Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Natürlich. Er hatte mich zu einem Abendessen am morgigen Tag eingeladen, vielleicht wäre er dann auf dich zu sprechen gekommen. Sicher konnte Macer verstehen, dass Dolabella zunächst einmal nicht von seiner kompletten Familie erzählt hat, dennoch nahm er es ihm ein wenig übel, dass er seine wunderbare Tochter unerwähnt lies.


    Hast du da gerade ein wenig Ironie mitschwingen lassen? Teilst du die Pferdebegeisterung nicht mit ihm?

    Nachdem Macer die bisher freudigste Nachricht in seinem Leben bekommen hatte, machte er sich gleich auf, um sich bei dem Mann zu bedanken, der dies alles erst möglich gemacht hat.


    Salve, Senator Octavius Macer wünscht den Hausherren Germanicus Sedulus zu sprechen.

    Leider kam von Faustina, so hieß diese Schönheit also, nur die triviale Antwort auf seine Auffäligkeit.


    Er konnte nicht lange darüber nachdenken, denn schon nannte sie ihren Namen. Zunächst fiel der Name Tiberia, Macer krampfte leicht, hatte er doch die letzte "Beziehung" mit einer Tiberia erst verkraftet. Sollte er sich wirklich wieder auf eine Patrizierin einlassen oder doch von Anfang an Abstand halten? Ihre darauffolgenden Worte erübrigten seine Überlegung, ihr Vater war niemand anderes als Dolabella, seinen frisch gewonnen Freund und Helfer.


    Das gibt es nicht...Du bist die Tochter von Dolabella? Er ist mir ein guter Freund geworden, ich wusste ja nicht, dass er eine Tochter hat. Es ist mir wirklich ein großes Vergnügen dich kennen zu lernen, Faustina. Schnell machte er eine leichte Verbeugung als Wertschätzung ihrer Person.


    Kommst du also auch frisch aus Griechenland? Oder bist du in Italia geblieben? Sie hatte seine Interesse für sie nur verstärkt.

    Macer erzielte genau das, was er in seinem wahnsinnigen Unterfangen vorhatte. Die Fremde reagierte nämlich nicht säuerlich oder osgar angwidert, nein, sie antwortete frech mit einem Lächeln, worauf Macer gern mit einstimmte und sich vor ihr aufrichtete.


    Woran machst du das fest? Sicher meinte sie seine Größe, doch in seinem Herzen, das allmählich wieder normal schlug, hoffte er auf eine andere, gefühlvollere Antwort.


    Aber entschuldige meine stumpfe Art, ich bin Senator Faustus Octavius Mace. Mit wem habe ich denn hier die Ehre? Doch nicht etwa eine Gesandtin Venus`

    Nein, es ist wirklich schön, dass du wieder in Rom bist. Doch der Alltag ruft. Macer stand mit Victor auf, die Sklaven kamen und räumten langsam ab.


    Dann bis später Victor. Ich wünsche dir einen schönen Tag!

    -Sie hat herübergeschaut, ja ganz eindeutig- Macer´s Herz schlug höher, vielleicht war es doch nicht so falsch sie anzusprechen. Vielleicht war sie an ihm genauso interessiert, wie er an ihr.


    Leider trafen sich ihre Blicke zunächst nicht, dies würde sein Mut steigern können. Er war nun an ihr vorbei, doch schon gleich drehte er sich wieder um und befand sich nun hinter ihr. Ihre schönen langen dunkelblonden Haare glänzend in der Sonne, elegant schritt sie geradeaus.


    Sie sah danach aus, als ob sie mit ihren Blicken jemanden suchen würde, war es etwa er selber? In Macer´s hand befanden sich immer noch das süße Gebäck, er brauchte schnell ein Thema, eine Idee, wie er sie ansprechen sollte...


    Seine Schritte wurden schneller, gleich hatte er sie eingeholt. Er war nun genau hinter ihr, sie könnte seinen Atem spühren, hoffentlich erschreckt Macer sie nicht.


