Beiträge von Faustus Octavius Macer

    Macer verharrte einige Minuten in dieser Position, es tat gut, dieses Beten. Auch wenn er nicht besonders religiös war, beruhigten ihn die Gedanken von Göttern, die ihm bei seinem Schicksal helfem würden.


    Er öffnete wieder seine Augen, der Himmel war klar, leer von jeglichen Wollken. Es war es dunkel, nur die Sterne brachten ein wenig Licht, das Schatten auf die Bäume und Sträucher warf. Macer wurde etwas nervös, er schaute sich um und entdeckte eine Gestalt, es konnte sich nur um eine Dame handeln, ihr Gang war grazil, ihre Haare lang. Sie bewegten sich im Takt mit den Blättern der Bäume, die im Wind wehten.


    Wer war das? Die Ungewissheit plagte ihn, zu viele kamen in Frage? War es Septima? Wieso sollte, sie würde doch sicherlich im Triclinum bei einem schönen Glas Wein sitzen und sich über Witze tot lachen.


    Aber vielleicht war sies doch und das ganze Geplänkel war doch mehr als reiner Jungtrieb. Macer musste es einfach wissen...


    Wer´s da?

    Mein Patron ist Germanicus Sedulus, der Onkel von Calvena!
    Macer erinnerte sich noch kurz an die Szene, als er seinen alten Patron "verließ", es war der richtige Schritt, das war im inzwischen bewusst.


    Sedulus ist ein großartiger Patron und ein toller Mensch. Mit ihm kann ich nicht nur über die offiziellen Angelegenheiten sprechen, nein er hilft mir auch in persönlichen Dingen...


    Macer bekam das Gefühl, Septima wollte nicht mehr hier sein. Wieso auch immer fragte sich ständig, ob er sich nicht um die anderen Gäste kümmern müsse. Er wollte nicht, dass sie schon ging, auch wenn er schon überglücklich war, dass sie überhaupt erschienen war.


    Naja, vielleicht hast du schon recht. Aber...ich könnte doch ein paar von ihnen dir vorstellen? Oder musst du zurück zum Haus des Consulen?

    Macer war vor dem Treffen ein wenig nervös. Immerhin war es sein erster Termin als Vigintvir und dann gleich auch noch beim Prätor.


    Er betrat die Basilica Ulpia pünktlich und zu seinem Erleichertn war er auch nicht der letzte, sondern eher einer der ersten.


    Während er den anderen Decemviri zunickte, kämpfte er sich zum Prätor vor, damit er ihn persönlich grüßen konnte.


    Salve Prätor Purgitius Macer. Octavius Macer mein Name, ich bin sehr erfreut unter deiner Person dienen zu dürfen!

    Nachdem ihn die Wache zum Officium des Praefectus Urbi gebracht hatte, musste sich der neue Vigintvir erst einmal anstellen. Nach einer halben Ewigkeit, konnte er dem Scriba endlich sein Anliegen darbieten.


    Salve, mein Name ist Faustus Octavius Macer. Ich bitte um ein kurzes Gespräch mit dem Praefecten, wann hätte er denn einen Moment?

    Plötzlich ging alles ganz schnell. Macer war unter Schock, alles um ihn herum bewegte sich schneller. Septima war aufgesprungen, er fühlte sich einsam. Er hatte sich auf einen netten Abend gefreut, doch nun wurde es langsam zu einem rießigen Unglück.


    Sein Kopf brummte, sein Bauch wurde von innen geschlagen. Waren das Gefühle? Wieso musste er Septima dauernd hinterherschauen, sie war nicht seine Frau. Oder doch?
    Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein. Schon Macers Großvater sprach über Damen <"Nulla fere causa est, in qua non femina litem moverit*">. Doch hatte sein Großvater recht, wollte Macer ebenso ein verwirrter, trauriger Mann werden, der nur auf die Karriere bedacht war?


    Das Bauchweh wurde immer heftiger, er musste raus. An die frische Luft, in den Garten zurückziehen, das waren seine Gedanken.


    Dort sahs er, den Kopf zum Himmel gerichtet. Seine Mutter hätte nun die richtigen Worte, den richtigen Ratschlag, doch sie war nicht mehr. War ihm jemand gefolgt? Vielleicht Septima?


    Wieso musste er immer an sie denken? Konnte Macer überhaupt noch einmal in ihre glitzernen Augen schauen, ohne seine Gefühle zu verbergen? Hatte er denn Gefühle?...


    ...er brauchte das Gespräch, er brauchte Gewissheit. Er wollte sich nichts einbilden, er war nur der einfache Plebejier ohne große Vergangenheit. Ein Nichts, ein niemand.


