Beiträge von Duccia Vera

    "Reich? Hmja.. na gut. Ich nehme dein Geschenk an. Danke noch einmal, Lando." Vorsichtig räumte sie die Münzen wieder in den jeweiligen Beutel ein und nahm sie an sich. "Ich denke, ich werde mir zuerst einmal ein paar Dinge für den üblichen Alltag kaufen... die schon länger auf meiner Wunschliste stehen." Zum Beispiel eine ordentlichen Kamm und eine hübsche Haarspange dazu.. oder besser noch ein schlichtes Kleid, passend zu ihren Augen. Sie lächelte, blickte auf die Beutel, sie konnte außerdem eine Decke für Yggur mit seinem eingesticktem Namen anfertigen. Lando jagte sie noch nicht aus seinem Zimmer hinaus. Daher und endlich nahm sie den Becher Met an, trank einen kleinen Schluck und sah den Mann an. "Ich würde tatsächlich sehr gerne arbeiten und etwas Geld verdienen. Noch habe ich nichts passendes für mich entdeckt.. dazu weiss ich noch zu wenig über die Stadt und die sich bietenden Möglichkeiten. Hättest du eine Idee oder einen Vorschlag für mich?"

    Der Hengst gehörte von nun an ihr? Sprachlos über das unerwartete Geschenk blieb ihr die Sprache weg. "Daann.. danke.. danke..." stotterte Sontje und löste ihre gefalteten Hände, um unsichtbare Strähnen ihres Haars aus dem Gesicht zu streichen. Sie hatte nicht viel Zeit sich nun mit dem Gedanken anzufreunden, das sie nun ein eigenes Pferd besaß. Lando hantierte mit Münzen und lieferte ihr seine Erklärungen dazu. Immer noch ein wenig sprachlos, nahm sie einige wenige Münzen in die Hände, betrachtete sie und hob den Kopf, um Lando anzusehen.


    "ich werde mich in Latein anstrengend." versprach sie kurzerhand. "Ja, über Geld weiss ich in etwa Bescheid... aber das war bisher eine eigene Sache von Vater und meinen Brüdern." fügte sie leise hinzu und legte die genommenen Münzen zurück auf den Tisch. "Fünfzig Sesterzen hören sich tatsächlich nach viel an.. aber was soll ich mit soviel Geld? Was bedeudete das-- ein Lupanar?" Sontje schüttelte den Kopf. "Aber klar.. Silko hat mir schon verstehen geben, dass ich ihn überall hin mitnehmen soll, was nicht zum duccischen Gelände gehört." Kurzes Schweigen ihrerseits. "Lando? Warum gibst du mir die Beutel? Hast du einen besonderen Wunsch?"

    Nach dem Schnürsenkelbinden sanken ihre Füße wieder zu Boden und sie ging auf Phelan zu. "Sag bloß, du hast dich erschreckt? Mein armer Brurder... ich dachte immer, dich kann gar nichts umhauen..." erwiderte Sontje mit erstaunter Stimme. "Ehe du einmal blinzelst, bin ich schon zu ihm unterwegs. Bis gleich heich..." Schwesterlich wuschelte sie ihm aufmunternd die blonden Haare durcheinander und verschwand bevor er irgendetwas nach ihr werfen konnte zu Landos Arbeitszimmer.

    Die junge Frau nickte. "Genauso ist es.. er war zuerst gegen mich, aber dies hat sich dann nach und nach gelöst solange ich ihn ritt. Auf dem Rückweg war es toll ihn zu reiten und ich würde ihn gerne weiterhin reiten. Ich denke, noch ein bisschen Ausbildung und neue Erfahrungen und er wird ein guter Hengst. Ich dachte an flatternde Wäsche oder vom Wind aufgewehte Blätter, diese Dinge sollen ihm keine Angst machen können, weil sie ihm nichts tun außer ihn zu erschrecken. Auf der Koppel bewegt er sich sehr viel, ich hatte noch keine Gelegenheit ihn genauer zu beobachten."

