Beiträge von Gaius Pompeius Imperiosus

    Als ich die Casa meiner Familie erreichte war von außen kaum ein Schaden zu sehen, mal ganz abgesehen vom Garten der ganz offensichtlich etwas verwahrlost war ... im inneren erwarteten mich bereits einige meiner Haussklaven und der ein oder andere Klient, so auch der Tischler dem ich scheinbar schon wieder eine neue und stabile Porta verdankte, ich beschloss demnächst ein wenig die Werbetrommel für den Mann zu rühren, immerhin gab es sicher zur Zeit so einiges zu reparieren in Rom ...


    Doch nach den ersten paar warmen Worten wurde klar das sowohl Axilla als auch meine Söhne noch nicht wieder hier aufgetaucht waren ... aber scheinbar hatte man die Sklaven auch hier festgesetzt bis zu meiner Freilassung ... was auch den Garten erklärte, scheinbar hatte man die jüngeren Sklaven gerade losgeschickt um neue Vorräte und dergleichen einzukaufen ... und einen der kräftigeren Sklaven hatte man nach Ostia geschickt auf der Suche nach meiner Familie ...


    Da man mir gesagt hatte ich solle die Stadt nicht verlassen blieb mir wohl nichts anderes übrig als auf die Rückkehr eben jener Sklaven zu warten ....

    Stark verspätet traf auch ich bei der Audienz ein, die Eroberung und der Machtwechsel hatten mehr Chaos in der Welt der Bürokraten angerichtet als von außen zu sehen war und zur Zeit fühlte ich mich wie der Chef einer Trümmerbergungseinheit ...


    Den anwesenden Notarii nickte ich begrüßend zu genauso wie auch meinem Klienten der mit seinen Untergebenen aus der Finanzabteilung ein paar Meter weiter Posten bezogen hatte, ich musste mich unbedingt mit ihm unterhalten, immerhin hatten sich nach unserem letzten Gespräch einige Parameter in unserer Umgebung verändert ...


    Den Kaiser hingegen begrüßte ich ganz förmlich ...


    "Ich Grüße dich mein Kaiser, bitte vergib mir meine Verspätung, doch wie du sicher weißt habe ich zur Zeit alle Hände voll zu tun!"

    Die nächste Frage des neuen Oberhaupts des römischen Imperiums überaschte mich etwas, vor allem da mir gleich mehrere mögliche Antworten in den Sinn kamen ... Angefangen bei " Und ob ich in der Nähe bleibe, was glaubst du denn wie lange das Imperium ohne mich und meine Kanzlei zurecht kommt!?" ... bis hin zu ... "Es ist mir eine Ehre fortan für den einzig wahren Kaiser Dienst zu leisten, zum Wohle des Imperiums!"


    Glücklicherweise schaltete sich meine Vernunft noch rechtzeitig ein ...


    "Danke, mein Kaiser! Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen und werde es nicht enttäuschen!"

    Ich schüttelte leicht den Kopf, ein rein militärisches Kommando kam für mich nicht in Frage, dafür fehlte mir das Einfühlungsvermögen ... oder was auch immer es war das dafür sorgte das die Soldaten ihre Offiziere schätzten ...


    "Ich habe die Arbeit in der Verwaltung immer geschätzt, mein Kaiser! Und obwohl ich mein obligatorisches Tribunat gut gemeistert habe, sehe ich mich doch in Rüstung nicht so hilfreich wie mit dem Griffel!"


    Zumal im Militär wohl vorerst aufforsten angesagt war und ich mich eher als Spezialist für Rodungen betrachtete ... außerdem ...


    "Außerdem ... will ich nun vor allem anderen meine Frau und Kinder in die Arme schließen! Meine Arbeit und der unsägliche Konflikt haben uns lange genug getrennt!"


    Die letzten Worte hatten schon fast den Tonfall einer Forderung gehabt und als ich es bemerkte schreckte ich kaum merklich zusammen, ich durfte nicht vergessen wer hier vor mir saß ...


    "Verzeih meinen Tonfall, mein Kaiser. Es ist viel zu lang her das ich meine Familie sehen durfte!"

    Ich schüttelte entschieden den Kopf ...


