Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Nervös wartete der Sklave auf eine Antwort des Urbaner, der sich unglücklicherweise viel Zeit lies. Sogleich näherte sich auch Macer, der seinem offenkundig unfähigen Bediensteten ungeduldig anblickte.


    Gibt es hier ein Problem? Ich denke meine Vorhut hat klar gemacht, wie eilig ich es habe. Man gewähre uns schnellen Durchlass!


    Mit Nachdruck wollte er die Wache zum Handeln bewegen...schließlich galt es noch eine Cena vorzubereiten.

    Nachdem Macer die letzten Tage mit Flora auf der Landvilla verbracht hatte, war es nun endlich Zeit wieder in das aktive Geschehen in Rom einzugreifen. Nur mit den nötigsten Dingen im Wagen und seinen engsten Vertrauten nähert sich Macer dem Stadttor von Roma. Er schickte einen Diener vor, um die Formalien zu klären.


    Salve! Senator Faustus Octavius Macer kehrt nach Rom zurück. Er hat es eilig, also lasst ihn schnell gewähren...
    Ungeduldig wartete der Sklave auf die Bestätigung des Urbaner.

    Macer war etwas überrascht von ihrem Tatendrang, doch gleichzeitig erfreut über ihre Vision von einer Welt in der Plebejer etwas zu sagen hatten.
    Leider hatte sie dazu aber keine konkreten Pläne, weshalb er etwas nachhelfen wollte.


    Da gibt es viele Möglichkeiten, auch als Frau einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es ist sicher von Vorteil, wenn du deinen noch jungen Geist in der Scholae Urbis fortbildest. So bist du für spätere Aufgaben gerüstet.
    Was diese konkret beinhalten, liegt zunächst in deiner Hand...

    Er machte eine kleine Pause bevor er fortfuhr.
    Es gibt die Möglichkeit sich der Religion zu verschreiben. Viele Frauen widmen ihr Leben den Diensten der Göttern. Doch mag dies eventuell nicht mit deinem Wunsch nach Familie vereinbar sein.
    Macer versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er selbst diesen Weg nicht einschlagen würde. Er wollte sachlich bleiben und Emotionen verbergen.


    Alternativ könntest du dich im Handeln versuchen. Du erwähntest vorhin, dass du gerne das Weingut wieder instand sehen willst. Nun, wieso nicht. Aber hierzu bedarf es einiger Studien und eine gereifte Persönlichkeit; nur am Geld soll es nicht scheitern.
    Zuletzt gäbe es noch das Arbeiten als persönlicher Schreiber. Ich habe als Senator die nötigen Kontakte, um dir eine Tätigkeit als solcher zu verschaffen.


    Sie selbst als Schreiberin einzustellen, kam Macer zunächst nicht in den Sinn.

    Gar keine schlechte Idee, das Weingut wieder in Schuss zu bringen. Doch wer sollte sich darum kümmern, geschweige denn das ganze überwachen?


    Bei der Antwort seiner Frage zog er die Augenbrauen nach oben.
    Ich verstehe Menschen mit Sinn für die Kunst sehr wohl. Und sei dir gesagt, dass es sehr wohl wichtig ist als Frau diesem Interesse zu folgen. Es mag sich ja für Frau von edlem Geschlecht in Rom gehören, ihr Verstand auszuschalten und sich als Schauobjekt durch die Stadt tragen zu lassen. Doch vergiss nicht, dass wir aus bodenständigem Hause stammen. Wir dürfen, und müssen sogar, unseren Verstand stets mittragen; denn nur so kann Fortschritt entstehen.


    Umsomehr war Macer dann aber über ihre Ziele für die Zukunft überrascht. Das erscheint mir aber ein sehr einfältiges Ziel zu sein. Glaubst du denn nicht, dass du für mehr bestimmt bist...
    Er hoffte ihr nicht vor den Kopf zu stoßen, doch wollte er der jungen Octavia gerne die Möglichkeiten eines erfüllten Lebens aufzeigen.
    Lass deinen Gedanken freien Lauf und sage mir, was du in deiner Zukunft siehst. Abgesehen von einem erfüllten Leben als Ehefrau...er schmunzelte sie fragend an.