    Sie stakste zum Stuhl, nahm Platz und bettete die gefalteten Hände auf dem Schoß. Der Becher Met war eine nette Geste, doch im Moment hatte sie keinen Durst. "Hmja, danke Lando. Also zuallererst freue ich mich wieder bei meinem Zwillingsbruder zu sein und die Familie kennenlernen zu dürfen. Was die Sprache angeht.. ich gebe mir ziemlich Mühe, aber das ist nicht so leicht wie gedacht. Da ist die Versorgung der Pferde viel einfacher, weil die nicht sprechen können. Mit Römern hatte ich bisher noch keinen Kontakt, sodass ich noch gar nichts vom gelernten praktisch anwenden konnte. wahrscheinlich würden die mich eher schief angucken und immerzu fragen: Bitte, was hast du gesagt." erzählte sie ganz ehrlich. "Ansonsten komme ich zurecht, bewundere die prächtigen Pferde samt Fohlen. Zugleich überlege ich immer noch was ich für unsere Familie tun kann. Mutter hat mir viel Hauswirtschaft und Handarbeit beigebracht..."

    Nach der Unterhaltung mit Phelan suchte Sontje Landos Arbeitszimmer auf und klopfte zuerst einmal an die Türe. "Klonkklonkklopf..." kündigte sie sich an und legte Hand an die geschlossene Tür. Nach dem Aufschieben und Schliessen sah sie Lando an. "Phelan hat gesagt, du willst mich dringend sprechen... Nun stehe ich wie gewünscht hier vor dir." Vor wenigen Momenten hatte sie noch über Landos entgeisterte Miene gelacht.. aber jetzt war keine Spur von Heiterkeit mehr in ihrem ernsten, freundlichen Gesicht zu sehen. Was er bloß von ihr wollte? Direkte Worte hatten sie bis jetzt noch nicht gewechselt.. noch nicht mal ein Gespräch.

    Sontje lächelte. "Ich denke, das ist machbar. Du müsstest nur aufstehen und ein paar Schritte mit mir gehen, bevor du ins Bett gehen kannst." erwiderte Sontje lächelnd und zog ihre Hand von seiner Stirn fort, um ihm kurz darauf den Becher Met wegzunehmen. Schließlich nahm sie seine Hände auf und bemühte sich ihn auf die Beine zu kriegen beziohungsweise zu ziehen. Mit einem Arm um seiner Taille stützte sie ihn ab. Bittend sah sie Phelan an. "Phelan! Komm und hilf mir.. lass die beiden sich zu Ende streiten. Rodrik hat uns gesagt, dass er nichts mehr bei sich trägt. Wir sollten in besser ins nächste Bett schaffen... bevor... naja.." Sie sprach dies lieber nicht aus.. und bemühte sich Rodrik zu ein paar Schritten zu bewegen. "Komm jetzt..."

    "He Phelan.. hast du das gesehen? Ich hab einen Geist gesehen!! Lando hatte ein richtig weisses Gesicht... ungefähr so weiss wie die Bettlaken auf unseren Betten." platzte Sontje kichernd ins Zimmer herein und lehnte sich leise lachend an die hinter ihr zugefallene Tür. Sontje hielt mitten im Lachen inne, sah ihren Bruder forschend an. "Du bist ja genauso weiss im Gesicht wie er. Werdet ihr etwa krank.. oder was ist mit euch beiden los? Och Mensch.. immer verpasse ich des aufregendste..." Sie liess sich auf ihrem Bett nieder und zog die Beine an, um die Schuhsenkel neu zu binden.

    Sie grinste zögernd zurück und betrachtete den traurig dreinschauenden Mann. "Nunja.. nach einem Taugenichts und Spieler sieht er mir nicht gerade aus.. er sieht ganz traurig aus." erwiderte sie Silko gegenüber. Dieser liess sie alleine und wanderte zu Witjon rüber. Kopfschüttelnd beobachtete sie Silkos Kontaktaufnahme zum traurigen Mann und nippte vorsichtig von der heißen Honigmilch. Die beiden Männer wurden von einer anderne Gruppe Männer belagert, dessen Anbführers Stimme keineswegs zu überhören war. Sontje erwiderte Ortwinis Blicke mit einem freundlichen Lächeln, prostete mit der heissen Milch ihm zu. Und jetzt flüsterten alle Männer. Sontje liess sich überraschen, lehnte sich zurück und wartete. Sie musste nicht lange warten, der ehemals traurige Mann und Ortwini, dessen Namen sie noch nicht kannte, kamen an ihren Tisch. "Heilsa.." grüßte sie alle beide und spähte zum anderen Tisch rüber. Die Alkoholfahnen waren nicht zu überriechen, doch gute Laune und Spass konnte sie ertragen. "Ein netter Vorschlag von euch und Idee an mich zu denken. Wenn Silko nichts gegen euch zwei hat, komme ich mit." Sie ergirff Witjons Hand und machte sich mitsamt ihrem Getränk auf den Weg zum nächsten Tisch. "Heilsa.." grüßte sie die Männergruppe und setzte sich zwischen Witjon und Ortwini. "Also... ich sag schon mal an, dass ich keine Würfel habe. Vielleicht bin ich ein verkappter Glückskäfer.."

