Beiträge von Duccia Vera

    Wieder wiegte sie den Kopf, sah ihn verwundert an. "Jepp, wo du gerade dies sagst, das wundert mich auch. Es gibt Geheimnisse in der Familie von denen ich nichts weiss oder wohl wissen soll. Ich denke, manchmal es ist gut nichts zu wissen. Manchmal aber wüsste ich gerne Bescheid, um angemessen reagieren zu können." erwiderte sie noch, bevor er die Geschichte eines Mannes erzählte und dann sich selbst als derjenige Mann zu erkennen gab, der in dieser Geschichte erwähnt wurde.


    Sontje sah Cupidus eine ganze Weile schweigend an und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. "Die Frau wurde aus unserer Gens verstoßen? Uff.. das ist ziemlich herb! Lando selbst hat eure Geschichte an die große Glocke hängen lassen? Keine Ahnung, was ich darüber denken soll. Ich vermute, er hielt seinerseits seine Handlungen für richtig. Das muss alles schon viel viel früher geschehen sein, sonst wüsste ich eventuell davon. Ein komischer Zufall ausgerechnet auf dich, den ehemaligen von Clara zu treffen. Herrjeh... eine verwitwete Duccierin aus der Familie zu verstoßen." Langsam schüttelte sie den Kopf, nahm einen großen Schluck Bier. Sontje wusste nicht so recht wie sie nun reagieren sollte. "Du trägst viel Kummer mit dir herum. Ich danke dir für dein Vertrauen mir diese Geschichte zu erzählen.." versuchte sie ihn zu trösten und berührte noch einmal seinen kräftigen Handrücken.


    Vor ihrem inneren Auge tauchte der Stammbaum der Familie auf. Darin war kein Bildnis von einer Frau namens Duccia Clara abgebildet. "Du erwähntest noch einen Namen... Duccius Brutus. Meinst du Brandinar, Sohn von Rodberaht und Widogard? Er ist tot? Himmel.. davon weiss ich auch nichts!!!"

    "Ja! DU! Wer denn sonst?" entgegnete sie hartnäckig, beugte sich vor, um den Brief auf den übervollen Schreibtisch zurückzulegen aber auch um Witjon ernst anzusehen. "Wenn du mir schon einen barbioer shcenkst, dann kannst du mir doch gleich zeigen, wie alles voran gehen muss. Du weisst doch sonst immer über alles Bescheid!" Sontje stand auf und spazierte um den Schreibtisch herum hinter seinen Stuhl. "Streng mal dein Köpfchen an und erzähl mir was du über Bartpflege weisst." Mit sanften Fingerkuppendruck begann sie ihres Cousins Schläfen zu massieren. "Aaaalso?"

    Sontje liess den Brief in den Schoß sinken. Es war augenscheinlich bereits alles arrangiert und vorbereitet. Was blieb ihr übrig? Witjon enttäuschen? Es war neben der Taverne eine weitere Möglichkeit sich außerhalb der Casa Duccia zu beschäftigen. "Äh.. ja.. ich könnte es mit dem Barbier zumindest versuchen.. obwohl... ich weiss nicht. Nun gut, ich habe Erfahrungen mit zwei halbstarken Brüdern vorzuweisen. Was? Phelan hat dies eingefädelt? Oh du mein Brüderchen.." Gedanklich herzte sie Phelan für seine wundervolle Idee. "Weisst du was? Ihr bringt mir alles nötige bei und seid dann meine ersten Kunden.. wie wäre das?" Zumindest Witjon könnte sich einmal die Haare etwas kürzer schneiden lassen..

    "Ja.. ziemlich nass draußen... als ich mich draußen hinlegte war kein Wölkchen weit und breit zu sehen. Es hätte mich jemand mal wecken können als die Regenwolken sich ankündigten..." brummelte sie augenverdrehend. Sorgsam wischte sie die Hände trocken und nahm den Brief entgegen. "Ich soll einen Barbier bekommen? Von euch?" echotete sie verdutzt, linste über den Briefrand hinweg Witjon skeptisch an. "Wollt ihr mich verschaukeln?" Das Siegel der rämischen Frau wurde von Sontje genauestens in Augenschein genommen. "Einen Barbier? Was macht der nochmal? Haare schneiden und Bart rasieren? Fingernägel schneiden anbieten? Und woher kennt ihr die Frau.. äh.. moment.. Flavia Cel.. er.. ina??"

