Beiträge von Tiberius Iulius Scato

    - Optio Appius Precius Sisenna -



    Zusammen mit dem neuen Centurio kam natürlich auch ein neuer Optio an. Dessen Name war nur unwesentlich dämlicher als der des Centurios, nämlich Appius Precius Sisenna.


    Wärend der Centurio zu den Zivilisten und der Turmae herantrat um die Ablösung bekannt zu geben ließ es sich der Optio nicht nehmen die Reihen der Legionäre abzumarschieren und diese auf eine ordentlich Ausrichtung der Formation zu überprüfen. Wenn sie meinten nur weil das eine Eskortmission war konnten sie es etwas lockerer angehen dann hatten sie sich getäuscht. Ziemlich unsanft machte er die Legionäre welche nicht richtig standen darauf aufmerksam und verhalf ihnen noch unsanfter zu einer richtigen Körperhaltung.


    Dann hieß es ersteinmal warten bis die Formalitäten geklärt waren.

    Das die Männer ein Mädchen drangsalierten bestätigte Scato nur noch mehr in der Meinung das es sich beim hiesiegen Volk um Barbaren handelte. Er schaute zuerst zweimal zum Optio, doch dann ergriff er die Initiative als dem Mädchen Tränen über die Wangen kullerten und meinte an den Mann gerichtete, welcher das Mädchen festhielt:


    "Lass das Mädchen los."


    Vorsichtshalber legte Scato seine Hand an den Knauf seines Gladius, aber immer noch so das es für die anderen nicht zu sehen war. Schließlich war auch er nicht daran interessiert das die Situation hier eskalierte, denn wenn es hart auf hart kam dann waren sie hier zahlenmäßig doch ziemlich unterlegen.

    Kurz nachdem der Wachmann gestartet war kam er auch schon am Officium des Praefectus Legionis in der Principa an. Freundlich meinte er zum scriba personalis des Befehlshabers:


    "Ich habe da einen Brief für den Praefecten. Der Bote sagte es sei dringend. Der Brief stammt anscheinend von einem Klienten des Praefectus."


    Kurz darauf war der Wachmann schon wieder verschwunden und der scriba trug den Brief zum Praefectus:


    Salve Patron,


    ich schreibe dir diesen Brief aus gegebenen Anlass. Am heutigen Tag wurde ein gewisser Nikolaos Kerykes beim Praefectus Aegypti vorstellig. Nach kurzem Geplänkel hat er mir die Information gegeben, dass sein Besuch einer Beschwerde über eine deine Centurien dient welche momentan in Alexandria patroulliert. Ich kann die Reaktion des Praefecten momentan noch nicht abschätzen.


    Dennoch habe ich mir gedacht dich könnte diese Information interessieren auch wenn du eventuell schon unterrichtet wurdest. Sollte ich weitere Informationen erlangen über die Entwicklung in der Stadt, so werde ich dich natürlich unterrichten.


    Vale
    Prudentius Scipio

    Einer der Wachen sah den Reiter an und nahm dann den Brief entgegen:


    "Danke. Ich werde den Brief sofort zum Praefecten bringen. Ich wünsche dir noch einen guten Ritt."


    Dann wartete er bis der Reiter verschwunden war und meinte dann zu seinem Kameraden, froh darum entlich etwas Bewegung zu bekommen:


    "Ich bringe den Brief dann mal zum Praefecten. Villeicht ist es ja was wichtiges."


    Gesagt getan verschwand er hinter der Porta

    Lassen wir uns hier verarschen oder was ging es Scato durch den Kopf. Was viel diesem Kerl ein so mit dem Optio zu sprechen. Scato an dessen Stelle wären nun vermutlich ein paar Sicherungen durchgebrannt, aber er war nicht an dessen Stelle. Trotzdem verlangte etwas in Scato nach außen zu kommen. Deshalb meinte er zu Kleios:


    "Der Optio hat dir eine Frage gestellt, also beantworte sie gefälligst."


    Es konnt doch nicht sein das wir als Herren dieser Provinz und damit auch dieser Stadt uns von diesen Männern auf der Nase herumtanzen ließen. Wo würden wir wohl hingelangen wenn die tun und lassen konnten was sie wollten

    Scato fühlte sich nicht sonderlich wohl in seiner Haut. Er sah sich wie ein in die Enge gedrängtes Tier um damit ihm ja nichts entging. Zudem kannte er seinen Optio noch nicht gerade lange und das was er bisher von ihm gesehen hatte erfüllte ihn nicht gerade mit Vertrauen. Natürlich wusste Scato noch nicht wie sich dieser Mann in einer Krisensituation verhalten würde, aber für den Moment beschloss er ihn erstmal nur zu beobachten. Allem Anschein nach verstand sich der Optio recht gut mit den Einheimischen, eine Tatsache die in Scato Unverständnis und Verwunderung weckte. Trotzdem befolgte er die Befehle seines Optios. Als Scato dann kurzzeitig das Kommando bekam antwortete er:


    "Zu Befehl Optio."