    Flora hatte es sich indes auf ihrer Liege gemütlich gemacht und den Magen schonmal vorgewärmt. Sogleich lies Macer die restlichen Speisen hereinbringen und bediente sich selbst von den Platten, die ihnen gereicht wurden.
    Das ist in der Tat Wein aus der Gegend. Wir selbst haben aber schon lange keinen Wein mehr angebaut. Schade eigentlich. Er schlürfte ein wenig und genoß die Trauben. Es fühlte sich gut an, wieder in Gesellschaft zu sein und auch wenn Flora eigentlich noch sehr fremd war, fühlte es sich nach Familie an.


    Sprich ein wenig über deine Pläne, Flora. Was treibt die Jugendlichen von heute in Rom um? Geld? Religion? Oder einfach nur die Suche nach Abenteuern?
    Macer selbst war zwar noch selbst recht jung, doch fühlte er bereits eine Distanz zu jüngeren Menschen. Sicherlich hat das Aufwachsen im Bürgerkrieg die heutigen adulescentia verändert.

    Macer führte Flora in das praktisch eingerichtete Triclinum. In den letzten Jahren hatte sich keiner um die Renovierung gekümmert. Er selbst war ganz froh darüber, da es ihn immer wieder an die Herkunft der Gens erinnerte.


    Du kannst schonmal Platz nehmen. Ich muss mich für einen Moment entschuldigen.


    Sogleich kamen ein paar Sklaven mit Obst und Wein, während Macer schnell zu seinem Zimmer eilte, um sich eine ordentliche Tunika überzuwerfen. Auch wenn er eigentlich nicht auf Äußerlichkeiten aus war, sollte er doch seinen Stand in der Gesellschaft vertreten.
    Nach wenigen Augenblicken war er dann auch schon wieder nach unten geeilt, um neben Flora Platz zu nehmen.

    Ganz im Gegenteil, ich erfreue mich an jeglicher Gesellschaft. Das war zwar nicht die volle Wahrheit, doch empfand Macer es nicht für nötig, seinem Gegenüber sein Leid zu klagen. Darüber war er schließlich erst gerade hinweg gekommen. Jetzt galt es nach vorne zu schauen und da kam so ein informelles Gespräch in der Familie gerade richtig.


    Macer versuchte ein verständnisvolles Gesicht aufzulegen was ihm minder gut gelang, da sich zugleich seine Stirn in Falten legte. Was war das nur mit den Octaviern und dem Verweisen?
    Ich kann deinen Schmerz verstehen, Flora. Denn auch ich habe meine Familie verloren. Sei dir aber gesagt, dass wir Octavier zusammenhalten und füreinander einstehen. Du findest hier auf jeden Fall die nötige Ruhe. Wenn du magst, kann ich dir die Gegend zeigen oder wir reisen gar nach Ostia. Eine wunderbarer Ort, an dem ich jeden Winkel gut kenne...
    An seine Zeit in Ostia dachte er in der Tat gerne zurück. Er war aber schon lange nicht mehr dort gewesen, wieso also nicht die Gelegenheit nutzen.


    Ich würde vorschlagen, wir verlegen unser Gespräch ins Triclinum. Du musst sicher hungrig sein.

    Macer war überrascht von der Jugendhaftigkeit seiner Gegenüber. War sie denn alleine gereist? Vielleicht von ihren Eltern weggelaufen?
    Salve Flora. Ich bin Faustus Octavius Macer, Neffe von Gaius Octavius Victor. Seine Eltern brauchte er nicht erwähnen, da sie nur wenig Bekanntheit erreichen konnten.


    Er musterte die junge Octavia etwas. Sie hatte keinerlei Ähnlichkeit mit einem anderen Gensmitglied, das er kannte. Vielleicht entsprang sie dem Stamm von Curianus? Ich entschuldige mein Unwissen, aber wie kommt es, dass wir uns noch nicht begegnet sind?


    Während er gespannt auf eine Antwort wartete, nickte er einem nahestehenden Sklaven zu damit dieser im Triclinum ein wenig Essen bereitstellen würde. Dabei fiel auch ein Blick auf seine Toga, die er wohl schon längst mal hätte waschen lassen sollen. Etwas beschämt drehte sich Macer zur Seite, um die schlimmsten Stellen zu verdecken.

    Der Sklave hob seine Augenbrauen. Hatte er richtig gehört? Eine Octavia?...eine Octavia! Schnell richtete er seine Kleidung und rief weitere Sklaven herbei um die Domina zu begrüßen und das Gepäck abzuladen. Er selbst rannte ins Atrium, um den Hausherren von dem überraschenden Besuch zu berichten.


