Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Vielen Dank, ganz meiner Seits. Du möchtest dich also hier in Rom verweilen. Die Casa steht dir zur Verfügung.


    Er war höchst erfreut, dass er nach Catiena gleich noch einen zweiten Octavier in Rom kannte. So waren sie dann nicht mehr ganz allein, wenn er auch selber bald schon vielleicht wieder weg war.


    Du warst schon in Germania? Was hast du denn bisher im Leben so angestellt?

    Die einzigste weibliche Schülerin meldete sich zu Wort und als Seiana, so hieß sie doch gleich, mit ihrer Frage herausrügte zuckte Macer kurz mit den Augenbrauen. Die Teilnehmer oder zumindest die Decimerin waren offenbar schon durchaus mit der Stoa bekannt, sonst könnte sie nicht solch ein Wissen haben.


    Ein sehr interessanter Einwand, der mir zugleich die Möglichkeit gibt, euch den Sinn der Unterscheidung in drei zeitliche Abschnitte näher zu bringen. Der Selbstmord wird vorallem von den älteren Stoiker als Eigenschaft eines Weisen beschrieben, zudem wir aber erst später kommen werden. Die jüngeren Stoiker, zu den auch Epiktetos gehört, haben die stoischen Gedanken nicht komplett übernommen, auch Seneca hatte seine eigene Auslegung, sodass diese individuell auch den Selbstmord mehr oder weniger in den Mittelpunkt drängen können beziehungsweise konnten. Es war schwer Seiana eindeutig zu antworten, zumal er nicht wusste, in wie Weit sie die Stoa kannte.


    Wenn keine weiteren Fragen sind, dann können wir ja mit den Grundgedanken in der Stoa fortfahren. Dabei werden wir feststellen können, dass es Varianten der stoischen Lehre gibt. kurz blickte er sich um, ob alle mit dem Fortgang einverstanden sind....

    Nachdem er Varus geantwortet hatte, hielt es keinen der Weißen noch auf den Sitzen. Alle standen sie und konnten zuschauen, wie Felix sich bis zur letzten Kurve endlich an die Spitzenposition rangekämpft hatte und abgebrüht wie er ist noch vorbei ging.


    Es war unglaublich für Macer, sein zweites Rennen, das er überhaupt als Weißer erlebte und schon der zweite Sieg...

    Sieeeeeg!!
    Sieeeeeg!!!!


    Feeeelix, Wuuhuuuh!

    Macer erkannte unter den fün Schülern drei Bekannte Gesichter, die sich allesamt auch sofort meldeten. Die anderen beiden, darunter auch eine sehr hübsche junge Dame, waren stumm, doch immerhin auch anwesend.


    Sim-Off:

    Kann jetzt auf euch nicht warten, Seiana und Vala. Ich bitte um Entschuldigung :)



    Dann können wir ja beginnen. Macer erhob sich von seinem Stuhl, um besser und vorallem bewegend zu unterrichten. Es war seine erste Stunde, hoffentlich würde sie sofort ankommen.


    Zunächst einmal herzlichen Willkommen in dem Cursus, in dem ich versuchen werde euch die Denkweise der Stoiker näher zu bringen. Vielleicht kennt der eine oder andere von euch bereits die Grundzüge dieser Philosophieschule, doch möchte ich euch allen die Chance geben die Stoa von Grund auf zu verstehen.
    Kurz schaute Macer seine Schüler an, damit er sich vergewissern konnte, dass auch alle ihm zuhörten.


    Beginnen wir also mit der Gründung der Stoa: Wir schreiben das Jahr um 300 v.Chr. Zu dieser Zeit blühten die Philosophieschulen und ihre Zuhörer waren kaum noch unterzubringen. In dieser Zeit entstand auch eine völlig neue, für viele unverständliche Lehre, die Stoa.
    Es war das Jahr 333 v.Chr. als der Grieche Zenon in Kition auf Zypern die Welt erblickte. Er hatte lediglich eine durchschnittliche Ausbildung und wurde Kaufmann. Durch ein Schiffsunglück trieb es ihn nach Athen, wo er sich dann niederlies. Er schloss sich dem Zyniker Krates von Theben an und studierte die Lehren des Sokrates. Allerdings konnte keiner der Lehren ihn völlig überzeugen, so entwickelte er eigene Gedankengänge und schließlich sogar eine ganz eigene Lehre, die Stoa.
    Der Begriff "Stoa" bedeutet etwa "bemahlte Vorhalle" und beschreibt den Ort, an dem er seine Schüler unterrichtete. Es war die Markthalle auf der Agora auf dem Marktplatz von Athen.
    Zenon unterrichtete dort bis zu seinem Tod 260 v.Chr., den er selber eingeleitet hat. Dies solltet ihr im Hinterkopf behalten, es ist nämlich kein Zufall, sondern ein Grundgedanken für die Stoiker.


