Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Für Macer war der Zeitpunkt gekommen sich zu Wort zu melden, nachdem ihm sein Namensvetter eine geeignete Vorlage bot. Geduldig wartete er bis ihm das Wort erteilt wurde.
    Ich unterstützte die Idee von Senator Purgitius, die Kernaussagen der Lex Fabia in die bestehenden Gesetze einzuarbeiten. Aus meiner Sicht sind hierzu keine großen Änderungen von Nöten. Schließlich lässt sich §79 des Codex Iuridicialis zur Freiheitsentziehung auch auf das wissentliche Versklaven von Freigeborenen und Freigelassenen anwenden. Das derzeitige Strafmaß von bis zu 8 Monaten halte ich für angemessen angesichts der üblichen Strafen auf andere Delikte die Leben und Freiheit betreffen.
    Das Recht auf die Freilassung von Sklaven ist durch die Lex Germanica Servitium dem Eigentümer vorbehalten. Entsprechend impliziert dies bereits, dass die Freilassung durch einen Dritten als Straftat zu werten ist.

    Er lies kurz seine Ausführungen wirken bevor er zu der, aus seiner Sicht, nötigen Änderung kam. Der einzigste Teil der Lex Fabia, der im bestehenden Gesetz unzureichend abgedeckt ist, ist das Strafmaß für letztgenanntes Delikt. Hier sollte geklärt werden, ob die unrechtmäßige Freilassung von Sklaven als Diebstahl von Eigentum gewertet werden sollte. Wenn dem so wäre, sollte §86 um einen Abschnitt über den Diebstahl von lebendem Eigentum mit entsprechend härterem Strafmaß ergänzt werden.


    Zufrieden lies sich Macer wieder auf seinen Platz nieder und wartete gespannt auf die Reaktion der anderen Senatoren.

    Ich denke der Schritt zur Praetur ist für viele von uns der letzte. So viele Patrizier wie wir gerade im Senat haben, wird es schwer für uns bürgerliche Senatoren das Konsulat zu begleiten. Welcher Bereich schwebt dir denn im Falle eines Wahlerfolges vor? Willst du über Peregrini oder Bürger entscheiden wollen?
    Bei all der Freundlichkeit verschwieg Macer seinen Zweifel an Centhos Kandidatur. Er selbst arbeitete seine gesamte Karriere daran, juristisch tätig zu sein, um später hieraus Vorteile bei der Wahl zu erlangen. Ein ähnlichen Plan schien sein Gegenüber aber nicht zu haben. Doch was hieß das schon bei all der Korruption und Blenderei, die es in Rom gab. Am Ende würde wohl ein glückliches Händchen bei der Auswahl von Unterstützern entscheidend sein.


    Während Macer Centho eine Liege zuwies und sich selbst nieder auf seine eigene niederließ, schloss er das Thema mit einfachen Glückwünschen ab. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass dir meine Stimme gewiss ist. Mögen die Bürger Roms dein Talent ebenso erkennen wie ich es tue. Er erhob hierbei seinen Becher voller Wein und stieß mit Centho an.


    Es ist mir wirklich eine große Freude, wieder hier in Rom zu sein. Schließlich kann man nicht ewig in der Vergangenheit umherirren. Die Pflicht ruft... Er belies es bei diesen Worten. Er wollte nicht über seine Vergangenheit sprechen. Viel eher wollte Macer über seine eigene Zukunft diskutieren, doch gleichzeitig Centho mit diesem Thema nicht überrumpeln.

    Macer hörte aufmerksam zu und machte sich gleichzeitig seine Gedanken.
    Da kann ich dir nur beipflichten. Die letzten Jahre waren schwierig für die Albata. Ich möchte offen mit dir sein. Wenn es nach mir ginge, würden wir unser Team erst einmal verjüngen. Deine Idee von einem Neuanfang kann ich nur gutheißen, aber macht es Sinn hierzu Fahrer kurz vor ihrem Ruhestand einzubinden? Mit Lusorix haben wir ja schon einen talentierten Nachwuchsfahrer, aber was ist mit den anderen...


    Macer freute sich zu hören, dass sich ein so junger Mann für den Verein einsetzte und auf eigene Faust voranbringen wollte. Mit etwas Unterstützung könnte er die Albata wieder konkurrenzfähig machen.


    Unabhängig von der Fahrersituation, gedenkst du mehr Verantwortung für die Albata übernehmen zu wollen? Schließlich werden in wenigen Minuten die Posten neu verteilt.


    In der Tat hatten sich inzwischen die meisten Mitglieder eingefunden, sodass bald die Wahl des neuen Domus beginnen konnte.