    Nachdem der Optio dann gegangen war wandte sich Scato an jene Männer die bei ihm geblieben waren und meinte zu diesen:


    "Haltet die Augen Offen. Ich traue diesem Pack hier nicht. Wir stehen geradezu auf dem Präsentierteller. Provoziert sie nicht, scheut aber auch nicht davor zurück euch zu wehren solltet ihr bedroht werden."


    Dabei betonte Scato das Wort "bedroht" so das kein Zweifel daran offen blieb das er eine Bedrohung um einiges weitläufiger auslegte als der Optio. Doch die Warterei auf den Optio verlief ruhig und nachdem dieser wieder das Kommando übernommen hatte reihte sich Scato wieder auf seinem Platz ein und tat was man ihm befahl.

    tut mir leid. ich werde versuchen zu posten, aber bei mir spinnt die netzwerkkarte und da ich internet per funk habe spinnt ergo auch das inet. ich weiß nicht wie lange es dauert bis ich an eine neue netzwerkkarte komme, also bis dahin aber eingeschränkte onlineaktivität.


    gilt auch für tiberius prudentius scipio

    Scatos Mimik versteinerte sich und sein Blick verfinsterte sich als er von seinem Optio so angemacht wurde und das dann auch noch vor diesem Gesindel welches hier überall herumlief. Was war denn das eben. Der Centurio hatte eindeutig befohlen das sie sich notfalls Platz verschaffen sollten. Nichts anderes hatte er getan und dann kam ihm der Optio auf diese Art und Weise. Aber Scato wusste was sich gehört. Der Mann war sein Vorgesetzter und deshalb verkniff er sich einen Kommentar. Zudem wäre es für die Anwesenden sicherlich recht lustig gewesen wenn sich die Römer untereinander angeschnauzt hätten. Gespannt verfolgte Scato daraufhin das Schauspiel welches sich mittlerweile abspielt und vernahm dann mit Genugtuung die Worte des Centurios zum Optio. Ein kurzes Grinsen schlich sich in Scatos Gesicht, doch versteckte er es sofort unter einem finsteren Blick.


    Dann folgten die nächsten Befehle. Als er dran war trat Scato mit den anderen Männern seiner Gruppe vor und befolgte dann die Befehle des Optios. Scato und der Optio hatten eindeutig keinen guten Start, hoffentlich würde das noch besser.


    Auf alle Fälle befolgte er die Befehle des Mannes und drehte sich wie die anderen nach rechts bevor sie sich dann im Gleichschritt auf den Weg zur Rhakotis machten.

    Die Männer waren leicht nervös. Es war ihre erste Mission in einer für sie großteils fremden Stadt. Ein großteil der hier anwesenden Legionäre und Probati stammte entweder aus Italia selbst oder anderen zu den Kernprovinzen des Imperiums zählenden Ortschaften. Auch Scato spürte eine gewisse Aufregung in seiner Magengegend denn man konnte nie wissen was alles passieren würde.


    Als die Befehle erschallten reagierten die Soldaten wie es sich gehörte. Das lange Training und der Drill hatte sich ausgezahlt. Mittlerweile funktionierte alles so als würde es von nur einem Mann ausgeführt. Natürlich war dies noch nichts im Gegensatz zu einer Veteranencenturie, aber es war ein guter Anfang der für die Zukunft hoffen ließ. Die Männer staffelten sich also in acht Reihen, was eine Breite von zehn Mann ergab. Die Centurie richtete sich auf den Eingang des Tychaion aus und ging dann mit einem ohrenbetäubenden Lärm in Position als alle zugleich das Scutum auf den gepflasterten Platz abstellten. Zuvor musste sich Scato allerdings noch etwas Platz verschaffen. Gerade als er in Position gehen wollte kreuzte ein Einwohner der Stadt seinen Weg. Allem anschein nach war er kein Römer und das Scato Nichtrömer nicht gerade mochte war kein Geheimnis. Da kamen ihm die Worte des Centurios gerade Recht sie sollten sich wenn nötig Platz verschaffen. So rammte Scato den Mann ohne ein Wort zu sagen mit seinem Scutum zur Seite, sodass dieser nach hinten stolperte und mit seinem Hintern auf die Pflastersteine knallte. Ein lautes fluchen in einer Sprache die Scato nicht verstand war die Folge. Scato unterdessen konnte darüber nur verdeckte Grinsen und wartete auf seiner Position nun auf weitere Befehle.

