da? In der Acta stand es müsste jetzt bald soweit sein, ich schicke Dir all meine guten Wünsche, mögen Iuno Lucina und Deverra und Carmenta, Porima oder Postverta, und wie sie alle heissen und die Laren und Penaten Dir (euch) beistehen! Und ich wünsche Dir natürlich dass es ein Sohn wird (ist?). Bei Grosstante Drusilla bist Du ja in den allerbesten Händen, und noch dazu sind die Kinder, die jetzt um diese Zeit des Jahres im Zeichen des Merkur zur Welt kommen, ja bekannlicherweise die allerklügsten.
Hier in Rom, hm, was gibt es von Rom zu berichten - die Ludi waren unspektakulär in letzter Zeit, die Wahlen auch... was die Mode angeht ist der orientalische Einschlag immer noch aktuell. Ja, ich bin jetzt wieder in Rom. Und zwar bei den Stadtkohorten, das hattest Du mir ja sogar schon mal vorgeschlagen. Als Optio habe ich sehr viel zu tun, Patrouillen und Ausbildung und alles mögliche. So langsam klappt das mit dem Befehle geben und Leute herumkommandieren ganz gut, sogar meine Stimme ist kräftiger geworden, am Anfang war ich ständig heiser und musste immer Salbei-Sud trinken. Was ich halt ein bisschen schwierig finde - so richtig erfolgreich ist man bei den CU selten, die Übeltäter die man schnappt sind eher die kleinen Fische, viele Leute sind misstrauisch einem gegenüber, und bei vielen der Kollegen empfiehlt sich das auch misstrauisch zu sein... Aber damit muss ich wohl leben, die CU machen ja auch viel sinnvolles.
Sag mal, gedenkst Du eigentlich nach Rom zurückzukommen, wenn Du Dich von der Geburt erholt hast? Ich würde mich freuen!
Und dann hab ich noch eine Frage, und zwar gibt es da einen Mann, der mir gerade ziemlich Probleme bereitet hat, wegen einer Sache von früher - aber sag das bitte keinem weiter, ich erkläre es Dir genauer wenn wir uns wieder treffen. Ich wüsste gerne ob Du ihn kennst, vielleicht über Deinen Ehemann, und mir sagen kannst wie der so drauf ist, damit ich ihn besser einschätzen kann - Germanicus Sedulus heisst der, ein Politiker der früher auch mal bei den Urbanern war, ein echt unangenehmer Zeitgenosse.Dann sag ich einfach mal bis bald! Ich bin schon ganz gespannt auf meinen kleinen Cousin! Alles Liebe und Gute,
Dein Faustus
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Auch Marcus musste bei den letzten Worten Habia's schmunzeln. "Bislang reicht es mir, wenn ich satt werde und trocken schlafen kann. Aber unter Wert werde ich mich nicht verkaufen.", antwortete er grinsend.
"So, ich möchte den Stationarius nicht länger warten lassen. Wir sehen uns beim nächsten Brief, Habia." Augenzwinkernd wand er sich zum gehen. -
Marcus betrachtete das Päckchen. "Der Praefectus sagte, daß es Werkzeuge für den Altarbauer sind. Ich sollte sie bei Dir abliefern."
Er reichte dem Sklaven das Päckchen. Als der Sklave die zweite Frage stellte, nickte Marcus. "Ja. Ich stehe seit kurzem im Dienste des Cursus Publicus und bin eigentlich auf dem Weg zur hiesigen Mansio. Das ist mein erster Auftrag als Tabellarius." Er grinste breit. -
Nachdem Marcus seinen ersten Auftrag als Tabellarius erfüllt hatte, traf er in der Mansio ein. Er brachte das Pferd in den Stall und betrat das Gebäude. Der Stationarius erwartete ihn bereits.
"Na endlich! Du musst Marcus Dardanus sein. Wo hast Du bloß solange gesteckt.?"
Marcus zuckte zusammen. Den Empfang hatte er sich anders vorgestellt.
"Ich...ähh... ich habe noch ein Päckchen zugestellt." Er runzelte mit der Stirn. "Woher weißt Du...."
