Beiträge von Duccia Vera

    "Das Kraut ist ein Ol? Was ist ein Val..? Achso du meinst des Ort, wo man gesund wird." Sie musste kichern. "Ein Paket allein für mich... das wäre toll." Und wenn dessen Inhalt es dann auch noch zum Vielleicht-gesund-werden diente... dann.. dann konnte sie endlich dieses ständige Aufpassen wegen ihrem Atem abhaken.


    "Der gute Cupi ist ein Kamerad von dir?! Oha!" rief Sontje überrascht aus, vergaß den Takt und die Musik. "Du hast ihn aber nicht so gut gekannt, dass du mehr über ihn Bescheid weisst." Sie würde ihre Lippen fest verschlossen halten über Cupidus besonderen Einsatz bei einer verstoßenen Frau der duccischen Gens. "Jaja.. ihr Soldaten riskiert für Land und Leute euer Leben und dürft nicht heiraten." Da war es hinaus... und Sontje bewegte ihre Füße eilig weiter zum Takt der Musik.


    Wieder musste sie kichern. "Ihr Soldaten habt schon merkwürdige Aufgaben, mein lieber kaiserlicher Türsteher und Schreiber." Nein, es war nicht beleidigend gemeint, es war eher offene Verwunderung. Hatte Arbjon vorhin nicht noch von Kämpfen und Schlachten gesprochen? "Schreibst du alles genau so auf wie er es sagt und gibst es dann weiter? Darfst du's lesen? Von was für einer Tabula redest du?"


    Sontje schüttelte den Kopf. "Ich kenne diese Frau nur vom sehen... aber Callista näher kennenlernen. Totale Fehlanzeige! Eine Frau kaiserlichen Geblüts? Hier? Wo denn?" Sontje zog Arbjon an der Hand durch die Menschenmenge bis hinaus an den Rand des Parketts und hängte sich langsam tanzend wieder bei ihm ein. "Du kannst mir gerne nachher dein Pferd zeigen.. Vielleicht fehlt ihm nur das eine, nämlich eine hübsche Stute." Uff! Mit einem neu errötenden Gesicht sah sie Arbjon verlegen an.

    "Ja.. es ist gut wenn sie sich ablenkt." plapperte Sontje Phelans Satz leicht verändert nach und hatte dazu ein gutes Gefühl im Bauch. Genau so musste so sein anders ging es gar nicht. Eine trauernde, sich grämende Mutter zu Hause.. undenkbar! "Mhm.. sprich mir nicht vom Heiraten.. ich mag noch nicht dran denken. Ich fühl mich gut wie ich hier bin und sein darf. Irgednwie suche ich immer noch und gleichzeitig bin ich zufrieden mit dem hier und jetzt." Phelans brüderliche Umarmung tat gut. Sontje wischte sich hastig ein paar Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. "Darfst du denn noch Bier und Wein trinken wenn du Priester und Gode bist?" fragte sie gerade heraus ohne Nachdenken.

    Zuerst eine Hand, dann eine Stimme und schliesslich der Körper mit einem dazu passenden Gesicht. "Öhm ja.. meine Nase will halt nicht so wie ich will." Ob er das nicht kannte? Man wollte nicht niesen und dann musste man es doch tun. "Gratulieren gehen? Ehmm.. nun warte doch mal.." Zu spät! Sie standen nach kaum gewartetener Wartezeit schon vor dem Brautpaar. War Phelan schon bei den beiden gewesen?!? Sie wusste es nicht!


    "Ein guot Jahr." wünschte Sontje Elfleda für die Ehe und stand zugleich mit leeren Händen vor ihr. "Ähm... tut mir leid. Es wollte mir nichts passendes zum Verschenken zu eurer Hochzeit einfallen." stotterte sie weiter, bezog in diesem Satz auch Lando mit ein. "Vielleicht hat mein Bruder Phelan etwas schönes für euch gefunden?!" Am liebsten wollte sie jetzt im moosigen Boden versinken. Krampfhaft suchte Sontje nach einer Idee. "Ich kann einigermassen nähen, stricken und sticken. Vielleicht braucht ihr noch etwas was euch fehlt? Für euer gemeinsames Zimmer vielleicht? Eine schöne Überdecke fürs Bett?" Ach, dies war sicher nimmer vergleichbar mit den Geschenken die das Paar schon bekommen hatte. Sontje seufzte leise und schämte sich.