    "Ich nehme Milch.. aber eine heisse MIlch mit einem Klacks Honig, wenn es machbar ist." machte sie der Bedienung klar und sah ihr nach, als diese verschwand. "Ahso.. hmja.. okay, dann lassen wir es mit dem Würfelspielen lieber. Und damit du es weisst... meine Eltern haben mir keinerlei Würfelspiele beigebracht, weil sie es für unschicklich hielten." Sie sah auf, als die Bedienung mit den Getränken wieder zurück kam und alles trink bereit abstellte. "Hmmm... Silkoo??? Kennst du jungen Mann da drüben? Der an der Theke? Der guckt so traurig.. meinst du nicht?" begann sie den ersten Tratsch über die anwesenden lärmenden Menschen. "Nicht der da.. der andere..Hups.. beinahe wäre sein Kopf auf der Theke gelandet."

    Was? Er war nicht durchsucht worden und schaffte es einen Dolch hineinzuschmuggeln? Sontje versuchte die peinliche Situation zu überspielen. Na, wenigstens hatte Albin darauf bestanden, dass der Neue seine Sachen ablegte. Sie stupste ihren Bruder an und lachte herzlich auf. "Ohjeh... bitte entschuldige mich, ich meinte dich selbst natürlich, Roderick. Also, das jeder hier jetzt weiss, dass du Hagens Sohn bist." Sie stand von ihrem Platz auf und setzte sich zu ihm. "Der Met scheint dir zu munden.. möchtest du noch einen Schluck oder hast du genug? Du siehst voll müde aus!" Sie legte ihre kühle Hand auf seine heisse Stirn und zwinkerte verschmitzt. "Vielleicht wäre ein Bett bequemer als dieser Sessel, hm?"

    Schweigend legten sie den Weg zurück und Sontje nutzte die Gelegenheit sich den Hinweg einzuprägen sowie den jungen Hengst, ihr Reitpferd kennenzulernen. Er war gut erzogen und liess sich gut reiten. Lautes Stimmengewirr und ausgelassenes Gelächter drang an ihre Ohren, als sie das Innere betraten. Sontje folgte Silko hinterher, warf neugierige Blicke hier und dorthin. "Achja, hier gehts rauh zu?? Meinst du nicht eher fröhlich? ich finde es bewunderswert, dass die Plätze jetzt schon so gut wie besetzt sind. Gibt es etwas zu feiern oder warum sind die alle hier?" plapperte sie drauflos und sah sich immer wieder um. Rundherum fremde Gesichter.. aber die würde sie sicherlich bald Namen und Geschichten zuordnen können. "Armdrücken? Wie geht denn das? Bringst du mir ein Würfelspiel bei?" Und zu trinken wollte sie auch etwas haben, aber was gab es im Angebot? "Bitte keinen Met für mich.. ich muss noch reiten." witzelte sie zwinkernd

    Sontje winkte ab. "Das macht doch nichts, wenn wir die Pferde führen müssen, dann lerne ich gleich den Hinweg und die Umgebung der Taverne kennen. Oder gibt es dort keinen Stall zum Pferde unterstellen?" Sie lehnte sich gegen die Box. "Oder ich nehme meinen Esel Olaf mit.. dann sieht er mal was neues als immer desselbe." Nun ging sie die Boxengasse entlang, blickte in die Box wo Olaf sich befinden müsste. Die war leer. "Schade. Olaf ist nicht da.. dann ist er wohl auf der Weide." Sontje wanderte zu Silko zurück. "Nun.. kommst du mit? Ich brauche nur meinen Mantel und ein Pferd und dann können wir los."