    Macer stutzte ein wenig über die dreiste Antwort des Pompeii, doch sah letztlich davon ab, diese weiter zu kommentieren. Stattdessen versuchte er das Gespräch auf das fachliche zu lenken.


    Als aktives Mitglied hast du dir sicher das letzte Wagenrennen angesehen. Ich selbst konnte diesem nicht beiwohnen, doch die Ergebnisse lassen nichts gutes vermuten. Wie siehst du die Situation um unsere Fahrer?

    Als Centho den Raum betrat, richtete sich Macer schnell auf um seinen Gast freundschaftlich zu empfangen. Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen war einige Zeit vergangen, doch rein äußerlich hatte sich sein Gegenüber kaum verändert. Erstaunlich, da er doch gerade mitten im Wahlkampf steckte.


    Salve Centho, ich freue mich dich hier empfangen zu dürfen. Was machen die Vorbereitungen zum Wahlkampf? Die Praetur ist ein Amt mit sehr großer Verantwortung, fühlst du dich demgegenüber gewappnet?

    Er konnte ihre Enttäuschung nicht übersehen und versuchte sich in Schadensbegrenzung.
    Meine liebe Flora, gräme dich nicht. Nur weil ich keine Stelle für dich habe, heißt das noch lange nicht, dass du zu Hause bleiben musst. Sei dir versichert, dass ich mich bemühen werde, dir deinen gewünschten Posten zu ermöglichen. Solange kann ich dir auch weiterhin nur raten, dich fortzubilden.


    Für Macer war das Thema damit durch. Eigentlich war er auch schon sehr müde und wollte am liebsten ins Bett. Doch er wollte den Abend nicht so enden lassen, weshalb er schließlich einwarf.


    Wie gefällt dir Rom soweit? Unabhängig von den Unruhen, natürlich...

    Macer war an diesem Tag zum ersten Mal seit seiner Rückkehr wieder in seine Senatorentracht geschlüpft, um endlich wieder aktiv am Geschehen Roms teilzunehmen. Ein paar seiner Kollegen staunten nicht schlecht, als sie ihn an den Toren des Senats wiedersahen; offenbar war seine Rückkehr noch nicht überall bekannt.


    Die meiste Zeit des Tages hielt sich Macer aktiv zurück, um erst einmal die Atmosphäre wirken zu lassen. Als dann aber sein geschätzter Kollege Iulius Centho das Wort ergriff, staunte Macer nicht schlecht über den darauf folgenden Inhalt. Natürlich war ihm dieses veraltete Gesetz vertraut, doch dessen Widereinführung hielt er für überflüssig. Er hielt sich mit seiner Meinung aber noch zurück, da der Kaiser das Wort ergriff.

    Wieso wollte sie nur der Familie dienen? Was war aus den Jungen von früher geworden, die sich voller Tatendrang nach Selbstverwirklichung sehnten. Er selbst hatte sich gerne nächtlich in Ostia umgetrieben, Gedichte gelesen und an seiner Rhetorik gefeilt. An das Wohl seines Onkels hatte er dabei nicht wirklich gedacht.


    Es ehrt mich sehr, dass du dich mir als Schreiber zur Verfügung stellen möchtest. Es schmerzt mir dir sagen zu müssen, dass ich zur Zeit keinen Bedarf hierfür sehe. Du bist eine wunderbare Person und sicherlich fähig für die Arbeit als Schreiber, sei dir dessen bewusst.


    Macer mochte es nicht Flora abzuweisen, doch es war nur richtig. Den wahren Grund konnte er ihr nicht mitteilen, er wollte sie nicht verletzen. So blieb ihm auch nur eine Möglichkeit, die Sache irgendwie zu retten.


    Ich habe allerdings einen Kollegen im Senat, mit dem ich mich gut verstehe. Ich könnte dich ihm vorstellen und vielleicht sieht er eine Verwendung für dich...


    Schnell trank Macer vom Wein, um eine peinliche Pause zu vertuschen.

    Macer war etwas überrascht, wie sehr seine Rückkehr gewürdigt wurde, verstand aber dessen Grund nach der kurzen Erklärung des Magisters. Er hatte über das Ableben seines Senatorenkollegen erst kürzlich erfahren und war geschockt. Er war in seinem besten Alter und keineswegs kränklich; eine Warnung daran, dass das Leben einem übel zuspielen kann.


    Der Verlust des Senators war nicht nur ein Übel für unseren Verein sondern für das ganze Imperium. Doch sollten wir jetzt nach vorne blicken und versuchen die Quadrivii wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Sei dir gewiss, dass es an finanziellen Problemen nicht scheitern soll.