    "Ja... genau diese Probleme, die hab ich. Mutter hatte bisher immer recht gehabt. ich hab echt keine Lust darauf ständig auf die Luft zu achten." erwiderte Sontje ernst, immer noch ein bisschen trotzig.


    "In Rom gibt es ein Kraut dagegen? Hm.. davon hätte mir mein Bruder eines mitbringen können, aber er wusste wohl nichts von dessen Existenz. Ja, bitte mache das. Ich freue mich immer über Post!! Breife schreiben tue ich gerne..." Auf jeden Fall tat sie gerne Breife schreiben... ihr Brief nach Ägypten hatte sogar den jungen Ragin begeistert. Und dieses Treffen mit Arbjon würde sie sicher in einem Brief an einen gewissen Mann in Confluentes beschreiben. "Du kennst den Namen nicht? Auch gut... jedenfalls ist er nett!" fügte sie hinzu. Keinem der Duccier hatte sie bisher von dem Treffen in der Taverne erzählt.


    Warum fragte Arbjon sie ob sie nochmal tanzen wollte? "Warum fragst du? Nichts wie hinein ins Getümmel..." Sontje schnappte sich Arbjons Hand und tanzte schon bald im Takt der ruhigen Melodie, lehnte sich ein bisschen an ihn an. Es war schon merkwürdig.. sie tanzte mit einem Soldaten der den Kaiser beschützen half. Apropos... über diesen höchsten Mann wollte sie noch etwas erzählt bekommen. "Wie sind denn der Kaiser und seine Familie denn so? Steif und militärisch? Oder familiär entspannt und locker?" Neugierig sah sie Arbjon von unten herauf an. "Was musstest du denn als Reiter (außer Kämpfe überleben und bestehen) tun, um für seine Garde ausgewählt zu werden? Wie heisst dein Pferd und wie sieht es aus?? Mein Pferd ist der Hengst Yggur."

    Was hiess bloß und hier extrovertiert? Zum Glück konnte Sontje Dragonums Gedanken nicht lesen. Sie kannte dieses Wort nicht und hatte es auch nicht in ihrem Wortschatz inne. "Ach so... das aufgegabelt meinst du. Nunja.. die Tasverne führe ich nur deshalb damit ich tagsüber was zu tun hab. Mir ist vor lauter Däumchen drehen die Zimmerdecke auf den Kopf gefallen und ich bin irgendwann auf diese idee gekommen. Bisher macht es ziemlich Spaß, auch wenn es größtenteils sehr anstrengend werden kann..."


    Sie sollte sich dazu setzen und Geschichten erzählen? Hatte sie überhaupt erzählbare Gschichten im Kopf, geschweige auf Lager?? Sie warf einen Blick zur Theke, tauschte ein paar stumme Blicke mit ihrer Belegschaft aus und holte sich zuletzt einen Schemel an den Tisch. "Hmm.. was kann ich euch erzählen? Mhm.. die vielbeschäftigten Menschen die in den Büros sitzen mögen viel eher Latein hören und sprechen als Germanisch. Mhm, die Brücke ist sehr schön geworden. Das Volk war begeistert über die Brotspenden. Die Reden waren nicht sehr lang. Das Opfer wurde von den Göttern angenommen. Hm.."


    Sontje bemerkte für sich, dass sie tatsächlich nicht sehr viel darüber wusste was außehalb der Casa Duccia und der Taverne Silva Nigra geschah, aber sie errinnerte sich ein paar Seiten gelesen zu haben, die ein Gast aus Rom in die Taverne mitgebracht hatte. "Kennt ihr die Acta Diurna? Die wird in Rom gedruckt und ausgeteilt. Ich habe sie neulich rein zufällig lesen dürfen. Über den Brückenbau wurde auch geschrieben und das es bald Wahlen gibt. Und herrjeh.. den Hafenbrand habe ich total vergessen. Unser Silko hat mitgeholfen das Feuer zu löschen ohne sich zu verletzen. Es geht das Gerücht um, das man den Feuerteufel noch nicht gefasst hat." Nun hatte sie doch etwas zu erzählen gehabt. Stolz auf sich und ihr Gedächtnis blickte sie in die Runde.