    Salve, domina. Darf ich den Weg ins Atrium zeigen? Der Hausherr wird sogleich zur Verfügung stehen.

    Macer war gerade auf dem Weg aus seinem Zimmer in die Epistolae, als ein Sklave zu ihm herantrat und den Besuch einer Octavia ankündigte. Etwas verwundert fragte Macer noch einmal nach, ob er das richtig verstanden hatte. Er wusste von keinem weiteren Familienmitglied außer Victor, dass sich gerade in Rom aufhalten würde.


    Gespannt begab er sich ins Atrium, um den Gast zu empfangen. Dass er genau so ungepflegt war, wie er erst gerade im Spiegel feststellte, hatte er dabei völlig vergessen.

    Ein Sklave klopfte an die Tür und überbrachte einen frischen Brief an den Hausherren.


    Macer hatte gerade das Zimmer abgedunkelt, um einen Mittagsschlaf zu machen. Diese Art der Entspannung hatte sich bei ihm in den letzten Jahren eingeschlichen und ist seit dem nicht mehr wegzudenken. Ein kompletter Tag mit seinen Gedanken beschäftigt zu sein konnte er lange Zeit nur schwerlich ertragen. Zu tief saßen die Wunden, zu groß war der Schmerz.


    Er richtete sich auf und lies sich den Brief bringen. Er musste nicht auf den Absender schauen, um zu wissen dass der Brief von Centho war. Der Iulier war der einzigste Kontakt, den er nach seinem Rückzuck noch zugelassen hatte. Ein dünner Strohhalm zur politischen Welt, der auch Macer angehörte...oder immer noch angehört?


    Die ersten Zeilen laß er ohne große Reaktion. Nach den großen Unruhen der letzten Jahre, war es nur wenig überraschend, dass auch die Sklaven versuchten ihre Position in der Gesellschaft zu verbessern.
    Ganz gegenteilig ging es Macer mit den weiteren Zeilen zu Centhos Kindern. Stolz... murmelte Macer vor sich hin. Wann hatte er zuletzt Stolz empfunden? Abgesehen von seiner Karriere, konnte er nicht viel vorweisen. Es gab die Zeit, da war er mit Liebe erfüllt. Er war stolz auf seine Faustina, auch wenn er diesen nie vorzeigen konnte. Sie hatten sich verlobt, doch offenbar war ihre Liebe nicht vom alten Durus gutgeheißen. Kurz nachdem Macer um den Segen gebeten hatte, war Faustina verschwunden. Bis heute weiß er nicht, ob es am Schicksal, seiner plebeischen Herkunft oder seinem unehrenhaftem Vorspiel mit einer verlobten Tiberia lag. Diese Ungewissheit plagte ihn; so sehr, dass er sich auf die Suche nach Faustina begab. Er brach seine Zelte in Rom ab und reiste durch Italia. Anfangs noch sehr gezielt an Orte mit Villen der Familie Tiberia, später dann eher herumirrend auf der Suche nach einem neuen Lichtblick im Leben.


    Er vergaß alles um sich herum und konnte nichts mehr fühlen. Nur langsam wich der Schmerz, doch wurde er von Scham verdrängt. Er schämte sich, dass er seine Pflichten als Senator vernachlässigte; er schämte sich für das Vernachlässigen seiner Familie und Freunde und er schämte sich vor sich selbst. Was ist nur aus ihm geworden?
    Macer laß den Brief noch zu Ende. Centho strebte die Prätur an, ein Amt dass Macer selbst gerne begleiten würde. Doch war das für ihn noch möglich? Einst hatte er Centho in die Politik geholfen, ihn etwas belächelt für sein jugendliches Verhalten. Dabei war er selbst nicht älter, nur gefühlt reifer. Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf: seine eigenen Anfänge in Mantua und Ostia, seine erste Rede im Senat, die ersten Wahlen,...,Faustina. Was würde sie sagen, wenn sie ihn sehen würde? Wäre sie enttäuscht von ihm? Hätte sie sich zu Durus gewannt und ihn bestätigt; dass Macer doch nur ein einfacher Mann war; ein Emporkömmling ohne Ehre und Stolz? Es brodelte in ihm, er konnte nicht länger herumsitzen und auf Besserung warten. Handlung war gefordert...


