Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Bevor der Prsetor antworten konnte, meldete sich Macer zu Wort, da dieser aus frischen Erfahrungen erzählen konnte. Ich bin zu den Vestalinnen gegangen und habe mit ihnen alle offenen Testamente angeschaut und die Namen notiert, dann haben wir ausgemacht, sie würden mir alle weiteren Namen nennen, die ab diesem Zeitpunkt ein Testament hinterlegen. Das sparte ihm nicht nur Zeit, den Vestalinnen ersparte dies auch viel Fussweg in den endlos großen Archiven.


    Ich vermute, dass alleine die Verwandschaft zu fragen nicht legitim ist. Oftmals kennen die Erben den Verstorbenen kaum, woher also das Wissen über ein mögliches Testament?

    Nach einer langen Reise von Rom nach Mantua war Macer am frühen Abend endlich in der Castra angekommen. Trotz seiner großen Erschöpfung versuchte er frisch zu wirken und bei seinem Amtsantritt nicht falsch aufzutreten.


    Also ging er aufrichtigen Ganges zum Haupttor, um sich dort anzumelden.
    Salve, mein Name ist Faustus Octavius Macer. Ich wurde von Rom hierher geschickt, um mein Tribunat als Tribunus Laticlavius abzuhalten. Kannst du mich zu einem der befehlenden Tribunen bringen?
    In seiner Toga trug er natürlich die Ernennung bei sich, falls er sie vorzeigen muss...

    Natürlich!Es gab nichts schöneres als einen wunderbaren Abend mit seinem besten Freundeskreis.


    Dann begleitete er sie noch zur porta, wo schon einer ihrer Sklaven auf sie wartete. Vale Calvena! rief er ihr noch hinterher, dann begab er sich sofort in diese Casa und verschwand in sein Cubiculum. Schlaf war jetzt das einzigste was er noch gebrauchen konnte...

    Es wurde in der Tat wirklich Zeit. Der Mond schien schon sehr lange, am nächsten Tag warteten wieder viel Arbeit auf Macer und auch Calvena würde vermutlich viel zu tun haben.
    Ich möchte dir aber auch für dein Kommen danken. Auch wenn nun mein Verwandter nicht kam, dieser Abend war wirklich wunderschön. Die beiden standen auf, doch bevor sie gehen konnte, musste er sie noch kurz drücken. Wer weiß, wann sie sich das nächste mal wiedersehen würden.


    Pass auf dich auf und Grüß mir dein Onkel!

    Macer wurde zunehmend ungeduldiger. Der eigentlich eindeutige Fall schien ihn immer mehr aus der Hand zu gleiten, doch was könnte er tun. Es gab keine Zeugen, es stehen Aussagen gegen Aussagen, wenn das nicht noch schief gehen würde.


    Gespannt wartete er auf die Reaktion des Praetors, in dessen Haut er jetzt sicher net stecken wollte. Auch die anderen Iudices schrieben fleißig auf Wachstafeln, was sie da nur schreiben...

    Am Tag vor seiner Abreise verfasste Macer noch schnell zwei Briefe, die er in die Casa Germanica bringen lies. Ein Sklave erfüllte diese Arbeit und rannte schnell zur Casa...


    Ad
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica, Roma




    Salve Patron Germanicus Sedulus,


    Nicht lange ist es her, dass wir zusammen zum Praefectus Urbi geschritten sind, um ein Tribunat für mich zu erbitten. Nicht zuletzt durch deine Hilfe ist dies jetzt für mich in Erfüllung gegangen.
    Es ist zwar nicht das erhoffte Tribunat in Roma sondern eins in Mantua bei der Legio I, trotzdem freue ich mich sehr und bin der Überzeugung, dass dies mindestens genauso interessant und aufregend wird.
    Leider kann ich nicht mehr persönlich erscheinen, die Zeit spielt an dieser Stelle nicht mit. Ich habe die Nachricht erst vor wenigen Tagen erhalten, die Übergabe meines Amts als Decemvir musste noch vollzogen werden und auch die Dinge bezüglich des "Umzugs" nach Mantua. Ich hoffe doch, dass du dies verstehen kannst und ich dich mit einem baldigen Besuch vielleicht erfreuen kann. Allerdings hängt dies natürlich auch von meinen dortigen Aufgaben ab.
    Auf jeden Fall aber werde ich von mir hören lassen und dich immer auf dem neusten Stand halten. Im Gegenzug dazu, bitte ich dich, vorallem bezüglich der Treffen der Germanitas, mir Bescheid zu sagen.