"Mann! Du bist jetzt beim Cursus Publicus! Bei uns verbreiten sich Nachrichten wie ein Lauffeuer! Von Deiner Einstellung weiß ich von einem Tabellarius, der vor Dir angekommen ist.", schnitt der Stationarius lachend Marcus das Wort ab. "Komm mit!" Er führte Marcus in sein Officium und deutete auf einen Tisch, der voll mit Papyrii war. "Da! Sortieren!"
Marcus Augen weiteten sich. "Ich...ähhh....ich soll Dir noch vom Praefectus ausrichten, daß er den Bericht über die Materialbeschaffung und...ähhh... den Zustand der Pferde braucht.", rief er dem Stationarius hinterher, als dieser den Raum verließ. Marcus seufzte und machte sich an die Arbeit. -
"Salve! Ich bin Tabellarius des Cursus Publicus. Praefectus Varus hat mich aufgetragen dieses Päckchen hier dem Sklaven Habia zu geben."
Marcus lächelte den Mann freundlich an. -
Am Vormittag erreichte der neue Tabellarius die Tore der Stadt. Marcus hatte gute Laune und pfiff ein Lied - wie immer wenn er fröhlich war. Auf den ersten Blick machte die kleine Stadt einen guten Eindruck. Gemütlich, dachte Dardanus und umklammerte den Beutel, den er von seinen Vorgesetzten erhalten hatte und nun ausliefern musste. Er entschied sich dies sofort zu erledigen und dann zur Mansio weiterzureiten. Also fragte Marcus sich zur Casa Annaea durch. Wenig später stand er vor dem Eingang und steg vom Pferd ab. Er klemmte sich das Päckchen unter dem Arm und klopfte an die Tür, bereit seinen ersten Auftrag zu erledigen.
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Zitat
Original von Decimus Annaeus Varus
Da hatte Varus wenigstens eine Sorge weniger, auch wenn fast jeden Tag ein Tabellarius nach Mantua aufbrach, bei Marcus konnte ich mir sicher sein, dass das Päckchen nicht nur vor der Villa abgelegt wurde. "Nein Marcus, von meiner Seite her ist alles geklärt. Eine angenehme Reise wünsche ich dir." Ich trank den letzten Schluck aus dem Becher und begab mich von meinem Stuhl hoch. "Na das Wetter ist ja nicht gerade das schlechteste zum Reisen." Fügte ich an und gestattete mir einen kurzen Blick durch das Fenster."Ich danke Dir", antwortete Marcus, während er zur Tür ging. Sein Blick folgte dem des Varus nach draußen. Die Sonne schien und einige Wolken waren am Himmel zu sehen. Er wehte eine leichte Brise. Varus hatte recht, es herrschte ideales Reisewetter.
Er lachte seinen Vorgesetzten an, als er die Tür öffnete. "Vale Varus. Ich denke, wir sehen uns bald wieder. Schließlich bin ich Tabellarius." -
Zitat
Original von Decimus Annaeus Varus
Eigentlich lag nichts weiter an, doch da mich Marcus so fragte, fielen mir doch glatt die neuen Werkzeuge ein, die unbedingt nach Mantua mussten und da ich hier wie festgenagelt war, passte es doch ran, das Marcus nach Mantua reiste. "Wenn du mich so fragst..." Ich ging in die Ecke und holte ein in Lappen eingewickeltes Päckchen hervor. "Ich habe hier ein paar neue Werkzeuge für meinen Altarbauer in Mantua. Vielleicht könntest du in Mantua in der Villa Annaea vorbeischauen und sie meinem Sklaven geben. Er heißt Habia. Es reicht, wenn du sie ihm gibst." Ich überlegte noch kurz. "Aber ansonsten hatte ich keine Anliegen weiter." Ich schaute noch einmal kurz in das Päckchen, rollte es anschließend zusammen und schob es Marcus hin. "Achja....., der Stationarius. Richte ihm aus, das ich den Bericht über Materialbeschaffung und Zustand der Pferde u.s.w. bald brauche."Der neue Tabellarius nickte, als er das Päckchen übernahm. "Das ist so gut wie erledigt."