    Macer machte eine kleine Pause, um dann fortzufahren.


    Mit dem Tod von Zenon ging die Lehre der Stoa nicht unter, denn er hatte seine Schüler gut unterrichtet, sodass diese sein Amt als Schulleiter übernehmen konnten.
    Dabei unterteilen die Stoiker ihre Geschichte in drei Teile, die jeweils durch herausragende Persönlichkeiten bestimmt wurden: Zu den sogenannten älteren Stoiker gehörte neben Zenon sein Nachfolger Kleanthes von Assos, der die Leitung von 262 bis 232 v. Chr.übernahm und Chrysippos von Soli, Schulleiter von 232 bis 204 v. Chr. Insbesondere Chrysipp ist zu merken, da dieser die meisten Schriften verfasste, die wir kennen und so maßgeblich an der Entwicklung der Lehre der Stoa beteiligt war.
    Ihnen folgten die mittleren Stoiker, unter denen Panaitios von Rhodos zu nennen ist. Er war das 7. Schuloberhaupt, nämlich von 129 bis 109 v. Chr. Seine ausgesprochen freundschaftlicher Haltung zu uns Römern brachte durch seine geschickten Verbindungen schließlich die Lehre der Stoiker zu uns. Es kam zur Etablierung der stoischen Philosophie in der höheren römischen Bildung.
    Diesem folgten dann die jüngeren oder auch römischen Stoiker. Darunter der bereits verstorbene Lucius Annaeus Seneca und der noch heute lebende Epiktetos. Dieser ist ein ehemaliger Sklave und lehrt nun als Freigelassener diese Lehre*.


    Damit hatte Macer geendigt, die Teilnehmer hatten sich eine kleine Pause verdient, bevor es dann am Mittag weiter gehen sollte. Vielleicht hatte auch einer der Schüler noch eine Frage, die er nun stellen könnte.



    Sim-Off:

    * Zu den jüngeren Stoiker zählt man auch noch den Kaiser Marc Aurel. Der ist allerdings in diesem IR noch nicht einmal am leben, dennoch ist er für die Stoiker und die Prüfung wichtig :D.
    Zudem ist es somit bemerkenswert, dass unter den anerkannten Stoiker sowohl ein ehemaliger Sklave, als auch ein römischer Kaiser waren (Wichtig!).


    Hätte Macer etwas im Mund gehabt, hätte er das jetzt sicher ausgespuckt. Sedulus musste an diesem Tag wirklich sehr gut gelaunt sein, solch eine direkte Frage kam selten von ihm. Ehm...wenn die richtige...ich hoffe bald!
    Dann stoß zum Glück auch seine Braut Serrana dazu, wodurch sie von dem Thema glücklicherweise abkamen. Salve Serrana, ihr seit ein tolles Paar.


    Dann machte er auch schon anstalten weiter zu gehen, denn er wollte natürlich auch Calvena grüßen. Er zog leicht an Catienas Arm, die dann auch ihm sofort folgte. Bis sie sich zum zweiten Brautpaar durchgerungen hatten dauerte es ebenfalls eine Weile. Gleich sollte die Zeremonie beginnen, weshalb sich Macer kurz fasste. Salve Calvena. Heute ist es endlich soweit, ich freue mich so für dich. Du kennst Catiena bereits, sie ist heute meine Begleitung.

    Der Sklave brachte den Octavier ins Atrium und bat ihn noch einen Moment zu warten.


    Dann kam auch schon Macer, von der freudigen Nachricht erneut einen Octavier begrüßen zu dürfen beflügelt. Salve, Octavius Macer. Du bist auch ein Octavier...?

