Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Der Sklave spührte, dass der angebliche Octavier keinerlei Respekt oder gar Verständnis aufbrachte. So war er kurz davor die Tür einfach zu schließen und den Fremden stehen zu lassen, er wollte aber kein Risiko eingehen, immerhin könnte an der Geschichte auch etwas Wahres sein, dann würde er später dafür büßen müssen...


    Ich lass dich zwei Nächte hier schlafen unter zwei Bedinungen. Geld und ich darf dich nach Waffen dursuchen!

    Der Kuss erlebte Macer noch einmal sehr intensiv, es sollte der letzte sein für eine ungewisse Zeit, die sicherlich nicht kurz wird.
    Na schön. Pass aber auf, dass wir nicht zusammen gesehen werden... Das wäre natürlich das schlimmste was noch passieren konnte. Alleine das zufällige Treffen war mit viel Risiko verbunden.


    Aber eins möchte ich noch wissen. Wie lang ist es noch bis zu deiner Hochzeit? Er fragte deshalb, weil er sie vermutlich nicht nur nicht erleben sondern auch nicht mitbekommen würde, sobald er in Mantua war.

    Der Sklave überlegte kurz, was sein Herr dazu sagen würde. Sollte er wirklich einen Fremden in der Casa schlafen lassen?
    Ich weiß nicht. Ich darf keinen Fremden in die Casa lassen. Geh doch am besten gleich zu meinem Herren, dann klärt sich ja alles!

    Richtig, dann musst du nach Mantua...schlafem..ehm...sonst noch was?
    Der Sklave wollte nicht sagen, dass er keine Ahnung hatte oder zumindest keine haben wollte. Was interessierte ihn auch ein Fremder?
    Soll er doch selber schauen wo er bleibt.

    Der Sklave musste nicht lange überlegen, denn er kannte nur lediglich zwei Octavier, die zumindest einmal in Rom waren.


    Octavius Macer bei der Legio I und Octavius Dragonum in Alexandria! Die Casa bleibt für Fremde leider geschlossen!

    Ein Octavier also? Der Sklave reagierte durchweg negativ. Er hatte sich schon auf ein entspanntes Jahr ohne Herr eingestellt, sollte das alles nun vorbei sein?


    Dominus Victor ist nicht da! Er ist krankheitsbedingt aufs Land gezogen. Im Moment ist keiner hier, außer die Bediensteten...

    Nachdem die meisten ehemaligen Amtsinhaber im Cursus Honorum einen Bericht über ihre Taten abgeleistet hatten, machte sich an diesem Morgen auch der ehemalige Vigintvir Octavius Macer mit ein paar Klienten und Freunden auf zum Forum.
    Es war zugleich sein letzter Tag in Rom, bevor er sich zur Legio I begeben würde, wo er sein Tribunat ableistet.


    Bürger von Rom,


    wie es die Pflicht eines jeden ehemaligen Magistraten von Rom ist, leiste nun auch ich, Octavius Macer, ein kurzen Bericht über mein Taten in dem Amt des Decemvir litibus iucandis.
    Vor etwa einem Jahr stand ich vor den Sentoren der Urbs aeterna und sie gaben mir ihr Vertrauen und ihre Stimme. So durfte ich mich dann mit den Erbfällen der Verstorbenen beschäftigen.
    Nachdem wir uns mit dem Praetor Purgitius Macer auf eine Gruppenarbeit einigten, begannen ich und mein Partner alle aktuellen und vorallem vergessene Fälle aufzuarbeiten.


    Neben den relativ einfachen Erbfällen, bei denen es ein leichtes war, das Erbe zu verteilen gab es auch einzelne schwere Fälle, die uns fast die gesamte Amtszeit begleitet haben. Besonders stolz bin ich auf die Erledigung des Erben an Senator Annaeus Modestus, der endlich das Erbe seines Großvaters entgegen nehmen durfte.


    So kann ich nun abschließend stolz berichten, dass alle Fälle erfolgreich erledigt wurden und bevor ich mich nun zufrieden nach Mantua zur Legio I begebe, um mein senatorisches Tribunat anzutreten, möchte ich mich natürlich noch allen Senatoren danken, die mir ihr Vetrauen geschenkt haben!


    Damit war sein Tatenbericht zu Ende. Macer wollte nur kurz noch verweilen, viel Applaus erwartete sowieso nicht...

    Der Prozess ja, ich bin nicht zufrieden mit mir! Er hatte sich sicherlich das alles viel einfacher vorgestellt, zum glück kam Septima gleich zum nächsten Thema.
    Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn du bei meinen Res Gestae dabei wärst, Liebste. Mit diesen Worten nahm er Septimas Hand und zog sich hoch. Der Zeitpunkt des Abschieds war gekommen, doch Macer konnte sich nicht verkneifen, bevor er endgültig verschwand, ihren sehr rundlichen, kleinen Hintern kurz mit seiner Hand zu knaufen.


    Wie glücklich ich doch sein kann, dass ich solch eine Frau kenne. Du gehst für mich über Leichen! In seiner Stimme war zugleich Bewunderung als auch Erstaunen...

    Wasser würde genügen. Er hatte durch die Reise wirklich einen heftigen Durst und wollte sich nicht mit Wein zuschütten...