    Salve. Er hatte sie von der Seite angesprochen, wie plump, sie musste sich erschrecken. -Ich Tollpatsch, sag schnell etwas, sonst rennt sie weg- Kann es sein, dass du mich mit deinen Augen verfolgt hast? Ich wollte doch nur einmal nachfragen, ob dies an dem süßen Gebäck liegt oder dem Herren, der es trägt. Konfrontation, ja das war es, mehr als daneben gehen konnte es nicht. Früher wurde ihm zu wenig Selbstbewusstsein hinterhergesagt, diesmal wollte er das Gegenteil beweißen.


    Mit einem strahlenden Lächeln, hob er die Schachtel mit dem Gebäck vor die fremde Frau.

    Der Rüffel seines Onkels löste in Macer Scham aus. Zum glück ritt dieser nicht weiter auf ihm herum und machte ein Angebot, das Macer einfach nicht abschlagen konnte.


    Du willst mir dort wirklich eins schenken? Das wäre doch nicht nötig gewesen, doch ich nehme selbstverständlich an. Die Freude darüber war groß, insgeheim hatte er natürlich mit solch einer Geste geliebäugelt, doch erwarten konnte er es nicht.


    Dann sollten wir nun anstoßen auf deine Rückkehr und auf eine freudige Zukunft hier in der Casa Octavia! Er nahm sein Becher, um mit Victor anzustoßen. Es wurde langsam Zeit, dass sie sich um ihre normalen Alltagstätigkeiten kümmerten, so schön das Wiedersehen auch war.


    EGO, FAUSTUS OCTAVIUS MACER, HAC RE IPSA DECUS IMPERII
    ROMANI ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, FAUSTUS OCTAVIUS MACER, OFFICIUM SENATORIS IMPERII ROMANI ACCEPTO, DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, FAUSTUS OCTAVIUS MACER, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, FAUSTUS OCTAVIUS MACER, OFFICIIS MUNERIS SENATORIS ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO MUNUS SENATORIS UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.

    Die Nacht verlief unruhig, Macer konnte nur schlecht schlafen, die Nervosität saß ihm in den Knochen. Erst als er die heiligen Hallen des Senats betrat, konnte er sich letzendlich wieder sammeln und sich auf seine kleine Ansprache, seine erste als Senator, konzentrieren.


    Artig wartete er hinter dem Consul, bis dieser in aufrief und er vortreten durfte um eine kurze Rede und vorallem den Eid abzuleisten.


    Patres conscripti, ein langer Weg findet heute sein Ziel. Es war das große Ziel in meiner Karriere hier heute vor euch stehen zu können. Endlich habe ich den begehrten Purpurstreifen um meine Brust, der viel Verantwortung mit sich bringt, die ich versuchen werde zu erfüllen. Das alles wäre nicht ohne euch gegangen, eure Stimmen bei den Wahlen brachten mich erst soweit. Dafür danke ich euch und besonders meinem Patron, der sich stets für mich eingesetzt hat.


    Danke, patres!


    Nachdem er geendigt hatte, legte er seine Hand auf die Brust und sprach den Eid

    Stolz glitt Macer über den heutigen Markt. Er hatte die Tunika an, die einem Senatoren würdig war. An seinem Finger glänzte der neue Ring in der Sonne und spiegelte sein strahlendes Lächeln. Auch die anderen Senatorenabzeichen waren an ihm zu sehen. Er wollte es nicht verheimlichen, jeder sollte seine Erhebung zum Senator sehen können.
    Nachdem es am Tag zuvor ein langer Abend wurde mit einigen Gästen und ersten Klienten, war er zwar noch etwas müde, doch trotzdem wirkte er frisch wie lange nicht mehr. Freudig schlendert er zu einem Stand, an dem die süßesten Leckereien des Marktes angeboten wurden.


    Leider war die Schlange sehr lang, sodass Macer Zeit hatte, sich ein wenig umzuschauen. Er sah kaum ein ihm bekanntes Gesicht, nur die verschlafenen Gesichter einiger Mütter und Sklavinnen. Sein Blick blieb an einer sehr jungen hübschen Dame hängen, die sich anscheinend mit ihrer Sklavin unterhielt. Sie machte einen sehr gepflegten Eindruck, ihre Abstammung war wohl patrizisch. Macer versuchte weiterzuschauen, doch immer wieder blieb er an ihr hängen. Irgendetwas magisches sah er an ihr, hübche Frauen waren nicht selten, doch diese war etwas anderes, neues...und doch vertrautes.


