Langsam wurde sie stutzig, dass die Getränke so oft benannt wurden. War da wirklich Milch und Honig drin? Calvena kündigte das Opfer an. Mit unverhohlener Neugier verfolgte Sontje Calvenas Tun und lauschte ihrer Stimme. Naja, es passierte nicht wirklich was. Große Worte und eine Schale Wein für die angerufene Göttin. Das war's auch schon. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die übrigen Gäste und die Hausherrin. Moment... das Profil der dunkelhaarigen Frau kannte sie von Mogontiacum her! Was machte SIE denn hier? Sontje räusperte sich hinter vorgehaltener Hand und wünschte sich etwas kaltes zu trinken, um ihren Hals zu klären. Nein, auf eine direkte Konfrontation hatte sie wenig Lust und dennoch, sie musste sich schlau machen. Herausfinden, wo sie wohnte und was sie machte. Vor allem, was Dagmar ausgerechnet hier in Rom machte. Wenn diese wegen ihr hier war, Sontje würde sich weigern zu Ferun auf den langweiligen Hof hinter die Grenze zurückzukehren. Mit einem weiteren Räuspern senkte sie ihren Blick zu Boden und atmete tief durch.
Beiträge von Duccia Vera
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"Das zweite Triumvirat, ja? Ich lese ja auch sehr gerne und du hast mich neugierig gemacht. Vielleicht stoße ich auf eine Rolle, wo ebenfalls zu Ciceros Todesumstände geschrieben wurde. Die Wahrheit.. naja.. die hat immer zwei Seiten." meinte Sontje und blickte ihn von der Seite her an. "Im Gegensatz habe ich nicht viel über Rom gehört und bin zu Pferde mit zwei Begleitern hergekommen. Neugier und Abenteuerlust verband uns, mehr aber auch nicht."
Der Husten liess nach. Sie schluckte die Schlucke hinunter und liess die Arme sinken. "Mhm... ich schimpfe in Gedanken über die Tür und den Wind. Ich trinke noch ein paar Schlucke." fügte sie nach Räusperversuchen hinzu und nahm ihm den Becher ab, wobei ihre Finger kurz die seinen berührten. Sontje lehnte sich zurück und ärgerte sich innerlich, dass ihre kranke Lunge sich so unvermittelt zurückgemeldet hatte. "Ich habe schon lange nicht mehr so schlimm gehustet wie vorhin. Es sei vorbei, dachte ich.. aber nein.. es ist nicht vorbei. Ich habe eine kranke Lunge, wenn ich mich anstrenge und dabei außer Atem komme, dann muss ich husten. Ich durfte daheim lediglich leichte Arbeiten verrichten." erzählte sie Catus.
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"Morgen schon?" Zur Cena? Du meine Güte, dann würde ihr Geliebter sämtliche quintillische Familienmitglieder antreffen und von denen unter die Lupe genommen werden. Sontjes Hände kneteten nervös die Tunika, die sie in diesen Augenblicken trug. "Ehm ja ist gut.. ich richte es ihm aus. Ich freue mich, dass der Aurelier zu uns kommen darf!" Ihr Schützling fiel ihr ein. "Soll Rufus auch dabei sein, wenn Nero kommt?" Musste Calvena jetzt wissen, dass sie Nero vor Rufus bisher verschwiegen hatte? Denn die Germanin fand, dass Rufus noch zu klein für solch komplizierteThemen wie die Liebe war. Diomedes musste sie auch noch Bescheid sagen, dass für morgen abend ein Gedeck mehr aufgetragen werden musste.