    Macer schloss die Augen und betete, dass sie ihm gefolgt war, es war der richtige Zeitpunkt. Jetzt oder nie, was sollte noch das Gehabe, es musste geschehen.




    * "Es gibt wohl keinen Streit, den nicht eine Frau begonnen hätte".

    Als letztes waren die Vigintviri an der Reihe. Macer war etwas aufgeregt, da er dies zum ersten Mal machte.


    Ego, Faustus Octavius Macer, hac re ipsa Decus Imperii Romani me defensurum, et semper pro Populo Senatuque Imperatoreque Imperii Romani acturum esse sollemniter iuro.


    Ego, Faustus Octavius Macer, Officio Decemviri litibus iudicandis Imperii Romani accepto, Deos Deasque Imperatoremque Romae in omnibus meae Vitae Publicae Temporibus me culturum, et Virtutes Romanas publica privataque Vita me persecuturum esse iuro.


    Ego, Faustus Octavius Macer, Religioni Romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius Statum Publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.


    Ego, Faustus Octavius Macer, officiis muneris Decemviri litibus iudicandis me quam optime functurum esse praeterea iuro.


    Meo Civis Imperii Romani Honore, coram Deis Deabusque Populi Romani, et Voluntate Favoreque eorum, ego Munus Decemviri litibus iudicandis una cum Iuribus, Privilegiis, Muneribus et Officiis comitantibus accipio


    Er war stolz, als er es geschafft hatte und nun überwiegte nur noch die Freude.

    Macer lies die beiden in Ruhe sprechen, bis er sich wieder zu Wort meldete.


    Soweit es in meinem Gedächtnis ist, hat Ostia keinerlei Unterstützung. Der Militärstützpunkt hier wurde aufgelöst. Jediglich die Vigiles sorgen hier noch für Sicherheit!


    Sicherlich wäre es schön, wenn man wieder ein Militärlager in Ostia hätte, doch Macer konnte nicht mehr dafür sorgen, vielleicht aber sein Nachfolger...

    Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so genau. Mal ist er da, mal ist er weg. Wir haben in der Hinsicht kein gutes Verhältnis...wir machen beide unsere Arbeit, ohne den anderen.


    Es klang sicherlich etwas komisch für einen Außenstehenden, so ein zerrüttetes Verhältnis in einer Familie. Doch wer die Hintergründe kennt, konnte Macer sicherlich verstehen.


    In Rom leben sicher noch ein paar Octavier, doch in meiner näheren Verwandschaft keiner mehr. Ich weiß noch was von einem Dragonum, doch er ist im Militär und wird sich irgendwo in Germanien aufhalten.


    Sehr schade, Macer würde ihn gerne mal kennenlernen. Vielleicht ja irgendwann, wenn er selbst mal nach Germanien reist.


    Schon sehr trostlos hier...Du kannst dir ja gar nicht vorstellen wie erheiternd deine wunderbare Anwesendheit für mich ist!

    Sehr schön, du kannst mich ja dann rechtzeitig informieren. Für Macer war es jetzt Zeit diesen grandiosen Tag zu beschliesen und so beschloss er sich auf den Heimweg zu machen.


    Ich bedanke mich nochmals für alles Varus und ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Ich muss mich jetzt auf den Weg machen. Vale!

    Ja klar! Macer war gefangen. Gefesselt von Septimas Wesen, sie konnte mit ihm alles anstellen, er konnte nicht mehr reagieren.


    Vielleicht wollte er an diesem Abend noch ein paar andere Menschen kennenlernen, doch es ging nicht. Er fühlte sich so leer ohne ihre Blicke.


    Stumm folgte er ihr zur Gruppe um Serrana.


    Salve Serrana. Hab dich heute ja noch gar nicht gesehen. Wie geht es dir? Es waren seine verzweifelten Versuche aus dem Bann zu entfliehen, doch sie waren wohl zum Scheitern verurteilt. Jedes Lächeln, jede Gäste von Septima warf ihn zurück...

    Und mich freut es dich mit meiner Anwesendheit zu beglücken, wobei das natürlich auf Gegenseitigkeit beruht! Macer redete so ein zuckersüßes Geschmalze vor sich hin, dass es selbst einem Honigliebhaber zu viel sein musste.


    Doch was sollte er machen, er wusste nicht ob das nur hohle Gefühle oder tatsächlich Liebe war. Immerhin gehören immer zwei zu einer Liebe. Im Moment befanden sich die beiden sicherlich auf dem Weg dorthin und es wäre auch noch schnell werden können, doch die beiden wurden aus ihrem Kosmos aus nur zwei Planeten herausgerissen, nämlich als Romna sich verletzte.