    Als er Varus entdeckte machte Macer eine freudige Geste und reichte ihm die Hand. Salve Varus. Schön dich zu sehen. Ein Sieg wäre natürlich sehr schön, hoffen wir, dass Felix fit ist!


    Doch der Rennverlauf ging alles andere los, wie Macer sich das erwünscht hatte. Felix hielt sich zwar sehr gut, doch noch war er immer hinter dem Roten und kam einfach nicht vorbei. Zum Glück war das Rennen nur zur Hälfte vorbei und der Fahrer der Weißen hatte ein exellentes Stehvermögen...

    Erleichtert nahm Macer die Antwort von Catiena zur Kenntnis. Zufrieden schaute er zu Centho und meinte trocken. Damit wäre die Angelegenheit geklärt. Kann ich noch etwas für dich tun, Centho?

    Ist nicht so schlimm, wenn du von der Politik wenig Ahnung hast. Das lernt man mit der Zeit.
    Macer konnte in Catienas Gesicht die Enttäuschung ansehen, als sie von seinem Weggang hörte, auch wenn dieser nicht für immer war. Es ist wirklich weit, doch werde ich auch wieder zurückkommen. Und natürlich werden wir schreiben.


    Ihr vater war also Octavius Avitus, sehr interessant. In diesem Moment konnte er nicht anders als mit seiner Frage herauszuplatzen. Denkst du denn schon an eine Hochzeit? Du bist jung, hübsch und zudem auch im Ordo Senatorius. Das macht dich interessant, auch für Senatoren... Sicher war dies ein wenig oberflächlig gedacht, doch musste er auch mal an die Zukunft der Familie denken und bei ihm selbst sah es auch noch nicht besonders gut aus.


    Mein Weggang bedeutet nicht, dass du keine Aufgaben erledigen kannst. Die Casa wird dir sicher einiges an Zeit abverlangen. Außer du möchtest raus aus Rom...vielleicht ein wenig weg... Eine etwas komische Idee, die er da fast aussprach. Catiena konnte sich wohl denken, was er da meinte.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Dann trat Octavius Macer einer seiner Klienten mit einer hübschen Begleitung auf ihn zu. Ob es wohl seine neue Liebschaft war? Er würde sie ihm mit Sicherheit noch vorstellen.


    Salve Octacius Macer, schön dich zu sehen. Hmm aufgeregt, ein klein wenig vielleicht. Willst du mir deine Begleitung denn nicht vorstellen? Ist es deine neue Freundin? ;)


    Fragte Sedulus frei heraus und zwinkerte ihm dabei fröhlich zu.


    Macer lachte laut los, seine Freundin...Als er sich wieder etwas gefasst hatte musste er zugeben, dass Catiena durchaus eine gute Partie sein würde, wenn da nicht die Verwandtschaft wäre. Vielleicht könnte er ihr aber zu einer guten Männerpartie verhelfen, irgendwann.


    Nein,Nein. Diese junge Dame ist eine ferne Verwandte von mir, Octavia Catiena. Sie ist frisch nach Rom gezogen und begleitet mich heute.

    Macer hörte dem Bericht des zuständigen Centurio zu und nickte zufrieden. Centurio Licinus hat die Aufräumarbeiten zu genüge beschrieben und ich habe dazu nichts mehr zu sagen, allerdings noch zur aktuellen Situation in der Verwaltung, auch wenn das uns ja relativ egal sein kann. Es ist notwendig, dass sich in Mantua endlich wieder ein aufrichtiger Duumvir einfindet mit dem wir solch Aufgaben im Einklang lösen können... Damit stimmte er indirekt natürlich dem Antrag des Centurio zu, einen Bericht darüber nach Rom zu schicken.


    Als nun das Thema der Verletzungen zur Sprache kam verstummte Macer wieder. Noch wusste er nicht, ob die Frau, von der er schon gehört hatte, überlebt hat. Gespannt blickte er zu Licinus...

    Am Morgen des Kursbeginns fand sich Macer schon sehr früh ein, um die letzten Vorbereitungen für seinen Cursus zu treffen. Er war ein wenig nervös, als die ersten Schüler eintrafen. Nach und Nach waren diese auch vollständig, sodass Macer dann auch die Anwesendheitsliste durchgehen wollte.