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Sontje verbiss es sich noch weiter darüber zu diskutieren was der blonde junge Mann nun angestellt hatte. Er war aus ihrer Sicht gestolpert. Dafür stellte sie nun fest, dass Nero nicht nur lieb sondern auch mürrisch sein konnte. Fürds Lächeln hatte er noch nicht genug getrunken? Nun.. wenn er es so sah. Mit dieser mürrischen Miene bekam er keinen Kuss voin ihr, deshalb bleib sie ruhig sitzen und verwandte ihre Aufmerksam dazu, die übrigen Tavernenbesucher einmal mehr zu betrachten. Nero verkündete irgendwann, dass sie nun gehen konnten. "Fein!" meinte sie und stand auf. Mit bedächtigen Schritten ging sie voraus und wartete an der Tür auf ihn. "Wenn du denn noch mit mir einkaufen gehen magst.. wir brauchen nun noch passende Schuhe zu meinem Mantel. Sie sollten bequem zu tragen sein." erklärte sie ihm ihre Gedanken zu den nächsten für sie zu erstehenden Anziehsachen. "Die Schuhe die ich bisher gesehen habe, finde ich nicht so dolle.. Lass uns lieber zu einem Schuhmacher gehen, der Maß nehmen kann."
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"Uh.. grausam endete sein Leben! Wieso wurde sein Bruder mitbestraft? Was hat er denn gemacht?" fragte sie nach. Nicht, um das Gespräch am Laufen zu halten, sondern weil es sie durchaus interessierte. "Was geschah mit Lepidus und den zwei anderen Männern? Hatten sie recht damit, dass Cicero ein Kaisermörder war?" Sie schüttelte den Kopf. "Also endet der Tod eines Stammesältesten wieder in einem Wettstreit? Na, ich weiss nicht... ich denke noch mal drüber nach."
Sie freute sich, dass es ihm schmeckte, da es eine sehr einfache Mahlzeit war. "Sokrates hat dich mitgenommen? Ach! Ich wusste selber nicht wohin ich gehen sollte, als ich mich entschieden hatte nicht der Weisung meiner Gens zu folgen. Da alle Welt aber von Rom spricht und sprach, habe ich den Weg hierher auf mich genommen und habe es nicht schlecht getroffen. Ich bin bei einer befreundeten Familie untergekommen, welche mich als Kindermädchen für deren kleinen Sohn eingestellt hat. Rufus ist toll."
Die Tränen rannen und der Brustkorb tat weh. Wie lange sie nicht mehr diese Schmerzen gespürt hatte! Langsam hob sie die Arme nach oben und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Ja.. ja.. es geht wieder." brachte sie zwischen Hustern hervor und bemühte sich um eine normale Atmung. "Ich hab mich wegen diesem Knall verschluckt... tut mir leid. Kannst du mir nen Schluck geben? Es wird gleich vorbei sein." Ihre kranke Lunge hatte sie bis zu diesem Augenblick schlichtweg mit vollem Erfolg verdrängt. "Das wird nicht wieder vorkommen." entschuldigte sie sich nochmals.
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"Der blonde junge Mann hat bestimmt aufgepasst... oder nicht genau hingeschaut wohin er seine Füße setzt." konterte Sontje. Leise seufzend hörte sie mit an, wie ihr offensichtlich grummelnder Geliebter sich noch etwas zu trinken bestellte. "Trink du ruhig... mein Schrecken ist weg." Eine einsame Feige lag auf einem Teller. Sontje nahm sich diese und verspeiste sie mit Genuß. Leider konnte sie nicht umhin zu überlegen, ob sie gut daran getan hatte, den Decimer einfach gehen zu lassen. Was, wenn seine Beule schlimmer war als sie ausgesehen hatte? Sich als eine ernsthafte Kopfverletzung herausstellen würde? Fest nahm sie sich vor, der Gens einen Besuch abzustatten, um sich nach Catus Befinden zu erkundigen. "Wo bleibt dein Lächeln?" neckte sie ihn spontan.