    "Ganz und garnicht, mein Kaiser! Bei diesem Beispiel geht es nur am Rande tatsächlich um den Soldaten selbst, immerhin war er lediglich ein Statist in dieser Geschichte! Die Hintergründe sind das allgemeine Misstrauen das durch den offensichtlichen Spionageakt erzeugt wurde, sowie die Willkür mit der sich der Vescularier über die öffentliche Ordnung hinwegsetzt! Ihm wahr nicht daran gelegen eine friedliche Lösung zu finden, oder überhaupt nur meine Empfehlungen abzuwarten."


    Aber vielleicht hatte ich tatsächlich das falsche Beispiel gewählt, der Cornelier war kein Bürokrat, vielleicht teilte er meine Faszination für Ordnung nicht und daher vielleicht auch nicht meine Abneigung gegen Willkür ...

    Ich grübelte, es dauerte sogar etwas länger als mir lieb sein konnte doch dann fand ich ein Beispiel dass meinen Ansprüchen und Zielen gerecht wurde ...


    "Das wahrscheinlich beste Beispiel wäre wohl die gescheiterte Spionage in Arretium. Die dortige Stadtverwaltung hatte mir ein Schreiben zukommen lassen nachdem sie einen Soldaten der hiesigen Stadtwachen festgesetzt hatten, da er der Spionage verdächtigt wurde. Allerdings war das noch garnicht das wahre Problem ... der verantwortliche Tribun der Cohortes hatte sogar ein Schreiben nach Arretium entsandt in dem er die Freilassung des Spions verlangte! Und das nicht etwa zu disziplinären Zwecken sondern tatsächlich nur um den eigenen Mann wieder frei zu bekommen.
    Natürlich war mir daran gelegen die Situation zu entschärfen um etwaige Spannungen zwischen Rom und Arretium zu vermeiden, immerhin hatte der Krieg bereits genug Opfer gefordert! Der Kaiser glaubte allerdings dem Iulier und seiner Theorie von einer Verschwörung und ordnete an das ich für die Freilassung des Soldaten sorgen sollte und um den Rest würde sich dann jemand anderes kümmern.


    Das entsprach sogar der Wahrheit, zumindest den nachprüfbaren Schriftstücken nach ... und ein wenig Ablenkung in Form der Erwähnung des Iuliers konnte sicher auch nicht schaden ...

    Ich nickte zögerlich, bekam ich doch langsam das Gefühl das der Cornelier mehr wusste als seine Fragen vermuten ließen, worauf wollte der Mann hinaus?


    "Selbstverständlich, jede Gruppe ist ohne ihren Anführer nur halb so gut. Ob es die kleine Kanzlei ohne mich ist, oder eben das gigantische Imperium ohne seinen Kaiser.
    Nun zu meist ja, aber die Vertrauten Salinators adressierten oft ihre Briefe auch direkt an den Kaiser oder eben an seine private Casa, so dass ich nicht jeden einzelnen Brief zu sehen bekam!"


    Meine Gedanken schweiften ständig zu Axilla und meinen Söhnen ab, es fiel mir zusehends schwerer die Absichten hinter den Worten des neuen Kaisers zu deuten, bzw. mir Gedanken zu geeigneten Antworten zu machen ...

    Die nächste Frage des künftigen Kaisers spielte mir genau in die Hände ... denn hierbei musste ich nicht einmal lügen ...


    "Mein Imperator, ich bin Bürokrat, genau wie die übrigen Männer der Kanzlei! Wir denken und leben ordentlich und systematisiert, dein unrechtmäßiger Vorgänger hatte dafür leider nicht viel übrig! Meine Aufgabe bestand zuletzt darin die Funktionalität der Kanzlei zu gewährleisten und die private Korrespondenz des Palastes zu überwachen. Der Ursupator hatte mich als zuverlässigen und fähigen Gehilfen geschätzt, der ihm lästige Schreibarbeiten abnahm, welche er selbst oft als unnötig abtat und sie daher oft nur zu diktieren und zu unterzeichnen pflegte. Zumal er niemals daran zweifeln lies das auch ich jederzeit "ausgetauscht" werden könnte!"


    Nun gut, der letzte Teil war dann wohl doch etwas .. ausgeschmückt, aber wichtig war hierbei ja nur zu zeigen das ich zwar unheimlich gut darin war was ich tat, aber selbstverständlich völlig unschuldig ...

    Die ersten Worte des Corneliers ließen mich schlucken, es Klang ganz so als wolle der frische Kaiser sichergehen das er nicht den falschen Mann vor sich stehen hatte, bisher hatte es mir in diesem Raum des Kaiserpalastes immer am Herzen gelegen "der Richtige" zu sein, für so ziemlich jedweden Job ... doch heute sagte mir mein Innerstes .. nein mein Innerstes bekniete mich geradezu, heute einmal "der Falsche" zu sein ...