    Sie schaute zu ihm hinüber, schnell drehte er seinen Kopf - Hoffentlich hatte er nicht all zu lang hingeschaut, wie peinlich das nur wäre -. Die Schlange vor ihm wurde immer kürzer, gleich würde er an der Reihe sein, doch was dann? Zu ihr rübergehen? Er war doch eher der schüchterne Typ, doch der dicke rote Streifen auf seiner Brust lies ihn deutlich selbstbewusster werden als ihm recht war.


    Er kaufte einige Schalen mit süßem Gebäck und machte kehrt, er wollte in ihre Nähe, sie von nähern betrachten. Im ersten Moment war er zu feige sie anzusprechen, weshalb er relativ Nahe an ihr vorbeiging und nur kurz seinen Blick zur Seite schwenkte. Doch schon kurz danach drehte er ein und war entschlossen sie nun kennen zu lernen, mehr als peinlich konnte es nicht werden...

    Es war Marcus Octavius Maximus. Allerdings war ja dieser bereits seit einiger Zeit verschollen, sein Tod war deshalb nicht all zu tragisch. Auch wenn sich dies ein wenig kalt und vielleicht bösartig anhörte, für Macer war es kein wirklicher Verlust, schon gar nicht, da er Maximus nicht einmal kannte.


    Ich habe alle deine Länderein mit größter Freude verwaltet, doch meine Verbundenheit zu Ostia trieb mich in der Tat vorwiegend auf die dortigen Grundstücke. Also würde ich sagen, dass ich die dortigen am schönsten fand.

    Da wir nicht die Patria potestas besitzen muss ich dir in der Tat Recht geben. Dennoch glaube ich daran, dass wir sie in einem intensiven gespräch davon überzeugen könnten, zunächst noch ein wenig zu warten. Zumindest glaubte das Macer, er kannte Varena ja bereits ein wenig und sie wirkte immer recht gehorsam und auch brav.


    Ich habe mich gern um deine Grundstücke gekümmert, in der Zwischenzeit habe ich selber welche geerbt, sodass ich als Senator schon genügend Ländereien besitze. Er wollte Victor nicht um welche bitten, weshalb er über das Erbe sehr froh war. Vielleicht war sein Onkel aber spendabel und würde ihm das ein oder andere doch überlassen... ;)

    Es war mir eine große Ehre dich persönlich kennen gelernt zu haben und ich werde mich stets bemühen meine Aufgaben pflichbewusst zu erledigen. Macer erhob sich wieder und ging in Richtung Tür.


    Vale, Imperator. Er verlies den Raum und nickte draußen dem Schreiber kurz zu, damit dieser wusste, dass er fertig war.

    Die Verteidigunsrede war wirklich gut, das musste Macer neidlos anerkennen. Immerhin stand ihm auch kein Ungeübter gegenüber. Trotzdem versuchte er sich nicht beirren zu lassen und sachlich die Beweislage zu erläutern.


    Nach nun längeren Pausen, möchte ich zunächst noch einmal an die Worte der Verteidigung erinnern, bevor ich sie dann mit Beweisen widerlege.
    Zunächst einmal möchte ich ihm zustimmen, dass Senator Decimus Livianus ein großer Römer ist, dem viel Respekt gebührt. Trotzdem sollte solch ein Status nicht vor dem römischen Recht schützen, auch ein Senator hat sich an sie zu halten.