    Scato war die Strecke hier her nicht einmal sonderlich weit vorgekommen. Bis auf den Zwischenfall mit dem hängen gebliebenen Mann und seinem Karren waren sie gut durchgekommen. Die Sonne und die dadurch entstehende Hitze erschien Scato am heutigen Tag auch recht gnädig. Villeicht lag es aber auch nur daran das er sich almählich an das hiesige Klima gewöhnte.


    Als die Centurie am Stadtor ankam und hineinmarschierte war eine gewisse Spannung nicht zu übersehen die zwischen den Stadtwachen und den Legionären herrschte. Die Abneigung der Stadtwachen gegen die aus ihrer Sicht Besatzungstruppen konnte man beinahe greifen.


    Scato musterte die Männer am Tor nur abfällig und marschierte dann mit nach vorne gerichtetem Blick weiter.

    Scato und die Männer waren gehörig ins schwitzen gekommen. Der Wagen war schwer gewesen und Scato musste ziemlich Kraft aufwenden um das alte Rad abzubekommen und das neue auf den Wagen zu setzen. Er nahm sein Halstuch und wischte sich den Schweiß vom Gesicht und vom Nacken. Danach kehrte er wie befohlen zusammen mit den anderen wieder zurück in die Formation. Dort half ihm der Milites welchem er sein Gepäck gegeben hatte dieses wieder aufzunehmen.


    Unterdessen hörte der Mann nicht auf sich zu bedanken:


    "Doch doch, mögen die Götter euch segnen und euch viele glorreiche Siege schenken. Ihr seit noch wahre Römer so wie es sich gehört. Die Götter mögen euch schützen."


    Unterdessen marschierten wir an dem Civis vorbei welcher uns noch lange nachrief und uns dabei seinen Dank aussprach.

    Scato nickte:


    "Zu Befehl Optio."


    Scato legte sein Gepäck ab und übergab es dem Mann der am nächsten zu ihm stand und nicht zu der Gruppe gehörte welche helfen sollte den Wagen von der Straße zu räumen. Schließlich hätte ihn dieses nur bei der Arbeit behindert. Am Wagen angekommen stellte sich Scato und noch ein Mann vorne zum Wagen während der Rest hinten anpackte. Scato zählte an, damit alle zusammen zogen:


    "Auf drei: eins, zwei, drei."


    Die Milites stöhnten und ächzten, denn der Wagen war schwerer als sie geglaubt hatten. Dann aber schafften sie es schlussendlich doch den Wagen von der Straße zu bekommen. Schwieriger wurde da schon das Wechseln des Rades, denn der Besitzer des Wagens hatte kein geeignetes Werkzeug mit und auch die Soldaten selber hatten nicht unbedingt Werkzeug mit welches sich zum Wechseln von Rädern eignete. Deshalb zweckentfremdete Scato sein Gladius ein wenig. Während die anderen Männer den Wagen anhoben nahm Scato sein Gladius um damit den Holznagel zu entfernen welches das Rad an der Achse fixierte. Er schlug diesen mit einem gezielten Schlag ab und stemmte dann mit dem Gladius als Hebel das doch recht gut sitzende Rad ab. Schließlich knallte es laut gegen eine Stein.


    Numerus stöhnte auf:


    "Beeil dich Scato. Das Ding ist verdammt schwer."


    "Ich mach ja schon"


    erwiderte Scato und beeilte sich das neue Rad heranzurollen und setzte dieses dann auf die Achse. Danach ließen die Männer den Karren wieder zu Boden und Scato schnitzelte noch schnell einen neuen Nagel aus einer Speiche des kaputten Rades. Diesen schlut er mit dem Knauf seines Gladius hinein und steckte seine Waffe nach getaner Arbeit wieder weg. Zum Besitzer meinte Scato:


    "Der Nagel wird vermutlich nicht lange halten, aber bis Alexandria müsste es reichen. Dort solltest du den Wagen dann von einem Räder reparieren lassen."


    Der Mann strahlte über beide Ohren und eilte zum Centurio um diesem zu danken:


    "Den Göttern sei Dank das ihr gekommen seit. Ich besitze nicht viel, aber ich danke euch von Herzen für eure Hilfe. Alleine glaube ich währe ich noch ewig hier."