Er freute sich, endlich mit der Arbeit beginnen zu können. Die Tatsache, das er eine neue Tätigkeit hatte, ließ ihn seine Zukunft nicht mehr ganz so skeptisch erscheinen als vor ein paar Tagen noch. Marcus wirke viel jünger und frischer. Man sah ihm den Tatendrang regelrecht an.
Wieder nickte er. "Ich werde dem Stationarius Deine Bitte ausrichten." Schließlich leerte er seinen Becher und stand auf. "Wenn dann nichts mehr ist, werde ich jetzt aufbrechen, Varus. Ich möchte heute noch möglichst weit kommen." -
Zitat
Original von Decimus Annaeus Varus
Ich reichte Marcus den Becher und nahm selber Platz. "Mantua....., das ist ja schön. Du musst wissen, die Annaeer haben ihren Familiensitz in Mantua. Außerdem bekommst du eine überaus ordentlich geführte Mansio in deine Obhut. Die Mansio in Mantua habe ich als letztes betreut." Ich lächelte. Mit Mantua hatte Marcus wahrlich nicht den schlechtesten Fang gemacht. "Wann gedenkst du dorthin aufzubrechen?"Marcus nahm den Becher und trank einen Schluck, während er Varus zuhörte. Es freute ihn zu hören, daß seine künftige Wirkungsstätte dem Praefectus so gut bekannt war. Allerdings würde er sich als Tabellarius dort wohl eher selten aufhalten.
"Noch heute um die Mittagszeit, wenn Du nichts dagegen hast. Gibt es etwas was ich mitnehmen soll? Oder soll ich dem dortigen Stationarius etwas ausrichten?"Sim-Off: Edit: Rechtschreibung
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Marcus nickte, als Varus ihn etwas zu trinken anbot und setzte sich.
"Ja. Das Schreiben hat sehr geholfen. Ich danke Dir dafür, Praefectus.", antwortete er, während er zusah, wie Varus die Becher füllte.
"Ich bin zuständig für die Mansio in Mantua. Dort war ich noch nie. Kannst Du mit etwas über den Zustand der Mansio erzählen?" -
Marcus ging zum Schreibtisch. Man konnte ihm ansehen, wie sehr er sich freute.
"Nun, eigentlich wollte ich den Legatus ja im Palast aufsuchen, doch ich wurde nicht hinein gelassen, weil ich Peregrinus bin. Die Wache war so nett und überbrachte dem Legaten Dein Schreiben. Der kam dann auch vor den Palast und lud mich auf ein Minzwasser ein. Mich! Einen Peregrinus. Du kannst Dir sicher vorstellen, daß ich entsprechend aufgeregt war. Es kommt nicht alle Tage vor, daß ich mit einem Senator in einer Schankstube sitze und mich unterhalte."
Er lachte.
"Nun, er fragte mich dann wo ich herkomme und wollte sich wohl ein Bild von mir machen. Das konnte so schlecht nicht gewesen sein, weil er mich dann kurz darauf als Stationarius einstellte." -
Fröhlich öffnete Marcus die Tür und betrat das Officium.
"Salve Praefectus. Ich soll Dir Grüße vom Legaten ausrichten. Er hat mich gestern zum Stationarius ernannt."
Er grinste. "Du sollst mich jetzt einweisen."
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Nach einer unruhigen Nacht machte sich Marcus am Morgen auf den Weg zu seinem neuen Vorgesetzten. Er klofte an die Tür des Officiums.
*klopf klopf*
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"Vale, Legatus.", antwortete Marcus leise und sah den Senator und seine Begleitung in der Menschenmenge verschwinden. Ungläubig schüttelte er mit dem Kopf und konnte den Ausgang des Gespräches noch garnicht richtig fassen. Nachdem er sich kurz gesammelt hat, verließ auch er die Schankstelle auf dem Forum und machte sich pfeifend auf den Weg in seine kleine Wohnung.