    Er las die Namen nacheinander vor, die auf seiner Wachstafel standen und wartete ab, dass diese ein kurzes Erkennungszeichen von sich gaben.



    Decimus Annaeus Varus


    Titus Duccius Vala


    Lucius Flavius Furianus


    Decima Seiana


    Iullus Quintilius Sermo

    Zitat

    Original von Octavia Catiena...


    Am Tag vor der Hochzeit war in der Casa Octavia an Ruhe nicht zu denken. Die beiden einzigsten Gensmitglieder in Rom waren eingeladen und so versuchte sich auch Macer dezent heraus zu putzen. Er wollte nicht all zu stark im Schatten von Catiena stehen, die wirklich eine Schönheit war.
    Morgens musste Macer eine ganze Weile warten, bis auch die Dame des Hauses fertig war. Er, mit seiner schönsten Toga bekleidet, führte dann Catiena in die Casa Iunia, wobei ein kleiner Kommentar zu ihr nicht ausfiel. Hübsch siehst du aus, so können wir uns bei der Hochzeit blicken lassen!


    In der Casa Iunia war schon einiges Los, es fiel Macer schwer den Überblick zu bewahren. Die Aufregund seiner Cousine steckte ihn an, es war schließlich die Hochzeit seiner besten Freundin und zusätzlich noch die seines Patrons. Diesen wollte er auch sofort finden und grüßen, soweit sich dies überhaupt zu schaffen war. Ich kann dir gerne ein paar meiner Bekannten zeigen, aber zunächst suchen wir mein Patron, Quintus Germanicus Sedulus...


    Diesen fand er ein wenig später auch, im Schlepptau Catiena. Salve Sedulus, bist du schon aufgeregt?

    Nachdem der Decemvir Catiena über den Tod infomiert hatte, wollte Macer auch nicht weiter daürber sprechen, inwieweit der Tod tragisch sei.


    Vielmehr überlegte er kurz, wie er das Erbe verteilen würde. Da Catiena noch nicht lange in Rom war, hatte diese wohl weniger Erfahrung von solchen Dingen. Ich möchte dir nicht ins Wort fallen Catiena und unterbreche mich, wenn du anders denkst. Doch finde ich, wir sollten das Erbe verteilen, wie wir es für angemessen empfinden und nicht, dass jeder die Hälfte erhält.


    Kurz wartete er, dann sprach er weiter. Über meine finanziellen Hintergründe mache ich mir keine Sorgen. Die Betriebe sind für mich uninteressant und auf Dauer ein Problem, weshalb ich folgendes vorschlage: Ich erhalte das Land und du nimmst das Geld, die Waren und die beiden Betriebe...

    Als Catiena über das Tribunat sprach stutze Macer kurz über die Auskunft von seiner Freundin Calvena. Da kann ich Calvena nicht ganz zustimmen. Die Arbeit war hart, ich habe aber sehr viele neue Erfahrungen machen können. Das Volk war dabei aber relativ unwichtig, ich bin ja schließlich im Castra und kann nicht einfach so aufgesucht werden. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, Catiena schien ein wenig dem Stadtleben hinterher zu hinken, das erinnerte ihn ganz an seine eigenen Anfänge in Rom.


    Ich strebe die Quaestur an, genauer den Quaestor pro Praetore. Dabei würde ich nach Germania reisen und den dortigen Legaten unterstützen. Das würde im umkehrschluss heißen, dass ich erneut von Rom weggehen müsste. Seine Stimme klang weniger glücklich, doch innerlich wusste er, dass es die richtige Entscheidung war.


    Doch nun zu dir, erzähl mir über dich und deine Pläne.

    Der Sklave kam völlig aus Atem an der Casa an, im Gepäck eine böse Nachricht.
    Als er endlich Calvena fand hatte er kaum Luft zum sprechen. Herrin, die CU fühlt nicht zuständig...wir sollen... Er wurde wieder etwas bleicher, das "wir" machte ihn stutzig. Denn würde eine Bürgerin sich darum kümmern, nein, nein. Vielmehr aber ein Sklave. 8o