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Sorgsam schloß sie die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl, welcher vor Calvenas Schreibtisch stand. Natürlich registrierte sie, dass viel Papier auf der Arbeitsplatte lag und überlegte kurz, ob sie das Vortragen ihrer Bitte auf später verschieben sollte. "Nunja.. also... ich fasse mich kurz. Errinnerst du dich an den Tag, als Diomedes dir berichtete, dass männlicher Besuch für mich da gewesen war? Und mich ausführen wollte?" Sontje stockte kurz, weil sie nicht wusste, wohin mit ihren Händen und legte diese schliesslich auf den Schoß. "Du hast mich darum gebeten, dass ich dir den Besucher vorstelle. Inzwischen ist reichlich Zeit vergangen. Ich möchte dich darum bitten Nero zu empfangen, damit ich ihn dir vorstellen kann." Unbewusst die Zunge über die Lippen ziehend wartete sie mit nervösem Blick Calvenas Worte ab.
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..und auf Wolke sieben schwebt, möchte das gerne in die Welt hinaus rufen. Jeder soll wissen, wie glücklich man ist und am liebsten sollen sofort alle Freunde die neue Liebe kennen lernen. Das kann Probleme mit sich bringen.
Da Calvena darum gebeten hatte, Nero kennenzulernen, wollte sie sie nun darum bitten ihr Nero vorstellen zu dürfen und einen Termin festlegen. Mit feuchtnassen Händen und vor Nervösität bibbernd klopfte sie an der Tür an und steckte den Kopf zur Tür herein. "Calvena? Darf ich kurz rein kommen und deine Bitte einlösen??" Jeder nach seinem Geschmack, schoß ihr plötzlich durch den Kopf. Schatz Nero war eindeutig nach ihrem Geschmack.
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"Marcus Decimus Catus. Sokrates." wiederholte sie die Namen und schüttelte den Kopf. "Wenn du jetzt noch einmal sagst, du hast uns gestört, vergiss das ganz schnell. Denk bitte ab jetzt, dass du unglücklich gestolpert bist. Ich hätte meine Tasche einfach besser verstauen sollen. Kommt gut nach Hause. Vale!" Da er den Gensnamen genannt hatte, war es bestimmt ein leichtes, das Haus der Decimer zu finden.
Sontje nahm ihren Platz auf ihrer Kline ein und betrachtete Neros Mimik. "Menschenskinder, was ziehst du denn für eine saure Miene? Zum Glück hat er nur eine Beule abbekommen... das hätte alles viel schlimmer ausgehen können." meinte sie sichtlich erleichtert, dass der Sturz des blonden Mannes so gimpflich verlaufen war. Da sie seinen Namen wusste, würde sie sich auf jeden Fall nach seinem Zustand erkundigen. "Möchtest du gehen? Ich hätte noch weiter Lust einkaufen zu gehen. Jetzt lächel doch mal..." Sontje beugte sich nach der Tasche mit der eingekauften Kleidung und legte sie auf ihren Schoß.
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"Politiker! Anwalt! Schriftsteller! So viele Berufe..." ereiferte sich Sontje kopfschüttelnd und lauschte der Stimme ihres netten Begleiters. "Und wie ging es aus? Also was hat Gaius Iulius Cäsar dann mit oder gegen Cicero gemacht?" Sie musste schmunzeln. "In der Acta Diurna steht vieles drin..." Schliessloich überlegte sie ob sie zur Erklärun, wie man ein Oberhaupt erkor, noch etwas zu erwidern hatte. "Hmja.. was ist, wenn das Stammesoberhaupt stirbt, ohne einen Nachfolger ausgewählt zu haben?? Wenn der Mann einen Berater, eine rechte Hand hatte, kann er dann auf den Platz des Verstorbenen wechseln??"
In der Taverne war es nicht sehr voll. Die meisten Gäste holten sich was für unterwegs und verliessen die Räumlichkeiten direkt nach dem Bezahlen mit der Bestellung. "Schmeckt doch gar nicht so schlecht, hm?" fragte sie Catus. "Das Brot ist schön knusprig.. und äh.. mist, es krümelt ziemlich übel." Sie wischte Krümel von ihrem Mantel und griff zum Becher. "Warum bist du nach Rom gekommen? Hast du deine Familie gefunden?" Die Tür fiel mit einem lauten Knall zu. Die Kerzen und Fackeln flackerten heftig. Alle Anwesenden erschreckten sich, doch der Wirt wusste schon wer der Übeltäter war. "Leute, das war der Wind. ich bitte euch, die Tür beim Hereinkommen und Verlassen zu schliessen." Sontje verschluckte sich wegen dem Knall und hustete, während Tränen die Wangen runterliefen.