    "Danke schön..." Sie trank den Becher Schluck für Schluck leer und sah Arbjon an. "Du hast eine Narbe? Die ist mir gar nicht aufgefallen.. eher waren es deine dunklen Augen und deine schwarzen Haare!" gestand sie wieder einmal verlegen werdend ihre Schwärmerei von vorhin. Nickend nahm sie die Auszeichnung zur Kenntnis und bewunderte sie mit großen Augen. ""Steht dir gut.. wie alles andere auch."


    Sontje bemerkte Arbjons harten Gesichtsausdrück, nahm seine Hand und drückte sie sanft. "Ich habe trotz der wenigen sich in der Taverne blicken lassenden Soldaten schon einige besonders nahe gehende Geschichten gehört. Es ist nicht so, dass es einfach ist ein Soldat zu sein. Confluentes? Dann kennst du bestimmt Cupidu..." Ach nein, lieber nicht diesen Namen sagen. Er hatte schon Lando mehr als verärgert. Wie viel wusste eigentlich Witjon? Hatte er seinem Bruder alles erzählt? "Uh.. vergiss ihn, ich meine den Namen."


    Die junge Duccierin leerte den Wasserbecher mit raschen Schlucken und beschloß es ihm zu sagen, auch wenn sie ihn erst wenige Minuten kannte. Er hatte schliesslich auch ein paar Dinge erwähnt, die ihn persönlich betrafen. "Du hast recht, ich komme schnell außer Atem. Ich bin atemkrank. Mutter hat mir verboten anstrengende Dinge zu tun, wie schwere Dinge tragen oder alleine das Feuer schüren, weil ich dann quälend husten muss. Dieses Husten tut schrecklich weh und ich bin danach ziemlich müde und fertig." Jetzt zuckte Sontje mit den Schulter, beinahe trotzig wirkend. "Mutter ist jetzt aber nicht hier, um auf mich aufzupassen, daher kann ich doch einiges nachholen auch wenn es nur kurz dauern würde.. wie eben Tanzen gehen." Bittend sah sie Arbjon an... wenigstens etwas Spaß haben und von den Errinnerungen samt erlebten Gefühlen zehren. Anstatt neidisch den Tänzern und Tänzerinnen zugucken.

    Riesengroßen Dank für den Fernseh-Tipp!


    Eine sehr beeindruckende Sendung, obwohl es sehr oft nur so von Millitär und Kriegszügen zu wimmeln schien. Ich glaube, ich habe alle Daten und Namen schon wieder vergessen, dennoch werde ich den zweiten Teil gucken.

    "Und ob es an Gästen mangelt.. nach dem Spezialitätenabend gab es plötzlich eine dicke Flaute... Ich hab mit meiner Belegschaft die Reste aufgegessen, um den Abend für uns alle ein bisschen nachzufeiern." Sie musste wieder einmal lachen.. diesmal über die Beschreibung Witjons als Schönling. "Ein nettes Bild!" witzelte Sontje.


    Ihr Lachen verstummte nach und nach.. Arbjon ein Soldat? Sofort kam ihr Cupidus in den Sinn. Ach mensch Männer! Arbjon sah jung aus und wenn er sich verpflichtet hatte dann durfte sie ihn nicht schnieke finden und so... "Interessant." kommentierte sie seinen kurzen Lebenslauf und stellte ihren Becher irgendwo ab.


    Von Arbjon zur tanzenden Menge geföührt stürzte sie sich in den tanzenden Trubel und begann schon wieder zu lachen sobald sie den Takt gefunden hatte. "Das macht Spaß!" witzelte sie zwinkernd und versuchte dringend ihn nicht als Soldat beim Militär anzusehen. Immer wieder erfasste sie seine warme Hand, liess sich neuen Schwung zu den Drehung geben und wurde langsam ein bisschen langsamer. Die erste Begeisterung legte sich, auch weil sie ihre kranke Lunge in der Brust spürte. "Bekommt ihr beim Militär Tanzstunden oder wieso kannst du so gut tanzen?" fragte Sontje atemlos, wischte lose Haarsträhnen aus dem erhitzten Gesicht.