    Jedoch ... hatte mein Gegenüber mit allem Recht, ich war Klient und rechte Hand des Vesculariers gewesen, ich war auch Vater zweier Söhne und der Mann von Axilla ... Was ich auch, so die Götter mir halfen bleiben würde.
    Meine Vergangenheit war wie ein Teppich genäht aus unzähligen Flicken, wann immer es von Vorteil gewesen war hatte ich mich erneut nach dem Wind gedreht um schneller an Macht und Prestige zu kommen ... ich hatte einen Patron links liegen lassen und mich dem nächsten voll und ganz verschrieben nur um eine der Sprossen auf der Erfolgsleiter schneller hinauf zu klettern, hatte einem Helden Roms bis ans Sterbebett nachgeschnüffelt nur um mich nicht als gewöhnlicher Tribun der Classis sehen zu müssen ... Ich war sogar bis nach Aegyptus gereist nur um dort den örtlichen Verantwortlichen auf die Finger zu sehen, alles für einen weiteren Schritt auf der Leiter ...


    Bis schließlich irgendwann ein goldener Faden in meinem Leben aufgetaucht war und aus einem Flickenteppich ein mosaikenes Kunstwerk wurde, Axilla hatte alles verändert, plötzlich war nicht mehr ICH wichtig sondern Sie und ich ... bis daraus ein WiR und dann ein WiiR wurde und heute konnte ich selbst im Angesicht des Mannes, der über mein ganzes noch kommendes Leben entscheiden würde, nicht aufhören darüber nachzudenken wie es wohl meinen beiden Söhnen und ihrer wunderschönen Mutter ging.
    Sodass mir die Frage, die mich eigentlich hätte zittern lassen müssen, stattdessen ein seichtes Lächeln auf die Lippen legte. Ich war nicht über ein Jahrzehnt lang an jedweder Kreuzung in Richtung Überholspur abgebogen um hier nicht die Ausfahrt zu erkennen die mir ermöglichen würde meine Familie wieder zu sehen ...


    "Ich stehe auf der Seite Roms, mein Imperator! Als unser letzter Kaiser krank wurde und seine knapp bemessene Zeit nicht länger ausreichte um sich allen Staatsgeschäften zu widmen, übernahm die Kanzlei viele Dinge um das bestehen Roms und seiner Provinzen zu sichern. Was uns jedoch nach wie vor fehlte war ein Kaiser der die großen Entscheidungen traf die dieses wichtige von den Göttern vergebene Amt mit sich bringt! Doch dann trat der Vescularier auf und für unser Problem war eine Übergangslösung gefunden ... zu diesem Zeitpunkt vertraute ich auf das Urteil unseres geschwächten Kaisers und bot mich dem Stellvertreter als Klient an, in der Hoffnung Rom und dem Kaiser so noch besser von Diensten sein zu können. Doch anders als wir gedacht hatten schien Vescularius Salinator sich selbst nicht als Übergangslösung zu sehen und Hals über Kopf stürzte Rom in ein Chaos das selbst die kaiserliche Kanzlei nicht zu entwirren vermochte ..."


    Ich legte eine Wirkungspause ein und sah zu Boden mit einem verlorenen Blick, bevor ich schließlich fort fuhr mit meiner .. "Geschichte" ...


    "Doch das der Vescularier die Krankheit des Kaisers nur ausgenutzt hatte wurde uns erst bewusst als er auch nach dem schrecklichen Dahinscheiden unseres Kaisers nicht beabsichtigte den Posten abzutreten und mich beauftragte das von den Vestalinen bewahrte Testament zu vernichten!"


    Was ich soweit ich wusste nie getan hatte, was also auch immer ich an Schriftstücken verfasst hatte das dem Cornelier bereits geholfen zu haben schien, das würde es sicher noch überbieten ...

    Ich war schon länger nichtmehr in diesem Teil des Palantins gewesen, was selbstverständlich auch mit dem Wechsel der "Bewohner" zu tun hatte. Wenngleich ich zwar kaum unter meiner "Gefangenschaft" hatte Leiden müssen, fühlte ich mich ganz und garnicht bereit dem künftigen Kaiser gegenüber zu treten ...