    [SIZE=7]"Jetzt fängst du auch noch mit den Göttern an.."[/SIZE] brummte Sontje in sich hinein und nickte. "Ja, mir gefällt es, dass es Katzen gibt. Ich habe einen Spruch gehört, dass man Katzen erschaffen hat, damit die Menschen einen Tiger streicheln können... oder so ähnlich." erzählte sie dem Hünen in vertraulichem Ton. "Ah.. da ist die Mama ja.. Ja, schau, wir sind nur zu Besuch da. Keine Sorge, die Kleinen gehören dir.. Ja, ist ja gut. Feine Kinder hast du!" Vorsichtig reckte sie der Katzenmutter ihre Finger entgegen und durfte kurz deren Fell berühren, bevor sie sich von ihr abwandte. "ich würde gerne ausreiten. Ragin hat mir erzählt.. oder war es Albin? Ach egal.. jedenfalls hat mir einer der hiesigen Männer erzählt, dass die Familie eine Taverne besitzt. Dort würde ich gerne vorbeischauen... vielleicht gibt es dort für mich etwas zu tun. Meine Mutter hat mir viel über Hauswirtschaft beigebracht." Sontje bewegte sich langsam aus der Box und sah die Stallgasse entlang. "Mit welchem Pferd kann ich ausreiten? Ich möchte Lando keinesfalls verärgen."

    Sim-Off:

    "Wir wollen doch nicht, dass noch jemandem so etwas wie Sontje passiert." Meinst du nicht eher Sveija? :D


    "Und warum?... Achso.. ja.. deswegen.. Nein, ich möchte auch nicht, dass mir so etwas ähnliches passiert, dann würde mein Bruder und ihr alle sehr betrübt sein." erwiderte Sontje zu Silko. Sie hängte das Halfter irgednwo hin, folgte Silko auf Schritt und Tritt, beobachtete alle seine Handgriffe auf genaueste. "Och nee.. du ziehst Katzen auf? Zeig mal! Oohhhh.. sind die süüüßßßßß!!" frohlockte Sontje beim Anblick der Fellknäuel und hockte sich langsam nieder, um den Katzenwurf zu betrachten. "So goldig die kleinen.... Wo ist die Mama hin? Brauchen die Kleinen noch etwas außer Milch?" plapperte Sontje mit besorgter Stimme.

    "Was dachtest du denn, Rodrik?" fragte Sontje zurück und warf Phelan einen bösen Blick zu, wie er mit dem Becher schwenkte. Der Besuch sollte nun wahrlich nimmer auf solche Gedanken kommen, dass ihr Bruder ein trinksüchtiger Priester sei.


    Sontje nickte Silko zu. "Lass es dir schmecken.. ansonsten stell es beiseite." Sie hatte den Becher Met als nette Geste für Silko angedacht und biss sich auf die Lippen, als der Besucher sowie Silko sich zu Wort meldeten. Herrjeh.. an die Sicherheit hatte nun wirklich keiner gedacht. Sontje bewegte sich nicht destotrotz zu Phelan rüber und nahm ihm den Becher weg. "So.. des war genug für heute, mein Brüderchen... und Ragin.. ich denke, jeder hier weiss jetzt von wem du abstammst." sprach sie Phelan und Rodrik nacheinander an. Ha, jetzt konnte sie auch einen Schluck Met aus Phelans Becher trinken.

    "nee.. in der Casa will ich nichts tun. Hier draußen gefällts mir deutlich besser. Mhm.. ich könnte mich wirklich und endlich mal in der Stadt blicken lassen.. eine gute Idee.. ich enagier dich gleich als meine Begleitung mit." beschloß Sontje. "Welches Pferd darf ich zum ausreiten nehmen? Ich habe mir immer noch kein Reittier ausgesucht..." Während sie redete, befolgte sie Silkos Anweisungen und hielt asbald das glitischige Halfter in den Händen. "Wie geht es denn Sveija? Sollen wir sie fragen, ob sie mitkommen möchte?"

    Kopfschüttelnd sah sie ihren Bruder an, stupste seine Rippen an. "Und zugleich ist es nie zu spät einen zu trinken, wie?" Sie wandte sich dem Neuankömmling zu. "Wieso? Weshalb? Warum? Ich frage dich, weil ich neugierig bin..." gab Sontje zwinkernd zur Antwort und zuckte mit den Schultern. "Mutter hat immer gesagt, wir sollen alles fragen, sonst bleibt man dumm. Und außerdem kostet Fragen stellen dich nichts.. egal wie dumm sie sein mögen." Silko kam rein und stellte sich zu ihnen. Fragend sah sie den Leibwächter ihn an. "Alles klar, Siiko? Möchtest du auch einen Met trinken? Mein Bruder hat schon was intus..." Sie füllte einen Trinkbecher, stand auf und reichte ihm diesen.