    Ihr verlegenes Lächeln verschwand etwas. "Ja.. genau die bin ich." erwiderte Sontje leicht geknickt. Zu dumm, dass man sie nur an dem Namen ihres Bruders erkannte. Phelan arbeitete eindeutig zuviel.. aber sie hatte schon eine Idee, wie sie diesen blöden Gedanken über ihres Bruders Arbeit wieder verscheuchen konnte. "Nicht nur die Schwester von Phelan bin ich, sondern auch die, die die Taverne Silva Nigra zu neuem Leben zu erwecken versucht.. zum Beispiel mit Spezialitätenabenden." So.. da war doch schon mal ein Unterschied in der Arbeit zwischen ihnen beiden zu erkennen.


    "Äh.. meint Witjon das tatsächlich so? Ich finde, du bist keine starre Wand sondern ein lebendiger Mensch." Platsch, nur hinein ins nächste Fettnäpfchen. Oh Frau! Sontje trat peinlich berührt auf der Stelle. "Und was machst du außer Haus oder? Wo kommst du her? Seid ihr zusammenaufgewachsen?" versuchte sie den schnieken schnieken Mann abzulenken. Hm.. die letzten Fragen war auch doof. Er musste natürlich von hier kommen und Geschwister wuchsen immer zusammen auf. Sontje nahm einen großen Schluck aus dem Becher. Sie brauchte Bewegung. "Tanzen wir?"

    Ja.. den Herrn gibt es noch und zwar als..


    Tierstimmenimitator bei der Bühnenversion des musikalischen Märchens "Peter und der Wolf" des Komponisten Sergej Prokofjew in Osnabrück unter der Leitung des Dirigenten Justus Frantz mit der Philharmonie der Nationen !!


    Otto

    Immer noch ziemlich amüsiert über Silkos Gesicht, welches sie hatte weiss anmalen müssen, lächelte sie in die vorwiegend männliche Runde und erblickte einen jungen Mann, der auf sie zukam und alleman(n) mit einem lustigen Spruch grüßte. "Ebenfalls mein Hoch auf euch..." fügte Sontje eilig dazu, trank auf den Bräutigam.


    "Ehmm. Heilsa Arbjon, ich bin Phelans Zwillingsschwester Sontje, Tochter von Gunnar und Ferun." erwiderte Sontje lächelnd und trank noch einen Schluck. Himmel, ihr Gegenüber sah verflixt gut aus! Noch etwas mehr schnieker als Vala. Dazu noch wunderbar graue Augen und schönes schwarzes Haar.


    "Du bist der Bruder von Witjon? Ich habe dich gar nicht so als seinen Bruder erkannt. Das liegt wohl am Bild im Stammbaum, des vor meiner Zeit an die Wand in der Halle gemalt wurde." Was redete sie da eigentlich für einen Quark? "Hmja... in echt siehst du eindeutig besser aus als auf einer Wand." Das durfte doch nicht wahr sein! Hatte sie das gerade gesagt? Über und über errötend versuchte sie ihre verlegene Miene samt einem Lächeln hinter dem Becher zu verstecken.

    "Prust..." Beinahe hätte sie sich an ihrem Wasser verschluckt und sah Ragin zweifelnd an. Hatte sie sich da eben verhört? SIE und ihre Sklavin im Laden sollte den Soldaten die Haare schneiden? Diesen Soldaten da die ihr vorhin noch schöne Augen gemacht hatten?? Sopntje öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Holla.. mit 15 Einheiten Haare schneiden Münzen zu verdienen, das war eigentlich gar kein so übles Bild. Und das ganze 'nur' einmal die Woche. Wo war da der Haken? "Klingt doch ganz gut..." murmelte sie leise für die Männern hörbar und nickte zustimmend.

    "Nachrichten überbringen? Nur das und Waren mitnehmen macht ihr?" wunderte sich Sontje für einen Moment. "Wie ist es denn in Brittannia so? Was gibt es denn dort zu Essen?" Apropos Essen.. die bestellten Gerichte wurden den Reisenden serviert. Die helfende Kellnerin zündete eine Kerze an, damit die Männer in ihrer Ecke mehr Licht zur Verfügung hatten. Es wurde draussen schon dunkel... "Entschuldigt bitte, aber was heisst aufgabeln?"


