Da war ein Gesicht. Die junge Frau keuchte auf und wich mit dem Oberkörper so weit es ging Richtung Wand zurück. Sie war einfach zu geschockt, um Phelans Gesicht bewusst einordnen zu können. Erst ihr Bruder ihre Stirn streichelte und Sontje den vertrauten Duft durch die Nähe aufspüren konnte, erkannte sie nach erneutem Blinzeln, wer da vor ihr saß. Sie nickte, immer noch gedanken verloren, sah Phelan aber nicht direkt an. Die Hand beließ sie wie versteinert an ihrem Platz unter der Decke.
Sontje fühlte sich gar nicht gut.. überhaupt nicht gut. Phelans Worte drangen zwar halbwegs zu ihr durch, dennoch konnte sie die beruhigend gemeinten Ansätze nicht verstehen. Die Tränen flossen schneller. Sontje schniefte, den Blick hielt sie auf die Bettkante gerichtet. Ihre Hände umfassten den Deckenrand und sie versuchte tiefer einzuatmen, um sich zu beruhigen - aber dazu war es bereits zu spät. Die Bilder vom Überfall waren wieder da und sie würden auch so schnell nicht weggehen, dass wusste sie. Den Geruch des Geiselnehmers würde sie nicht mehr vergessen. Sontje blinzelte, sah weg von der Bettkante und zu Boden, biss sich unbewusst fest auf die Unterlippe. Das durfte niemals wieder passieren. Nie. Die Panik beim Gedanken an den Überfall kroch schon wieder eiskalt den Nacken hinunter, sie zitterte weiterhin "Nein... nein... nein..." murmelte sie ganz leise, ballte eine Hand zur Faust und ignorierte die Tränen die in Strömen über ihr Gesicht flossen.