    Endlich war es losgegangen. Scato konnte es kaum noch erwarten entlich mal aus dem Castellum hinaus zu kommen und auf seine erste richtige Mission zu gehen. Sie marschierten in einem gemütlichen Tempo was auch den konditionell etwas schwächeren Soldaten wie mir es ermöglichte Schritt zu halten. Die Ausrüstung war schwerer als ich es erwartet hatte, doch es war noch zu ertraten. Während der Centurio vorausritt marschierte dahinter die Kolonne angeführt von ihrem Optio Matrinius. Scato ging gerade seinen Gedanken nach als der Befehl kam anzuhalten und die Straße zu räumen. Scato verstand nicht sofort um was es ging, doch überblickte er die Situation recht schnell. Er wartete nun also darauf was der Centurio befehlen würde.

    Scato war ja nun nicht dämlich. Das er keine Befehlsgewalt über den Optio hatte, das war ihm auch so klar gewesen. Er würde sich ohnehin zurückhalten, schließlich wollte er nicht wegen Meuterei oder Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht kommen. Zudem bezweifelte er das es so schlimm kommen würde das der Optio groß Fehler machen würde. Trotzdem antwortete er:


    "Natürlich Centurio, das ist mir klar."


    Auf den Befehl hin wegzutreten salutierte er und kehrte dann auf seinen Platz zurück um sich wieder seiner Ausrüstung zu widmen.

    Scato hatte noch ein dringendes großes Geschäft auf der Latrine erledigen müssen. Er hatte gar nicht geglaubt wie mühselig das in voller Montur sein konnte und wie lange es dauerte bis man wieder voll ausgerüstet war. Doch er kam auch wie die Anderen zur Sammelstelle vor der Porta Praetoria. Sie mochten zwar erst frischgebackene Legionäre und teilweise noch Probati sein, doch Pünktlichkeit hatte man ihnen recht schnell eingebläut.


    Als er auf seinem Platz in der Formation Stand, das war ganz vorne im Zentrum blickte er sich kurz um. Sein Blick blieb aber am Optio hängen der wie der Centurio auf einem Pferd saß. Normalerweise war das wirklich das Privileg des Centurios und höherer Offiziere sowie der Reiterei, deshalb verfolgte Scato recht interessiert den kleinen Disput zwischen dem Centurio und seinem Optio.


    Sim-Off:

    die normale infanterie reitet nicht sonderlich gerne und ich denke außerdem wäre es recht schwierig eine ganze Centurie auf Pferde zu setzen wenn auch die Ala noch einsatzbereit bleiben soll. pferde waren hauptsächlich offizieren und der reiterei vorbehalten.

    Nun schaute Scato den Centurio doch offen an. Er sollte dem Optio sagen wo es lang ging wenn es ein musste? Nun gut, für ihn war das ein offener Befehl den er auch befolgen würde. Natürlich würde er dem Optio keine Steine in den Weg legen oder ihn herausfordern, denn das könnte ihm selber mehr schaden als dem Optio, aber wenn etwas vorfiele, dann würde er das tun was ihm der Centurio gerad gesagt hatte:


    "Wie du wünscht Centurio. Ich werde mich zurückhalten aber einschreiten sollten sich Probleme abzeichnen. Du kannst dich auf mich verlassen."

    Die Soldaten warteten den Befehl ihres Optios ab und salutierten daraufhin wie es sich gehörte. Kurz darauf verstreuten sich die Milites noch einmal kurz alle um den dringensten Geschäften, sei es auf der Latrina oder sonst wo nach zugehen um sich dann schlussendlich wieder vor dem Haupttor zu sammeln.

    Scato tat wie ihm befohlen und trat zusammen mit den Anderen wieder zurück ins Glied. Aufmerksam hörte er den weiteren Worten des Centurios zu. Er war zufrieden. Er hatte die Zeit als Probatus nun offiziell überstanden und war damit vollwertiges Mitglied der Legio. Zudem versprach die Patroullie entlich etwas Abwechslung zum doch recht langweiligen Lagerleben.

    Ein leichtes Strahlen schlich sich in die Augen von Scato und er konnte auch ein kleines Lächeln nicht unterbinden, welches er dann aber sofort unter Kontrolle brachte um dem Centurio zu antworten:


    "Natürlich wäre ich in der Lage diesen Posten zu deiner Zufriedenheit auszufüllen Centurio. Ich würde dich sicherlich nicht enttäuschen. Darauf hast du mein Wort als Ehrenmann und Iulier."


    sagte Scato nicht ohne Selbstbewusstsein und Stolz über seinen traditionsreichen Familiennamen.