    Er war sich bewusst, dass man von ihm eine großzügige Spende erwarten würde; dazu war er auch bereit. Er wollte sich aber erst noch etwas bedeckt halten und war deshalb dankbar, dass der Magister das Gespräch um eine Person erweiterte. Offenbar war dies ein neues Mitglied, sodass Macer erst gar nicht versuchte, sich an den Namen des jungen Mannes zu erinnern.

    Macer war an diesem morgen nicht der erste im Mitgliedsbereich der Factio, sodass schon einige andere vor Ort waren. Ein paar Gesichter erkannte er noch von früher; etwas Abseits stand aber ein junger Mann mit Hund, der ihm neu erschien.


    Salve werter Kollege. Verzeih mir wenn ich irre, aber du erscheinst mir neu hier. Ich bin Senator Faustus Octavius Macer, langjähriges aber leider etwas passives Mitglied. Wie bist du zur Albata gekommen?

    Langsam füllte sich der Raum und Macer konnte den ein oder anderen wieder erkennen. Er war froh, dass keiner nach den Gründen seiner Abwesenheit fragte. Vielmehr schien sein Besuch geradezu herbeigesehnt worden.


    Egilius Denter, sei gegrüßt. Ich hoffe, dass du die Tumulte der letzten Zeit unbeschadet überstanden hast. Es ist mir eine große Freude wieder im Namen der Quadrivii tätigen seien zu dürfen. Wie steht es um den Verein?
    Ich selbst habe ein paar Reisen unternommen und leider feststellen müssen, dass so mancher Schrein dringende Pflege braucht. Worin mag das liegen? Fehlende Mitglieder oder doch das liebe Geld?


    Für Macer war klar, dass er seine frühere Position innerhalb Roms nur dann wiederherstellen konnte, wenn er Verantwortung übernahm. Wieso also nicht hier anfangen.


    Sim-Off:

    Kein Problem. Ich bewerbe mich hiermit schonmal Sim-Off als Magister. Wäre also schön, wenn das Sim-On debattiert werden würde.

    Ad
    Titus Pompeius Atticus
    Casa Pompeia



    Salve Atticus,


    Aufgrund der Leistungen unserer Fahrer, gibt es dringend Redebedarf. Deshalb wird ANTE DIEM XVIII KAL DEC DCCCLXVII A.U.C. (14.11.2017/114 n.Chr.) eine Mitgliederversammlung einberufen um die Zukunft der Factio Albata zu diskutieren. Die Anwesenheit der Mitglieder ist erwünscht.



    Vale bene


    Mamercus Bavius Silo,
    Dominus Factionis - Factio Albata

    Macer folgte der Einladung zur Mitgliederversammlung natürlich und erschien fast pünktlich am Vereinshaus der Quadrivii. Augenscheinlich war er aber der erste und machte es sich deshalb auf einem der Liegen bequem.


    Er war gespannt, welche neuen und alten Gesichter ihm heute begegnen würden.

    Am Tag nach seiner Ankunft, erledigte er nur die nötigsten Geschäfte und lies sich von einem seiner Schreibern das neuste von Rom erzählen. Erstaunlich, wie viel Tumult Macer in seiner Abwesenheit verpasst hatte; war es doch in den vorherigen Jahren ruhig gewesen.
    Am Nachmittag ging er ein paar Runden im Garten, um sich auf das Essen mit Centho einzustellen. Er war sich noch immer nicht sicher, was die nächsten Schritte sein sollten und er hoffte auf Klärung bei den Gesprächen mit seinem Senatorenkollegen.


    Am Abend lies er dann den Speisesaal herrichten und warf sich selbst in seine Toga. Ab jetzt präsentierte er wieder das Staatswesen Roms, das er nicht durch unpassendes Äußeres beschmutzen wollte.

    Nachdem Macer am Stadttor etwas länger aufgehalten wurde und auch sonst die Reise nicht ohne kleinere Schwierigkeiten mit den Pferden auskam, erreichte die Gruppe am Abend die Casa.
    Sie sah noch genau so aus, wie er sie damals in Eile verlassen hatte. Macer war sehr gespannt, all die alten Gesichter und Räume wiederzusehen.


    Sein erster Gang durch das Haus führte ihn aber in sein Zimmer, wo seine Diener bereits das Gepäck abgeladen hatten. Er setzte sich nieder, um ein paar wichtige Briefe zu verfassen. Anschließend lies er sich ein Bad ein und genoß die frische Abendluft Roms. Endlich war er wieder daheim.