    Gehab dich wohl und halt mich in Erinnerung,


    Vale



    Faustus Octavius Macer




    Ad
    Germanica Calvena
    Casa Germanica, Roma



    Salve Calvena,


    morgen ist es soweit. Endlich kann ich mein ersehnten nächsten Schritt in meiner Karriere beschreiten. Auch wenn das Tribunat nicht wie erhofft in Rom stattfindet, sondern ich nach Mantua zur Legio I geschickt werde, freue ich mich schon auf die neuen Aufgaben, die mich erwarten.
    Leider kann ich aus Zeitmangel nicht mehr persönlich bei dir erscheinen, ich hoffe aber, dass du mir dies nicht übel nimmst.
    Wie wir bereits bei meiner kleinen cena besprochen haben, kannst du gerne in der Casa nach dem Rechten schauen. Auch wenn ich mein treuesten Diener als Überwacher bestimmt habe, ist mein Vetrauen den Sklaven gegenüber nicht sonderlich hoch. Wenn du also die Zeit und die Lust hast, nachzuprüfen reicht ein kurzer Besuch. Mein Diener ist diesbezüglich eingeweiht und wird dir das Gelände öffnen und auch zeigen.
    So kann ich jetzt doch sehr beruhigt nach Mantua aufbrechen, wir werden uns sicherlich bald wieder sehen, je nach dem, was meine Arbeit da zulässt.


    Mit herzlichstem Gruße,



    Faustus Octavius Macer


    Am Tag nach der cena, konnte Macer seinem Verwandten freudige Nachricht überbringen. Stellvertretend für ihn tat dies einer seiner Sklaven.


    Ad
    Octavius Catulus
    Ostia



    Salve Catulus,


    auch wenn mir dein Fehlen am gestrigen Abend zur verabredeten cena immer noch ein Rätsel ist, kann ich dir hiermit freudige Nachricht überbringen. Meine gute Freundin Germanica Calvena wird den Cultus Deorum um einen Priester bitten, der dann den Merkurtempel hier in Ostia verwaltet.
    Ich hoffe doch es geht dir gut und du lässt wieder von dir hören.



    Vale,


    Faustus Octavius Macer

    Macer war über ihre Reaktion hoch erfreut. Catulus wird dies sicherlich gefallen, auch wenn er es bestimmt auch gerne selber gemacht hätte.


    Ich vermute doch auch, dass sich irgendjemand finden wird, der den Tempel übernehmen könnte. Wenn du einen gefunden hast, lass mich einfach bescheid wissen! Er war froh darüber, dass sich das Thema so schnell erledigt hatte und die beiden das Essen weiter gut genießen konnten.


    Der Abend wurde immer später und so war es doch langsam an der Zeit des Aufbruchs, davor aber lies Macer noch einmal die Becher mit einem hervorragenden Wein füllen, um endlich auch anstoßen zu können. So hob er den Becher und schaute Calvena in die Augen. Auf Rom, unsere Freundschaft und auch wenn nicht anwesend meinen Verwandten Catulus! Der Arme schien wohl irgendein Unfall gehabt zu haben oder er hatte es wirklich vergessen...

    Calvenas Worte brachten bei Macer Anklang zum Überlegen. Sie hatte natürlich recht und er war sicher nicht darauf aus in Mantua nur die Zeit abzusitzen, ganz im Gegenteil...
    Vielleicht kam das etwas falsch herüber. Ich werde natürlich versuchen das Beste aus dem Tribunat zu machen und hoffe doch ein bleibenden Eindruck hinterlassen zu können, immerhin geht es dabei um meine Karriere. Und auch wenn er es nicht gerne zugab, die Karriere war ihm das wichtigste überhaupt.
    Als sie dann wieder auf Septima zu sprechen kam, brachen auch die Gefühle aus ihrem Gefängnis in seinem Kopf aus. Ich werde sie vermutlich in dieser Zeit meiden. Das ist wohl das beste für mich, sie und dem glücklichen Senator Aurelius Ursus!