    Albin fand Sontje von Kopf bis Zeh tropfnass auf dem Balkon im Lieblingsstuhl sitzend. Der Retgenschauer war aus heiterem Himmel über die Casa Duccia gekommen. Und hatte sie mitten im Schönheitsschlaf nass gemacht und zugleich geweckt. Mit einer weiteren Decke versuchte sie sich und ihre Haare abzutrocknen und warf diese sich über die Schultern. Sie konnte sich auch nach dem Arbeitszimmergespräch umziehen. Leise schniefend und mehrere nicht minder leise Nieser loslassend betrat sie Witjons Arbeitszimmer. "Heilsa Witjon." prustete Sontje erschöpft und wickelte sich tiefer in die Decke ein. "Du hast mich gerufen? Darf ich?" fragte sie noch und setzte sich in den nächst erreichbaren Sessel. "Blödes Wetter.. des macht was es will." brummelte sie und fing einen Tropfen von ihrer Nasenspitze auf.

    "Naja.. erlebt habe ich bei Mutter und Vater eher wenig, für diesen Teil war mein Bruder geeignet. Weisst du was? Du musst nicht nur zu den Göttern beten, du kannst auch meinen Bruder, den Priester um seinen Segen bitten." schlug Sontje spontan vor und ahnte immer noch nichts von dem Ärger um Duccia Clara und ihrem Verlobten. Woher sollte sie auch wissen, wie die Geschichte ausgegangen war, wenn es ihr niemand erzählte? "Sowas.. auch wenn ich mich noch nicht bereit fürs Heiraten und Kinder kriegen fühle, denke ich wie du drei plus x-Kinder. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und es war etwas wenig Gesellschaft. Gerne hätte ich noch eine kleine Schwester gehabt..." Sie wiegte mit dem Kopf, berührte kurz seinen Handrücken. "Nun... ich finde es gut, dass du als Soldat dir Gedanken über deine Handlungen und Taten machst. Ich glaube, viele Soldaten machen was Ihnen befohlen wird und haken es dann als erledigt ab oder machen sich keinerlei Gedanken über das Leid der von Ihnen Getroffenen." Sontje lehnte sich zurück und gähnte hinter vorgehaltener Hand... langsam stellte sich die Müdigkeit ein, auch weil sie satt und zufrieden war so einen netten Gesprächspartner gefuinden zu haben sowie sich auf ihre Belegschaft verlassen zu können, die die Gäste in Schach hiellten.

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    Schweigend legte er Lando nach dem Losbinden auf dessen Lager ab und half Phelan bei einem erneuten Verbndwechsel des Mannes. ER nickte dem endlich Aufgewachten zu, schnappte sich irgendeine leere Schüssel und eilte zu den Pferden zurück, welchen er Pferdepisse entnahm. Mit der Schüsel kam er zurück, kochte die Pisse auf dem Lagerfeuer an und stellte die Schüssel mit einem Lakentuch umwickelt griffbereit hin. So.. jetzt waren alle versorgt. Als letzter von allen kümmerte er sich nach der Fütterung und dem Absatteln der Pferde um sein Lager, schnappte sich einen erhitzten Stein und nahm in nächster Nähe zu Lando Platz. Leif war ziemlich k.o, zu zweit reiten war anstrengend auch wenn es einfach aussah. "Es ist nicht das Alter, Lando, du bist schlichtweg am schwersten von allen verletzt..." Schweigend blickte er in die Runde und biss krachend ins ein Stück Brot.

    "Ja, wir sind zurechtgekommen und nein, es war in Magna ertragbar. Mutter wollte bleiben und wird von unserem Dorf versorgt. Für mich aber gab es dort keinen Platz mehr, ich hatte in der Einsamkeit unseres Dorfes keine Zukunft. Und so wie Mutter werden, eine einfache Bäuerin, das wollte ich nicht." erwiderte sie ernst, drehte den Bierbecher in den Händen hin und her. "25 Jahre.. das ist eine echt lange Zeit..... Naja.. ich hoffe du schaffst es gesund und munter bis Dienstende durchzuhalten!" Sie musste bei seinen nächsten Worten lachen und schüttelte den Kopf. "Iwo.. ich mag das alles noch nicht machen. Ich möchte noch nicht an Mann und Kinder gebunden sein. Meine Zukunft ist mir unbekannt und ich lasse sie auf mich zukommen. Ich denke, es wird sich irgendetwas ergeben. Egal wie lange es dauert oder auf mich zukommen mag." Sie wusste ja, in der Casa Ducca wird demnächst geheiratet. Da würde sie genug zu tun bekommen.. vor allem wenn der Nachwuchs erstmal da war. "Magst du Kinder? Hättest du gerne eins oder ganz viele Kinder?"