    Macer war noch etwas betäubt von dem Gefühl und so beobachete er dieses Geschehen. Als er wieder die Sprache gefunden hatte, brachte er nur einen sarkastischen Spruch heraus.


    Das uns das Glück auch heute wieder hold ist, macht mich mehr als glücklich! Sicher war das eine Anspielung auf die Ludi, als nicht weniger als ein Stier für Schrecken sorgte.

    Dass Sedulus nun auf die Frauen zu sprechen kam wunderte Macer etwas. Doch er freute sich ,dass Sedi den Tod seiner Frau offensichtlich etwas verkraftet hat.


    Doch sicherlich. Erst einmal braucht jedes Kind eine Art Mutter und auch als Mann sind Frauen wohl doch sehr wichtig...ich selber hatte auch noch nicht viel Glück, aber bekanntlich passt auf jeden Topf einen Deckel.


    Macer war trotzdem etwas missmutig, vielleicht war einfach für keine Beziehung geschaffen.

    Ich denke, dass Centho das auch ohne meine Tipps schaffen kann, außerdem ist ja der Cursus Honorum nicht alles! Auch wenn das vielleicht für Macer nicht ganz stimmte, der Iulier wird wohl auch in Zukunft schlechte Karten vor dem Senat haben.


    Dann wandte er sich noch kurz zu Septima, die kurz davor war ins Triclinum zu gehen. Kindermädchen? Lieber nicht. Ich kann vielleicht Rinder auf der Weide hüten, aber Kindern...Nein. Er lachte los. Septima hatte bei ihm mit dieser Frage einen inneren Schalter umgelegt und irgendwie konnte er nicht mehr aufhören zu strahlen.


    Erst als ein Großteil sich auf ins Triclinum machte, verblasste sein Gesichtsausdruck wieder ein wenig und Macer trottete allen hinterher.


    Er wartete erst einmal ab, bevor er sich selber einen Platz suchte. Neben Septima war noch frei, doch wollte dort nicht vielleicht ihre Tante sitzen. Macer wollte nicht zu aufdringlich wirken, trotzdem konnte er sich die Chance nicht einfach entgehen lassen...


    Septima...ich darf doch!? Macer grinste sie kekk an und setzte sich neben sie. Er schaute ihr tief in die Augen und kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus.

    Mein Onkel ist Senator und im Moment Curator Viarum. Er war aber bereits schon Praefectus Urbi und hat es auch schon bis zum Praetor geschafft, leider ist er bei er Wahl zum Consul gescheitert. Macer war selber nicht dabei, aber aus Erzählungen war ihm bekannt, dass es damals ein sehr knappes Ergebnis gegen Victor gab.


    Ich sehe ihn als mein großes Vorbild, er ist wie ich als unbekannter junger Mann sehr groß rausgekommen in Rom. Ihm möchte ich nacheifern! Immer wenn er etwas zweifelte, besann er sich der Geschichte seines Onkels.


    Nein, du störst mich in keinster Weise. Ich genieße mit dir gerade die Zeit, in der ich nicht im Amt bin und einfach mal entspannen kann. Die Arbeit kann bei deinem Anblick ruhig etwas warten... Macer strahlte und sein Auge zwinkerte Septima zu. Er wusste nicht, ob es sinnvoll war, sich überhaupt auf die hübsche Patrizierin näher einzugehen, doch irgendetwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er es versuchen sollte.


    Macer glaubte kaum an Götter, doch in diesem Fall konnte er nur auf die Göttin Fortuna hoffen und innerlich betete er, dass diese dies unter guten Sternen stehen lies...

    Richtig, dies war auch ein Wagnis, doch zum Glück ging alles heil aus.


    Jetzt wollte Macer aber nicht mehr über die Vergangenheit sprechen, so war vorbei und sie mussten nun in die Zukunft schauen.


    Was möchtest du denn in der Zukunft noch erreichen? Macer konnte sich nicht viel denken, immerhin war Sedulus bereits Senator...

    Nachem nun Septima und Macer zur Gruppe von Calvena, Centho und Calliphana hinzugestoßen war, wollte Calvena schon wieder alles zerreißen.


    Sicherlich hatte sie recht, Centho schien hier ganz schon verliebt zu sein in seine Freundin und Macer wollte sich diesen Anblick eventuell ersparen :D.


    Calvena hackte sich bei Septima ein und Macer war kurz irrietiert, was nun vor sich gehen würde. Sie fordete auf, Narcissa zu suchen und Macer würde dann wohl alleine zurückbleiben.


    Er hielt seinen Becher fest und trank einen kräftigen Schluck, er hatte sich mit dieser Situation eigentlich schon abgefunden, als sein Blick hoffnungsvoll zu Septima schwang und ein Strahlen in sein Gesicht zauberte...