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Sontje half Dio bei den übrigen Kleinigkeiten, die noch zur Vorbereitung des gemeinsamen Mahles anstanden und deckte den Tisch. Sie schaute nach, ob Rufus erhöhtes Sitzpolster sauber war und rubbelte mit einem Lappen einen alten Fleck aus dem Stoff. Als Mutter und Sohn eintraten, sah sie auf. Ein süßes Bild! "Da seid ihr ja. Das Essen köchelt schon so lange." grüßte sie die beiden und liess es sich nicht nehmen, beide zu bedienen, bevor sie sich selbst von den Speisen nahm und anfing zu essen. Immer noch war sie hier nur das Kindermädchen. Sie überlegte, was für den Rest des Tages noch anstand. "Ich gehe nachher mit Nero aus und bin zum späten Abend wieder zurück. Ist das in Ordnung, Calvena?" Nein, sie drängte sich nicht auf, gab nur einen kleinen Hinweis, dass sie unbedingt ausgehen wollte. Das Verliebtsein konnte sie nicht abstellen.
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Große Augen schauten sie an. Sie wartete und wartete. Es passierte gar nichts. Sontje schloß, dass ihr Schützling bei ihr liegen bleiben wollte. Als er sich noch näher bei ihr ankuschelte, zog sie die Decke höher und legte sie liebevoll um seine Schultern herum. Der blonde Schopf landete auf dem Kopfkissen und die blauen Augen betrachteten ein weiteres Mal den blauen Mantel mit dem eingestickten heulenden Wolf. Es war ungemein spannend als junger Mann verkleidet in der Stadt herumzustreifen... aber davon sollte niemand wissen.
"Schlaf mein Kindlein, Halt ein Schläfchen, Bajuschki ba - ju; Silbermond und Wolkenschäfchen Seh'n von oben zu." Die zweite Strophe fiel ihr nach einiger Grübelei auch wieder ein. "Schlaf, mein Kind, Du sollst einst werden Wohl ein großer Held; Der ein Retter uns'rer Erden Und das Heil der Welt." Die junge Germanin kannte noch eine andere Version, aber die hob sie sich für ein anderes Mal auf. Schlafe ein, mein liebes Kindchen, bajuschki baju, silbern steht der Mond am Himmel, lacht dir freundlich zu. Märchen werd ich dir erzählen, schlaf in guter Ruh. Leise schließt du deine Äuglein, bajuschki baju.
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"Cicero? Wer ist denn das?" fragte Sontje zurück und meinte gleich im Anschluß. "Find ich gut, dass du kein Politiker werden willst. Ich finde, es gibt zu viele davon. Cicero hat vor Gericht geredet? Welche anderen Redner? Ich lese meistens die Acta Diurna, besonders den gesellschaftlichen Teil."
Schweigend lauschte sie seinen Worten und hob die Schultern. "Einen Kampf zwischen zwei Männern entscheiden lassen, nur weil einer von ihnen denkt, dass er Anspruch auf den höchsten Platz hätte? Naja, ich weiss nicht. Und was ist wenn das Volk mit keinem der beiden einverstanden wäre?" Dass irdische Menschen kein Anrecht auf einen göttlichen Status hatte, teilte er mit ihr.
"Wohl wahr. Die Duccier haben germanische Wurzeln und sehen Dinge wie Familie, Traditionsbewusstsein und Freiheit als grundlegende Tugenden ihrer Familie an. Ihre Mitglieder füllen verschiedenste Funktionen im römischen Reich aus; ob in der Verwaltung des Staates, dem Militärapparat, dem Götterkult, in der Bildung oder der freien Wirtschaft. Wer von denen ganz oben steht, sorgt dafür, dass es allen gut geht. Irgendwann aber muss er seinen Platz räumen für jemanden der bessere Ideen hat, wie es uns besser gehen könnte."