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    Phelan musste wie die andere auch ein bisschen unter Schock stehen, sonst würde er seine Vorschläge nicht wiederholen, überlegte Leif für einen kurzen Moment und zuckte mit den Schultern. Zur Sicherheit, dass Lando hinter ihm auf dem Rücken des Pferdes sitzen blieb, schlang er ein langes Tuch um den Körper und unter die Arme des bewusstlosen Mannes und band ihn von seinem Rücken gestüzt an sich fest. Er nahm auch noch eine Hand Lokis in die seine und ritt den anderen hinterher. "Was für ein schöner Tag ist doch heute..." brummte er, während er sein Pferd antrieb. Er schaute nicht zurück und hielt Ausschau nach einem Platz für die kommenden Stunden. Der Kampf hatte die Reise unterbrochen.. mal schauen, wann sie weiter reiten konnten. "Ist es noch weit bis zur Seherin? Vielleicht sollte ich mit Lando voraus reiten und ihr kommt nach?" schlug er spontan vor. Er drückte immer wieder Landos Hand, um einen Druck zu bekommen, als Zeichen, dass dieser langsam wieder zu sich zu kam. "Heda Lando.. es wird langsam Zeit, dass du aufwachst."

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    Patsch, patsch, patsch... Leif versuchte den Heruten mit möglichst wenigen kräftigen Ohrfeigen aufzuwecken und gab es auf. Er konnte und wollte das kostbare Trinkwasser nicht übers Gesicht schütten. Erstens, weil es trinkbar war und zweites, weil Landos und seine Kleidung dann auch noch nass werden würde. "Na, dann schlaf mal weiter, wenn du nicht aufwachen magst." brummte Leif und wandte sich kopfschüttelnd ab. Er ging zu Phelan half ihm Witjons Wunden zu verbinden und bewegte sich auch zu Silko rüber. Für ihn hatte er ein trockenes Tuch. "Hier, wisch dir den Kalk ab und lass dich von uns verarzten. Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden und einen trockenen Platz suchen." Wieder assistierte er Phelan beim Wunden verarzten und verbinden. Sein Blick wanderte zu den Pferden, die neugierig zu ihnen rübersahen. "Da Lando noch bewustlos ist, müsste er mit jemandem auf dem Pferd hocken. Ich kann ihn nehmen. Silko und Witjon? Schafft ihr es ihn zu mir raufzugeben? Er sollte hinter mir sitzen." Für diese kurzen Momente übernahm er kurz das Kommando, sagte den Anwesnden wo es langging oder damit jeder wusste was zu tun war. Länger als nötig wollte Leif nicht bleiben. Er ging zu den Pferden und holte sie. Bei seinem Reittier nahm er das Gepäck ab und lagerte es vorerst auf Landos Reittier um. Schliesslich stieg er auf sein Pferd und wartete darauf Landos Körper für den kommenden Ritt mit seinem Rücken ab zu stützen. "Können wir?"

    Mit der Umarmung von Witjon löste sie ihre Fingernägel aus Witjons Oberarm. "Ja, das wollen wir mal sehen.." gab sie zurück. Witjon liess sich ewig Zeit mit dem Würfel zeigen und hatte verloren. "Ohhh..." seufzte Sontje enttäuscht auf.


    Prüfend blickte sie Ortwini an, lauschte kurz in sich hinein. "Ich freue mich auch auf einen Tag mit dir..." verkündete sie spitzbübisch lächelnd und stiess mit den anderen Männern auf seinen Sieg an. "...wenn du nüchtern und ausgeschlafen bist. Wie wäre es denn gleich mit morgen früh.. um zehn Uhr vor der Tür der Casa Duccia??" Keine Ahnung wie spät es im Moment war. Sontje fühlte sich ausgeschlafen und kannte frühe Aufstehzeiten nach langen Nächten. Fröhlich gestimmt nahm sie sich vom Getränkenachschub und erwartete Ortwinis Antwort. "Macht ihr noch eine weitere Würfelrunde? Ich gucke diesmal aber nur zu."

    "Danke! Vieleicht höre ich noch mehr Lob und Anregungen.. und dann läuft es hoffentlich bestimmt so wie von uns allein wie erhofft." antwortete Sontje wieder einmal lächelnd und wurde sogleich wieder ziemlich ernst. "Mein Vater ist im Kampf gefallen. Erst sein Tod hat unser aller Leben verändert. Plötzlich waren wir betroffen. Ich meine, wir hatten plötzlich einen Toten in der Familie zu beklagen. Irgendwie haben wir immer geglaubt Vater ist unbesiegbar und würde immer siegreich heimkommen. Zack.. da waren wir auf einmal alleine und mussten lernen ohne hin zurechtzukommen."