    Sie lächelte und zuckte mit den Schultern. "Naja.. also los ist in diesem Sinne schon eigentlich recht viel.. aber nicht so viel das man davon erfährt. Irgendwie hocken alle Einwohner in den Häusern beisammen und warten darauf, dass etwas geschieht.. so mein Eindruck. Neulich wurde die Brücke mit einer großen Feier eingeweiht und es gab leckere Brotspenden." erklärte Sontje. "Von den hiesigen Legionären habe ich in meiner Taverne noch keine einzige Schuhspitze gesehen, aber man hört sie vorbeigehen, wenn sie stramm marschieren." Das Tablett nahm sie von einer Hand in die andere. Es war etwas anderes mit einer angeheiterten Gruppe von Männern die ihre Familie kannte zusammenzusitzen als sich zu diesen Männern zu setzen. "Der letzte Spezialitätenabend war dennoch ein großer Erfolg..."

    "RAGIN!!!" rief Sontje lachend aus und liess sich von ihm drücken, um ihn ebenso mit einer festen Umarmung zu herzen. "Ich hab dich auch ganz doll vermisst!" erwiderte sie lächelnd. "Mein Brief ist diesem fernen Land angekommen!?! Das ist toll! Aber.. äh.. so richtig flüssig kann ich kein Latein sprechen.. nur so ein paar kitzekleine Brocken Latein. Es will mir einfach nicht so über die Lippen.. ich habe keine Ahnung warum." winkte Sontje bescheiden ab.


    "Phelan geht es gut. Er hat als Gode und Priester sehr viel außerhalb der Casa zu tun. Wir haben uns deswegen beinahe gestritten, aber er hat dann versucht mir alles zu erklären. Und zudem versprochen mit mir alleine was schönes zu unternehmen!" fügte sie plappernd hinzu und blickte auch Venusia und die Zwillinge an. Die Frau erfuhr jetzt zwar beinahe alles was zuletzt geschehen war, aber warum nicht? Sontje hängte sich bei Ragin ein und musste feststellen, das dieser sehr gewachsen war. "Du wirst Phelans Statur bestimmt überragen. Und noch was... wir haben zwei Begräbnisse durch gemacht und um die Männer gebangt. Lando hat Phelan zur Seherin mitgenommen... und dann die doppelte Hochzeiten." Sie hielt einen kurzen Moment inne, um Luft zu holen. "Was hast du mir denn mitgebracht, Ragin?"

    Nach der Begrüßung in den Gängen des duccischen Hauses hatte Sontje sich endlich nach draußen gewagt und schritt mit einem Humpen Bier (mit etwas Zitonensaft vermischt) bewaffnet durch die Menschenmenge. Sie war zwar viele Menschen durch die Arbeit in der Taverne gewöhnt, doch die Anwesenheit bekannter Verwandten und fremden Gästen übertrafen die Tavernenbesucherzahlen in ziemlich hohen Maße. Sie sehnte sich nach einem bekannten Gesicht, nach einem ruhenden Pol wo sie Luft und Kraft schöpfen konnte und sich an dessen Seite sicher fühlen konnte. Amüsiert über die ungelenken Tänzer und erstaunt über den Anblick von Albin und Marga bahnte sie sich ihren weiteren Weg. Irgendwie hatte sie es neben der Suche geschafft den Humpen Bier auszutrinken und beschloß Nachschub für sich zu besorgen. Jedenfalls steuerte sie eine Theke an und schnappte sich den nächsten Humpen Bier.


    Zwei vertraute Stimmen erreichten ihre Ohren. Flugs drehte sie sich suchend um und entdeckte Ragin sowie Lando. "Endlich..." seufzte Sontje auf und drängelte sich mehr oder minder an den Perosnen vorbei die ihr im weg standen. "Na endlich.." ächzte sie und liess sich Bier trinkend auf die Bank nieder, um Ragins Erzählung zu lauschen. "Meinen Glückwunsch zum bestanden Kurs, Raginchen. Die ägyptischen Männer malen sich in dem fernen Land an? Oh.. du weisst das ja noch gar nicht. Ich habe Silkos Gesicht weiss anmalen müssen, damit er wie ein Germane aussieht." kicherte sie amüsiert und zwinkerte Lando zu. "Wir haben ziemlich lachen müssen."

