Der junge Sklave, der sich um die zu befeuchtende Kehle ihres Bekannten kümmerte, war sehr leise und sehr geschickt. Sie nickte ihm kurz zu und schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln. Inzwischen hatte sie gelernt, dass man (und frau) den Sklaven keinerlei Beachtung schenken sollte. Doch das konnte sie nicht. Weggucken konnte sie schon gar nicht. Ein hübscher Junge. Sontje war gespannt, wie ihr Schützling Rufus aussehen würde, wenn er so alt wie der junge Sklave war.
"Ich finde, es ist in meinen Augen selbstverständlich, dass ich mich nach dir erkundige. Du hast einen ziemlichen Schlag abbekommen. Ich bin froh, dass die Beule sich allmählich verzieht. Ah.. aus Griechenland bist du? Wieso? Ist 'blond' dort ebenfalls eine außergewöhnliche Haarfarbe? Könnte möglich sein, dass deine Mutter aus meiner Heimat kommt, kannst du nicht nach ihrer Herkunft forschen?" Sie bemerkte, dass Catus seinen Vater nicht erwähnte und schluckte die Frage nach dessen Haarfarbe runter. "Ja, ich komme aus Germanien. Ich lebte auf dem Hof meiner Mutter, bis mich mein Zwillingsbruder in die Stadt dazuholte. Aus verschiedenen Gründen bin ich nicht in Mogontiacum geblieben und der Neugierde wegen nach Rom gekommen."
Zum Gespräch mit dem netten Blonden stiess ein weiterer Mann dazu. Braune Augen, hellbraune Haare, markantes Gesicht, elegant gekleidet udn athletisch gebaut. Sportler oder Soldat?, tippte Sontje heimlich. Er stellte sich vor. Also ein Soldat. Sein fragender Blick war unübersehbar. "Salve, Massa, mein Name ist Duccia. Duccia Vera." Ob er Vala kannte? "Ich kenne Catus von meinem neulichen Tavernenbesuch her. Ihm ging es nicht gut und ich konnte nicht anders als mich um ihn zu kümmern." fügte sie einfachhalber hinzu. Catus konnte ja ihre Worte korrigieren.