    Sie riss die Augen auf. "25 Jahre? Echt? So lange hast du dich als Soldat verpflichtet? Uh.. das ist eine ziemlich lange Zeit finde ich.." gab sie offen zu und trank einen Schluck Bier. Na.. da hatte sie wohl irgendwie das Glück eine Frau zu sein und sich bislang niemandem verpflichten zu müssen. Naja.. der Familie vielleicht aber sonst? "Kündigen oder austreten kannst du nicht?? Nur wenn man krank oder schwer verletzt wird, dass eine Rückkkehr als Soldat unmöglich ist, richtig? Nehmen wir an, es geschieht letzteres. Was machst du dann? Kriegst du trotzdem das Bürgerrecht zugesprochen?" Das Gespräch hier war allemal interessanter als die langeweiligen Lateinstunden!

    "Nee.. die Kleinen sind noch zu klein, um kratzen zu können. Komm.. wir holen Futter für alle und dann zeige ich dir wo sie wohnen... nämlich im Stall, ich glaube bei den Stuten und ihren Fohlen." Im Stall zeigte sie ihm den Wohnort der Katzenmutter und ihren Wurf. Auf dem Weg zurück ins Haupthaus erwischte ein Regenschauer sie ziemlich heftig. Tropfnass von Kopf bis Fuß lachte sie unter den nassen Haarsträhnen Rodrik an. "Ohjeh.. das war ein ziemlich nasser Ausflug in den Stall. Findest du nicht auch?" Sie verschränkte frierend die Arme vor der Brust und nieste. "Hatschi! Ins Kaminzimmer? Hatschi! Oder jeder auf sein Zimmer? Hatschi! Puh!"

    Witjon übersetzte nicht für sie, weil er sich schon wieder seinen Angelegenheiten widmen musste. Kopfschüttelnd sah Sontje ihm hinterher und zuckte mit den Schultern. Was sollte man machen? Aber dann begannen die Reden. Sontje unterdrückte das Gähnen, applaudierte mit den Umstehenden und blickte stolz zu ihrem Bruder rüber. "Guck nur, Rodrik.. jetzt ist mein Bruder Phelan dran." Sie bemerkte sein gerötetes Gesicht und sah ihn prüfend an. "Ist dir nicht gut? Willst du dich hinsetzen? Seltsam.. du hast doch noch gar nichts getrunken." Vorsichtig umfasste sie seine Taille. Das war blöd.. sie war zum ersten Mal bei einem Opfer anwesend dass ihr Bruder abhalten würde und dem Jungen wurde schlecht. "Wenn dich nicht hinsetzen willst, dann halt dich an mir fest." flüsterte sie ihm zu.

    "Warum sollte ich das nicht tun? Wir haben gemeinsam überlegt wie wir die Taverne wieder aufleben können... oder eher die Belegschaft gefragt, was denn machen könnte und dann abstimmen lassen. Dem Knecht sein Onkel hat die Spezialitäten dann für heute abend hergestellt und eingebracht. Ich bin froh, dass überhaupt Gäste gekommen sind." Ahso war das mit den Soldaten. "Achso.. das mit dem Heiraten nach dem abgeleisteten Dienst ist dann natürlich was anderes. Ich persönlich kenne keinerlei Soldatenkinder beziehungsweise Frauen die ehemalige Soldaten geheiratet haben. Mhm.. würdest du denn deiner künftigen Frau erzählen was du als Soldat getan hast? Entschuldige mich und meine Neugier bitte.. wenn dir diese Frage zu persönlich ist." Wenn er weder Frau noch Kind hatte dann war er jedenfalls ein aktiver Soldat.. so musste es sein.


    Im nächsten Moment lugte die Aushilfe an der Theke zu ihnen rein und bat flüsternd um Hilfe wegen einer unklaren Rechnung. Sontje stand auf, klärte das mit der jungen Aushilfe am Vorhang stehend und warf einen kontrollierenden Blick in den Schankraum. Noch war alles ruhig.. kein weiterer Duccier weit und breit. Sie setzte sich wieder zu Cupidus und aß weiter. "Wie sieht denn deine Zeit nach dem Dienst aus? Ich selbst mag mich hier für die Taverne weiterhin einbringen und wenn ich genug habe, dann suche ich mir was Neues."