Sie merkte, dass der Wind an Stärke zunahm. "Da vorne ist eine nette Taverne mit Sitzplätzen. Komm, lass uns Pisam Sive Fabam Vitellianam (Erbsen oder Bohnen mit Eidotter) holen und einen Wein dazu trinken." In der Taverne legte sie ihren Mantel nicht ab und setzte sich mit dem Essen auf eine Bank mit dem Rücken zur Wand. "Setz dich neben mich.." forderte sie den Decimer auf und schenkte ihm den Becher voll.
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Was war denn an der Frage zur Milch als Mitbringsel so wichtig? Sontje wunderte sich im stillen und lächelte, als sie angesprochen wurde. "Ich bin Duccia Vera und das Kindermädchen bei Germanica Calvena. Ihr Sohn heißt Lucius Quintilius Rufus." stellte sie sich gegenüber der Gastgeberin vor. "Ich möchte mich im übrigen für deine Einladung bedanken." Die Kränze auf dem Haupt waren schön. Sie strich sich die wie immer nervige blonde Strähne hinters linke Ohr und wartete auf weitere Worte der Gastgeberin. Davon, dass eine weitere Duccierin in der Familie zu diesem Fest eingeladen worden war, wusste sie nichts. Sie liess alles weitere auf sich zukommen und freute sich auf das gemeinsame Feiern.
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Von hier kommend führte Sontje ihn zum Forum Romanum in die Nähe der Rostra. Unterwegs fragte sie ihn aus, welche Rollen er derzeit kopierte und was er am liebsten las. Sie outete sich ihm gegenüber als verkannte Leseratte.
Die Ränder ihres Mantels hielt sie fest, während der Wind ordentlich an Kapuze und Haaren zerrte. "Also, Catus. Du stehst jetzt im politischen Zentrum Roms. Hier werden die neusten Erlasse publiziert und auf der Rostra diskutiert. Die Basilica Iulia beherbergt außerdem die Stadtverwaltung Roms. Da drüben in der Curia Iulia tagt der Senat. Der Kaiser Gaius Ulpius Aelianus Valerianus lebt und regiert auf dem Palatin. Die obersten Staatsgottheiten werden auf dem Capitolium verehrt. Drum herum befinden sich die Unterhaltungsstätten und großen Märkte. Um diese Zentren herum leben eine Menge reiche und arme Römer in ihren Villen oder engen Mietskasernen."
Sontje holte noch einmal Luft und erzählte weiter. "Neulich habe ich herausgefunden, dass des Kaisers Regierungszeit unbegrenzt ist. Sie endet erst mit seinem irdischen Tod. Meistens wird so ein Mann anschliessend zum Gott erhoben. Wei findest du das?" Der Wind brauste auf und trieb die grauen Wolken immer näher. Er tobte und jaulte, fluchte und schimpfte. Gleichsam jedoch stimmte er mit den Bäumen und Gräsern zu einer Orchester an. Unbarmherzig griffen seine eisigen Finger nach jedem, der es wagte seine Behausung zu verlassen. Unkontrolliert schwirrten die Vögel durch die Luft, es gab keine Chance gegen den tosenden Wind anzukommen. An umkehren war für die junge Frau nicht zu denken.. es war herrlich draußen zu sein und frische Luft zu tanken.
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Es grüßt dich,
Vera -
"Sein Name sagt mir gar nichts, tut mir leid." entschuldigte sie sich beim Decimer. "Du solltest nach Mogontiacum schreiben. Die dort lebenden Duccier wissen eigentlich ganz gut Bescheid, was in der Stadt abgeht."
Silas antwortete auf ihre Frage. "Ähm.. ja... genau... Sokrates war sein Name." Sie sah verlegen zu Boden, da hatte sie doch glatt Catus Begleiter mit diesem Jungen verwechselt.