    Letztere erwähnte junge Frau stürmte mit flatternden Haaren und in einem merkwürdigen Kleidermischmasch in den Stall. Sie hatte das nächstbeste angezogen, was ihre Finger im Halbdunkel des Zwillingszimmer ergriffen hatten und war ohne weiter nachzudenken dem aufgeregten Stallburschen hinterher gefolgt. ""Mei, Peppino.. jetzt mir sag doch mal was... wie weit ist sie schon? Hast du Ragin geweckt?" fragte sie atemlos und riss sich kurz vor der offenstehenden Box am unsichtbaren eigenen Riemen zusammen. Bloss keine Aufregung verursachen!


    Immer noch außer Atem vom Rennen betrat sie die Box und kniete sich am Kopf der am Boden liegenden Stute nieder. Leise Huster untermalten ihre Bewegungen. "Leif.. wie gehts ihr??" fragte sie sehr besorgt dreinschauend und strich der Stute über die die Mähne. Ein übergroßes grünweisskariertes Hemd und eine braune enge Lederhose von Phelan zierten Sontje nicht sehr kräftige Gestalt. Ein locker gebundenes schwarz gefärbtes Kopftuch versuchte Sontjes blonde Haare zu bändigen beziehungsweise aus dem Gesicht zu halten. "Ich bin ganz schnell hierher gerannt.. was soll ich tun? Wie kann ich ihr und den Fohlen helfen?" fügte sie immer noch etwas nach Atemluft ringend und hustend hinzu.

    Ehe sie es sich versah, liess Ragin ihr den Vortritt in das Officium. Sie suchte den Raum nach dem Verwaltungschef der Soldaten ab und fand ihn am Schreibtisch sitzend. Ein freundliches Lächeln musste erst einmal genügen, schweigend nickte sie ihm zu. ""Heilsa..." erwiderte Sontje den Gruß und setzte sich folgsam auf den nächsten freien Stuhl. Der Mann war ihr nicht bekannt.. woher auch? Immer noch ziemlich neugierig betrachtete sie ihn aufmerksam. Drusus war ebenfalls ein schnieker Mann, fand Sontje. ""Danke, ich hätte gerne Wasser ohne alles..." Kurze rasche Bewegungen folgten ihren Worten. Sie schenkte ihr Getränk und das für Ragin in die leeren Becher ein, blieb aufrecht sitzend sitzen. Bestimmt würde Ragin sagen, was sie anbieten konnte. Wenn sie jetzt sagte, dass sie lediglich Haareschnitte anzubieten hatte.. das klang in ihren Ohren ziemlich merkwürdig. Still lächelte sie den Legionär an.

    Innerlich arg aufgeregt und ziemlich neugierig, äußerlich ganz ruhig und mit keiner Winper zuckend hörte sie bei den Eintrittsverhaadlungen zu und atmete erleichtert auf, als sie nicht durchsucht wurde. Mit einem Lächeln bedankte sie sich bei dem ganz offensichtlich ziemlich müden Soldaten, der seine Arbeit tat und ihnen den Weg nicht versperrte.


    Neugierig blickte Sontje sich um und achtete darauf Ragin nicht sogleich zu verlieren. "Das ist ja ganz schön groß... ich meine dieses Castellum... und so viele Soldaten an einem Platz!" flüsterte sie leise und ging ein bisschen schneller, sobald sie aufmerksamere Blicke von anderen Soldaten bekam. "bestimmt ist das officium grüßer als Landos Arbeitszimmer in der Casa." spekulierte sie.

    Im Geiste notierte sie sich die Bestellungen, die einen wahren Batzen Münzen versprachen und nickte gut gelaunt. ""Das wird sogleich so gemacht wie von dir vorgeschlagen..." Sie winkte die Kellnerin herbei und gab dieser die Bestellungen weiter. "Nach Spanien? Nicht übel.. und was vershclägt euch dorthin? Dort soll es immer und ewig heiss sein, geschweige denn einmal im Jahr regnen."


    Lächelnd nahm sie den leeren Becher entgegen und füllte ihn wieder auf. "Besonderes?! Hm.. ihr könnt gute Pferde von der Hros Duccia kaufen, dann haben wir Platz für die Fohlen. Oder ihr schaut euch bei den hiesigen Markthallen um. Soweit ich weiss soll es demnächst in Mogontiacum Theateraufführungen geben, aber ich weiss nicht, ob diese tatsächlich stattfinden werden. Schade eigentlich, dass in der Stadt so weing los ist..."