    Er sprang auf und sah in den Spiegel. Er war noch dünner als früher; ein ordentlicher Bart war ihm gewachsen, den er unverblümt wachsen lies. In seinen Augen sah man noch die Qualen der letzten Jahren, aber im Innersten seiner Iris konnte man einen kleinen Funken erkennen. Er war schwach, aber Macer wusste was er im Stande war zu leisten, wenn aus dem Funken ein Feuer ensteht und die gesamte Energie in seinem Körper freisetzt. Und er verspürte seit langem wieder etwas fremdes, etwas, das er seit Jahren vermisste...Zuversicht.


    Macer griff zur nächsten leeren Briefrolle und begann hektisch zu schreiben. Gleich darauf begab er sich ins Atrium um seine Abreise einzuleiten.

    Ad Lucius Iulius Centho
    Villa Iulia



    Salve Cento,


    Ich bin dir zu höchstem Dank verpflichtet, dass du mich über die aktuellen Geschehnisse in Rom informierst. Richte einen Gruß und Glückwünsche an Victor, wenn du ihn siehst.
    Es wird dich hoffentlich freuen zu hören, dass ich nicht nur meine Reise beendet habe, sondern auch in Erwägung ziehe, wieder in das aktuelle Geschehen in Rom einzugreifen. Zu lange habe ich mich egoistisch verhalten und dabei die Aufgaben eines Staatsmannes Roms vernachlässigt. Ich setzte darauf, dass ich in dir einen Vertrauten habe, der mich auf meinem Weg begleitet; wie auch ich dir eine Stütze auf deinem weiteren Weg im Senat sein möchte.


    Lass uns gemeinsam auf die Zukunft anstoßen. In 7 Tagen werde ich wieder in Rom sein, dann hoffe ich dass du mein Gast sein kannst. Bringe auch gerne deinen Sohn mit, so können wir ihm vielleicht eine Position verschaffen, die ihm den weiteren Weg ebnet.



    Auf ein baldiges Wiedersehen.


    Faustus Octavius Macer


    Ein Sklave nahe der porta bemerkte die Ankunft einer kleinen Reisegruppe. Dieser Anblick war ihm inzwischen so fremd, dass er fast vergaß, dass es doch seine Aufgabe war die Gruppe zu begrüßen.
    Schnell richtete er seine Kleidung und ging den Fremden entgegen. Von diesen eilte ein Sklave herbei, sodass sie schon bald aufeinandertrafen.


    Salve. Wen darf ich dem dominus ankündigen?


    Er lächelte innerlich bei dem Gedanken, dass es tatsächlich jemand geben würde, der seinen Herren derzeit sehen wollte.

    Sooo jetzt ist es soweit.


    Ich bin schon eine ganze Weile nicht aktiv, jetzt hab ich endlich den Mut diesen Schritt zu wagen:
    Also Octavius Macer einmal ins Exilium.


    Das Studieren braucht doch mehr Zeit als ich gedacht habe, ich komme aber sicher wieder zurück....versprochen



    Vale bene

    Macer war entsetzt, der Kaiser tot. Er war noch völlig benommen als die ersten Senatoren Fragen stellten. Er versuchte zuzuhören und bemerkte schnell, was der Praefectus hier wohl vorhatte.


    Das wäre wohl eine noch größere Katastrophe als der Mord selbst.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Zu aller est meinen Glückwunsch! Wer hätte gedacht, dass der Praefectus Urbi einwilligen würde. Allerdings, wie soll dieses Vorhaben von statten gehen? Die Subara ist ja nun nicht gerade ein Stadtteil wo man sagen könnte es gäbe da noch massig Platz. Wie sieht also dein Plan aus Octavius Macer?
    Gespannt wartete Sedulus die weiteren Ausführungen seines Klienten ab.


    Macer überlegte eine weile bevor er seinem Patron eine Antwort gab. Der Plan sieht vor die vorhandene Wasserleitung, die im Moment noch an der Subura vorbeiführt, anzuzwacken und ein Teil in die Subura zu leiten. An manchem Stellen müssen die vorhandenen Leitungen ein wenig verbreiter werden, was allerdings kein Problem seien sollte. Letztendlich müssen wir nur noch schauen, ob die Subura irgendwo noch ein wenig Platz für eine Leitung hat. Fällt die da eine geeignete Stelle ein?







    Sim-Off:

    Tut mir Leid für die lange Stille =)

    tut mir Leid für die späte Antwort. Wir sind eine Gens die fast komplett in Italia tätig ist. Vielleicht schaust du dich nach einer anderen Gens um, die in Germania spielt =)