"Eine Buchrolle abschreiben? Warum denn das?" wollte sie nun wissen und nickte. "Ich führe dich gerne rum... Forum Romanum, Thermae Agrippae, und nicht zu vergessen die Trajansmärkte. Ich kenne einige gute Tavernen. Bist du bereit zum Aufbruch oder brauchst du noch was oder wen? Sokrates kann gerne mitkommen."
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Sontje konnte nicht verhehlen, dass sie aufgeregt war und zupfte immer wieder an dem grauen Tuch, welches den tiefen Ausschnitt ihrer blauen kurvenbetoneden knöchellängen Tunika verdeckte. Endlich lernte sie andere Frauen und eventuell auch die Freundinnen von Calvena kennen. "Keinen Wein? Na denn.. frohes Honigmilch trinken" brummelte sie amüsiert. Dass auch bei diesem Fest ein Tier geopfert wurde kommentierte sie mit einem leichten Augenverdrehen... typisch Römer. "Ich hoffe mit dir, dass es ein netter Abend wird." meinte sie zur Quintillierin. Beim Eintreten gab sie der Sklavin ihren Umhang ab und folgte Calvena ins atrium. "Salve!" grüßte sie freundlich in die Runde und schob einen locker sitzenden silbernen Armreif, der über ihr Handgelenk gerutscht war zurück. Sontje bewunderte die zum gemütlichen Sitzen einladenden Korbsessel und musterte die bereits anwesenden Frauen aufmerksam.
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"Dunkles Haar? Das ist ja interessant..." entfuhr es ihr. "Wie hiess dein Vater denn?" Vielleicht kannte sie den Namen vom Hören sagen, aber sie glaubte nicht daran, das wäre ein Zufall zuviel. "Wohin wollte er denn genau reisen? Wenn er nach Mogontiacum wollte, so könntest du dem Oberhaupt meiner Familie einen Brief mit Bitte um Nachforschung und Antwort schicken." schlug sie vor.
Massa freute es sichtlich eine Duccia im Hause zu haben. "Ja, genau so rum war es. Ich bin froh, dass es ihm nach den wenigen Tagen schon wieder ganz gut geht." Als nächstes verteilte der Decimer Befehle und erkannte den jungen Blonden vor ihr. Sontje konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als sie sich vorstellte, wie ein großer Blonder einen kleinen Blonden jagte. Hätte sie geahnt, dass er sie für Turteltauben hielt, hätte sie ihm gesagt, dass er überhaupt nicht störte. Nickend nahm sie seinen Abschiedsgruß an. "Er ist ebenfalls eine interessante Erscheinung..." meinte sie zu Catus mit einem Augenzwinkern.
"Was machen wir jetzt? Oder was hast du getan bevor ich dir als Besucherin gemeldet wurde??" fragte sie den Blonden aus und entdeckte Silas. "Hej!" grüßte sie ihn und stellte fest, dass der Junge ebenfalls blond war. "War es schwer deinen Herrn heim zu bringen?"
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Zuerst sagte er eine falsche Zahl und ihre Sorge wuchs etwas an, aber dann berichtigte er sich. "Vier Finger sind richtig... deine Augen werden dir wohl noch ein paar Tage lang Streiche spielen. Bleibe liegen und ruh dich aus, bis du meinst, dass der Schwindel weg ist und du dich auf den Beinen halten kannst." gab sie ihm ein paar wohlgemeinte Ratschläge und warf einen Blick zu Nero hinüber, der nun mit genervtem Blick schmollte. "Ich bin gleich wieder da... eine saure Zitrone süßen." Spontan erhob sie sich, ging zu Nero, schob seinen Becher beseite und drücke ihm einen langen Kuss auf seine Lippen. "Wir sind gleich wieder beisammen. DU allein bist mein idealer Begleiter!" flüsterte sie atemlos in sein Ohr. Lächelnd kehrte Sontje zum Blonden zurück. "Nun denn.. mehr kann ich nicht für dich tun. Ich wünsche dir gute Gesundung. Mein Name ist Duccia Vera und wie lautet dein Name?"