    Ich möchte nun mit dem ersten Fall beginnen:
    Decimus Mattiacus hat zwar richtig erörtert, dass die Verleihung des römischen Bürgerrechts nach einer Adoption fast schon zwingend ist, doch hat er sich nicht genau vor Augen geführt wie die der Ablauf vor dem damaligen Praetor ablief.
    Macer nahm nun das Dokument heraus, auf dem die Verleihung des Bürgerrechts stand. Er hob es hoch und zeigte es dem Publikum. Hier habe ich das Dokument, dass Appius Tiberius Iuvenalis das Bürgerrecht gewährt und die Adoption zur Gens der Quintilier erwähnt. Er überreichte es den Iudices. Es geht hier um eine Unachtsamkeit, die auch mein geschätzer Kollege übersehen haben muss. Auf diesem Dokument wird dem Appius Tiberius Iuvenalis das Bürgerrecht zugesprochen und nicht dem, nach der Adoption umbenannten, Appius Quintillius Promotus. Damit ist eindeutig bewiesen, dass der Praetor das römische Bürgerrecht an einen Freigelassenen überreicht hat.
    Die Frage nach dem Vorsatz ist nicht ganz einfach. Faktum ist aber, dass der Praetor mit dem römischen Recht vertraut war und gegen dieses verstoßen hat.

    Nachdem er geendigt hatte, ging er zu seinem Tisch und trank einen Schluck, dann kam er noch auf den zweiten, viel schwierigeren Fall zu sprechen.


    Nun zum zweiten Fall, der Adoption des Decimus Serapio. Mein Gegenüber mag hier Recht haben, die Adoption ist ein ziviler Prozess. Trotzdem würde ich Cod.Iur §11 soweit auslegen, um es auch in zivilen Dingen einzubringen. Es ist Sache der Iudices zu entscheiden, inwieweit bei der Adoption ein "Kläger" existiert. Fakt bleibt, dass der Praetor und der adoptierte Sohn bereits zuvor verwandt waren.


    Er konnte leider nicht mit anderen Fakten kommen oder ein Beweisdokument auf den Tisch knallen. Gespannt schaute er nun zur Veteidigung, er selber hatte zunächst einmal geendigt.

    Ich verfüge nicht die patria potestas. Leider, trotzdme hatte er eine Verantwortung für sie, die er auch sehr ernst nahm. Ihre Mutter schickte mir ein Brief, in dem sie mich beziehungsweise auch dich darum bat, sie zu beschützen und somit vor Fehlern zu bewahren...Dieser Verus hat sie erst zwei mal gesehen, wieso sollte das also wahre Liebe sein, die mit einer Heirat bekräftigt werden muss?
    Auch wenn Macer noch jünger war, er wusste zumindest dass Liebeleien numal blind machen und nicht immer in einer Hochzeit enden sollten.


    Deine Einstellung würde ich nur zu gern übernehmen. Doch mir liegt viel an einer intakten Familie und ich möchte solch eine auch unbedingt gründen. Die Zukunft wird es bringen... Inzwischen war Macer weitesgehend gesättigt, sodass er seinen Becher nahm und sich ein wenig zurücklehnte.


    Wann gedenkst du, deine Ländereien wieder zu übernehmen? Es ist ja immerhin viel Arbeit

    Ad
    Germanica Calvena
    Casa Quintilia, Mogontiacum
    Provincia Germania




    Salve Calvena,


    Catiena´s Besuch ist für dich wohl genau so überraschend, wie für mich ihr Kommen in Rom. Sie ist eine Weltenbummlerin und ich wollte sich nicht weiter daran hindern. Und wie es scheint, war es nicht schlecht, dass sie dich aufgesucht hat.
    In Rom ist alles ruhig, meine Zeit als Quaestor ist leider auch schon rum. Im Moment versucht mein Patron meine Ernennung zum Senator durchzuringen. Wenn dies gelingt, musst du mir versprechen nach Rom zu kommen, um mit mir zu feiern. Du weißt welche Freude du mir damit machen könntest.


    Was den Praefecten angeht, bin ich im Moment noch sehr vorsichtig. Ich denke, man sollte ihn nicht als Feind haben, zumindest so lange nicht, wie man etwas braucht. Als Senator hätte ich mehr Freiraum und könnte mich ihm zumindest versuchen entgegenzustellen. Es ist eigentlich wahnsinnig sich ihm in den Weg zu stellen, trotzdem könnte ich Claudia Romana vielleicht ein wenig unterstützen, vielleicht ist mein Wort etwas mächtiger.


    Wenn du ein paar gute Argumente dafür hättest, darfst du sie mir gerne schreiben.
    Lass bald von dir hören und fühle dich arg gedrückt.



    Vale,


    Faustus Octavius Macer





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