    Als ich schließlich hereingeführt wurde und zum ersten Mal den lebensechten Cornelier vor mir sah, konnte ich nicht umhin mir zu sagen dass ich ihn mir irgendwie "größer" vorgestellt hatte ...

    Am liebsten wäre ich auf der Stelle aufgesprungen und wäre mit meinen "Bewachern" nach Ostia gezogen, doch diesmal meldete sich dann doch auch nochmal mein Verstand ...


    "Das würde ich liebend gerne .. Aber ... bist du dir sicher, dass das nicht auf dich zurückfallen kann wenn der Cornelier hier ankommt? Immerhin hat er die Classis ja scheinbar geschlagen, also kann es ja nicht mehr lange dauern!"


    Schließlich war Axilla und den Jungs nicht geholfen wenn sie hier mit ihrem Vater gemeinsam inhaftiert waren und mein Gönner plötzlich in Ungnade fiel ...

    Es dauerte einen Moment bis ich realisiert hatte das in der realen Welt etwas geschehen war, so weit war ich also bereits abgedriftet in meinen Gedanken. Ich hatte eine schreckliche Nacht hinter mir, ich war schweißgebadet aufgewacht nachdem ich die leblosen Körper meiner Geliebten Familie hatte in Händen halten müssen, seither lag ich wach und versuchte mögliche Szenarien zu kalkulieren die mir Gewissheit geben sollten ...


    Doch so eigenartig das klang, der Besuch eines Freundes schien mir bisher nicht in den Sinn gekommen zu sein ...


    "Ich weiß was du meinst, ich habe schon seit Tagen niemandem einen Brief diktiert oder Tabulae verfasst ...


    Versuchte ich mich ganz gelassen zu geben, doch die Fassade bröckelte noch bevor die Gerüste abgebaut worden waren ...


    "Vala ... Ich muss wissen was mit Axilla und meinen Söhnen ist! Ich wüsste nicht was ich tun würde wenn ihnen was zustößt! ... Aber das Bier das du da mitgebracht hast ist schonmal herzlich Willkommen!


    Bewahrte ich zumindest ein wenig meiner noch verbliebenen Würde ...

    Gelangweilt, das war wohl die ideale Beschreibung für meine Person im Moment, sicher konnte ich mich glücklich schätzen noch am Leben zu sein bzw. Nicht im echten Kerker dieser Einrichtung zu stecken ... doch andererseits drängte mich ein unbestimmtes Gefühl dazu endlich erfahren zu wollen was nun als nächstes auf mich zukam ... Gerade auch da ich immer noch nicht wusste was mit Axilla und meinen Söhnen war ...

    Das mich die Reaktion Valas überaschte wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen, ich sah mit genauso erschrockenem Gesicht meinen Verbündeten und Freund an, der sich kaum an einem zu Hilfe eilenden Legionär festhalten konnte, wie seine Soldaten. Zuerst sprach ich mir selbst Trost zu als er wieder zu sich kam, immerhin hing mein Überleben sicher zu einem großen Teil von ihm ab und auch das meines Reichtums und Einflusses ...


    Doch dann begann mein begnadeter aber gnadenloser Verstand, die neu gewonnenen Erkenntnisse aufzuschlüsseln, er kannte sie aus ihrer Ehe mit Archias ... er mochte vielleicht Opfer eines Schreibfehlers gewesen sein, aber sie hatte stets seinen richtigen Namen von mir gehöhrt. Hatte sie ihn einfach vergessen, oder wollte sie nicht über ihn sprechen? Gab es eventuell die ein oder andere Hintergrundgeschichte ... nun hoffentlich war er nicht ein weiterer Feind meiner wunderschönen und nemesisreichen Frau ... dieses Bündnis war mir wichtig, sehr sogar ...


    "Natürlich, ich bin froh das der wahre Kaiser endlich zu unserer Rettung geeilt kommt! Ich bin schon sehr gespannt auf diesen Cornelier!"

    Ich nickte überrascht als Vala nun plötzlich nachfragte als habe er diesen Versprecher zuvor ernst gemeint und höhre nun zum ersten Mal den richtigen Namen meiner liebsten Axilla ...


    "Ja ganz recht, aber woher kennst du ihren Vater? Ich kann mich nicht errinnern ihn in einem meiner Briefe erwähnt zu haben!?"


    Etwas ins grübeln hatte er mich nun doch gebracht, kannten sich die beiden etwa bereits?