    Leicht überrumpelt über die sofortigen Aufgabenverteilung freute Macer sich sehr über eine bevorstehende erste Tätigkeit. Er würde sich sicherlich gleich ans Werk machen, wenn alles geklärt war.
    So manch Schäden habe ich in der Tat bemerkt. Ich werde natürlich sehr gerne die Aufräum- und Reparaturarbeiten übernehmen! Doch davor solltest du mir vielleicht zeigen, wo ich mein Officium und meine Schlafgelegenheit finde. Immerhin war er sehr müde, die Arbeit musste wohl noch bis zum nächsten Tag warten.

    Nachdem es keine weiteren Fragen gab, beendete der alte Praetor die Sitzung, zumindest für die alten Amtsträger.


    Und so musste nun auch Macer den Platz für neue Vigintviri freiräumen, ein wenig traurig verließ er die Basilica und machte sich auf zur Casa. Sein Tribunat wartete schon...

    Bevor er antworten konnte kam Septima zu ihm und schmiss sich an seinen Körper. Für einen kurzen Augenblick genoss er diese Zweisamkeit, kurz konnte er alles Unheil was sich noch anbahnen würde verdrängen. Er wollte nicht weg von ihr, er konnte sie nicht missen.
    Sobald meine Amtszeit als Decemvir zuende geht, dies hier war wohl mein letzter Fall. Und dazu der traurigste.
    Wir werden uns heute wohl erst einmal zum letzten Mal sehen...
    Er könnte weinen, alleine sein Mannesstolz verhinderte dies. Macer schaute Septima an, als ob nur sie noch daran etwas ändern könnte, dabei waren ihr die Hände genau so gefesselt wie seine Eigenen.

    Macer konnte ihr Entsetzten förmlich im Gesicht sehen. Er wunderte sich aber ein wenig, sie hätte dies doch ahnen können, immerhin war das der normale Verlauf der senatorischen Laufbahn.
    Ich hatte mich für Die Urbaner beworben, allerdings hat dort bereits ein anderen das Tribunat erhalten. So bleibt für mich vermutlich die Legio I in Mantua.. Dass er in eine andere Provinz geschickt wird glaubte er hingegen nicht. So fies ist der Praefectus nicht ;)...


    Es ist doch nur dies eine Jahr, danach könnte ich mit etwas Glück Quaestor werden und in Rom bleiben!

    Macer setzte sich auf den Wunsch des Tribun gegenüber von ihm und versuchte dessen Fragen klar zu beantworten. Im Militär glaubte Macer, dass ein klares Sprechen ohne viele Wendungen notwendig sind...


    Militärisches Vorwissen? Ich habe ein wenig Vorahnung, allerdings nur theoretisch. Ich habe das Examen Primum und Secundum an der Akademie bestanden! Ob ihm das hier viel bringen würde ist sicher noch abzuwarten, aber immerhin hatte er sich im Vorfeld um ein wenig Wissen bemüht.

    In Macers Herz machte sich neben der Sehnsucht und Verzweiflung auch etwas Mitleid breit. Die arme Septima wird schon bald in eine Ehe gezwängt, obwohl sie ihren Gatten nicht einmal gut kennt.


    Natürlich. Doch ich werde schon sehr bald zu meinen Tribunat aufbrechen. Noch weiß ich nicht wohin ich gehen muss, vielleicht werden wir uns für eine ganze Weile nicht mehr sehen... Er hatte immer noch die Hoffnung in Rom bleiben zu dürfen und doch wusste er zugleich, dass ein Tribunat bei der Legio I ihm sicherlich mehr bringen könnte.


    Sie könnten sich dann vergessen, vielleicht lernt er eine hübsche Dame kennen, vielleicht war er nicht mehr auf die Nähe von Septima angwiesen. Ja vielleicht, doch im Moment brauchte er sie.

    Eine kräftige Stimme rief Macer schließlich herein. Er öffnete sofort und ihn erwartete ein großer Mann, typisch Militär.
    Salve Tribunus. Ich bin Faustus Octavius Macer, ich werde bei euch mein senatorisches Tribunat abhalten. Er versuchte sachlich zu wirken, in nächster Zeit sollte er seine Rhetorik vielleicht etwas zurückstecken.
    Er schritt während er sprach in die Richtung von Reatinus, um ihn dann auch gleich zu grüßen.

    Der Praetor schien unschlüssig, seine Fragen würden früher oder später in keinem eindeutigen Ergebnis landen.
    Soweit die Erkenntnisse stimmen, war mein Verwandter durchaus alleine unterwegs. Wenn man sich die Situation vorstellt ist das durchaus nachvollziehbar. Er hatte eine bittere Wahlniederlage wegzustecken, er wollte nach Hause, auf schnellstem Wege. Vermutlich hatte er sich regelrecht aus der Curia geschlichen. Genau konnte es natürlich keiner sagen, doch dies war die einzigst plausible Erklärung.


    Es fehlte ein einzigster Zeuge, der die Tat gesehen hatte, dann wäre der Fall klar. Aber damit konnte Macer leider nicht dienen, ihm blieb nichts anderes übrig auf das richtige Händchen der Iudices zu hoffen...