    "Ja... einer ist immer der Verlierer." nickte Sontje zustimmend und gedachte schweigend der jüngst verstorbenen Dagny. "Nur.. wie kann man in den Krieg ziehen, während man weiss, dass Frau und Kinder zu Hause warten und auf Rückkehr hoffen??" Sie wartete, bis er weitersprach. "Ja.. ich komme von dort. Och.. soviel anders ist es gar nicht. Winter frostig kalt mit viel Schnee und die Sommer Hitze ohne Ende." Sie stand auf, steckte den Kopf durch den Vorhang und orderte einen zweiten Imbiss für zwei Personen samt Getränkenachschub. Der Knecht soeben auf dem Weg zu zwei Gästen machte auf der Stelle kehrt und bediente sie zuerst bevor er die eigentliche Bestellung ausführte. Zum Glück hatten die betroffenen Gäste sowie Sontje diesen Schlenker nicht bemerkt, sodaß er keine Schelte bekam. "Frischer Fisch, schonend gegart, herzhaft gewuerzt, für unsere werten Gäste. Laß dir es schmecken.. dies geht auf meine Kappe." Lächelnd ergriff Sontje das Besteck, begann den Fisch sorgsam zu entgräten.

    Noch im Schlafzeug und mit einer eilig übergeworfenen Decke eilte sie den Gang hinunter und in Dagnys Zimmer hinein. Leise auftretend näherte sie sich Dagnys Bett. Ihre Augen standen voller Tränen, als sie sich langsam vor der Bettkante hinkniete. Vorsichtig nahm sie Dagnys kalte Hand in die ihre und drückte sie an ihre eigene Wange. "Liebes Kleines, ich hatte so für dich gehofft, du wachst noch einmal auf.. und wenn es nur sei, um dich von dieser Welt zu verabschieden. Hel war nicht sehr schnell bei dir, um dich zu ihm zu holen doch jetzt bist du bei ihm." Langsam legte sie Dagnys Hand zurück und deckte Dagny ein letztes Mal gut zu. Sontje selbst liess die Tränen der Trauer fliessen und kuschelte sich in die Decke. Es war vorbei. "Schlaf, Kleines, ich denke an dich."

    Hallo zusammen.. ich möchte mich bei allen meinen Mitspielern für meine plötzliche Abwesenheit entschuldigen und um Verzeihung bitten.


    Aufgrund einer schweren depressiven Krise bin ich am Freitag morgen zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen worden. Nach mehr als 32 Stunden ging es langsam zurück auf die helle Seite meines Lebens. Heute wurde ich entlassen und durfte heim fahren. Bitte gebt mir noch etwas Zeit zu Hause anzukommen und den Rythmus des Alltags wiederzufinden. In den kommenden Tagen dürfte ich wieder schreibfähig und hoffentlich auch schreibwütig sein.


    Viele Grüße, eure 'Sonne'

    Bewundernd betrachtete sie die Scheibe, fuhr mit den Fingerspitzen über die Gravur. "Du jagst als Soldat blutlüsterne Bauern.. und Banditen und anderen Personen. Da muss eine ganze Menge Mut in dir drin stecken, um das tun zu können... das ist bestimmt nicht einfach. Die Personen könnten ja auch Frau und Kinder haben und tun trotzdem was sie für richtig zum eigenen Überleben halten." Sontje schüttelte sich innerlich und gab ihm die Auszeichnung wieder zurück. "Nein.. so lange wohne ich noch nicht hier. Mein Bruder hat mich zu sich gerufen und ich bin ihm nach gewisser Zeit gefolgt. Um etwas zu tun zu haben, habe ich überlegt die Taverne im Namen der Duccier zu führen und um die Bewohner dieser Stadt kennenzulernen. In der Casa habe ich nicht sogleich das richtige für mich zu tun gefunden. Daher fällt mir zu Hause ein bisschen die Decke auf den Kopf. Hier dagegen ist es sehr lebendig und lustig." erzählte sie, trank immer wieder ein Schluck Bier oder aß einen Möhren-Stick. "Hast du noch Hunger? Es ist genug Fisch übrig."

    "Ganz genau.. und von dir kriege ich ganz bestimmt einen edlen Schmuckstein.. hmm? Wie wäre das zum Einstieg?" neckte sie den jungen Mann. "Wieso guckst du so? Hast du noch nie gemalte Bilder gesehen? Hast du als Kind gar keine Bilder mit Stöcken in die Erde gemalt?" Für sie war es irgendwie selbstverständlich gewesen auf diese Weise zu malen, um ihre Welt bildlich darzustellen. "Nunja, Rodrik.. schlage einfach mal eine Richtung ein, die du nicht kennst und ich sage dir wo du hingehst." schlug sie vor. Schnell linste sie auf seine Füße, ob er inzwischen seine Schuhe an hatte und lächelte verstohlen. "Wenn du Katzen magst.. ich kann dir unsere jüngste Mäusefängerbande vorstellen."