    Ich schmunzelte wie war Vala denn auf diesen Namen gekommen ...


    "Der Name ist Iunia Axilla, Centurio! Diese Gens kennst du dann sicher doch nicht war? Was Ostia angeht kann ich das Problem mit der Classis sicher auch lösen! Ein ganz offizieller Befehl der Kanzlei, dass sie sich nicht abschlachten lassen müssen sollte sicher genügen!"


    Ich hatte das ganze zwar auch irgendwie an Vala gerichtet aber der war schon weitergeeilt um seine Tante in den Arm zu schließen ... guter Auftritt, spätestens nun sollte ich mir wohl keine Sorgen mehr machen müssen ...

    Als die Männer der ersten Legion mich packten machte der gallische Tischler einen Schritt nach vorn doch die Had meines Ianitors wies ihn daraufhin das dies unnötig war ... die Söldner hingegen rührten nicht einen Finger, ihre Waffen hatten sie bereits fein säuberlich abgelegt, in ihren Augen war der Schutzauftrag scheinbar gerade beendet worden ... aber nur gut immerhin sah es nicht nach einer verfrühten Hinrichtung aus ...


    "Sie weilt mit meinen zwei Söhnen in Ostia! Und ich bin mir sicher sie wäre ebenfalls froh wenn man ihr eröffnen würde nach Rom zurückzukehren, um dich kennenzulernen!"


    Ich sah mich etwas suchend um, wo war die Duccia ... das wäre wohl ein guter Zeitpunkt sie aus dem Lorbeerkranz zu zaubern ...

    Ich schüttelte nur den Kopf als man mich fragte ob ich hinein kommen wollte, hier draussen war es sicherer zumindest solange niemand die Tore öffnete und wer war schon so dumm das zu tun ohne zumindest vorher einige Dinge mit den Belagerern auszuhandeln ... dabei fiel mir urplötzlich Aretium ein und ich schüttelte erneut leicht den Kopf, jedoch diesmal mehr für mich selbst ...


    Kaum das die Duccia neben mir stand erreichte mich ein Junge den ich zur Porta Flaminia geschickt hatte um dort mein Eintreffen anzukündigen, schließlich war dort auch der Hauptkontakt zustande gekommen und mir erschien es als das logischste die Duccia dort aus der Stadt zu lassen, doch weder sein Gesichtsausdruck noch die Eile mit der er näher kam waren vielversprechend ...


    "Sie sind hier! Sie .. Sie sind drinnen! Das Tor steht offen!"


    Wie von der Tarantel gestochen wandte ich mich um zu meiner neuesten "Freundin" ...


    "Wir müssen uns jetzt beeilen! In meiner Casa wirst du sicherer sein als hier! Wer weiß wie viele der Legionäre überhaupt wissen das dein Neffe einer ihrer Offiziere ist!?"


    Ich hielt der Duccia demonstrativ meine Hand hin, sie war eine extra Versicherung, obwohl ich auch jetzt bereits überzeugt war das ihr Neffe dafür Sorgen würde das meiner Casa nichts zustoßen würde ...

    Der heutige Tag sollte mir auf viele Jahre hin im Gedächtnis bleiben, kaum das die Tore gefallen waren, strömten die ersten Plünderer durch die Straßen, selbstverständlich alle im Namen des großen Cornelius Palma ... wobei ich mir sicher war das nichteinmal die Hälfte dieser Männer überhaupt wusste wer Palma war und weshalb dieser Name ihnen die ein oder andere Tür öffnete ...


    Das schließlich auch unsere Tür heimgesucht wurde merkte ich erst als ich aus dem Erdgeschoss den Lärm höhrte den die Legionäre davor und die Frauen dahinter machten ...


    Ich sah vorsichtig aus dem Fenster, erkannte eindeutig Legionäre und etwas später auch einen leicht veränderten Duccius Vala, nunja es hies ja ohnehin das der Krieg einen veränderte nicht wahr? Auf jeden Fall ordnete ich an das die Söldner sich ergeben sollten und lies gleich darauf die Porta öffnen ... immerhin war sie ja doch noch ganz neu da musste man ja nicht gleich all das Geld zum Fenster hinaus werfen ...


    Die Porta wurde heftig aufgestoßen und ich hob beschwichtigend die Hände ...


    "Salve Milites, ich denke ein einfaches Anklopfen hätte durchaus auch genügt!"