    Der Abend schritt immer weiter voran und der Besuch durch seinen Verwandten wurde immer unwahrscheinlicher, weshalb er nun selber entschied, das Thema anzuschneiden. Da mein Verwandter wohl nicht mehr kommt, stelle ich seine Bitte nun stellvertretend für ihn. Der neue Merkurtempel wurde seit dem Bau durch meine Beteiligung schlecht besucht. Ein Grund dafür sind die fehlenden Priester.
    Er möchte nun dich als baldige Priesterin bitten, beim Cultus Deorum eventuell ein gutes Wort für einen Außenposten einlegst.

    Als er hörte, dass der Praetor sich wohl doch um sein angesprochenes Problem gekümmert hatte machte ihn durchaus glücklich und nicht völlig ignoriert gefühlt.
    Er überlegte kurz, welche Provinzen doch am schlimmsten waren, wie viele Fälle es waren konnte er natürlich auch nicht sagen. Es ging vorallem um die Erbschaften um Germania, ein Grund ist da natürlich die große Distanz über die Alpen hinweg. Komischerweise waren es viele Fälle dorthin, bei uns ungefähr ein Drittel der angesprochenen 37 Fälle.


    Um jedoch noch einmal auf das Problem mit der Post zurückzukommen wandte er sich noch einmals Purgitius Macer zu. Dass du das bei Avarus zu Wort gebracht hast freut mich sehr. Ich vermute, dass es nicht einmal ein generelles Problem der Zustellung ist, vielmehr gibt es wohl ein paar Trödler zwischen den einzelnen Stationen. Anders lassen sich die sehr schwankenden Briefzustellzeiten nicht erklären!

    Ihre Entschlossenheit schüchterte Macer ein wenig ein, bis jetzt war sie für alles offen und verwehrte ihm nichts. Dieses neue Gefühl stach tief in sein Herz, am liebsten würde er jetzt gehen, weg, weit weg...
    Er verstand auch nicht, wieso sie warten mussten. Von dem Gebot der Jungfräulichkeit bei der Hochzeit hatte er noch nie etwas gehört, als Sohn eines Bauers.
    Wenn du meinst. Er war schon ein wenig enttäuscht, auch wenn das ihr gegenüber sehr unfair war, die Gefühle waren da und Macer konnte sie nicht unterdrücken.
    Er lies sich nach hinten auf die Liege fallen und schloss die Augen, wie sollte es nur weitergehen mit den beiden?

    Zumindest schien der Praetor nun endlich zufrieden zu sein. Macer hatte eigentlich über sein Fälle bereits gesprochen, doch er wiederholte das ganze natürlich noch einmal.


    Es gibt von unserer Seite keine offenen Fälle mehr. Sie sind im Moment alle aufgeklärt und erledigt. Als langwierige Fälle haben sich vorallem die aus den entfernteren Provinzen entlarvt, die Kommunikation dorthin war doch sehr schwer! Dabei dachte er natürlich an konkrete Beispiele, die aber vermutlich nicht relevant waren...

    Das ist wirklich nett! Immerhin hätte Macer nun schon jemand, der sich bei seiner Abwesendheit um die Casa kümmern könnte. Zumindest ab und zu.
    Der Praefectus ist sicherlich kein Feind von mir, er hat mir aber schon so viele Gefallen getan. Vielleicht will er mir auch einfach mal zeigen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist...wir werden sehen. Mehr als abwarten konnte er ja schließlich nicht, lange konnte es nicht mehr dauern.


    Wir sind hier ja im Privaten...mir liegt nicht viel an dem Tribunatsplatz, ich werd also versuchen so oft wie möglich nach Rom zu kommen. Berufsbedingt versteht sich! Er musste loslachen, seine Zunge fing wieder an ein wenig lockerer zu werden. Wann würde denn endlich Catulus kommen, was war nur los?

    Macer musste sich zunächst darüber wundern, dass der Praetor einerseits meinte, dass alle wüssten was zu tun sei und anderseits doch mehr Informationen einforderte.
    Doch er murrte nicht lange sondern fing gleich wieder an zu sprechen.
    Unser Vorgehen, ja. Zunächst sollte man natürlich prüfen, ob der Verstorbene ein Testament hinterlassen hat. Dies müsste bei den Vestalinen hinterlegt sein. Wenn es keins gibt, muss man den Stammbaum studieren und die Erben zunächst ermitteln und dann anschreiben oder besuchen. Damit hatte er so ziemlich seine tägliche Tätigkeit beschrieben, wie es seine Kollegen machen, wusste er nicht, jeder schien so seine Eigenheiten zu haben.


    Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es am besten ist die Erben soweit möglich persönlich zu besuchen. Die Briefe dauern doch manchmal sehr lange und stauen die Arbeit nur unnötig auf!

    Sie zögerte, verständlich. Er selber war unschlüssig, was wollte er hier eigentlich. Sie war versprochen, er unglücklich verliebt. Es würde ihn noch viel schlimmer belasten wenn nun mehr passieren würde.


    Aber kann Macer das überhaupt steuern, sein Körper übernahm das Kommando über das Gehirn, sein Arm glitt über Septimas Bauch, sie stand immer noch dicht vor ihm. Er bewegte die Hand sanft und streichelartig, sie glitt etwas tiefer. Was erlaubte er sich da? Kurz zuckte er, aber die Hand war wie angeklebt, er konnte oder wollte nicht mehr weg.


    Er ruhte mit ihr unter dem Bauchnaben, wie würde sie nun reagieren. Voll Lust schaute er ihr tief in die Augen...

    Die gute Laune des scheidenden Praetor konnte auf Macer nicht überspringen, trotzdem hatte er sich dazu bereit erklärt für das Team in dem er war zu sprechen...
    Nachdem also bereits einige ihren Abschlussbericht geleistet hatten, war nun Macer an der Reihe.
    Wie ihr bereits bemerkt habt, arbeiten wir immer in Zweiergruppen. Arbeitsteilung ist bei den Erbschaften wirklich der Schlüssen zum Erfolg. So haben ich um mein ehrenwerter Partnen zusammen alle Fälle in unserem Bereich erledigen können, was immerhin 37 Fälle bedeutet. Kurz wartete er auf eine Bestätigung durch seinen Kollegen, dann fuhr er fort.
    Auch wenn es oftmals anstrengend war, alle Erben zu ermitteln und auch zu erreichen, können wir doch sehr stolz auf unsere Leistungen sein. Ich hoffe, dass unsere Nachfolger mindestens genauso gut die Fälle bearbeiten...

    Wie in einen wunderschönen Traum kam seine Traumfrau auf ihn zugeschritten, ganz langsam und bedächtig, er und vorallem sein Körper brauchten sie, Macer begehrte Septima an diesem Tag wie nie zuvor...


    Doch kurz bevor sie bei ihm war, stoppte sie, sie bremste sich selber auf. Macer war noch ganz benebelt von dem Liebesrausch, er konnte nicht klar denken.


    Was dürfen wir nicht? Wer verbietet es, dass sich zwei Menschen einander hingeben? Die Fragen hätte er auch leicht selbst beantworten können, doch er wollte jetzt nicht aufhören. Er liebte sie doch...

    Er schrak kurz zurück, als sie ihn ein wenig schroff anmachte, er solle sie nicht ablenken. Sie hatte seinen Plan ein wenig durchschaut, also gab er sich geschlagen. Naschön, sein Name ist Quintus Tiberius Vitamalacus. Sein Alter, schwer zu sagen, vermutlich um die vierzig. Macer musste sich nur kurz darüber wundern, wieso sie das alles interessierte, dann widmete er sich aber auch schon wieder Septima und ihrem Körper.


    Es fiel ihm zunehmend schwer sich zu beherrschen, ihre Schönheit, ihr Duft, es benebelte seine Sinne. Er wollte mehr...viel mehr.


    Kurz blickte er hinter sich, ihre Liege war nur wenige Schritte weg von ihm. Elegant löste er sich aus der Umarmung und machte diese wenigen Schritte und setzte sich auf die weiche Liege. Macer schaute sie tief in die Augen an, hob seinen Zeigefingern und wunk sie zu sich. Ein wahrlich erotischer Moment 8)

    Auch wenn es ihm alle wünschen und Macer auch nicht wüsste, weshalb er woanders hingehen müsste, hatte er das Gefühl, das ganze konnte einfach nicht gut gehen.
    Werden ja sehen. Das Problem mit der Casa ist nunmal der, dass sie schließlich unterhalten werden muss, wer soll das machen, wenn niemand da ist? Sie würde in der Zeit mehr als nur einstauben, auch wenn vielleicht noch ein paar Sklaven dort wären. Das konnte sich die Gens Octavia nicht leisten...


    Außerdem...was soll ich nur ohne dich und meine anderen Freunde machen. Nichts gegen das Militär, aber es ist einfach nicht meine Welt!